©2006 Ryukishi07/Higurashi-P/SOTSU

Bereits Mitte August veröffentlichte AniMoon Publishing das zweite Volume der Animeserie „Higurashi – Der Gesang der Zikaden“ im hiesigen Handel. Natürlich haben wir uns auch dieses genauer angesehen und haben uns wieder mit Keiichi in das kleine Örtchen Hinamizawa gewagt. Was uns dort erwartet hat, das erfahrt ihr in unserer Review.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Ein Zwilling kommt selten allein

Eins vorweg: Wer vor der Disc-Veröffentlichung von AniMoon Publishing noch keinerlei Berührungspunkte mit „Higurashi“ hatte, der wird gleich zu Beginn des zweiten Volumes verstehen, wie die Serie überhaupt aufgebaut ist. Das liegt daran, dass wir es als Zuschauer hier mit der Besonderheit zu tun haben, dass der Anime in Kapitel unterteilt ist, welche jeweils aus mehreren Akten bestehen. Jedes Kapitel erzählt eine eigene Geschichte, auch wenn sich alles immer irgendwie um das Dorf Hinamizawa zur Zeit des jährlichen Watanagashi Festivals dreht. Dabei sind zudem immer die gleichen Charaktere an der Geschichte beteiligt und die Grundannahmen sind nahezu identisch.

©2006 Ryukishi07/Higurashi-P/SOTSU

Relativ zu Beginn des zweiten Kapitels trifft Protagonist Keiichi auf Mions angebliche Zwillingsschwester Shion, die in einem Familienrestaurant als Kellnerin aushilft. Natürlich glaubt unser Protagonist die Geschichte von der jüngeren Zwillingsschwester, die das exakte Ebenbild von Mion ist, zunächst einmal nicht. Stattdessen geht er davon aus, dass sich seine gute Freundin einfach einen Scherz mit ihm erlaubt. Es dauert jedoch nicht allzu lange, bis Keiichi beide Schwestern zur gleichen Zeit am selben Ort antrifft. Erst zu diesem Zeitpunkt wird ihm klar, dass die Darstellung der Beiden doch der Wahrheit entspricht. Shion scheint dabei die ruhigere der beiden Schwestern zu sein, die vielleicht auch ein wenig nahbarer ist. Tatsächlich zeigt aber auch Mion hin und wieder eine an ihr ungewohnte sehr mädchenhafte Seite.

Eine schicksalhafte Nacht

Als das Watanagashi Fest immer näher rückt, hilft Keiichi bei den Vorbereitungen für die Essensstände des Festivals. Dort trifft er auch erstmals auf den Tokioter Fotografen Jirou Tomitake und seine Bekannte Miyo Takano. Durch die Beiden und Shion erfährt er dabei von den seltsamen und grausamen Vorfällen, die sich jährlich am Festivaltag ereignen. Demnach stirbt seit bereits vier Jahren jedes Mal ein Mensch und ein weiterer verschwindet. Die Gemeinsamkeit: Alle haben irgendwie mit dem Staudamm zu tun, der in der Gegend von Hinamizawa gebaut werden sollte…

Als abends zur Zeit des Festivals gerade der traditionelle Tanz beginnt, der in diesem Jahr von Keiichis Klubkameradin Rika Furude aufgeführt wird, die zur Familie gehört, die den Schrein betreut, wird Keiichi plötzlich von Shion fortgezogen. Diese bringt ihn zu einem abgelegenen Lagerhaus, vor dem sich Tomitake und seine Bekannte tummeln. Nachdem diese Shion und Keiichi entdeckt haben, erklären sie, dass das Betreten des Lagerhauses eigentlich allen außer der Familie Furude strengstens untersagt ist. Dennoch machen sie sich erfolgreich am Schloss zu schaffen und Miyo, Shion und Keeiichi betreten das Innere des verbotenen Raums. Dort finden sie neben einer Statue des Gottes des Dorfes vor allem altertümliche Folterinstrumente und Miyo erklärt, dass diese genutzt wurden, um dem Gott des Dorfes Opfer darzubringen und dass sie versucht herauszufinden, ob diese Praktiken auch zur heutigen Zeit noch ausgeführt werden.

