Am 26. April 2019 veröffentlichte peppermint anime das erste Volume der SAO-Spinoff-Serie „Sword Art Online Alternative – Gun Gale Online“. In dieser werden wir abermals mit dem Spiel „Gun Gale Online“ konfrontiert, das bereits in der zweiten Staffel der Hauptserie „Sword Art Online“ eine wichtige Rolle einnahm. Wie uns das Gefecht mit Llenn und Co. gefallen hat, das verraten wir euch natürlich in unserer Review.
Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!
Action von Beginn an
Für viele Animes eigentlich untypisch, startet „Sword Art Online Alternative – Gun Gale Online“ nach einer sehr kurzen Erklärung zur Welt des Spiels GGO direkt sehr actionreich. Als Zuschauer wird man dementsprechend in Episode 1 zunächst einmal mitten ins Geschehen hineingezogen. Dabei verfolgen wir die Perspektive des Charakters Llenn, eines kleinen Mädchens in pinker Wüstentarnkleidung, und ihres Partners M, die gemeinsam an einer Art Teamwettkampf teilnehmen. Schnell treffen die beiden dabei auf weitere Teams, deren einziges Ziel es ist, am Ende des sogenannten „Squad Jams“ – so heißt der Team-Battle-Royale – als letztes verbliebenes Team den Sieg davonzutragen.
In der zweiten Episode pausiert dieser Handlungsstrang allerdings abrupt und die Serie beginnt mit der Einführung der Charaktere und der Entwicklung von deren Persönlichkeiten. So dreht sich der Anime im Grunde um die Studentin Karen Kohiruimaki, die für eine Frau – aber vor allem für eine japanische Frau – eine enorme Körpergröße besitzt und sich eigentlich nichts sehnlicher wünscht, als klein und niedlich zu sein. Als sie bei einem Heimatbesuch eine Doku über VR-Games sieht, kommt ihr der Gedanke, zumindest in einem Spiel niedlich sein zu können. Nachdem sie ihre VR-begeisterte Freundin konsultiert hat, startet sie mit ihrem ersten eigenen System einen Probelauf, ist jedoch geschockt, als ihr Charakter auch im Spiel monströs ist. Da das Aussehen der Charaktere zufällig generiert wird, kann sie dieses jedoch nicht manuell beeinflussen.
Eine Kameradin
Eine Möglichkeit ein neues Aussehen zu erlangen ist es jedoch, das eigene Spielerprofil in ein neues Game zu transferieren. Diese Prozedur muss Karen mit ihrem Profil Llenn allerdings insgesamt sagenhafte 37 Mal durchziehen, bis sie endlich einen kleinen und niedlichen Charakter erhält. Wie es der Zufall will passiert das in keinem anderen Spiel als Gun Gale Online, einem der beliebtesten Online-Multiplayer Games, in dem sich alles um Schusswaffen dreht. Der Kontrast zwischen Spielinhalt und der süßen Llenn könnte also größer kaum sein, was aber auch sehr zum Unterhaltungswert des Anime beiträgt.
Nach einer tutorialen Einführung in die Grundlagen des Spiels startet Llenn nach einer Weile damit, neben Monstern auch Jagd auf andere Spieler zu machen. Dadurch wird sie unbewusst zu einer Meisterin der sogenannten PVP-Kills und schnell ist sie in der Spielergemeinde als Player killender „pinker Teufel“ bekannt. Bei einem ihrer Ausflüge in die Wüste von GGO trifft sie auf Pitohui, eine andere, etwas exzentrische Spielerin, die ihr mit ihrem Skill offenbar das Wasser reichen kann. Sie hat es aber nicht auf Llenn abgesehen, sondern verbündet sich stattdessen mit ihr. Sie ist es auch, die Llenn mit dem Konzept des Squad Jams bekannt macht und überredet, an dem Turnier mit ihrem Bekannten M teilzunehmen, auch wenn sie selbst leider keine Zeit für eine Teilnahme hat. Da Karen an besagtem Tag keine Karten mehr für das Konzert ihrer Lieblingssängerin Elsa Kanzaki bekommen konnte, lässt sie sich überreden und beschließt die Idee aufzugreifen und am Squad Jam teilzunehmen.
