2016 kam Sword Art Online – Hollow Realization für Playstation 4 und PS Vita heraus. 3 Jahre später hat es das Spiel nun auch auf Nintendos portable Hybridkonsole geschafft. Wir haben es auf der Nintendo Switch gespielt und wie es uns gefallen hat, das erfahrt ihr in unserer Review.
Handlung
SAO war ein Spiel auf Leben und Tod. In der Welt von Kirito gibt es nun einen geistigen Nachfolger: Sword Art Origin. Dieses Spiel vereint viele Elemente des originalen SAO und Kirito und seine Freunde lassen es sich nicht nehmen, in dieses neue Abenteuer einzutauchen. Besondere Aufmerksamkeit erregt dabei schon am ersten Tag des Beta-Tests ein unbekannter NPC in Form eines kleines Mädchens. Dieses Mädchen verhält sich anders als alle anderen NPCs und Kirito versucht mit seinen Freunden das Geheimnis von Premiere, wie sie den NPC nennen, zu ergründen.
Aller Anfang ist schwer
SAO Hollow Realization hat schon direkt zu Beginn einen Stolperstein parat. Bestätigen im Spiel ist über den B-Knopf möglich und Abbrechen über den A-Knopf. Also genau umgekehrt als die Vielzahl aller Spiele das handhaben. Dieses Feature ist sehr gewöhnungsbedürftig und sorgt oft dafür, dass man Dialoge oder Menüs verlässt, obwohl man etwas auswählen möchte. Hat man es jedoch einmal ins Spiel geschafft, kann man seinen eigenen Charakter per Editor designen. Das macht aber nur bedingt Sinn, da man am Ende sowieso Kirito spielt, der einfach sein Aussehen für Sword Art Origin geändert hat, sofern man im Editor einen Charakter erstellt. Auswirkungen auf das Spiel hat es jedenfalls keine, was den Sinn dieses Editors in Frage stellt.
Lesen, Entdecken und Kämpfen
Einen Großteil des Spiels verbringt man mit Dialogen. Zwischenzeitlich kann man sich selbst dabei erwischen, diese einfach mal wild durchzuklicken, wenn es sich nur um nebensächliche Gespräche handelt. Die Stadt im Spiel bildet den Startpunkt jeder Reise. Dort kann man sich mit vielen Charakteren unterhalten, Nebenquests annehmen oder erledigte Quests beenden, Ausrüstung kaufen, die Zuneigung zu anderen Charakteren stärken und vieles mehr. Die Möglichkeiten der Interaktionen werden dabei im Laufe des Spiels immer vielfältiger. Über einen Teleportstein in der Stadt kommt man dann in die Dungeons. Vorher kann man sich maximal drei Begleiter für seine Mission aus bekannten SAO Charakteren aussuchen, wie beispielsweise Asuna, Sinon, Silica, Lizbeth und viele mehr. In den fest vorgegebenen, aber zum Teil weitläufigen Dungeons, gilt es dann Monster zu besiegen und Items einzusammeln. Zwischendurch gibt es auch kleinere Events, bei denen man z.B. bestimmte Gegnerhorden besiegen muss oder einen besonders starken Raidboss töten kann. Dabei wird die ganze Zeit simuliert, man spiele ein MMORPG. Andere Truppen von „Spielern“ laufen ebenfalls umher, erkunden die Gegend und töten Gegner. Auch wenn es natürlich nicht echt ist, verleiht es dem Spiel schon einen leichten MMORPG-Charme. Ab einem gewissen Punkt im Spiel kann man aber auch einen richtigen Online-Mehrspielermodus freischalten, den man vom Hauptmenü aus starten kann.
Stärker werden
Die Kämpfe des Spiels wirken auf den ersten Blick ebenfalls wie bei vielen MMORPGs. Die Gegner spawnen relativ schnell und oft und lassen sich in Echtzeit bekämpfen. Dafür hat man einen normalen Angriff, der sich zu Ketten verknüpfen lässt. Zusätzlich gibt es Skills, die AP verbrauchen, um den Gegnern noch mehr Schaden zuzufügen. Nach jedem Level-up gibt es Skillpunkte, um neue Attacken zu erlernen oder passive Fähigkeiten auszubauen. Neben Angriffen gibt es auch defensive Skills, für die man ein Schild benötigt. Zudem kann man auch abwehren und gegnerischen Angriffen per Sprung ausweichen. Gutes Timing ist beim Kämpfen wichtig. So kann man Gegner beispielsweise zum Straucheln bringen, wenn man einen Spezialangriff direkt nach einer Attacke des Gegners ausführt. Am Anfang kann das gesamte Kampfsystem und Attributsystem etwas überfordern und man muss sich nach und nach die Details und Einzelheiten herausarbeiten. Je mehr man es verinnerlicht, desto besser geht es von der Hand und desto mehr Spaß machen die Kämpfe auch.
