© Tomihiko Morimi, GENTOSHA / Uchoten-Kazoku Committee

Am heutigen 29. Juni 2018 veröffentlichte Universum Anime das zweite und finale Volume der ersten Staffel von „The Eccentric Family“ auf DVD und Blu-Ray. Nachdem wir uns bereits Volume 1 genauer angesehen haben, durften wir uns natürlich auch die zweite Hälfte der Animeserie nicht entgehen lassen. Wie uns der erneute Ausflug in das mystische Kyoto mit all seinen Menschen, Tanuki und Tengu gefallen hat, erfahrt ihr wieder in unserer Review.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Soichiros Ableben

Zwar beginnt der zweite Teil der Animeserie „The Eccentric Family“ genau dort, wo das erste Volume aufgehört hat, doch recht schnell wird klar, dass es eine entscheidende Änderung gibt. Während die ersten Episoden noch recht „frei“ und ohne klares Handlungsziel daherkommen, wird in den finalen Folgen der Serie eine klare Linie eingeführt, dabei ändern sich die Hauptleitmotive der Serie auch ein wenig. Lag der Fokus in Volume 1 noch größtenteils auf den Streitigkeiten der Shimogamos mit den Ebisugawas sowie die Ergründung der Motive der mysteriösen Benten, so fokussiert sich das Finale der ersten Staffel stattdessen auf die Umstände von Soichiros Tod sowie die Wahl des nächsten Tanuki-Oberhaupts. Die Streitigkeiten zwischen den beiden wichtigen Tanuki-Familien sind dabei allerdings immer noch allgegenwärtig.

Gleich zu Beginn des zweiten Volumes erfahren wir dabei Details zum Abend, an dem Soichiro im Eintopf des Freitagsklubs landete, obwohl er doch ein so „prächtiger“ Tanuki war. Tatsächlich zog er an besagtem Tag mit seinem Sohn Yajiro um die Häuser. Dieser hatte sich unglücklich in Kaisai, die Tochter der Ebisugawas verliebt, die jedoch schon seinem jüngeren Bruder Yasaburo versprochen war. Aus diesem Grund vertraute sich der junge Tanuki seinem Vater an, was an jenem Abend jedoch auch den Genuss von jeder Menge Alkohol bedingte. Die anschließenden Schuldgefühle sind zudem eine Teilerklärung für Yajiros zurückgezogenes Leben als Frosch in einem Brunnen.

Der nächste Nisemon

Gleichzeitig mit dieser Enthüllung, die Unfrieden unter den Shimogamos stiften soll, rückt auch die Wahl des nächsten Nisemon, des Oberhaupts der Tanuki, immer näher. Dabei scheinen die Ebisugawas rund um Souun und seine beiden verschlagenen Söhne Ginkaku und Kinkaku neue Pläne zu schmieden, den Posten mit unlauteren Mitteln an sich zu reißen. Das lässt zumindest ein Gespräch zwischen Kaisai und Yasaburo vermuten, während dessen wir als Zuschauer die Tochter der Familie Ebisugawa erstmals wirklich zu Gesicht bekommen.

Tatsächlich will es der Zufall, dass am Abend der Wahl des nächsten Nisemon auch das traditionelle Jahresabschlussessen des Freitagsclubs stattfindet, zu dem es wie jedes Jahr Tanuki-Eintopf geben soll – ein Umstand, den sich Souun zu Nutze machen möchte. Mit Hilfe seiner Lakaien gelingt es ihm, nahezu die gesamte Familie Shimogamo einzusperren, nur der kleine Yashiro kann mit Hilfe von Kaisai, die sich gegen die Machenschaften ihrer Familie zur Wehr setzt, entkommen und sucht Hilfe bei seinem Bruder Yajiro, der jedoch freilich immer noch in seiner froschform gefangen ist. Ein schnelles Handeln ist jedoch bitter nötig, denn Souun plant seinen Kontrahenten Yaichiro an den Freitagsclub auszuliefern. Zudem kommt ein dunkles Geheimnis von Souun ans Licht. Wird es der schrecklich exzentrischen Familie Shimogamo gelingen, sich aus der nahezu ausweglos erscheinenden Situation zu befreien?

Bild und Animationen:

Auch die zweite Hälfte der Serie kommt wieder im Standardformat von 16:9 bei einer Auflösung von 1080p daher. Generell lässt sich festhalten, dass das Bild und die Animationen ihrer anfänglichen Linie aber auch sonst treu bleiben. Das bedeutet, dass man sich als Zuschauer wieder auf den ganz speziellen, fast „exzentrischen“ Animationsstil einstellen kann, der bereits „The Eccentric Family“ Volume 1 auszeichnete.

© Tomihiko Morimi, GENTOSHA / Uchoten-Kazoku Committee

Besonders hervorzuheben ist dabei weiterhin der wunderbare Kontrast zwischen den Charakteren und den Hintergründen. Diesen erreicht man durch eine klare und scharfe Linienführung bei den Charakteren, während man im Hintergrund mit einem Stil arbeitet, der eher oft ein wenig an Ölgemälde erinnert. Das klingt erst einmal ein wenig seltsam, ist jedoch keinesfalls störend, sondern ein Alleinstellungsmerkmal der Serie, das sich als unerwartet angenehm herausstellt. Insgesamt hinterlässt das Bild somit einen durchaus positiven Eindruck.

