Am Freitag, den 16. Februar 2018, veröffentlicht AniMoon Publishing das zweite Volume der Animeserie Usagi Drop im deutschen Handel. Darin enthalten sind die Episoden 5 bis 8 der Slice-of-Life Serie. Wie diese uns gefallen haben, das verraten wir euch natürlich in unserer Review:
Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!
Mutter wider Willen?
Dank der Telefonnummer von Rins leiblicher Mutter Masako Yoshii, die sein Großvater ihm auf verstecktem Wege hinterlassen hat, gelingt es Daikichi ein Treffen mit der Frau zu vereinbaren, deren Handlungen er immer noch nicht nachvollziehen kann. Beim persönlichen Beisammensein bestätigt sich dabei die Vermutung, dass die vielbeschäftigte Mangaka ihrer Rolle als Mutter nie gerecht werden wollte. Stattdessen hat sie ihre Karriere einem Kind vorgezogen, dass nur das Licht der Welt erblickte, weil sie Daikichis Großvater Souichi dazu überreden konnte. Doch auch wenn unser Protagonist Rins Mutter und ihrer Einstellung nicht viel abgewinnen kann, zeigt sich gegen Ende des Gesprächs doch ein möglicher Funke von Muttergefühlen, wünscht sie sich doch, dass Rin Daikichis Nachnamen annimmt, um in der Schule gegenüber anderen Kindern nicht in Erklärungsnöte zu geraten.
Das ist freilich nichts, was unser Protagonist entscheiden möchte, ohne Rin nach ihrer Meinung zu fragen. Diese ist mit ihrem Namen jedoch wie es scheint ganz zufrieden, denn schließlich erinnert er sie an ihren Vater. Wie sich herausstellt, existiert noch eine weitere Erinnerung an diesen, die Daikichi und Rin gemeinsam retten können: Rins Erinnerungsbaum. In der Familie Kaga ist es dabei seit jeher Tradition, bei der Geburt eines neues Familienmitglieds einen entsprechenden Erinnerungsbaum zu pflanzen, der gemeinsam mit dem Neugeborenen wächst. Tatsächlich gehören die Erinnerungsbäume von Daikichi und Rin beide der Art der Duftbäume an, was unseren Protagonisten in seinen Gefühlen bestärkt, dass er und seine Ziehtochter auf eine besondere Art und Weise miteinander verbunden sind.
Unverhoffte Gäste
Rin hat gerade erst ihren Abschied aus der Kita sowie ihre Einschulung hinter sich und Daikichi hat eigentlich ganz andere Dinge im Kopf, da bekommen die beiden plötzlich unverhofften Besuch. Seine Cousine Haruko steht mit ihrer kleinen Tochter Reina in der Tür und bittet ihren verdutzten Cousin um Asyl. Rin freut es, schließlich hat sie mit der etwa gleichaltrigen Reina nun eine Spielgefährtin an ihrer Seite, während Daikichi sich das Klagen von Haruko anhören muss, die in ihrer Ehe unzufrieden ist. Ungefragt gibt er dem Mann seiner Cousine Bescheid, wo diese sich aufhält und nach einem klärenden Gespräch mit ihr lässt sich diese nach einigen Tagen ohne großen Widerstand von ihrem Ehemann zurück nach Hause holen.
Das Obon-Fest steht allerdings kurz bevor und es ist Zeit das Grab von Souichi aufzusuchen. Dort angekommen hat jedoch bereits jemand anderes eine seiner geliebten Glockenblumen hinterlassen. Ein Tintenfässchen und einige Federn deuten darauf hin, dass diese von Rins Mutter stammen. Tatsächlich ist diese noch gar nicht weit und Daikichi gelingt es, sie und ihren Freund einzuholen. Tatsächlich führt das anschließende Gespräch dazu, dass Masako Rin und ihren Ziehvater aus dem Friedhofsgebüsch beobachtet und sich dabei das erste Mal so etwas wie echte Gefühle für ihre Tochter zeigen. Diese scheinen jedoch schnell Geschichte zu sein, nimmt sie sich doch vor, sich noch mehr in ihre Arbeit zu stürzen, als sie es ohnehin schon tut…
Bild und Animation:
Zu Bild und Animation lässt sich im Vergleich mit dem ersten Volume nicht viel Neues berichten. Auch den Folgen 5 bis 8 ist man dem zuvor eingeführten Stil treu geblieben, und nutzt vor dem Opening diese ganz eigene Art der Animation. Dabei sehen die Welt und die Charaktere, die in ihr leben, aus, als seien sie Teil eines Ölgemäldes oder einer Wasserfarbenzeichnung. Alles wirkt sehr kindlich, ganz getreu dem Thema des Anime. Nach dem Opening, dass übrigens in ähnlichem Stil gehalten ist, wechselt der Anime dann wieder zu einem Animationsstil, der eher dem Standard entspricht.
