Hey Leute, Noé mal wieder. Entschuldigt, dass mein letztes Update aus Kyoto so lange her ist, aber ich hoffe, dass ich euch mit meiner Preview zu Pokémon: Detective Pikachu etwas Freude bereiten konnte. In diesem Kapitel der Kyoto Tagebücher erzähle ich euch von meiner Reise nach Kobe mit meinem Freund Shota (Ich habe seinen Namen aus Gründen der Privatsphäre geändert) oder, wie ich es auch nenne: Der Europa-Freizeitpark. Natürlich bin ich auch aus Nerd-Gründen nach Kobe gefahren, dazu aber mehr im eigentlichen Bericht.
Es ist der Donnerstag der Golden Week, 10 Uhr morgens und ich und mein Freund Shota stehen am Gleis des Bahnhofs in Kyoto und warten auf unseren Zug. Es sollte ein besonderer Tag werden: Der Tag an dem ich nach Kobe fahre, eine der drei großen Städte in Kansai, neben Kyoto und Osaka. An der südlichen Küste gelegen war die Stadt die Heimat vieler Händlerfamilien im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Und genau dies ist einer DER Gründe, warum Kobe für mich so interessant war: die alten europäischen Villen an einem Hügel gelegen. Kitano heißt der Stadtteil, nördlich des Bahnhofs Sannomiya.
Als wir uns langsam durch die Hochhäuser rund um Sannomiya gekämpft hatten, erblickten wir ein Kaffeehaus im Stile alter deutscher Kaffeehäuser. Nishimuras Coffee heißt das Café in diesem wunderschönen Gebäude. Wir hatten jedoch nicht die Zeit, noch die Lust dort Rast zu machen, denn es war nicht mehr weit bis zu unserem ersten Zwischenziel. Auf der Thomaszaka Avenue angekommen war es plötzlich so, als wären wir zurück ins Deutschland des 19. Jahrhundert teleportiert worden. Eine breite, helle Straße mit Läden auf beiden Straßenseiten, die einen ersten Blick auf das Weathercock House erlaubte, war somit das erste Ziel des Trips.
Das Weathercok House, einst in Besitz der Handelsfamilie Thomas aus dem Rheinland, ist es nun ein Museum, welches dem Besucher zeigt, wie die Händlerfamilien Deutschlands damals gelebt haben. Es ist zwar ein Museum, aber man hat zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass es sich um ein totes Gebäude handelt, sondern man kann das Leben, das in diesen vier Wänden geführt wurde, immer noch fühlen. Der Eintritt kostet 500 Yen, also in etwa 4,50 Euro. Dafür erlaubt das Haus dem Gast einen Einblick in die Wunderwelt Deutschland. Das mag erst einmal komisch klingen – magisches Deutschland, von einem Typen der doch eigentlich in Deutschland lebt. Aber habt ihr euch noch nie gefragt, warum so viele Anime und Manga deutsche Worte einfach so hineinwerfen, scheinbar ohne Sinn, und diese dann Zauber auslösen, oder romantisch klingen sollen? Ein Besuch des Weathercock Houses wird euch die Antwort auf diese Frage liefern.
Nun werden sich einige von euch bereits gefragt haben: Moment mal, das Haus sieht doch irgendwie bekannt aus, als hätte ich es schon irgendwo einmal gesehen. Und zu denen würde ich als erstes sagen: NERD. Nein, aber wirklich jetzt: Mit dieser Vermutung läge man richtig, denn dieses Haus ist die Vorlage für Rin Tohsakas Villa in „Fate/Stay Night“, eine Serie über die ich ja bereits des öfteren berichtet habe und die mir persönlich sehr am Herzen liegt. Tatsächlich sind viele Orte in Kobe und in den umliegenden Städten Vorlage für Fate/Stay Nights Fuyuki City. Leider ist es mir bei diesem Trip nicht gelungen alle diese Orte zu besuchen, da sie sehr weit von einander entfernt liegen, jedoch gelang es mir noch zeitlich ein weiteres Monument zu bestaunen: Kobe Bridge.
Natürlich handelt es sich hier nicht nur um eine recht schöne rote Brücke in Kobe, die das Festland mit der menschengemachten Insel im Meer verbindet, sondern auch um die Vorlage für die Fuyuki Brücke, die den alten und den neuen Teil Fuyukis miteinander verbindet. Bekannt ist diese Brücke für eine der ikonischsten Szenen aus „Fate/Zero“, als Saber den Kampf gegen Caster mit einem laut herausgeschrienen „EXU…….CALIBAAAAAAAA“ beendet. Als ich vor Ort war, hatte ich schon fast das Gefühl, Saber für eine Sekunde im Meer gesichtet zu haben, aber das könnte natürlich auch nur eine optische Täuschung gewesen sein. 😉
Und damit war mein Tag in Kobe auch bereits vorbei, da die Rückfahrt nach Kyoto lange dauert und es derzeit in Japan noch recht früh dunkel wird. Ich hoffe wie immer, dass euch der Bericht gefallen hat. Im nächsten Kapitel würde ich mich gerne einem von euch gewählten Thema widmen. Was interessiert euch am Leben in Japan? Schreibt es hier bei AnimeNachrichten.de, auf Facebook oder Twitter in die Kommentare und dann werde ich im nächsten Kapitel der Kyoto-Tagebücher gerne näher darauf eingehen. Bis dahin.
Euer Noé
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