Die erste Schlacht
Dabei ist sie trotz ihrer geringen Erfahrung die Teamleaderin des Teams LM, das auch nur aus den beiden zuvor erwähnten Mitgliedern besteht. In Wahrheit übernimmt jedoch der Kampferprobte M das Kommando, mit dessen Hilfe es Llenn gelingt, die ersten Kämpfe zu überstehen und dabei sogar ein Team auszuschalten, das aus echten Profis zu bestehen scheint, die offenbar auch in der Realität im Kampf geübt sind.
Nach einer Weile verdichtet sich das Teilnehmerfeld jedoch enorm. Gleichzeitig zeigt sich durch einen mysteriösen Brief eine Seite an Pitohui, die so nicht zu erwarten war. Die Frage ist aber vor allem: Kann ein Team aus zwei Mann, dessen Leaderin erst seit kurzem mit VR-Games vertraut ist, wirklich den Squad Jam für sich entscheiden? Findet es im ersten Volume von „Sword Art Online Alternative – Gun Gale Online“ doch einfach selbst heraus!
Bild und Animationen
Wie nicht anders zu erwarten kommt das Bild der Serie im Standardformat von 16:9 und einer Auflösung von 1080p daher. Dabei ist das Bild stets angenehm scharf. Die verwendeten Farbtöne sind in der eher düsteren Welt von GGO meist gedeckt. Dabei bildet das Pink von Llenns Kleidung und ihrer Schusswaffe einen angenehmen Kontrast, der gut mit dem Kontrast zwischen ihrem niedlichen Charakter und den brutalen Kampfhandlungen in GGO korrespondiert.
Die Animationen von „Sword Art Online Alternative – Gun Gale Online“ sind indes auf einem sehr guten Niveau unterwegs. Das fällt bei dieser Art von Serie auch wirklich auf, denn Actionszenen sind hier keine Seltenheit. Hinzu kommt Llenns schnelle Bewegungsgeschwindigkeit, die ebenfalls gut umgesetzt wurde. Immer wieder wird auch mit Zeitlupen gespielt, die den entsprechenden Situationen mehr Ausdruckskraft verleihen. Alles in allem wurde hier gute Arbeit geleistet.
Ton und Synchronisation
Der Ton von „Sword Art Online Alternative – Gun Gale Online“ kommt im heute fast standardmäßigen DTS-HD MA Format daher. Qualitativ ist dieses Tonformat extrem gut und genügt vollkommen, um auch eine actionreiche Serie zu unterstützen. Was jedoch ein kleines Manko darstellt, ist, dass der Ton über eine 2.0 Stereospur bereitgestellt wird. Gerade bei den vielen Schusswechseln und Kampfhandlungen in GGO würden sich Besitzer eines Surroundsoundsystems sicherlich sehr über eine 5.1 Tonspur freuen.
Die deutsche Synchronisation sticht indes durch eine hervorragende Performance der Sprecher hervor, die ihre Sache wirklich gut machen. Dabei gibt es keinen Sprecher im Hauptcast, der sich besonders aus dem Rest hervortut, sondern alle halten über die Dauer der ersten Episoden ein sehr gutes Niveau. Auch das Dialogbuch bleibt dabei die ganze Zeit gefällig. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber dennoch: In einigen Szenen ist es tatsächlich auffällig, dass die Synchronisation nicht immer so lippensynchron ist, wie sie – selbst bei einem Anime – sein könnte. Da wäre auf jeden Fall noch Luft nach oben gewesen!
Physische Umsetzung
Ihr kennt es bereits aus unseren weiteren Rezensionen: Die physische Umsetzung des Produkts zählt auch diesmal nicht in die Gesamtwertung unseres Reviews mit ein. Dennoch geben wir euch als potenziellen Käufern einen groben Überblick, über das, was ihr bei einem Erwerb erhaltet. Die nachfolgenden Informationen und Bilder beziehen sich dabei auf die Blu-Ray-Version des ersten Volumes von „Sword Art Online Alternative – Gun Gale Online“.