Das Grauen beginnt

Auch wenn die vier Beteiligten den Vorfall als Geheimnis verschweigen möchten, so scheint doch das ganze Dorf über die nächtlichen Eindringlinge Bescheid zu wissen. Zudem kommt es, wie es kommen musste: Am nächsten Tag werden Jirou Tomitake und Miyo Takano tot aufgefunden. Seltsam ist nur, dass diesmal zwei Menschen gestorben sind und zunächst niemand vermisst wird. Durch ihre Beteiligung am unerlaubten Eindringen in das Lagerhaus des Tempels sehen sich Shion und Keiichi als klare potenzielle Ziele, doch tatsächlich verschwindet zunächst der Dorfälteste.

Keiichi bekommt es in Gegenwart seiner Freundin Mion immer wieder einmal mit der Angst zu tun und zu allem Überfluss verschwinden dann auch noch seine beiden Bekannten und Klubkameradinnen Rika und Satoko spurlos. Nachdem dann auch Shion vermisst wird, deutet alles auf eine Beteiligung von Mion an der ganzen Sache hin. Keiichi, Rena und Detective Kuraudo machen sich auf den Weg zur Residenz der Sonozaki Familie. Doch ist alles so einfach, wie es scheint?

Bild und Animationen

Bei der Bildqualität ergibt sich im Grunde das gleiche Bild, wie bereits beim ersten Volume. Der Serie ist ihr Alter meist deutlich anzusehen. Das betrifft nicht nur die Qualität und Schärfe des Bildes, sondern auch die Charakterdesigns. Dennoch ist es beeindruckend, wie gut man sich den Anime auch zur heutigen Zeit noch ansehen kann. Das liegt sicherlich auch daran, dass offenbar viel Arbeit in die Aufarbeitung des Bildmaterials geflossen ist, was man auch daran festmachen kann, dass das Ganze selbst auf einem größeren 4K-Fernseher noch leidlich aussieht. Bemerken sollte man auch noch, dass die Serie im für die heutige Zeit typischen Standardformat von 16:9 daherkommt. Ansonsten lässt sich festhalten, dass die altersbedingten Defizite beim Bild keine großen Auswirkungen auf den Unterhaltungswert des Anime haben und damit nicht zu sehr ins Gewicht fallen.

Ton und Synchronisation

Bezüglich des Tons bekommt der Zuschauer auch beim zweiten Volume von „Higurashi“ das qualitativ einwandfreie DTS HD MA Format geliefert. Tatsächlich entspricht der Ton so absolut heutigem Standard und lässt das Alter der Serie entgegen dem Bild somit nicht erahnen. Das Ganze bekommt man unabhängig davon, ob man sich für die deutsche oder die japanische Tonspur entscheidet, als Stereospur geliefert, die zwei Kanäle bedient. Für Higurashi ist das jedoch vollkommen ausreichend. Auch ohne Raumklang kommen die irren Lachen einiger Charaktere sowie die Hintergrundmusik sehr gut zur Geltung.

Gerade letztere ist dabei sehr wichtig für die Stimmung der Serie und wird bei Higurashi geschickt eingesetzt, um die Situationswahrnehmung des Zuschauers teils vom einen auf den anderen Moment um 180 Grad zu drehen. Hier macht die Serie all das richtig, was man sich von einem guten Psychohorror wünscht.

Physische Umsetzung

Wie ihr es bereits aus weiteren unserer Review gewohnt seid, zählt die physische Aufmachung des Produkts auch diesmal nicht in unsere Gesamtbewertung mit hinein. Dennoch liefern wir euch als potenziellen Käufern wieder eine Beschreibung der physischen Umsetzung, um euch darüber zu informieren, auf was ihr euch bei einem Erwerb des Produkts einstellen könnt. Alle folgenden Informationen und Bilder beziehen sich dabei auf die limitierte Blu-Ray-Variante des zweiten Volumes von „Higurashi – Der Gesang der Zikaden“.

