Vor wenigen Tagen veröffentlichte AniMoon Publishing das erste Volume der ersten Staffel von „Is this a Zombie?“ auf DVD und Blu-Ray. Wir haben uns für euch in die verrückte Mischung aus Zombies, Totenbeschwörern, Magical Girls und Vampir-Ninjas gestürzt und verraten euch in unserer Review, wie uns die ersten vier Episoden der Serie gefallen haben!
Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!
Eine zweite Chance
Ayumu Aikawa war noch vor kurzem ein ganz normaler Oberschüler, doch die Taten eines Serienmörders in seiner Nachbarschaft ändern sein Leben für immer. Eines Abends wird unser junger Protagonist nämlich selbst Opfer besagten Killers und haucht sein Leben aus. Natürlich endet die Geschichte an dieser Stelle nicht, stattdessen findet sich Ayumu dank der Totenbeschwörerin Eucliwood Hellscythe bereits kurz nach seinem Tod in der Welt der Lebenden wieder – allerdings als Zombie! Das bringt einerseits allerhand Vorzüge mit sich, denn schließlich kann Ayumu nicht mehr sterben. Schmerzen spürt er jedoch immer noch und Tageslicht ist ab sofort alles andere als sein bester Freund. Keine leichte Situation für einen Jungen, der jeden Tag zur Schule geht…
Die zweite Chance, die ihm durch Eucliwood – oder kurz Yuu – geschenkt wurde, möchte Ayumu nun jedenfalls nutzen, seinen Mörder aufzuspüren und ihm das Handwerk zu legen. Damit ist die Rahmenhandlung der Serie im Grunde auch schon beschrieben. Schnell wird jedoch klar, dass diese Rahmenhandlung fast dauerhaft in den Hintergrund rückt. Stattdessen fokussiert sich der Anime zunächst darauf, die wichtigsten Charaktere einzuführen. Neben Eucliwood, die sich mittlerweile bei Ayumu einquartiert hat und täglich von ihm bewirten lässt, betrifft das beispielsweise auch das junge Magical Girl Haruna, dem unser Protagonist eines Abends auf einem Friedhof begegnet – seit seiner Verwandlung so etwas wie ein entspannender Rückzugsort für Ayumu.
Magical Girl wider Willen
Haruna, die mit ihrer Kettensäge Mistletainn auf den Oberschüler losgeht, überträgt durch einen blöden Zufall jedoch ihre magischen Kräfte auf Ayumu, was diesen nun auch dazu befähigt, sich in ein Magical Girl zu verwandeln – inklusive des passenden Outfits. Die zusätzliche Power kann er kurz darauf auch schon gut gebrauchen, als er von einem sogenannten Megalo angegriffen wird, der es auf Grund seiner Kraft auf ihn abgesehen hat. Da sie selbst nun ihre Kräfte mehr oder minder eingebüßt hat, entschließt sich Haruna kurzer Hand ebenfalls bei Ayumu einzuziehen, bis sich dieses Problem gelöst hat.
Doch damit nicht genug. Kurz darauf taucht aus dem Nichts ein weiteres junges Mädchen auf, das sich als Vampir-Ninja Seraphim vorstellt. Ihre Aufgabe ist es, Eucliwood in ihr Heimatdorf zu bringen, wo sie ihr irgendeinen Gefallen tun soll. Die schweigsame Nekromancerin, die stets nur mit Zetteln kommuniziert, weigert sich jedoch strikt. Sera – so lautet Seraphims Spitzname – macht Ayumu für dieses Verhalten verantwortlich und fordert ihn zu einem Duell, das sie jedoch am Ende verliert. Daraufhin zieht auch sie bei Ayumu ein, immer mit dem Ziel Yuu doch noch umzustimmen.
Eine heiße Spur
Während sich die drei Damen der Schöpfung daheim mit verschiedensten Wettkämpfen um den letzten Pudding streiten, muss Ayumu in der Schule mit ansehen, wie sich sein guter Freund Tulio vor den Mädels der Klasse zum Affen macht. Aus Mitleid lässt er sich auf eine Partie Bowling ein, bei der er und Tulio aber auf Yuu, Haruna und Sera treffen. Natürlich kann sich Ayumu nicht aus der Situation herausreden, so dass sein Kumpel erfährt, dass die drei Frauen bei ihm daheim wohnen. Welche Geschichte unser Protagonist Tulio jedoch genau auftischt, dass erfahren wir als Zuschauer nicht.