© Tomihiko Morimi, GENTOSHA / Uchoten-Kazoku Committee
Ton und Synchronisation:

Es ist wenig verwunderlich, dass Volume 2 von „The Eccentric Family“ was den Ton betrifft genauso ausgestattet ist, wie der Vorgänger. Demnach bekommen Käufer der Blu-Ray-Version wieder eine DTS HD MA Tonspur geliefert, die in der deutschen Sprachfassung als Surroundspur daherkommt und den japanischen Originalton über eine Stereospur ausgibt. Wer sich für die DVD entscheidet muss mit dem Dolby Digital Format vorliebnehmen, dass abhängig von der gewählten Sprache ebenfalls als Surround- oder als Stereotonspur vorliegt. Wie wir jedoch bereits in unserer Rezension zum ersten Volume angemerkt haben, sollten die theoretisch möglichen Unterschiede der beiden Tonformate im Falle einer dialoglastigen Serie wie „The Eccentric Family“ in der Praxis keine Rolle spielen.

Die deutsche Synchronisation der Serie bewegt sich auch in der zweiten Hälfte der Serie wieder auf Top-Niveau. Hier wurde hervorragende Arbeit geleistet, sowohl bei der Wahl der deutschen Stimmen, als auch bei der technischen Umsetzung und beim Dialogbuch. Gleichzeitig passt auch die Performance der gewählten Sprecher, was zum positiven Gesamtbild beiträgt.

Physische Umsetzung:

Wie schon beim ersten Volume von „The Eccentric Family“ gilt auch diesmal, dass uns statt der normalen Kaufversion eine Pressedisc des zweiten Volumes vorlag und wir daher auf die Beschreibung der physischen Umsetzung des Produkts sowie entsprechende Detailbilder verzichten müssen. Eine Information haben wir aber natürlich wieder für euch: Als digitale Extras sind auf der Disc diesmal drei verschiedene japanische Original-Trailer zur Serie zu finden.

Fazit:

Auch in der zweiten Hälfte der ersten Staffel beweist der Anime wieder, warum er sich den Titel „The Eccentric Family“ redlich verdient hat. Die Verrücktheiten der einzelnen Charaktere tragen dabei natürlich wieder besonders zu diesem Eindruck bei. Interessant ist jedoch, dass man sich dem eher lockeren Stil der ersten Animehälfte entsagt hat. Stattdessen folgen die finalen sieben Episoden der Serie tatsächlich einer recht stringenten Linie, die sich handlungstechnisch an den Leitmotiven „Umstände von Soichiros Tod“ und „Wahl des nächsten Tanuki-Oberhaupts“ orientiert.

Diese neue klare Linie tut der Serie sehr gut, arbeitet man doch auf ein deutlich erkennbares Ziel zum Serienende hin. Das fördert auch noch einmal den Unterhaltungswert des Anime. Gepaart mit der weiterhin sehr starken deutschen Synchronisation, der guten Ton-Qualität sowie dem ganz eigenen Charme des speziellen Animationsstils, wird die gesamte Serie damit zum klaren Kauftipp für Slice-of-Life-Fans mit Fantasy-Veranlagung.

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ALLGEMEINE DATEN

Veröffentlichung: 29. Juni 2018

Publisher:  Universum Anime

Genre: Slice-of-Life, Comedy, Drama, Fantasy

Laufzeit: ca. 165 Minuten

FSK: 12

Bild: 1080p

Ton/Sprache: DTS HD MA 5.1 Deutsch und DTS HD MA 2.0 Japanisch

Untertitel: Deutsch

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Handlung:

In Kyoto leben, getarnt unter den Menschen, Tanuki und Tengu in einem fragilen Gleichgewicht. Die Domäne der Menschen ist die Stadt, die der Tengu ist der Himmel und die Tanuki bevölkern den Boden. Tanuki Yasaburo Shimogamo ist der dritte Sohn der Shimogamo-Tanuki-Familie. Sein Vater, Soichiro, war das Oberhaupt der Tanuki-Gemeinde, hochverehrt auch bei den Tengu. Als dieser eines Tages von Menschen, genauer gesagt von den Mitgliedern des Friday-Clubs, als Tanuki-Hotpot aufgegessen wurde, gerät das fragile Gleichgewicht aus den Fugen. Wer aber könnte in seine Fußstapfen treten?

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Steffen
Ich bin Steffen, seit 2016 Teil des AnimeNachrichten-Teams und nur wenig kürzer auch als Chefredakteur tätig. Aus diesem Grund habe ich meine Finger eigentlich in allen Themengebieten im Spiel, kümmere mich jedoch inbesondere um Anime, Manga, Light Novels, Interviews sowie um die Kommunikation mit unseren Partnern aus der Branche.
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