©Musawo, KODANSHA/Love and Lies Production Committee. All Rights Reserved.

Am 16. November startete Nipponart mit dem ersten Volume in die Veröffentlichung der Animeserie „Love and Lies“. Dabei handelt es sich um die Anime-Adaption des gleichnamigen Mangas aus der Feder von MUSAWO, der hierzulande seit kurzem von KAZÉ veröffentlicht wird. Die animierte Fassung entstand dabei unter der Regie von Seiki Takuna beim Studio LIDENFILMS. Wir haben Yukari Nejima auf den Wirren rund um die erste Liebe begleitet und verraten euch in unserer Review, wie es uns gefallen hat.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Der Wille der Regierung

Eine Welt, in der Liebe nichts, oder vielleicht auch alles ist – in einer solchen Welt spielt „Love and Lies“. Der Anime folgt dabei dem jungen Yukari Nejima, der zu Beginn der Serie kurz vor seinem 16. Geburtstag steht. In einem fiktiven Japan, das vielleicht noch mehr unter den niedrigen Geburtenraten zu leiden hatte, als es das Land in der Realität tut, ist dieser Geburtstag ein ganz besonderer!

Ab diesem Tag kann es ständig so weit sein, dass man von der Regierung die Nachricht erhält, in der einem zukünftige Ehepartner mitgeteilt wird, denn dieser wird für alle Japaner durch ein wissenschaftliches Verfahren von der Regierung bestimmt. Das Ganze nennt sich Yukari-Ehe. Dabei handelt es sich um eine recht erfolgreiche Gegenmaßnahme zum Geburtenproblem, bei der eines jedoch keinen Platz hat: Liebe außerhalb der vorherbestimmten Verbindung ist tabu und wird hart bestraft!

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Fluch oder Segen

Für unseren Protagonisten Yukari, der von Freunden aufgrund seines Nachnamens auch gerne Neji genannt wird, ist das freilich ein Problem, denn bereits seit der Grundschulzeit ist er in seine Klassenkameradin Misaki Takasaki verliebt, hat ihr seine Gefühle jedoch stets verheimlicht. Als sein 16. Geburtstag allerdings in greifbare Nähe rückt, ändert sich diese Einstellung. Er möchte Misaki unbedingt seine Liebe gestehen, bevor er seine Mitteilung erhält und bestellt seine Klassenkameradin dafür extra in den Park nahe ihrer alten Grundschule. Auch wenn Misaki erst sehr spät auftaucht und Yukari einige Startschwierigkeiten hat, gelingt es ihm doch seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen – und diese werden von Misaki sogar erwidert!

Die Frage ist nur: Ist das nun Fluch oder Segen? Denn kurz nachdem sich die beiden sogar geküsst haben, erhält Yukari seine Regierungsmitteilung als Nachricht aufs Handy. Zu seiner großen Freude und Überraschung findet er dort Misakis Namen wieder, doch mit der Nachricht scheint etwas nicht zu stimmen, was sich bewahrheitet, als zwei Mitarbeiter des zuständigen Ministeriums auftauchen und ihm seine Mitteilung in Papierform aushändigen. Das Problem: Diesmal steht dort ein ganz anderer Name – Ririna Sanada!

Das Treffen

Schon kurz darauf soll Yukari seine zukünftige Ehefrau treffen, versucht sich jedoch um das Treffen zu drücken. Erst als er in der Schule auf Misaki trifft, die ihm klar zu verstehen gibt, dass er das Geschehene einfach nur in Erinnerung behalten soll, rafft er sich zu dem Treffen auf. Dabei ist er jedoch gedanklich aufgewühlt und überhaupt nicht bei der Sache, was ihm eine Standpauke der hübschen Ririna einbringt, die sich schlecht behandelt fühlt.

Als er seine Verlobte, die zuvor erbost den Raum verlassen hat, durch Zufall findet und ihr von seinen Umständen rund um Misaki erzählt, ändert sich Ririnas Einstellung ihm gegenüber aber komplett, denn sie ist fasziniert von dem Gefühl Liebe, das sie selbst noch nie erfahren hat und im Grunde nicht versteht, weshalb sie verspricht, Yukari zu unterstützen. So will sie lernen, was Liebe ist!

Verworrene Gefühlswelt

Wie sich herausstellt war Ririna in der Vergangenheit oft von Krankheiten geplagt und konnte dadurch trotz ihrer hervorragenden schulischen Leistungen keinen Anschluss an die Klassengemeinschaft in ihrer prestigeträchtigen Mädchenschule finden. Als sie gemeinsam mit Yukari unterwegs ist treffen sie zufällig auf Misaki, der sich Ririna gleich vorstellt und die nach einem langen Nachmittag mit Gesprächen über Yukari, der sich versteckt hält, zu Ririnas erster Freundin wird, was diese unglaublich freut, für Yukari aber eine seltsame Situation darstellt.