Nach dieser kurzen Ablenkung begleitet Ayumu seinen Kumpel auf einen Krankenbesuch. Wie es der Zufall will, ist auch das Mädchen im Krankenhaus ein Opfer des mysteriösen Serienkillers, so dass sich Ayumu neue Informationen erhofft. Die soll er auch bekommen! Doch kann die gutmütige Eucliwood wirklich eine kaltblütige Mörderin sein, wie es die Beschreibung des Mädchens im Krankenhaus vermuten lässt? Und was will eigentlich ein sprechender Dobermann, der sich als Gast aus der Unterwelt entpuppt, von Ayumu? Findet es im ersten Volume von „Is this a Zombie?“ doch selbst heraus! 🙂
Unterhaltungswert als Pluspunkt
Wer sich neben der Serie „Is this a Zombie?“ mit „Date A Live“ auch noch einen weiteren neuen Release von AniMoon Publishing gegönnt hat, der wird schnell feststellen, dass die beiden Serien trotz ganz unterschiedlicher Settings einige Parallelen verbinden. Dabei handelt es sich nicht nur um einen Harem aus unterschiedlichsten weiblichen Charakteren, den beide Protagonisten gemein haben (wobei die Mädels Ayumu zugegebermaßen nicht wirklich auf romantische Art zugewandt sind), sondern ganz offensichtlich auch um eine weitere wichtige Tatsache: Der Rahmen-Plot der Serien macht schnell Platz für ein wenig Verrücktheit und Chaos und rückt damit zusehends in den Hintergrund!
Das ist auch bei „Is this a Zombie?“ nicht zwingend negativ. Der Serie gelingt es auch ohne starken Fokus auf das Leitmotiv zu unterhalten. Dabei bringen vor allem die wirklich eigenen Charaktere den Zuschauer immer wieder einmal zum Schmunzeln. Das Chaos rund um Nekromancer, Zombies, Magical Girls, Vampir Ninjas und mehr hat dabei einen ganz eigenen Charme, der der Serie einen durchaus hohen Unterhaltungswert beschert. Dass das vielleicht nicht unbedingt jedermanns Sache ist, verwundert aber wohl auch nicht!
Bild und Animationen
Auch wenn die Serie „Is this a Zombie?“ bereits über acht Jahre auf dem Buckel hat, so dürfen sich Käufer dennoch auf das aktuelle Standardformat von 16:9 freuen. Dabei kommt der Anime mit einer Auflösung von 1080p daher, was ebenfalls aktuellen Standards entspricht. Die Bildschärfe ist dabei jederzeit ausreichend.
Bezüglich der Animationen fällt schnell auf, dass man immer wieder einmal CG animierte Elemente mit klassischen Animationen kombiniert hat. Das fällt ins Auge, wirkt aber nicht wirklich störend, wie es bei anderen Serien schon einmal der Fall ist. Insgesamt sind die Animationen von durchschnittlicher Qualität, was auch immer wieder in actionreicheren Szenen durchblitzt. Mehr ist auf Grund des Alters der Serie aber vermutlich auch nicht zu erwarten gewesen.
Ton und Synchronisation
Beim Ton muss sich der Anime wahrlich nicht vor neueren Serien verstecken, denn „Is this a Zombie?“ kommt unabhängig von der bevorzugten Sprachversion (Deutsch oder Japanisch) im hervorragenden DTS-HD MA Format daher. Über die fehlende Surroundspur kann hier großzügig hinweggesehen werden, da die Serie zwar Actionelemente enthält, sich aber nicht unbedingt darauf fokussiert, sondern eher den Comedy-Anteil in den Vordergrund rückt. Ebenfalls erwähnenswert ist der hervorragende Opening-Song „Ma-Ka-Se-Te Tonight“ von Nomizu Iori, die in der japanischen Version Haruna ihre Stimme leiht. Achtung: Ohrwurmgefahr! 🙂
Die deutsche Synchronisation kann sich mit gut gewählten Stimmen hervortun, bei denen man schnell das Gefühl bekommt, dass sie zum jeweiligen Charakter passen. Im Verlauf der ersten vier Episoden machen die Sprecher dabei im Grunde einen sehr guten Job, in einigen ganz wenigen Szenen kommt es aber doch zu kleinen Intonationsschwächen, die aber fast nicht auffallen. Bei all dem hat man sich in Bezug auf das Dialogbuch doch einige Freiheiten genommen, so dass man sich als Zuschauer nicht wundern sollte, wenn man plötzlich ein „Leck mich fett!“ zu hören bekommt. 😉 Wichtig ist aber, dass diese Sprüche gezielt und jederzeit passend eingesetzt wurden und sich dadurch gesamthaft ein stimmiges Bild ergibt. Es wird spannend zu sehen, ob das in den kommenden Episoden so bleibt.
Physische Umsetzung
Natürlich wisst ihr schon Bescheid: Die physische Aufmachung des Produkts zählt am Ende nicht in die Gesamtwertung unserer Review mit rein. Dennoch geben wir euch einen guten Überblick über das, was euch als potenzielle Käufer bei einem Erwerb erwartet. Die nachfolgenden Informationen und Fotos beziehen sich dabei auf die limitierte Mediabook-Edition des ersten Volumes von „Is this a Zombie?“ in der Blu-Ray-Variante.
