©2006 Ryukishi07/Higurashi-P/SOTSU

Noch im alten Jahr, um genau zu sein am 14. Dezember 2018, veröffentlichte AniMoon Publishing das insgesamt fünfte Volume der Serie „Higurashi“ auf DVD und Blu-Ray. Nachdem wir uns zuvor bereits vier Mal für euch in das kleine Dorf Hinamizawa gewagt haben, sind wir mittlerweile fast so etwas wie alte Hasen und haben natürlich auch beim fünften Kapitel der Geschichte nicht davor zurückgeschreckt, uns wieder auf das Watanagashi-Festival zu begeben. Ob unser Aufenthalt in dem kleinen japanischen Örtchen diesmal einer erholsamen Kaffeefahrt glich oder doch eher der blanke Horror war, das verraten wir euch natürlich in unserer Review.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Ein Zwilling kommt selten allein

Wie schon im vorherigen Volume kehrt „Higurashi“ auch im fünften Kapitel der Perspektive mit Keiichi als Protagonist der Geschichte den Rücken. Stattdessen erleben wir die Geschehnisse diesmal aus dem Blickwinkel von Shion Sonozaki, der Zwillingsschwester von Mion Sonozaki. Shion wurde von ihrer Familie im Grunde genommen auf das Abstellgleis geschoben, indem man sie abseits von Hinamizawa auf ein Internat geschickt hat, aus dem sie gleich zu Beginn des fünften Volumes jedoch türmt. Kurz darauf macht sie sich auf den Weg in ihr Heimatdorf, wo sie unerwarteter Weise auf Satokos Bruder Satoshi trifft, in den sie sich gleich ein wenig verguckt. Das Ganze trägt sich zeitlich logischerweise zu einer Zeit zu, als Keiichi noch nicht nach Hinamizawa gezogen war.

Da kaum jemand um die Tatsache weiß, dass Mion eine Schwester hat, die sich nun wieder in Hinamizawa befindet, verkörpert Shion meist Mion – größtenteils auch mit deren Einverständnis. So glaubt auch Satoshi es mit Mion zu tun zu haben, während er in Wahrheit fast immer auf Shion trifft. Satokos Bruder verändert sich übrigens zum Schlechten, wofür Shion seine Schwester verantwortlich macht. Auch aus diesem Grund wünscht sich Shion vom Universum, dass Satoko und ihre Tante während des Watanagashi-Fests verschwinden sollen.

Spurlos verschwunden

Am Tag des Fests bittet Satoshi Shion dann plötzlich darum, sich um seine kleine Schwester zu kümmern. Diese Gelegenheit nutzt er, um seine Tante, die Satoko schwer zu schaffen macht, in eine Falle zu locken und umzubringen. Shion ahnt, dass Satoshi für die Tat verantwortlich ist, verschafft ihm auf Grund ihrer Gefühle aber bei der Befragung durch die Polizei ein falsches Alibi, wodurch jedoch die Wahrheit über die Zwillingsschwestern ans Licht kommt. Das wiederum führt dazu, dass sich Shion wieder mit ihrer Familie konfrontiert sieht – unter anderem mit ihrer Großmutter, dem Oberhaupt der Sonozakis.

Um ihre Ehre wieder herzustellen zwingt man Shion dazu, sich drei Fingernägel auszureißen. Zur gleichen Zeit verschwindet Satoshi spurlos, während der Mord an dessen Tante einem gefährlichen Serienkiller angelastet wird. Kurz darauf trifft Shion auch erstmals auf Frau Takano, die sich wie das Mädchen selbst mit dem Mythos um Oyashiros Fluch auseinandersetzt. Zudem wird klar, dass auch Mion sich drei Fingernägel ausgerissen hat, um die Strafe ihrer Schwester zu mildern.

Ein Jahr später

Ab diesem Punkt springt die Geschichte ein Jahr in der Zeit nach vorne und wir erleben, wie Shion auf Keiichi trifft, der mittlerweile in Hinamizawa wohnt und sie sofort an Satoshi erinnert. Schnell wird klar, dass sich diesmal allerdings Mion in den Neuankömmling verliebt hat. Kurz darauf findet erneut das jährliche Watanagashi-Festival statt. Am Abend des Fests betreten Keiichi, Shion, Frau Takano und der Fotograf Herr Tomitake gemeinsam verbotenerweise den Schrein des Gottes Oyashiro, was den Sonozakis offenbar nicht verborgen bleibt…

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Schon am nächsten Tag werden sowohl Herr Tomitake als auch Frau Takano tot aufgefunden. Shion glaubt sofort, dass ihre eigene Familie hier die Finger im Spiel hatte, die sie für die Drahtzieher hinter Oyashiros Fluch hält und scheint ab diesem Zeitpunkt wie von einem Dämon besessen zu sein. Sie setzt sowohl ihre Großmutter, als auch ihre Schwester mit einem Elektroschocker außer Gefecht, wobei erstere ihrem Alter geschuldet verstirbt. Und eines ist klar: Shion, die sich ab diesem Zeitpunkt meist als Mion ausgibt, die derweil im Kerker schmort, hat damit noch lange nicht ihr letztes Opfer gefunden. Wie es genau weitergeht, das soll an dieser Stelle aber nicht vorweggenommen werden!