Dabei sehen die Bewegungsabläufe der Charaktere zwar hin und wieder ein wenig hölzern aus, aber irgendwie hat man das Gefühl, als wäre dies bei Usagi Drop Absicht und es wirkt keinesfalls störend, was vermutlich dem Genre des Anime zuzuschreiben ist. Eine Slice-of-Life Serie hat einfach einen viel geringeren Anspruch an die Animationsqualität, als es ein
Action-Anime hätte. Was die Farben angeht, so hält man sich ebenfalls ein wenig zurück. Ein gutes Indiz dafür sind die Haarfarben der einzelnen Charaktere, die doch deutlich realistischer daherkommen, als in vielen anderen Animes, in denen grüne und blaue Haare oft keine Seltenheit sind. Die Farbgebung unterstreicht jedoch den Realismus des Slice-of-Genre sehr passend.
Davon einmal abgesehen wird dem Käufer das Bild natürlich weiterhin in einer Auflösung von 1080p und einem Standardformat von 16:9 geliefert. Insgesamt lässt sich festhalten, dass Usagi Drop ein Bild liefert, das den Bedürfnissen der Serie angepasst, aber doch sehr solide ist.
Ton und Synchronisation:
Analog zum Vorgängervolume liefert uns auch das zweite Volume von Usagi Drop eine deutsche und eine japanische Tonspur. Beide liegen jeweils im DTS-HD MA Stereoformat vor. Rein qualitativ bleiben dabei zunächst einmal wenige Wünsche offen. Dabei ist es im Grunde egal, für welche Sprache man sich beim Schauen entscheidet. Wer ein gutes Surroundsystem sein Eigen nennt, der könnte möglicherweise eine 5.1 Tonspur vermissen. Doch wie bereits im review zum ersten Volume angemerkt, würde man bei Usagi Drop in diesem Falle sprichwörtlich mit Kanonen auf Spatzen schießen. Da die Serie auf ihre Dialoge fokussiert ist und sehr ruhig daherkommt, reichen die Stereotonspuren vollkommen aus.
Die deutsche Synchronisation der Serie kann ihr hohes Niveau zudem auch in Volume 2 halten. Dabei fallen auch weiterhin die Kinderstimmen positiv auf. Natürlich hört man diesen ihre Unerfahrenheit an, doch in diesem Falle wirkt die Vertonung dadurch im Grunde nur noch authentischer. Patrick Roche wirkt in den Episoden 5 bis 8 so, als sei er nun wirklich in seiner Rolle als Daikichi angekommen. Keine Frage, seine Sache hat er auch zuvor schon gut gemacht. Dennoch gefällt seine Leistung in den späteren Episoden besser als am Anfang. Das ist allerdings nicht so einfach an gezielten Beispielen festzumachen und eher ein Gesamteindruck.
Physische Umsetzung:
Wie schon beim ersten Volume ist die physische Umsetzung natürlich kein wertungsrelevanter Punkt unseres Reviews, dient euch als potenziellen Käufern jedoch als Information, auf was ihr euch einstellen könnt. Die nachfolgenden Informationen und Bilder beziehen sich auf die limitierte Blu-Ray-Version des zweiten Volumes von Usagi Drop.