Viele kleine Mankos
Spielerisch hat Sword Art Online: Hollow Realization noch einige Baustellen, die sich störend auf den Spielverlauf auswirken können und in anderen Spielen einfach besser gelöst wurden. So ist der Beutel auf 100 Gegenstände beschränkt. Allerdings ist es etwas unlogisch, dass nur neue Items einen Slot belegt. So kann man problemlos 50 Items einer Sorte tragen und verbraucht damit nur einen Itemslot, während jeweils 1 Exemplar von 3 verschiedenen Items gleich 3 Slots in Anspruch nehmen. Weiterhin ist die Karte nicht immer korrekt. So werden die Zielorte einiger Missionen manchmal falsch auf der Hauptkarte angezeigt, was viel Zeit kosten kann, wenn man eigentlich ganz woanders die Mission erledigen muss, aber der Navigation der Map vertraut. Auch die Knopfbelegung der einzelnen Attacken ist etwas konfus gelöst und hätte intuitiver und geordneter sein können. Als SAO-Fan kann man über viele der Gameplay-Mängel hinweg sehen und trotzdem seinen Spaß am Spiel haben, aber ohne SAO-Bezug wirken viele Dinge im Vergleich zu anderen RPGs suboptimal gelöst.
Viel zu tun
Am Umfang des Spiels gibt es wenig auszusetzen. Es gibt mehrere Gebiete auf der Weltkarte zu erkunden, die wiederum in kleinere Regionen eingeteilt sind und per Teleportstein bequem zu erreichen sind, sofern man schon einmal dort war und den Teleportstein aktiviert hat. Neben bereits erwähnten Events in den Kampfgebieten wie Raidbosse oder Kämpfe gegen Massen an Gegnern, die mit jedem Betreten des Gebietes erneut möglich sind, gibt es auch ein Questboard in der Anfangsstadt. Dort kann man sich Aufträge holen, sofern man das Mindestlevel erreicht hat. Diese Aufträge sind meist Jagd- und Sammelmissionen, die sich oftmals durch das Erkunden der neuen Gebiete automatisch erfüllen lassen. In einer Art To-Do-Liste im Menü lassen sich zudem kleinere Nebenaufgaben anzeigen, die mit bestimmten Charakteren zu tun haben und sich in der Stadt erfüllen lassen. Da die Aufträge sich immer wieder aktualisieren, gibt es auch immer genug zu tun, auch wenn die einzelnen Aufgaben sich sehr ähneln und nach einiger Zeit sehr repetitiv wirken.
Grafik
Das Spiel unterscheidet zwischen zwei Grafikstilen. Zum einen die Spielegrafik und zum anderen die Animegrafik, die vor allem in Unterhaltungen und einigen Zwischenszenen zu sehen ist und etwas wie aneinandergereihte, aber schön gezeichnete und leicht animierte Standbilder wirkt. Die Spielegrafik ist relativ einfach gehalten und ist leider mit einigen Fehlern behaftet, wie plötzlich aufploppende Gegenstände, unscharfen Texturen und Dingen wie Truhen, durch die man wie ein Geist gehen kann. Auch wenn das Originalspiel schon 3 Jahre alt ist, war die Grafik damals schon nicht aktueller Stand der Dinge und trübt das Spielerlebnis leicht.
Ton und Musik
Die Musik und Vertonung sind sehr gut gelungen. Nahezu jedem Dialog hauchen sehr gute japanische Synchronsprecher Leben ein und bringen das Flair der Serie auch ins Spiel. Die Melodien sind ebenfalls stark an den Anime angelehnt und unterstützen das Geschehen perfekt. In diesem Punkt kann das Spiel vollends überzeugen.
Fazit
Sword Art Online – Hollow Realization ist ein auf dem Anime „Sword Art Online“ basierendes Rollenspiel, mit einem flotten Echtzeitkampfsystem und gut gelungener Vertonung und musikalischer Untermalung. Grafisch ist es nicht auf dem Stand aktueller Konsolengenerationen und auch im Gameplay weist es einige Mängel auf. Fans von SAO werden dennoch Spaß mit dem Spiel haben, denn der große Umfang und die Nähe zum Anime können überzeugen. Wenn man jedoch noch nie in Berührung mit SAO gekommen ist, sollte man sich vorher erstmal mit dem Anime beschäftigen, da man ansonsten womöglich nicht alles versteht und es für die Switch qualitativ bessere Rollenspiele ohne SAO-Bezug gibt.
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