© Lynn Okamoto/Shueisha © VAP, YTV, YTE, GENCO, DAX PRODUCTION

Zwei Volumes der gleichen Serie liegen uns zur selben Zeit zur Begutachtung vor? Das bedeutet natürlich, es ist mal wieder Zeit für eine unserer Doppelreviews! Diesmal konnten wir uns die Volumes 2 und 3 der Animeserie „Brynhildr in the Darkness“ zu Gemüte führen, die hierzulande von Publisher KAZÉ veröffentlicht wird. Wie uns die Episoden 5 bis 10 gefallen haben, verrät euch unsere Review.

Eine neue Hexe

Gerade erst ist Kotori zum Astronomieclub hinzugestoßen und auch Kazumi ist als Mitglied noch recht frisch: Für Ryota Grund genug astronomische Beobachtungen als Clubaktivität zu veranlassen, während denen sich alle besser kennenlernen sollen. Dabei fällt ihm jedoch der Harnessed in Kotoris Nacken auf, der sie eindeutig als Hexe identifiziert. Da trägt es nicht gerade zur Beruhigung bei, dass Kana ihm von ihrer neuesten Vision berichtet, in der Kotori hinter der toten Neko steht. Die astronomischen Beobachtungen gehen jedoch friedlich von statten und Ryota kann in den Handlungen von Kotori keinen bösen Willen erkennen. Dennoch ändert sich Kanas Vision, die nun einen toten Ryota zeigt. Zu allem Überfluss meldet sich nun auch noch die Hexe Shino per Telefon und bittet um Hilfe. Das Problem ist jedoch, dass sie sich an dem See aufhält, der in beiden Versionen von Kanas Vision vorkam. Wie sich herausstellt, wartet dort auch schon eine feindselige Magierin auf unsere Freunde, die von der Forschungseinrichtung geschickt wurde. Ryota, Neko und Co gelingt zwar die Flucht, doch für Shino kommt jede Hilfe zu spät…

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Kurz darauf ist Kotori verschwunden. Wie sich herausstellt, plant sie, ihrer verstorbenen Freundin in den Tod zu folgen. Nur mit einiger Mühe gelingt es Ryota sie vom Weiterleben zu überzeugen und Kotori zieht zu den anderen Mädchen in die Sternwarte. Dort versucht Ryota die Hexengruppe von einer neuen Idee zu überzeugen: Er möchte einen Bekannten in das Geheimnis der Mädchen einweihen, um diesen zu bitten, die lebenserhaltende Medizin zu replizieren, die langsam wieder zur Neige geht. Auch wenn alle diesem Plan zustimmen ist es fraglich, ob eine Kopie der Pillen in kurzer Zeit möglich ist und so haben die Mädels zunächst nur einen kleinen Hoffnungsschimmer.

Die Hoffnung schwindet

Diese Hoffnung wird jedoch schnell zu Nichte gemacht, als Kogoro anruft und Ryota berichtet, dass eine Kopie des Medikaments aufgrund dessen Beschaffenheit wenigstens sechs Monate in Anspruch nehmen wird – den Hexen bleibt jedoch mit dem aktuellen Pillenvorat nur ein Monat an Lebenszeit. Nun bleibt unserem jungen Protagonisten nur noch eine Spur: das elektrische Gerät, das ihm von Neko anvertraut wurde. Gemeinsam mit Kazumi macht sich Ryota auf nach Akihabara, wo sie das Gerät im Schutz der Menschenmassen einschalten, um möglichst lange vor einer potenziellen Ortung sicher zu sein. Auf dem Bildschirm erscheinen jedoch nur ein erschreckender deutscher Text und ein Kartenausschnitt…

Ohne genau zu wissen, was ihn erwartet, beschließt Ryota dennoch entgegen aller Proteste von Neko den auf der Karte markierten Ort alleine aufzusuchen. Das Problem: Er hat keine Ahnung, um welchen Ort es sich dabei handelt. Abends taucht jedoch Kazumi bei ihm zu Hause auf und hilft ihm mit ihrer Fähigkeit, die Stelle zu identifizieren. Anschließend muss sich unser Protagonist jedoch den aggressiven Annäherungsversuchen der jungen Hexe erwehren, die sich ohne Vorwarnung komplett entkleidet hat. Irgendwie gelingt es ihm jedoch, die Nerven zu behalten.

Gelöschte Erinnerungen

Als Ryota am folgenden Tag am markierten Ort eintrifft, findet er dort nur die Ruine einer Kirche vor, in deren Wand sich jedoch ein deutscher Text befindet, der eine Art Code zu sein scheint. Unerwartet taucht jedoch die Polizei auf und versucht ihn wegen Hausfriedensbruch festzunehmen. Glücklicherweise sind Neko und Kotori ihm jedoch gefolgt, so dass ihm mit ihrer Hilfe die Flucht gelingt. Nun tut sich jedoch ein neues Problem auf: Die Polizisten haben die beiden Magierinnen beim Verwenden ihrer übernatürlichen Fähigkeiten beobachtet, was die Verantwortlichen der Forschungseinrichtung auf die Spur unserer Freunde bringt. Dabei setzen sie eine junge Hexe namens Nanami ein, die bei Blickkontakt die Erinnerungen der Menschen durchsuchen und sogar verändern oder löschen kann.

