Nachdem wir im vergangenen Jahr bereits auf der AnimagiC in Mannheim und der New York Comic Con zugegen waren, folgte für uns vor zwei Wochen die nächste Großveranstaltung in Sachen Anime und Manga: die Manga Comic Con, die wie gewohnt im Rahmen der Leipziger Buchmesse stattfand. In unserem Artikel wollen wir euch einen kleinen Überblick über die Veranstaltung gewähren und von unseren Erfahrungen berichten.
Die Location:
Die Leipziger Buchmesse, und damit auch die Manga Comic Con, findet in den Hallen der neuen Messe Leipzig statt. Durch eine gute Verbindung mit Nah- und Fernverkehr sind diese angenehm zu erreichen. Probleme gab es in diesem Jahr am Messesamstag, da der Schneefall den Bahnverkehr und teils auch den innerstädtischen Nahverkehr in Leipzig und Umgebung lahmlegte oder zumindest massiv beeinträchtigte. Im Normalfall ist die Verkehrsanbindung jedoch über jeden Zweifel erhaben.
Die Messe an sich ist auf insgesamt fünf große Ausstellungshallen aufgeteilt, von denen Halle 1 für die Manga Comic Con reserviert ist. Die Gebäude wirken dabei modern und hell, was sicherlich vor allem dem vielen Glas geschuldet ist, dass beim Bau Verwendung fand. Auf dem Vorplatz lässt sich erahnen, wie schön die Anlage mit ihrem riesigen Brunnen im Sommer erstrahlen muss. Im März war davon leider noch recht wenig zu erkennen.
Obwohl die Messehallen wirklich reichlich Platz bieten, muss man sagen, dass es am Samstag – der logischerweise der vollste Tag der Messe ist – doch zu reichlich Gedränge kam. Wer ein Problem mit engen Räumen hat, sollte die Messe an diesem Tag meiden. Vielleicht gibt es aber auch den ein oder anderen, der gerade wegen der gewaltigen Menschenmassen den Samstag als Besuchstag wählt, schließlich ist die Stimmung entsprechend gut und Besucher der Manga Comic Con können sich am Anblick der vielen Cosplays erfreuen, von denen man nicht wenigen ansieht, wie viel Arbeit in ihnen steckt.
Die Manga Comic Con:
Wie bereits beschrieben, kann die Manga Comic Con die komplette Messehalle 1 für sich verbuchen. Mit von der Partie sind dabei natürlich alle Mangaverlage, die der deutsche Markt zu bieten hat, doch das Programm ist noch deutlich vielfältiger. Auch jede Menge westliche Comics sind beispielsweise vertreten, auch wenn der klare Fokus auf den Mangas liegt. Gleichzeitig waren in diesem Jahr nahezu alle Animepublisher vor Ort – nur Universum Anime fehlte auf der MCC.
Ansonsten finden Japanfans auch weitere attraktive Aussteller vor. So gab es natürlich jede Menge Merchandise, japanische Süßigkeiten und vieles Mehr zu kaufen. Zudem gab es neben einem Maid-Cafe auch eine Vorführung japanischer Bogenschießkunst zu erleben. Außerdem fanden auf dem schwarzen Sofa und der großen Bühne jede Menge interessante Panels, Wettbewerbe, Verlosungen und mehr statt. Gleichzeitig durften sich alle Mangabegeisterten auch auf interessante Ehrengäste aus Deutschland und aus Japan freuen, die teils für Panels und/oder Signierstunden zur Verfügung standen.
Erlebnisbericht:
Donnerstag
Für uns begann die Manga Comic Con bereits am Donnerstag, der gleichzeitig den ersten Tag der Veranstaltung darstellte. Nach längerer Anreise mit der Bahn und dem Check-In in unserer Unterkunft, waren wir ungefähr gegen 13 Uhr vor Ort. Auch wenn man dem Ganzen bereits den typischen Messecharakter anmerken konnte, so waren die Hallen an diesem Tag doch noch vergleichsweise leer. Wer also ganz in Ruhe über die Messe flanieren möchte und auch gerne Mal das Gespräch mit den Ausstellern sucht, dem sei der Donnerstag als Besuchstag von uns ans Herz gelegt.
Bei den Verlagen war recht deutlich, wer die Veranstaltung als Ehrengast beehren würde:
Wir hatten an diesem Tag noch nichts auf unserem persönlichen Programmzettel, was uns genug Zeit gab, die Hallen genauer zu erkunden. Dabei lohnt es sich durchaus auch einmal, nicht nur auf der MCC, sondern auch in den weiteren Hallen der Buchmesse vorbeizuschauen. Man sollte schließlich nie vergessen, dass im Rahmen der Messe das Medium Buch im Allgemeinen gefeiert wird. Zudem sind auch einige Mangaverlage fest mit ihren Verlagsgruppen verbunden, die teils ganz unterschiedliche Bücher publizieren. Beispiele dafür sind Carlsen und Egmont, die wir auch in weiteren Hallen vorgefunden haben.
Auf der Manga Comic Con selbst gaben wir uns an diesem Tag mit wenigen Kleinigkeiten zufrieden. Neben einigen persönlichen Besorgungen, bei denen es sich anbot, sie gleich zu Beginn der Messe abzuhaken, hatten wir auch ein angenehmes Gespräch mit KSM Anime. Ansonsten hieß es erst einmal wirklich in Leipzig anzukommen.
