Shirobako
©「SHIROBAKO」製作委員会

Wie werden Anime eigentlich produziert? Eine Frage, die sich sicher jeder Anime-Fan ab einem bestimmten Punkt gefragt hat. Im Jahre 2014 beantworteten dann Warner Entertainment Japan in Zusammenarbeit mit P.A.Works auf ihre Art und Weise: in dem sie einen Anime über die Produktion von Anime produzierten. Shirobako war in Japan wie auch in Übersee ein Absoluter Erfolg und so war es kein Wunder, dass KSM Anime bekannt gab, sich die Rechte an dem Anime gesichert zu haben. Zwischen dem 17. Juli 2017 und dem 19. Juli 2018 erschien in 6 Volumes so Shirobako auch hierzulande. Was wir von dem Anime und seinem deutschen Release halten, erfahrt ihr in unserer Review.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

 

©「SHIROBAKO」製作委員会

Handlung

Shirobako handelt von Aoi Miyamori und ihren 4 besten Freundinnen Ema Yasuhara, Shizuka Sakaki, Misa Tōdō und Midori Imai, die gemeinsam in der Oberschule einen Animation-Club gegründet haben. In diesem haben sie gemeinsam den Anime „Die Sieben Kämpfenden Glücksgötter“ produziert und beim Schulfest präsentiert. Die fünf wollen alle in die Anime-Industrie einsteigen und versprechen sich gegenseitig, eines Tages einen Anime gemeinsam zu produzieren.

Jahre Später, nach ihrem Abschluss, arbeitet Aoi bereits als Produktions-Assistentin bei dem Anime Studio Musashino Animation, welches gerade mitten in der Produktion eines Original-Animes mit dem Titel „Exodus“ steckt. Ema arbeitet ebenfalls bei Musashino als Animatorin, während Shizuka versucht sich als Synchronsprecherin durchzusetzen, Misa als 3D Computer-Animatorin arbeitet und Midori noch studiert, um eines Tages Drehbuch-Autorin zu werden. Der Anime handelt dann von Folge zu Folge von den Problemen und Turbulenzen, die die Produktion eines Animes so mit sich bringt, wie die Einhaltung des Zeitplans, die Qualität der Animationen oder Meinungsverschiedenheiten über den Plot oder die Richtung eines Anime-Projekts.

Nebenbei erfahren wir auch wie es den anderen Mädchen so ergeht. Shizuka bekommt leider kaum einen Auftrag und kellnert, um sich ihren Unterhalt zu verdienen. Misa ist unzufrieden mit ihrer Arbeit, da sie nur Autoteile designed und nichts mit einer „Geschichte“ animieren darf. Midori muss mit ihrer eigenen Unsicherheit kämpfen, da die anderen vier bereits auf die eine oder andere Weise in der Industrie arbeiten. Dieser stetige Wechsel zwischen dem Alltag in einem Anime-Studios und den Leben der anderen Charakteren ist sehr willkommen und sorgt für eine schöne Balance.

Ab der Mitte des Animes, nachdem die Produktion von Exodus abgeschlossen ist, bekommt Musashino Animation einen Auftrag für die Adaption eines sehr erfolgreichen Mangas: Mädchen Flieger Staffel Nr.3. Dieser zweite große Story-Arc zeigt dem Zuschauer nun den Unterschied zwischen der Produktion eines originalen Animes und einer Adaption und die zusätzlichen Probleme, die so etwas mit sich bringen kann. Über Umwege arbeiten auch alle Mädchen an diesem Projekt mit: Aoi wird Production Managerin, und leitet somit die Produktion des Animes. Ema bekommt neue Aufgaben an denen sie weiter wachsen muss. Shizuka schafft es eine kleine Sprecher-Rolle in MFS3 zu ergattern. Misas neue Firma stellt die Computer-Animationen für den Anime her. Und Midori wird Setting-Instruktorin bei Musashino, da sie mit ihrem Recherche-Talent dem Studio schon einige Male aus der Patsche geholfen hat.

Insgesamt lässt sich über Shirobako sagen, dass eine wunderbare und schöne Geschichte erzählt wird. Dabei wirkt es nicht als würde uns nur erzählt werden wie Anime produziert werden, sondern wir verfolgen den Weg von fünf talentierten und motivierten jungen Frauen. Die vielen Nebencharaktere und Witze machen den Anime zu einem sehr interessanten Werk, welches ich nur jedem ans Herz legen würde.

©「SHIROBAKO」製作委員会
Bild und Animation

Shirobako wurde vom Studio P.A.Works animiert. Das Studio ist für Anime wie Angel Beats!, Another oder Charlotte bekannt. In Shirobako reizt P.A.Works das volle Potenzial ihrer Animationen wie z.B. in Angel Beats! nicht aus. Jedoch wäre dies für Shirobako auch vollkommen unangebracht. Die Geschichte spielt in der echten Welt und erzählt nicht irgendeine fantastische Geschichte, sondern eine sehr realistische. In diesem Punkt hat P.A.Works die absolut richtige Entscheidung getroffen und Konstanz wie auch Qualität vor atemberaubende Bilder und Szenen gestellt.

