One Piece ist eine der bekanntesten Animeserien und hat neben den Mangas und der Serie auch schon viele Spiele-Adaptionen hervorgebracht. Bei Fans der Warriors-Reihen ist natürlich auch die Pirate Warriors Serie sehr beliebt und nun hat es schon Teil 4 nach Europa geschafft. Wie uns der neueste Ableger der Massenprügelei gefallen hat, erfahrt ihr in unserer Rezension.
Fulminanter Beginn
Das Tutorial von One Piece Pirate Warriors 4 hat es in sich. Anders als im direkten Vorgänger, bei dem man ganz gemächlich seine Crew zusammenstellt und dabei von Beginn der One-Piece Story an die Steuerung und die Grundlagen des Spiels erklärt bekommt, wird man hier direkt ins kalte Wasser geschmissen und muss gleich zu Beginn gegen zwei Kaiser, Big Mom und Kaido, kämpfen. Dabei werden die Grundlagen gut erklärt und man wird Schritt für Schritt in die Einzelheiten der Kampfsteuerung eingeführt, sodass man sich den Kaisern stellen kann. Nach dem Tutorial geht es dann doch nochmal zurück in der Geschichte, allerdings haben die Macher darauf verzichtet, die Story von ganz vorne zu beginnen und jeden Einzelnen Arc nachzuspielen. So gibt es einige ausgewählte Arcs, die man in der Story absolvieren muss, die meisten werden jedoch übersprungen oder nur als kurze Zwischensequenzen dargestellt.
Das Gameplay bleibt sich treu
Fans der Reihe werden sich schnell in das Spiel einfinden, denn das grundlegende Spielprinzip hat sich im Vergleich zu den Vorgängern nicht verändert. Es gibt aber einige Stellschrauben im Detail, an denen gedreht wurde. Prinzipiell geht es auch beim vierten Teil der Pirate Warriors Reihe darum, möglichst viele Gegner zu besiegen. Das sind pro Level oft mehrere Tausend. Dabei kann man sich per linkem Stick durch die Levels bewegen und mit dem rechten Analog-Stick die Kamera drehen. Für Angriffe gibt es zwei Tasten und die richtige Kombination dieser beiden Angrifftasten führt zu unterschiedlichen Schlagkombinationen. Da ist am Anfang etwas Probieren gefragt, um die besten Kombos mit den einzelnen Charakteren herauszufinden. Treffer füllen nebenbei die Leiste der einzelnen Spezialattacken auf, von denen es 4 an der Zahl gibt, die ausgerüstet werden können. Zudem gibt es noch eine Art Sprint, mit dem man schnell zu Gegnern hinkommt oder auch ausweichen kann. Die einzelnen Level sind dann zwar relativ klein, aber oft verzweigt. In denen gilt es dann – wie auch in den Vorgängern – bestimmte Aufgaben zu erfüllen, wie Territorien der Gegner zu erobern, Charaktere zu eskortieren und bekannte Fieslinge aus dem Anime zu besiegen. Diese haben oft eine Schildanzeige, die erst durch Angriffe dezimiert werden muss, bevor man richtigen Schaden verteilen kann. Das gesamte Spiel geht dabei sehr schnell vonstatten und Situationen in den Gebieten können sich blitzschnell ändern, z.B. wenn Whitebeard plötzlich auftaucht und mit seiner Erdbebenfrucht Wege versperrt oder wenn ein Verbündeter in Not gerät und man schnell zu Hilfe eilen muss, bevor dieser besiegt wird.