Volume 1 der Serie kommt – wie von der Hauptserie gewohnt – in einem dünnen Digipack mit eigenem Pappschuber daher. Auf dem Schuber sind diesmal die Charaktere Llenn und Pitohui abgebildet. Das FSK-Logo auf selbigem ist glücklicherweise nur aufgeklebt und lässt sich recht problemlos entfernen. Der Schuber wirkt zudem einigermaßen stabil – so stabil, wie ein solch dünner Pappschuber eben sein kann. Das Design des eigentlichen Digipacks ist recht einfach gehalten und auf diesem ist auch ein aufgedrucktes FSK-Logo zu finden. Durch den logofreien Schuber, fällt das jedoch nicht wirklich ins Gewicht.
Im Inneren des Digipacks befindet sich einzig und allein die Disc mit den Anime-Episoden 1 bis 5.5. Auf physische Extras wurde komplett verzichtet, als digitale Boni sind jedoch das Clean Opening und Ending sowie einige Trailer zu weiteren Veröffentlichungen von peppermint anime mit an Bord.
Fazit
Mit dem ersten Volume von „Sword Art Online Alternative – Gun Gale Online“ präsentiert uns peppermint anime die ersten sechs Episoden des SAO-Spinoffs. Technisch gesehen ist das zwar korrekt, im Grunde handelt es sich jedoch um fünf Episoden und eine Recap-Episode am Ende des Volumes, die das Geschehen der vorangegangenen Folgen noch einmal zusammenfasst. Diese hat man aber löblicherweise auch synchronisiert.
Dabei geht der Anime mit einem Start mitten im Geschehen einen interessanten Weg, der sich aber als großes Plus herausstellt! Den Zuschauer direkt mit der Action zu konfrontieren, die ihn im Laufe des Anime in den meisten Episoden erwartet, ist ein geschickter Schachzug um ihn anfangs bei Laune zu halten. Hätte man die zweite und dritte Episode, die die Handlung und Charaktere erst richtig einführen, stattdessen vorangestellt, hätte der ein oder andere sicherlich das Interesse an der Serie verloren, ohne überhaupt mitbekommen zu haben, wie actionreich es in „Sword Art Online Alternative – Gun Gale Online“ wirklich zu geht.
Der Plot an sich ist dabei nicht unbedingt ein Meilenstein, doch der Turniercharakter des handlungsbestimmenden Squad Jams führt zu einem angenehmen Unterhaltungswert, der primär auf der Acion beruht. Hinzu kommt eine gelungene deutsche Synchronisation, die nur bei der Lippensynchronität in einigen Szenen echte Schwächen offenbart. Gepaart mit den sehr gut gelungenen Animationen, die gerade im Kontext des Actionsettings nicht zu unterschätzen sind, ist der Anime auf Basis des ersten Volumes ein absoluter Kauftipp für alle Actionfans und SAO-Fans, die sich im Verlauf der zweiten Staffel der Hauptserie in der Welt von GGO heimisch gefühlt haben. Wer mit Action normalerweise aber nicht so schnell warm wird, dem wird es bei diesem Anime allerdings kaum besser gehen.
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ALLGEMEINE DATEN
Veröffentlichung: 26. April 2019
Publisher: peppermint anime
Genre: Action, Fantasy
Laufzeit: ca. 150 Minuten
FSK: 16
Bild: 1080p
Ton/Sprache: DTS-HD MA 2.0 Deutsch und Japanisch
Untertitel: Deutsch
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Handlung:
Karen Kohiruimaki wünscht sich nichts sehnlicher, als klein und niedlich zu sein, denn ihre Körpergröße von 1,83 m lässt sie überall herausstechen. Über einige Umwege entdeckt sie schließlich das Spiel „Gun Gale Online“ und so erfüllt sich endlich ihr Traum. Als LLENN, ihrem kleinen, in Pink gekleideten Avatar, erarbeitet sie sich einen Ruf als gefürchteter „pinker Dämon“. Ganz im Spiel versunken, trifft sie bald auf eine weitere geschickte Spielerin namens Pitohui, die allerdings etwas seltsam und exzentrisch scheint. Sie lädt LLENN ein, beim sogenannten „Squad Jam“ mitzumachen, einem Battle Royale, bei dem nur die besten Teams siegreich hervorgehen…
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