Volume 1 von „Is this a Zombie?“ kommt in der limitierten Ausgabe mit einem schicken Sammelschuber daher, der im Grunde alle wichtigen weiblichen Charaktere der ersten Staffel auf der Front zeigt. Die Stabilität des Schubers ist wie zu erwarten hervorragend und auf ein aufgedrucktes FSK-Logo wurde löblicherweise verzichtet. Dieses befindet sich stattdessen auf dem verlängerten Backflyer, der ansonsten alle wichtigen Informationen zur Serie und zum Inhalt des ersten Volumes enthält. Das Mediabook selbst ist gut verarbeitet und zeigt auf Vorder- und Rückseite laszive Illustrationen der Charaktere Haruna und Eucliwood. Auf ein FSK-Logo wurde auch hier verzichtet. Im Inneren befindet sich neben der Disc auch das integrierte Booklet, das Charakterdesigns, Informationen zu Charakteren und Gegenständen aus der Serie sowie einen kleinen Einblick in die Storyboards enthält. Als weiteres physisches Extra liegt dem ersten Volume ein Acrylschlüsselanhänger bei, der die Kettensäge Mistletainn darstellt. Der Platzhalter aus Pappe bietet noch eine weitere Illustration von Haruna, zeigt aber auch schon das Design des dritten Volumes des Anime.
Wer sich auch auf digitale Extras freut, der findet neben Trailern zu weiteren Veröffentlichungen von AniMoon Publishing auch noch das Clean Opening und Clean Ending auf der Disc vor. Schaut mal rein, gerade das Opening lohnt sich. 😉
Fazit
Mit dem ersten Volume von „Is this a Zombie?“ erwartet den Zuschauer abgedrehte Comedy vom Feinsten, die immer wieder zum Schmunzeln einlädt, aber es in einer Episode sogar schafft, einen sehr emotionalen Moment herüberzubringen. Der Unterhaltungswert erwächst dabei primär aus der verrückten Kombination der Charakter sowie dem manchmal etwas fragwürdigen Charakter von Protagonist Ayumu, der die Totenbeschwörerin Eucliwood in seinen Illusionen immer schnell zu seiner kleinen Schwester macht. Im Prinzip hat der Anime dabei auch eine Story vorzuweisen, die eigentlich gar nicht mal uninteressant ist, geht es für Ayumu doch darum seinen Mörder aufzuspüren und diesen unschädlich zu machen. Die Geschichte rückt aber zumindest im Verlauf von Volume 1 so weit in den Hintergrund, dass die Serie daraus quasi kein Kapital ziehen kann.
Durch gelungene Animationen, die CG Elemente auf recht angenehme Weise mit traditionell animierten Parts verschmelzen – was für das Alter des Anime durchaus überraschend ist – sowie durch eine hervorragende Synchronisation, die auch von einem Dialogbuch mit einigen Freiheiten profitiert und nur wenige Schwächen aufweist, präsentiert sich „Is this a Zombie?“ nach den ersten vier Episoden als solide Serie mit speziellem Charme, der Fans Luftsprünge machen lässt. Wer mit der ganz eigenen Dynamik der Charaktere aber nichts anfangen kann und auf einen Anime mit besonderem Fokus auf die Handlung aus ist, der orientiert sich besser anders.
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ALLGEMEINE DATEN
Veröffentlichung: 5. Juli 2019
Publisher: AniMoon Publishing
Genre: Comedy, Fantasy
Laufzeit: ca. 98 Minuten
FSK: 16
Bild: 1080p
Ton/Sprache: DTS-HD MA 2.0 Deutsch und Japanisch
Untertitel: Deutsch
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Handlung:
Ayumu Aikawas Leben wurde in kürzester Zeit auf den Kopf gestellt. Er wird von einem Serienmörder getötet, aber ehe er sich versieht, lebt er wieder. Die Nekromantin Eucliwood Hellscythe hat ihn wiederbelebt und zwar als unsterblichen Zombie. Als wäre das nicht schon schlimm genug, offenbart sich ihm nun eine verrückte Welt, die Normalsterbliche niemals zu sehen bekommen. Da ist es dann auf einmal ganz normal, dass er der magischen Kämpferin Haruna begegnet, die ihm ihre Fähigkeiten weitergibt. Nun muss Ayumu im Rüschenkleid mit einer pinken Kettensäge bewaffnet riesige Monster bekämpfen. Da wundert es ihn dann auch nicht mehr, dass das Vampir-Ninja-Mädchen Seraphim, die ihn eigentlich absolut widerlich findet, aus heiterem Himmel bei ihm einzieht. Schon bald wird dieser Wahnsinn für Ayumu zum absurden Alltag…
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