Großer Umfang
Im Spiel gibt es viel zu tun. Die Hauptstory ist relativ schnell beendet, aber das ist auch nur ein kleiner Teil des Spiels, der aber wichtig ist, um neue Charaktere und Outfits zu erspielen. Diese kann man dann im Freien Modus oder im sogenannten Schatz-Logbuch einsetzen, in denen viele zusätzliche Episoden bereit stehen. Anders als in den Vorgängern kann man Charaktere nicht mehr mit Berry aufleveln, ohne mit ihnen zu kämpfen. Dafür gibt es jetzt ein ausgeklügeltes Kartensystem zum Verstärken der Charaktere. Mit Geld und bestimmten Münzen, die man in den Missionen erhält, kann man auf sogenannten Karten seine Attribute und Fähigkeiten verstärken. Dabei gibt es allgemeine Karten, die für alle Charaktere im Spiel zählen, und charakterspezifische Karten. Verstärkt man also auf einer allgemeinen Karte den Angriff um +5, dann haben alle Charaktere im Spiel 5 Angriffspunkte mehr. Macht man das auf einer Karte von Nami, dann hat beispielsweise nur Nami diesen Angriffsboost. Es lohnt sich also die allgemeinen Karten und die Karten der bevorzugten Spielcharaktere vorrangig aufzuwerten. Neben Verbesserungen der Attribute kann man auf den Karten aber auch neue Spezialattacken lernen und verbessern, sowie Fähigkeiten, die jeder Charakter dann als passive Stärkungen ausrüsten kann. Auch in der Charakterentwicklung ist also einiges geboten. Viele Levels sind auch zu zweit spielbar, was im Splitscreen gut funktioniert, auch wenn das Sichtfeld des unten spielenden Charakters etwas schlechter ist als das des oben spielenden Spielers.
©EIICHIRO ODA/SHUEISHA, TOEI ANIMATION ©BANDAI NAMCO Entertainment Inc. ©EIICHIRO ODA/SHUEISHA, TOEI ANIMATION ©BANDAI NAMCO Entertainment Inc.
Die andere Seite der Medaille
One Piece Pirate Warriors 4 hat auch einige Schwachpunkte. Vorallem das repetitive Gameplay könnte Neulingen auf Dauer zu eintönig werden. Die Massenschlachten sind typisch für die Reihe und Fans schätzen diese sehr, es ist aber nicht jedermanns Sache und so sollte man sich dessen bewusst sein. Etwas störend ist zudem in einigen Missionen, dass der Spielfluss ständig von Sequenzen unterbrochen wird, die auf die derzeitige Situation, in der man sich befindet, keinen Einfluss haben und den Spieler erstmal verwirren können. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Kamera, die leider nicht immer optimal agiert und so verliert man im eifrigen Gefecht manchmal die Orientierung und seinen Gegner aus den Augen. Auch die Ladezeiten sind für die relativ kleinen Areale oft länger, als man sie sich wünschen würde.
Grafik
Die Grafik ist natürlich im serientypischen Animestil gehalten. Die Farben sind grell und bunt gewählt, die Charaktere gut getroffen und die rasanten Bewegungen flüssig animiert. Trotzdem gewinnt das Spiel keinen Grafikpreis, da die Grafik weit unter dem ist, was die Konsole hergeben könnte. Dies macht dem Spielspaß aber keinen Abbruch und für diese Art von Spiel ist die Grafik vollkommen ausreichend. Es gibt kaum Wackler oder Lags und auch bei großen Gegnerhorden bleibt die Bildrate mit leichten Ausnahmen stabil.
©EIICHIRO ODA/SHUEISHA, TOEI ANIMATION ©BANDAI NAMCO Entertainment Inc. ©EIICHIRO ODA/SHUEISHA, TOEI ANIMATION ©BANDAI NAMCO Entertainment Inc.
Ton
In Sachen Ton hat das Spiel seine Aufgabe sehr gut bewältigt. Die musikalischen Stücke untermalen das Kampfgeschehen sehr gut ohne dabei groß aufzufallen und zu nerven. Die original japanischen Synchronsprecher haben auch einen tadellosen Job geleistet und so ertönen während des Spielens permanent die Kampfschreie und Stimmen der Charaktere. Das passt zu One Piece perfekt und überträgt damit den Flair der Animeserie sehr gut auf das Spiel.
Fazit
Fans der Warriors Reihe werden das Spiel lieben, da es bekannte Mechaniken enthält, die typisch für die Reihe sind. Wer jedoch bis jetzt nichts damit anfangen konnte, der wird auch mit dem vierten Teil von Pirate Warriors 4 nicht warm. Die Charakterauswahl ist ausreichend und vor allem neue und fulminante Figuren wie Kaido und Big Mom sorgen für Abwechslung und werten das Spielgeschehen auf. Die Musik begleitet das Spiel gut und die Grafik im Animestil ist gut, wenn auch kein Meilenstein. Insgesamt kann man als Fan von One Piece und der Warriors Reihe zugreifen und wird viele Stunden Spaß haben.
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