Ein Ausschnitt der Galerie vergangener japanischer Ehrengäste der Leipziger Buchmesse:
Freitag
Der Freitag hielt für uns die ersten Programmpunkte bereit, zu denen auch die Signierstunden mit den japanischen Ehrengästen Osora (u.a. The Ones Within; Sie liebt gefährlich;…) und Toyotarou (Dragon Ball Super) zählten. Um an einer der beiden Signierstunden teilhaben zu können, war es nötig, sich morgens gegen 10 Uhr vorab eine Signierkarte zu besorgen, die später zu einem Autogramm berechtigte. Dabei hat sich das Prozedere in diesem Jahr insofern verändert, als dass diese begehrten Kärtchen erstmals im Außenbereich vor den Hallen verteilt wurden. Die Gründe dafür waren organisatorischer und sicherheitsbedingter Natur.
Vergangene Erfahrungen führten dazu, dass wir entsprechend früh vor Ort waren und uns so bereits gegen 7:50 Uhr in der Schlange für die Signierkarten von Dragon Ball Super Mangaka Toyotarou wiederfanden. Das war auch gar nicht mal so verkehrt, denn vor uns standen bereits 30 weitere Leute. Im Nachhinein muss man sagen, dass es diesmal gereicht hätte gegen 9 Uhr aufzuschlagen. Keine schlechte Idee, bedenkt man das miserable Wetter, das aber zumindest noch Temperaturen von knapp über Null vorzuweisen hatte. Gegen 9:40 Uhr wurden dann die Signierkarten ausgeteilt, da sowieso bereits die 100 Leute anwesend waren, die an diesem Tag eine solche bekommen sollten. Das hatte zur Folge, dass sich einige Wartende auch noch in der Schlange für Osoras Signierstunde platzieren konnten – wozu auch wir gehörten. So
konnten wir später beide Ehrengäste am gleichen Tag treffen, was besonders deswegen gut war, da das Wetter am darauffolgenden Samstag noch weniger zum Schlangestehen einlud.
Da die Signierstunden jedoch erst am Nachmittag stattfanden, nutzten wir die verbleibende Zeit, um noch einmal durch die Hallen zu gehen und anschließend das Animekino zu besuchen. Hier erwarteten uns gegen 12:30 Uhr die ersten 10 Minuten des Films „No Game No Life Zero“ als Preview mit deutschen Untertiteln. Schon dieser kurze Ausschnitt macht auf jeden Fall Lust auf die kommenden Kinovorstellungen am 7. und 10. Juni 2018. Gegen 14 Uhr fand dann die Signierstunde von Toyotarou beim schwarzen Sofa statt. Dort angekommen hieß es erstmal wieder anstehen, denn die Signierkarte garantierte zwar ein Autogramm, jedoch keinen vorgegebenen Platz in der Schlange. Im Grunde hatten wir also morgens angestanden um nun anstehen zu dürfen – paradox! Aber das war schnell vergessen, als wir unser Autogramm in Händen hielten. Der japanische Ehrengast hatte extra zu diesem Anlass eine besondere Illustration für das Shikishi angefertigt, das ihr im Foto seht. Fotos der Signierstunde durften leider keine gemacht werden.
Da sich das Ganze ein wenig hinzog, ging es danach gleich weiter zu Osora, deren Signierstunde gegen 15:30 Uhr startete. Auch dort hieß es noch einmal anstehen. Die Mangaka signierte dabei diesmal keine Shikishi, sondern nur in ihre Mangas. Wir hatten uns zu diesem Zweck bereits morgens den ersten Band von „The Ones Within“ am Stand von Tokyopop besorgt, denn man brauch schließlich ein Exemplar nur für das Signieren und eines nur zum Lesen ;). Zu der Unterschrift und der Widmung gab es diesmal auch noch eine nette kleine Zeichnung. Danach ließen wir den Tag langsam ausklingen und freuten uns vor allem darauf, am nächsten Tag genüsslich ausschlafen zu können.
Samstag
Der Samstag startete für uns verdienterweise ein wenig später als die vorigen Tage, so dass wir erst gegen 11 Uhr auf der Messe eintrafen. Der Fußmarsch vom Hotel zur Messe wurde dabei dank Schneeverwehungen zur echten Bewährungsprobe. So kam es, dass die erste Amtshandlung im Messegebäude das Auftauen war.
Anschließend ging es wieder zurück in die Halle 1, wo wir uns ein wenig mit AniMoon Publishing und KAZÉ unterhalten konnten, da es erst gegen Mittag so richtig voll wurde – und voll ist in diesem Zusammenhang keine Übertreibung! Am Nachmittag waren die Gänge der Messe brechend voll und selbst Orte, die wir an den Tagen zuvor als Oasen der Ruhe identifiziert hatten, waren am Samstag recht belebt. Vermutlich wäre die Messe an diesem Tag sogar noch voller gewesen, da sicherlich einige Besucher durch ausfallende Züge an einem Besuch gehindert wurden.
Natürlich hielten uns die Menschenmassen aber nicht davon ab, am Fairy Tail-Bingo von Carlsen Manga und KAZÉ teilzunehmen. Die Veranstaltung war durchaus unterhaltsam, doch leider war die Kontrolle der Bingo-Karten und die Ausgabe der Preise nicht optimal organisiert, so dass sich hier enorme Schlangen bildeten. Nach dem Bingo haben wir uns noch eine letzte große Runde über die Messe gegönnt, bevor wir uns Richtung Messebahnhof aufgemacht haben. Glücklicherweise wa unser Zug in die Heimat einer der wenigen ICEs, die diesen Tag über Leipzig fahren konnten. So kamen wir noch gegen Abend mit ein wenig Verspätung aber glücklich an unserem Ziel an.
Nach der Con ist aber natürlich vor der Con: Spätestens auf der AnimagiC im August werden wir wieder zugegen sein, vermutlich sind wir aber bereits auf der Dokomi im Mai wieder unterwegs! Bis dahin,
euer AnimeNachrichten-Team
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