Auch das zweite Volume von Usagi Drop kommt wieder in einem schicken Mediabook daher, das auch qualitativ wieder überzeugen kann und stabil erscheint. Auf dem Cover sind erneut Daikichi und Rin zu sehen, diesmal in einem winterlichen Motiv. Alle nötigen Informationen zum Inhalt des Volumes und glücklicherweise auch das FSK-Zeichen befinden sich wieder auf dem Backflyer, der eigens zu diesem Zweck bis auf die Vorderseite des Mediabooks reicht. Dadurch ist dieses frei vom unschönen gelben Kennzeichen und trägt nur die Logos von Fuji TV und Animoon.
Öffnet man das Mediabook, so kommen die physischen Extras der Veröffentlichung zum Vorschein. Dazu gehört zum einen wieder ein in das Mediabook integriertes 16-seitiges Booklet mit Informationen zu Charakteren, Schauplätzen und Sprechern sowie Illustrationen zum Anime. Zudem liegen diesmal zwei Sticker und ein Poster im Langformat bei, das auf beiden Seiten unterschiedliche Motive von Rin und Daikichi zeigt.
Als digitaler Bonus auf der Disc sind wieder einige weitere Interviewclips mit deutschen Synchronsprechern enthalten. Auch Textless Opening und Ending sind wieder mit an Bord.
Fazit:
Auch das zweite Volume von „Usagi Drop“ weiß den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Dabei stellt man sich manchmal die Frage, wieso eigentlich? Schließlich bietet der Anime keine Action, keine unendliche Dramatik und auch Romantik wird bisher nur touchiert. Wenn man jedoch genauer hinsieht, wird einem auffallen, dass es die kleinen, eher unscheinbaren Dinge sind, die einen vor den Bildschirm ziehen: Wie geht Rin mit ihrer neuen Situation in der Schule um? Kann Haruko ihre Ehe wieder in die rechten Bahnen lenken? Kommen sich Daikichi und Koukis alleinstehende Mutter Yukari näher? Flüchtet sich Masako in ihre Arbeit, um aufkeimende Muttergefühle zu unterdrücken oder ist ihre Tochter ihr tatsächlich eher gleichgültig?
All diese Fragen sind es, die den Zuschauer von Usagi Drop bewegen und die dazu führen, dass man unbedingt erfahren möchte, wie es weitergeht. Dabei hilft es, dass die deutsche Umsetzung auch weiterhin mit einer starken Synchronisation punkten kann, in der wie schon zuvor die Kinderstimmen hervorstechen. Im zweiten Volume kann jedoch auch Patrick Roche in seiner Rolle als Daikichi noch einmal eine Schippe drauflegen und überzeugt mehr als zu Beginn der Serie. Animationstechnisch ergeben sich keine nennenswerten Änderungen zum Vorgängervolume und qualitativ kann die limitierte Mediabook Edition durchaus wieder überzeugen. Wem schon das erste Volume der Serie gefallen hat, der sollte bei der Stange bleiben, denn der Anime bleibt seinem Stil und seiner Machart auch in den Episoden 5 bis 8 treu. Allen, die auch mit ruhigeren Geschichten etwas anfangen können, aber noch nicht in die Serie reingeschaut haben, sei diese durchaus ans Herz gelegt!
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Allgemeine Daten:
Veröffentlichung: 16. Februar 2018
Publisher: AniMoon Publishing
Genre: Slice of Life
Laufzeit: ca. 92 Min
FSK: 6
Bild: 1080p
Ton/Sprache: DTS-HD MA 2.0 Deutsch, DTS-HD MA 2.0 Japanisch
Untertitel: Deutsch
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Handlung von Usagi Drop Vol. 2:
Daikichi stellt Rins Mutter bei einem Gespräch unter vier Augen zur Rede. Weshalb hat sie ihr Kind verlassen? Für Rin bricht zudem ein neuer Lebensabschnitt an, ihre Einschulung steht bevor und sie kann es kaum erwarten.
Unterdessen bekommen Daikichi und Rin überraschenden Besuch: Daikichis Cousine Haruko steht plötzlich mit gepackten Sachen und Tochter Reina vor der Tür. Während Rin sich darüber freut, ahnt Daikichi bereits, dass es Probleme mit sich bringen wird…
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