©Riku Misora - SB Creative Corp./CAVALRY Project

Vergangene Woche veröffentlichte KSM Anime die Serie A Chivalry of a Failed Knight in einer Limited Complete Edition auf DVD und Blu-Ray. Wie uns der Ausflug an die Hagun-Akademie gefallen hat, das erfahrt ihr natürlich in unserer Review.

Der Wille zählt…

Ikki Kurogane hat es nicht leicht. Als Sohn einer prestigeträchtigen Familie besucht er die Hagun-Akademie an denen Blazer zu sogenannten Knights ausgebildet werden. Das Problem: Ikki hat absolut kein Talent als Blazer und seine latenten Fähigkeiten im Bereich der Magie beschränken sich auf ein Minimum. So kommt es, dass er von den Mitgliedern seiner Familie mit Ignoranz und Verachtung gestraft wird. Selbst auf die Akademie hat die Kurogane-Familie einen so großen Einfluss, dass das dortige Bewertungssystem zu Ikkis Ungunsten ausgelegt wurde, was Ikki zu einem F-Knight macht, dem man die niedrigst mögliche Bewertung zuteilwerden lässt. Das wiederum führt dazu, dass er nicht am Unterricht teilnehmen darf und seine Chancen auf den erfolgreichen Abschluss der Akademie so tief sinken, wie irgend möglich. Die Direktorin der Schule gibt ihm jedoch die Chance auf einen Ausweg: Sollte es Ikki gelingen das so wichtige Sieben-Sterne-Turnier für sich zu entscheiden, bei dem Vertreter verschiedenster Knight-Akademien gegeneinander antreten und bei dem die Hagun-Akademie zuletzt nur durchschnittliche Ergebnisse erzielen konnte, bekommt er dennoch seinen Abschluss. Das klingt erstmal gut, würde dabei nicht die gesamte Schülerschaft potenziell im Weg stehen, denn nur sechs Schüler dürfen die Schule in jedem Jahr bei diesem Wettkampf vertreten. Um den Auswahlprozess fairer zu gestalten werden im aktuellen Jahr zur Ermittlung dieser Repräsentanten Ausscheidungskämpfe unter den Schülern der Hagun-Akademie durchgeführt, wodurch Ikki zum ersten Mal eine reelle Chance auf eine Teilnahme hat!

Prinzessin aus einem fernen Land

Bevor es jedoch dazu kommt, trifft er in seinem Zimmer zunächst auf die halbnackte Stella Vermillion, eine hübsche Prinzessin aus einem kleinen Königreich, die just in diesem Schuljahr an die Hagun-Akademie gewechselt ist. Wie sich herausstellt hat sich die Direktorin in den Kopf gesetzt, die beiden zu Zimmergenossen zu machen, um eine ungleiche Paarung aus der besten Schülerin mit A-Bewertung und dem Ikki, der den Spitznamen Worst One trägt, zu formen. Stella findet das jedoch gar nicht witzig und es kommt zu einem Duell zwischen ihr und Ikki, nach dem der Sieger über das Geschick des Verlierers bestimmen darf. Mit Hilfe seiner Schwertkunst und seiner eigens entwickelten Technik Ittou Shura, bei der er seine gesamte Kraft auf den Zeitraum von nur einer Minute bündeln kann und dafür mit einer Regenrationszeit von über einem Tag bezahlt, gelingt Ikki dabei der Sieg und er und Stella, die ihn fortan respektiert, nähern sich einander an.

Das geschieht sehr zum Leidwesen von Shizuku, Ikkis jüngerer Schwester, die ebenfalls in diesem Jahr an der Hagun-Akademie anfängt. Sie ist das einzige Mitglied der Kurogane-Familie, das zu ihrem Bruder hält, übertreibt es dabei mit ihrer Zuneigung aber immer wieder deutlich. Im Vergleich zu Stella geht sie sehr ehrlich mit ihren Gefühlen um und findet trotz ihrer Zurückhaltung gegenüber fremden Personen einen treuen Freund in ihrem Mitbewohner Alice, der zwar rein körperlich ein Mann ist, im Geiste jedoch eher eine Frau.

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Klare Handlungsabschnitte

Die Serie lässt sich insgesamt sehr gut in drei verschiedene Handlungsabschnitte gliedern. Diese entsprechen etwa der Aufteilung der Episoden auf die drei verschiedenen Discs der deutschen Veröffentlichung. Während wir im ersten Handlungsabschnitt vor allem mit den wichtigsten Charakteren, deren Situation und der Rahmenhandlung der Serie vertraut gemacht werden, könnte man den zweiten Teil wohl als den Ayatsuji-Arc bezeichnen, während zu den finalen Episoden auch der Titel Raikiri-Arc passen würde.