Durch den Einsatz dieser Fähigkeit an geschäftigen Orten gelingt es ihr, Neko und Ryota aufzuspüren. Gleichzeitig nutzt sie die Situation jedoch auch schamlos aus, um sich den Klauen ihres Aufpassers Kurofuku zu entziehen, in dem sie seine Erinnerungen überschreibt. Gleiches versucht sie auch mit Ryota, dem sie trotz seines ihr gegenüber freundlichen Auftretens nicht vertrauen kann. Tatsächlich verfehlt Nanamis Magie jedoch diesmal ihre Wirkung und gemeinsam mit den Mädchen macht sich Ryota erneut auf, um mit ihr zu Reden. Dabei ändert sich Nanamis ablehnende Haltung endlich, als sie von Nekos Tränen gerührt ist. Gleichzeitig findet ihr Aufpasser in seinem Wagen jedoch sein Tagebuch wieder, das ihn erkennen lässt, dass seine Erinnerungen manipuliert wurden.

Die Gefahren nehmen kein Ende…

Unseren Freunden rennt also die Zeit davon um Nanami vom Sender zu befreien, der an ihrem Harnessed befestigt ist. Über diesen kann ferngesteuert der Knopf betätigt werden, der zum Schmelzen der Hexe führt. Glücklicherweise ist Ryotas Bekannter Kogoro gerade in der Sternenwarte und entwickelt gemeinsam mit den Schülern einen Plan, wie man diesem Problem zu Leibe rücken kann – wie sich rausstellt, jedoch zu spät. Vor den Augen der geschockten Freunde zerfließt Nanami und verliert ihr Leben. Mit letzter Kraft gelingt es ihr jedoch noch, die Erinnerungen der anderen Hexen an sie zu löschen, um diese vor der Trauer zu bewahren.

Trotz des schrecklichen Ereignisses kehrt wenige Tage später der Alltag in das Leben der Gruppe zurück und zeigt sich in der Form der nahenden Abschlussprüfungen. Auch wenn Kazumi im Hinblick auf den offenbar unausweichlichen Tod wenig motiviert ist, gelingt es Ryota die Mädels zum Lernen zu bewegen. Als Gegenleistung verspricht er den Hexen jedoch einen Ausflug ans Meer, der auch sofort stattfindet, nachdem die Prüfungen geschafft sind. Die Idylle täuscht jedoch, denn an anderer Stelle hat die Forschungseinrichtung bereits eine gefährliche S-Rang Hexe – auch Valkyrie genannt – entsandt…

Bild und Animation

Das Bild und die Animationen präsentieren sich – wie bereits im vorangegangenen Volume – wenig spektakulär. Grundsätzlich kann man dem Bild rein qualitativ zwar nichts anlasten, schließlich ist es stets scharf und liefert satte Farben, doch oft fehlt das gewisse Etwas. Das können beispielsweise ausgeprägte Licht- und Schatteneffekte sein, oder auch eine besondere Detailqualität, die dem Anime an einigen Stellen fehlen. Auch Blut wird oft ein wenig lieblos dargestellt, was besonders schade ist, da es im Verlauf von Brynhildr in the Darkness ein durchaus wichtiges Element ausmacht.

Animationstechnisch sieht das Ganze sehr ähnlich aus. Sicherlich hat man hier das Nötigste getan, doch besonders hervor stechen die Animationen nicht wirklich. Da spielt es keine Rolle, ob gerade eine Alltagsszene oder ein Kampf zwischen zwei Hexen über den Bildschirm flimmert. Insgesamt lässt sich also sagen, dass beim Bild mehr drin gewesen wäre.

Ton und Synchronisation

Im Vergleich mit dem Bild kann der Ton wirklich überzeugen. Dazu trägt zum einen die hervorragende Qualität der Tonspur bei, die – wie von viele aktuellen Veröffentlichungen gewohnt – im DTS HD MA Format vorliegt. Einzig die Tatsache, dass nur eine Stereotonspur und keine surroundspur vorliegt, mag manch einer als Manko betrachten. Das kommt jedoch auch ganz darauf an, wie gut das persönliche Heimkino ausgestattet ist. Dem Durchschnittskonsumenten sollte die enthaltene 2.0 Tonspur eigentlich genügen.

Auch die Synchronisation kann punkten. Die Sprecher wirken insgesmt gut gewählt und im Dialogbuch hat man sich nur kleinere Freiheiten gegönnt, die den Anime ein wenig auflockern, aber nie fehl am Platz wirken. Einziger Kritikpunkt: An der ein oder anderen Stelle wirken einzelne Gespräche vielleicht ein wenig hölzern und könnten noch mehr Emotionen vertragen. Da der deutsche Cast im Großen und Ganzen aber einen guten Job macht, kann die Synchronisation durch solide Qualität überzeugen.