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Bild und Animationen

Beim Bild lassen sich im Vergleich zu den vorangegangenen Episoden im Grunde keine nennenswerten Auffälligkeiten feststellen. Die Serie kommt weiterhin im Standardformat von 16:9 daher. Dabei sieht man „Higurashi“ natürlich stets das Alter des Anime an, was sich vor allem gesamthaft in der Bildschärfe niederschlägt, aber sich auch im teils wenig modernen Charakterdesign widerspiegelt. Generell lässt sich jedoch gut erkennen, dass man versucht hat, aus dem alten Bildmaterial das Beste herauszuholen, was an sich gelungen ist, denn auch auf großen Bildschirmen mit 4K-Auflösung kann man sich die Serie noch recht gut anschauen.

Ton und Synchronisation

Wie bereits bei den vorherigen Volumes kommt auch der Ton des fünften Volumes von „Higurashi“ erneut im DTS HD Format daher. Dieses ist trotz des Alters des Anime weiterhin qualitativ auf hohem Niveau unterwegs und sollte den Ansprüchen fast aller Anime-Fans Genüge tun. Dabei fehlt natürlich weiterhin der Surroundsound, doch die Stereotonspur reicht vollkommen aus, um die Stimmung der Serie herüberzubringen.

In den Episoden 16 bis 21 sind dabei wieder vornehmlich die bereits aus den vorherigen Kapiteln der Story bekannten deutschen Sprecher zu hören. Durch die geänderte Sichtweise im fünften Kapitel ist diesmal jedoch ganz besonders Mayke Dähn als Shion sowie Mion gefordert, die das ganze Spektrum der emotionalen Vielfalt abrufen muss: Freude, Trauer, Zorn, psychopathisches Lachen, Hass, Mitgefühl und Liebe – alles ist mit dabei! Dabei macht sie ihre Sache insgesamt sehr gut und liefert eine ansprechende Performance ab. Somit bleibt die deutsche Synchronisation auch gesamthaft ihrem zuvor schon sehr guten Niveau treu.

Physische Umsetzung

Genau wie bei unseren weiteren Rezensionen hat die physische Umsetzung des Produkts keinerlei Einfluss auf die Gesamtwertung unserer Review. Dennoch möchten wir euch als potenziellen Käufern ein Bild von dem vermitteln, was euch bei einem Erwerb erwartet. Die nachfolgenden Informationen und Bilder beziehen sich dabei auf die limitierte Blu-Ray-Version des fünften Volumes von „Higurashi – Der Gesang der Zikaden“.

Wie zu erwarten hat man auch das insgesamt fünfte Volume in ein schickes Steelcase verpackt, das wiederum in einer (zumindest auf der Vorderseite transparenten) PET-O-Card steckt. Das FSK-Kennzeichen findet erneut auf dem verlängerten Backflyer Platz und kann damit auf Steelcase und O-Card vermieden werden. Öffnet man das Ganze kommt neben der Disc wieder ein Werbeflyer zum Vorschein, der nicht nur Werbung für das finale sechste Volume macht, sondern auch den Inhalt der Episoden des fünften Volumes grob umreißt. Zudem befinden sich dort die fünf Magnete, die dem Ganzen als physisches Extra beiliegen. Als digitale Extras sind wieder das Clean Opening und Ending sowie ein weiterer Synchronclip mit an Bord.

Fazit

Mehr Horror denn je: Auch wenn „Higurashi“ schon zuvor nicht mit entsprechenden Elementen gegeizt hat, so setzt das fünfte Volume nochmal einen drauf. Mehr psychopathische Lachen, mehr Blut und mehr Morde – das ist es, was den Zuschauer in den Episoden 16 bis 21 erwartet. Dabei wird der Unterhaltungswert stets hoch gehalten und man setzt weiterhin geschickt die Soundeffekte ein, um der Serie die richtige Stimmung zu verleihen. Auch der deutsche Cast macht seine Sache wieder sehr gut, so dass sich alle Fans des Horror-Genre auf ein echtes Spektakel freuen dürfen, das auch einige Antworten auf offene Fragen liefert, die vorherige Kapitel aufgeworfen haben. Auf dieser Grundlage darf man mit Recht auf den Abschluss der ersten Staffel gespannt sein!

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ALLGEMEINE DATEN
Higurashi @AniMoon Publishing / ©2006 Ryukishi07/Higurashi-P/SOTSU

Veröffentlichung: 14. Dezember 2018

Publisher: AniMoon Publishing

Genre: Horror, Psycho, Mystery, Thriller

Laufzeit: ca. 142 Minuten

FSK: 16

Bildformat: 16:9

Ton/Sprache: DTS HD MA 2.0 Deutsch und Japanisch

Untertitel: Deutsch

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Handlung:

Shion, Mions Zwillingsschwester, kehrt heimlich nach Hinamizawa zurück. Sie wurde auf ein weit entferntes Internat geschickt, da Zwillinge der Familie angeblich nur Unglück bringen. Dort angekommen, trifft sie auf Satoshi, zu dem sie sich schnell hingezogen fühlt. Als dieser jedoch plötzlich verschwindet, schwört sich Shion, die dafür Verantwortlichen bitter büßen zu lassen…


Alle Reviews auf AnimeNachrichten.de spiegeln die Meinung des jeweiligen Autors wider.

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Steffen
Ich bin Steffen, seit 2016 Teil des AnimeNachrichten-Teams und nur wenig kürzer auch als Chefredakteur tätig. Aus diesem Grund habe ich meine Finger eigentlich in allen Themengebieten im Spiel, kümmere mich jedoch inbesondere um Anime, Manga, Light Novels, Interviews sowie um die Kommunikation mit unseren Partnern aus der Branche.
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