Das mag jetzt vielleicht wie Kritik klingen, jedoch ist dies in keinem Falle so gemeint. Zu keinem Zeitpunkt gab es einen Bruch in der Animation von Shirobako, was sehr lobenswert ist. Des weiteren ist es P.A.Works sehr gut gelungen den Unterschied zwischen der gezeichneten Welt innerhalb des Animes, und der „realen Welt“darzustellen, was wirklich kein einfaches Unterfangen gewesen sein kann. Rundherum eine sehr gelungene Produktion.

©「SHIROBAKO」製作委員会
Ton und Synchronisation

Eines vorab: Wir haben den Anime in deutscher Synchronisation gesehen und vorher auch nicht in die japanische Synchro reingehört, weshalb hier kein Vergleich zwischen den beiden Versionen stattfinden wird. Statt dessen bewerten wir die Synchro für sich. Die deutsche Synchronisation von Shirobako ist sehr gelungen. Die Sprecherinnen für die 5 Hauptcharaktere sind sehr gut gewählt worden, wobei ich besonders die Leistung von Jamie Lee Blank als Aoi und Winnie Brandes als Midori hervorheben möchte. Beide haben mit ihrer Synchronisation den Charakteren ihren ganz eigenen Touch gegeben und dafür gesorgt dass ich ihre Stimmen automatisch mit den Charakteren verbinde.

Auch die Nebencharaktere sind hervorragend besetzt worden. Ob es nun Rieke Werner als Erika Yano oder Martin Bross als Seiichi Kinoshita ist: jeder einzelne Charakter wurde sehr lebhaft gesprochen, was insgesamt für ein sehr lebhaftes und unterhaltsames Endprodukt gesorgt hat.

Der Soundtrack von Shirobako sollte auch erwähnt werden. Man würde von einem Slice of Life Anime wie es Shirobako nunmal ist vielleicht sanftere Melodien erwarten, jedoch überrascht der Soundtrack mit vielen Stücken die herausragen, besonders in sehr dramatischen Momenten oder wenn über den jeweiligen Anime, welcher gerade produziert wird, gesprochen wird. Insgesamt ein überraschend toller Soundtrack.

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Fazit

Shirobako ist für jeden Animefan, der tiefer in die Produktion von Anime eintauchen will, ein absolutes Muss. Der Anime zeigt wunderbar die Rückschläge und Schwierigkeiten, aber auch die schönen Momente während der Prokution eines Animes. Aber auch Fans von Slice of Life Serien kommen bei Shirobako voll auf ihre Kosten. Die Charaktere sind alle sehr liebenswürdig und hinter jedem von ihnen, selbst den Nebencharakteren, verbirgt sich eine sehr interessante Geschichte, die nur darauf wartet von euch entdeckt zu werden. Mit viel Liebe zum Detail haben Warner Entertainment Japan und P.A.Works mit Shirobako mehr als nur eine Doku über die Animeproduktion geschaffen, sondern ein Universum mit liebenswerten Charakteren, die gemeinsam ihr Herzblut in ihre Leidenschaft setzen, was so sehr herauskommt, dass man nicht anders kann als sich zu wünschen, man könne die Anime selbst sehen (Was durch zwei OVAs zumindest zum Teil ermöglicht wurde)

©「SHIROBAKO」製作委員会

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ALLGEMEINE DATEN

Veröffentlichung: 17. Juli 2017-19. Juli 2018

Publisher: KSM Anime

Genre: Slice of Life

Laufzeit: 99 Minuten pro Volume (6 Volumes)

FSK: 6-12

Bild: 1080p

Ton/Sprache: Japanisch (DTS-HD Master Audio 2.0), Deutsch (DTS-HD Master Audio 5.1)

Untertitel: Deutsch

 

 

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Handlung laut KSM

Schon in der Oberschule produzieren die fünf Freundinnen Aoi, Midori, Shizuka, Misa und Ema ihren ersten eigenen Anime. Sie versprechen sich, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen. Zwei Jahre darauf haben es zumindest Aoi und Ema tatsächlich geschafft – und erfahren jetzt, was es wirklich heißt, sich in einem kreativen, aber auch ungemein stressigen Umfeld zu behaupten. Aber ob alle fünf wieder zusammentreffen, um ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen?

Das Slice of Life Anime „Shirobako“ gestattet einen nahezu realistischen Einblick hinter den Kulissen der Anime-Produktion und ist dabei wunderbar humorvoll, dramatisch und voller Anspielungen auf reale Animes. Erlebt die Episoden 1-4 und begleitet Aoi und ihre Freundinnen auf ihrem Weg zu den „Anime-Sternen“!


Alle Reviews auf AnimeNachrichten.de spiegeln die Meinung des jeweiligen Autors wider.

 

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Noé
Hi, ich bin Noé und seit 2018 bei Animenachrichten.de. Ich bin ein typischer Anime-Fan aus der Generation RTL 2 und mit Card Captor Sakura und Detektiv Conan großgeworden. 2019 hab ich ein halbes Jahr aus Kyoto berichtet. Bei AN schreibe ich vorrangig Anime- und Gaming-News, bin aber auch dafür bekannt ab und zu etwas kreativ zu werden. ^^
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