Physische Umsetzung

Ihr kennt das Prozedere: Die physische Umsetzung fließt zwar nicht in unsere Bewertung mit ein, doch vorenthalten wollen wir euch als potenziellen Käufern die entsprechenden Informationen natürlich auch nicht. Die nachfolgenden Angaben beziehen sich dabei auf die Blu-Ray-Versionen der Volumes 2 & 3 von Brynhildr in the Darkness.

Wie schon das vorangegangene erste Volume, kommen auch die beiden Nachfolger in einer Standard Amaray Blu-Ray-Hülle daher. Dabei prangt zwar ein unschönes FSK-Logo auf den Covern, doch wie bereits von vielen KAZÉ-Veröffentlichungen gewohnt, hat man löblicherweise an Wendecover gedacht, die dieses Problem lösen. Während wir auf der Front des zweiten Volumes Protagonist Ryota bewundern dürfen, ziert Kana das Cover von Volume 3. Öffnet man die Hülle findet man im Inneren die Disc mit den jeweils enthaltenen Episoden sowie je ein Booklet vor. In diesen sind wie bereits vom ersten Volume bekannt wieder Szenenbilder, Inhaltsangaben, Charakterbeschreibungen und mehr enthalten. Davon einmal abgesehen hat man sich weitere Extras jedoch gespart.

Fazit:

Keine Frage, ohne Schwächen kommt Brynhildr in the Darkness nicht aus. Immer noch ist wenig über die Hintergründe der Forschungseinrichtung bekannt und auch in den Volumes 2 und 3 kann die Serie nicht gerade mit überragender Animationsqualität glänzen. Dennoch schafft es der Anime zu unterhalten und wartet dabei mit zwei Elementen auf, die Fans von Schöpfer Lynn Okamoto bereits gewohnt sein dürften: nackte Haut und Blut. Fans des Mangakas dürften also auf ihre Kosten kommen. Zudem kann die deutsche Synchronisation der Serie größtenteils überzeugen, was dazu führt, dass die hiesige Veröffentlichung insgesamt solide daherkommt. Da uns bis jetzt jedes Volume mit einem Cliffhanger zurückgelassen hat, kann man dem Anime zudem nicht ankreiden, den Zuschauer nicht bei der Stange zu halten. Wer also auf SciFi steht und dabei auch Ecchi-, Harem-, Horror- und Mystery-Elemente nicht scheut, der sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren.

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ALLGEMEINE DATEN

Veröffentlichung: 13. Oktober & 10. November 2017

Publisher:  KAZÉ

Genre: Drama, Action, Horror, Sci-fi

Laufzeit: ca. 150 Minuten (75 Minuten pro Volume)

FSK: 16

Bild: 1080p

Ton/Sprache: Deutsch & Japanisch DTS-HD MA 2.0

Untertitel: Deutsch

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Handlung:

Volume 2:

Mithilfe von Kazumi konnten Ryota und Neko die lebenswichtigen Medikamente aus der Fabrik stehlen und ihrer Verfolgerin entkommen. Da erscheint eine neue Schülerin, die dem Astronomie-Club beitreten möchte: Kotori Takatori. Auch sie scheint jedoch eine vom Labor entsandte, feindlich gesinnte Hexe zu sein, denn in Kanas neuer Vision steht sie lächelnd über der toten Neko. Aber als Kotori damit konfrontiert wird, streitet sie alles ab. Später schlägt Ryota den Mädchen vor, das Geheimnis um ihre Existenz seinem Onkel anzuvertrauen. Der ist nämlich Wissenschaftler und könnte das Medikament vielleicht analysieren und kopieren. Auf diese Weise wäre zumindest das Überleben der Hexen sichergestellt. Zuvor muss Ryota jedoch seinen Onkel davon überzeugen, dass es diese wirklich gibt …

Volume 3:

Schlimme Nachrichten: Eine zeitnahe Kopie des Medikaments ist nicht möglich. Während die Magierinnen entmutigt die Köpfe hängen lassen, plant Ryota bereits den nächsten Schritt. Er hofft, einen Hinweis in dem elektronischen Gerät zu finden, das er von Neko anvertraut bekommen hat. Und tatsächlich – es enthält eine Botschaft und einen markierten Punkt auf einer Landkarte. Als Ryota sich allein auf den Weg dorthin macht, wird er vor Ort von der Polizei festgenommen. Glücklicherweise sind Neko und Kotori ihm heimlich gefolgt, und durch Einsatz ihrer Magie können sie ihn wieder befreien. Doch die verwirrte Polizei kann sich bald an nichts mehr erinnern. Denn vor ihr erscheint ein Mitarbeiter der Forschungseinrichtung mit einer vermummten Hexe, deren fürchterliche magische Fähigkeit die Manipulation von Gedanken ist …

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Steffen
Ich bin Steffen, seit 2016 Teil des AnimeNachrichten-Teams und nur wenig kürzer auch als Chefredakteur tätig. Aus diesem Grund habe ich meine Finger eigentlich in allen Themengebieten im Spiel, kümmere mich jedoch inbesondere um Anime, Manga, Light Novels, Interviews sowie um die Kommunikation mit unseren Partnern aus der Branche.
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