Ab diesem Zeitpunkt versucht Ririna immer wieder Yukari zu unterstützen, wobei ihre Beweggründe in erster Linie Interesse am Gefühl der Liebe zu sein scheinen. Misaki, die sich eigentlich von ihren Gefühlen lossagen wollte, lässt sich dabei gleich mehrmals mitreißen, was zu erneuten Kussszenen zwischen ihr und Yukari führt. Eine dieser Gelegenheiten wird dabei auch von Yukaris gutem Freund Yusuke Nisaka beobachtet, der darüber jedoch schweigt. Während Yukari immer wieder Szenen mitbekommt, in denen sich Misaki mit Yusuke unterhält oder diesem seltsame Blicke zuwirft, glaubt er, dass sein guter Kumpel möglicherweise in das gleiche Mädchen verliebt ist, wie er selbst. Dabei bekommt er nicht mit, dass Yusuke ihm, während er im Klassenzimmer eingeschlafen ist, einen Kuss gibt…

Das Ganze verspricht also ein großes Gefühlschaos zu werden, bei dem die Liebe auf das unumstößliche Konstrukt der Regierung trifft. Wie werden sich die Gefühle von Yukari und Misaki wohl entwickeln? Wird auch Ririna ihre erste Liebe erfahren und wenn ja, welche Konsequenzen hat das? Und was hat es mit Yusukes offensichtlicher Zuneigung zu seinem Kumpel Yukari auf sich? Über all dem schwebt zudem der Schleier einiger Lügen, die im Raum zu stehen scheinen. Man darf also sehr gespannt sein, wie sich die Geschichte, in den kommenden Episoden entwickeln wird!

Bild und Animationen

Wie man es von einer neueren Serie erwartet, kommt „Love and Lies“ natürlich im Standard-Format von 16:9 bei einer Auflösung von 1080p daher. Dabei ist das Bild stets scharf und versucht von der Farbgebung her – dem Genre angemessen – einigermaßen realitätsnah zu bleiben. Davon ausgenommen sind aber beispielsweise die Haarfarben der Charaktere, die sich durchaus am gesamten Farbspektrum bedienen. Grundsätzlich sind die im Anime beispielsweise bei der Umwelt oder den Kleidungsstücken verwendeten Farben kräftig und ausdrucksstark.

Die Animationen sind dabei im Grunde stets gut gelungen. Durch das Romance-Genre sind die Ansprüche an die Serie hier jedoch auch deutlich niedriger, als beispielsweise bei einem Action-Anime, was den guten Eindruck aber nicht schmälern soll. Hervorzuheben sind übrigens die Charakterdesigns. Die klare Linienführung und die scharf gezeichneten Nasen bilden dabei einen interessanten Kontrast zu den meist sehr großen und sehr runden Augen, die durch ihr spezielles Design noch einmal deutlicher hervorstechen, als bei den meisten anderen Animeserien. Das verleiht den Charakteren in „Love and Lies“ ein interessantes Alleinstellungsmerkmal.

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Ton und Synchronisation

Gleich zu Beginn möchten wir eine Besonderheit des Tons von „Love and Lies“ hervorheben: Die japanische und die deutsche Tonspur liegen bei der Serie nämlich in unterschiedlichen Formaten vor, was tatsächlich eher selten der Fall ist. Dabei können sich Freunde der deutschen Vertonung auf eine 5.1 Surroundspur im DTS HD MA-Format freuen, während der japanische Originalton über eine Stereotonspur im PCM-Format ausgegeben wird. Beide Varianten sind dabei von der Tonqualität her über jeden Zweifel erhaben, die Auswahl obliegt also völlig euren persönlichen Präferenzen oder womöglich auch der Ausstattung eures „Heimkinos“. Durch das Romance-Genre kommt der Ton der Serie bezüglich eurer Hardware erwartungsgemäß eher anspruchslos daher, wenn die Hintergrundmusik auch durch die gute Qualität der Tonspuren sehr gut in Szene gesetzt wird.

Bei der deutschen Synchronisation der Serie fällt gleich auf, dass sich bei der Besetzung der einzelnen Charaktere offenbar durchaus Gedanken gemacht wurde, denn die Stimmen wirken passend und dem schulischen Alter der wichtigsten Figuren angemessen. Hinzu kommt, dass die recht emotionslastigen ersten Episoden bezüglich der Vertonung sicherlich bereits recht herausfordernd waren. Dazu lässt sich sagen, dass es den Sprechern meist sehr gut gelungen ist, die Gefühle der Charaktere durch ihre Intonation und Stimmlage zu untermauern, was ein klares Plus ist. Besonders aus den anderen hervor sticht dabei zwar keiner der Sprecher, was aber im Falle von „Love and Lies“ eigentlich positiv anzumerken ist, da es das grundsätzlich gute Niveau der Synchronisation unterstreicht. Dazu trägt sicherlich auch das Dialogbuch bei, bei dem sich die nötigen Freiheiten genommen wurden, mit denen man es aber nicht übertrieben hat. Hier wurde ein guter Mittelweg gefunden.