Wie schon sein Vorgänger kommt auch das zweite Volume im schicken Steelcase daher, das diesmal von Satoko und Rika geziert wird und das erneut in einer PET O-Card daherkommt. Diese besitzt auch eine Wendemöglichkeit, welche dem Volume bei Anwendung noch einmal ein ganz anderes farbenfrohes Design verleiht. Im Inneren des Ganzen liegt wie gehabt ein Zettel, der auf einer Seite Werbung für das dritte Volume von „Higurashi“ enthält. Auf der Rückseite befinden sich indes kurze Beschreibungen der im zweiten Volume enthaltenen Episoden der Serie. Gleichzeitig stößt man dort auf zwei Poster zur Serie, die eine recht ordentliche Größe von jeweils 80 x 40 cm besitzen.

Auf der Disc selbst findet der Käufer neben den vier enthaltenen Episoden der Serie auch noch digitale Extras vor. Dabei handelt es sich um Textless Opening und Ending sowie um weitere Interviewclips mit beteiligten Synchronsprechern.

Fazit

Mit Higurashi bekommen wir eine Serie geliefert, die im zweiten Volume einmal nicht gleich an die Geschehnisse des ersten Volumes anknüpft, sondern stattdessen verschiedene Kapitel bzw. Routen erzählt, die einen Großteil der teilnehmenden Charaktere sowie das grundlegende Setting und den Schauplatz jedoch gemein haben. In den Episoden von „Higurashi Vol. 2″ rückt dabei die verzwickte Story um Mion Sonozaki und ihre jüngere Zwillingsschwester Shion in den Mittelpunkt, die – wie sollte es anders sein – wieder in grausamen Ereignissen rund um das Watanagashi Fest im Dorf Hinamizawa führt.

Fans von gepflegtem Psychohorror werden also auch im zweiten Volume der Serie nicht enttäuscht und gut unterhalten. Dabei spielt die großartige Hintergrundvertonung auch wieder eine entscheidende Rolle, die die Stimmung des Anime maßgeblich mitbestimmt. Über die Altersschwächen der Bildqualität kann man dabei einmal großzügig hinwegsehen!

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ALLGEMEINE DATEN
Higurashi @AniMoon Publishing / ©2006 Ryukishi07/Higurashi-P/SOTSU

Veröffentlichung: 17. August 2018

Publisher: AniMoon Publishing

Genre: Horror, Psycho, Mystery, Thriller

Laufzeit: ca. 96 Minuten

FSK: 16

Bildformat: 16:9

Ton/Sprache: DTS HD MA 2.0 Deutsch und Japanisch

Untertitel: Deutsch

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Higurashi Vol.2 (Steelcase Edition) [DVD]

Handlung:

Grausame Morde, dämonische Kulte, mysteriöses Verschwinden… In dem ruhigen Dorf Hinamizawa sind die Leute und Dinge nicht wie sie scheinen. Jeder hat seine Geheimnisse und würde alles tun, damit das so bleibt. Keiichi, Shion, Tomitake und Takano schleichen sich in der Nacht des Dorffestes in den verbotenen Schrein. Wie sich herausstellt, werden dort grausame Folterinstrumente
aus vergangenen Tagen aufbewahrt. Als am nächsten Tag zwei der nächtlichen Schreinbesucher tot aufgefunden werden, fürchtet auch Keiichi um sein Leben…


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Steffen
Ich bin Steffen, seit 2016 Teil des AnimeNachrichten-Teams und nur wenig kürzer auch als Chefredakteur tätig. Aus diesem Grund habe ich meine Finger eigentlich in allen Themengebieten im Spiel, kümmere mich jedoch inbesondere um Anime, Manga, Light Novels, Interviews sowie um die Kommunikation mit unseren Partnern aus der Branche.
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