Physische Umsetzung

Wie bereits von vielen unserer Reviews bekannt, zählt die physische Umsetzung des Produkts auch diesmal nicht in die Gesamtbewertung der Rezension. Für euch als potenzielle Käufer stellt sie jedoch möglicherweise ein wichtiges Entscheidungskriterium dar, weshalb wir euch eine Beschreibung dessen, was euch erwartet, natürlich nicht vorenthalten wollen. Die nachfolgenden Bilder und Informationen beziehen sich dabei auf die Blu-Ray-Version des ersten Volumes von „Love and Lies“.

Wie von vielen neueren Veröffentlichung des Publishers Nipponart bereits gewohnt, kommt auch das erste Volume von „Love and Lies“ in einer ganz normalen Amaray-Blu-Ray-Hülle daher. Auf dem Cover sind die vier wichtigsten Charaktere zu sehen. Auf den ersten Blick ist zwar ein aufgedrucktes FSK-Kennzeichen zu erkennen, Nipponart löst dieses Problem jedoch elegant durch ein Wendecover, so dass alle, die sich dadurch gestört fühlen, das Cover einfach drehen können.

Öffnet man die Hülle, so findet man im Inneren neben der Disc, die die ersten vier Episoden der Serie enthält, auch noch ein paar physische Extras vor. Dabei handelt es sich um einen Sticker im Design des Frontcovers sowie um einen Charakteraufsteller, der Misaki Takasaki zeigt. Auf digitale Extras wurde jedoch verzichtet.

Fazit

Das erste Volume von „Love and Lies“ entführt uns in eine Welt, in der für Liebe außerhalb der von der Regierung vorgegebenen Partnerschaften kein Platz ist. Doch genau diese Liebe ist es, die unseren Protagonisten Yukari die ganze Zeit auf Trab hält. Dabei bahnt sich ein Gefühlschaos an, in das nicht nur Yukaris erste Liebe Misaki, sondern auch seine Verlobte Ririna und sein bester Freund Yusuke verwickelt sind.

Die Handlung legt dabei gleich in den ersten Episoden ein extrem hohes Tempo vor, was jedoch nicht störend oder unnatürlich wirkt. Der qualitativ hochwertige Ton, die gelungene deutsche Synchronisation und die gute Bildqualität tragen maßgeblich zum hohen Unterhaltungswert von „Love and Lies“ bei. Der Anime kann jedoch auch mit seiner emotionalen Story punkten und ist bisher eine klare Empfehlung für Fans des Romance-Genres. Wir sind bereits sehr gespannt auf die weiteren Volumes!

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ALLGEMEINE DATEN

Veröffentlichung: 16. November 2018

Publisher:  Nipponart

Genre: Romance

Laufzeit: ca. 100 Minuten

FSK: 12

Bild: 1080p

Ton/Sprache: DTS HD MA 5.1 Deutsch und PCM Stereo Japanisch

Untertitel: Deutsch

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Love & Lies – Vol.1 [Blu-ray]
Love & Lies – Vol.1 [DVD]

Handlung:

Um die Geburtenrate zu erhöhen, werden Ehebeziehungen von der japanischen Regierung geregelt. Das Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales weist jungen Menschen an ihrem 16. Geburtstag einen passenden Lebenspartner zu. Liebe ist in dieser Welt illegal, wer sich der Regierung widersetzt, muss mit harten Strafen rechnen. Yukari Nejima ist ein durchschnittlicher Teenager. Kurz vor seinem 16. Geburtstag gesteht er seiner Jugendliebe Misaki seine Gefühle, die diese auch erwidert. Doch kurz darauf bekommt er das Mädchen Ririna als Partnerin zugewiesen. Diese ist ebenso wenig begeistert von der Zuweisung und gewährt Yukari eine offene Beziehung mit Misaki. So will sie lernen, was Liebe ist. Während die Jugendlichen ihre Gefühle entdecken, müssen sie die ganze Zeit vor der Regierung den Anschein wahren …


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Steffen
Ich bin Steffen, seit 2016 Teil des AnimeNachrichten-Teams und nur wenig kürzer auch als Chefredakteur tätig. Aus diesem Grund habe ich meine Finger eigentlich in allen Themengebieten im Spiel, kümmere mich jedoch inbesondere um Anime, Manga, Light Novels, Interviews sowie um die Kommunikation mit unseren Partnern aus der Branche.
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