Nachdem Ikki und seine Freunde anfangs knapp einer Geiselnahme im Einkaufszentrum entkommen, starten die Auswahlkämpfe für das Sieben-Sterne-Turnier. Gleich im ersten Kampf trifft Ikki dabei auf einen unangenehmen Widersacher, mit dem er bereits in seinem ersten Jahr an der Schule aneinandergeraten ist. Mit Hilfe seiner außergewöhnlichen Techniken gelingt es ihm jedoch, seinen Gegner in die Schranken zu weisen und er gesteht im Anschluss Stella seine Liebe. Das klingt schnell? Ist es auch! Doch gerade das grenzt A Chivalry of a Failed Knight von vielen anderen Animes ab, die sich im Romance Genre bewegen. Trotz deutlich vorhandener Harem-Elemente schlägt die Geschichte nämlich sehr zügig den Weg der Liebesbeziehung zwischen Ikki und Stella ein, was erfrischend ist und der Serie im Vergleich mit vielen direkten Genre-Konkurrenten klare Pluspunkte einbringt. So kommt es, dass die beiden bereits in Episode 4 ein Paar werden. Was andere Animes oft nicht mal in 24 Episoden schaffen, gelingt hier also in einem Bruchteil der Zeit. Allerdings muss man als Zuschauer zu Gunsten dieser schnellen Entwicklung darüber hinwegsehen, dass der Entwicklung der Gefühle in der Handlung nicht allzu viel Zeit geschenkt werden kann.

Ein Helfer in der Not

Nachdem sich Ikki durch seinen Sieg im ersten Kampf den Respekt vieler Mitschüler erkämpft hat, schart sich nun immer wieder eine Traube von Menschen um ihn, die von ihm die Kunst des Schwertkampfs erlernen möchte, weshalb sich Ikki plötzlich immer wieder in einer Art Lehrerrolle wiederfindet. Genau in dieser Zeit trifft er auf seine Mitschülerin Ayase Ayatsuji, die nicht nur selbst Schwertkämpferin ist, sondern auch die Tochter der Schwertkampflegende Keito Ayatsuji, der sich in seiner aktiven Zeit den Ehrentitel „Last Samurai“ verdient hat. Ayase hat den nicht zu zähmenden Drang unbedingt stärker zu werden als ihr Vater und lässt sich dabei von Ikki helfen. Als jedoch klar wird, dass die beiden in ihrem nächsten Duell bei den Auswahlkämpfen aufeinandertreffen, greift Ayase zu unlauteren Mitteln. Schnell wird klar, dass sie mit dem Rücken zur Wand steht und ihre missliche Lage mit ihrem Vater und ihrer Vergangenheit zu tun hat. Natürlich setzt Ikki alles daran, ihr zu helfen, verliert aber auch nie sein Ziel aus den Augen, gemeinsam mit Stella als Repräsentant für das Sieben-Sterne-Turnier erwählt zu werden, denn das haben sich die beiden geschworen. Zugleich ändert sich die Haltung der anderen Schüler gegenüber Ikki weiter zusehends. Seinen Spitznamen Worst One hat er mittlerweile gegen Another One eingetauscht.

Ein Sturm zieht auf

Nachdem die Sache mit Ayase geklärt ist, lernen Ikki und Stella die Schülerratspräsidentin Touka Toudo kennen, die auch Raikiri genannt wird. Diesen Namen verdankt sie ihrer stärksten Technik, die sie im Nahkampf nahezu unbesiegbar erscheinen lässt. Nachdem sie den beiden das Leben rettet, wird klar, dass Raikiri in ihrem nächsten Kampf auf Ikkis Schwester Shizuku trifft. Die beiden liefern sich einen erbitterten Kampf auf Augenhöhe, der sich erst spät entscheidet – mit dem besseren Ausgang für Touka. Zur selben Zeit schaltet sich Mamoru Akaza ein, Mitglied eines niederen Familienzweiges des Kurogane-Clans, der jedoch Vorsitzender der Ethik-Kommission des zuständigen Landesverbandes ist, dem Ikkis Vater vorsteht. Schon früher hat Akaza Ikki das Leben schwergemacht und als er Wind von der Beziehung zwischen ihm und Stella bekommt nutzt er diese schamlos aus, um Ikki vor den Ethikausschuss zu zitieren und ihn dort leiden zu lassen. Abgeschnitten von der Außenwelt muss sich dieser nicht nur vor dem Ausschuss verteidigen, sondern auch seine weiteren Auswahlkämpfe bestreiten, so verschlechtert sich sein Zustand zusehends.

Zu allem Überfluss soll sein finaler Auswahlkampf nun auch gegen Raikiri stattfinden und nur wenn er diesen Kampf gewinnt, kann er seine Unschuld beweisen. Doch auch Touka selbst hat gute Gründe den Kampf für sich entscheiden zu wollen. Wird es Ikki gelingen sich gegen die stärkste Schülerin der Schule zu behaupten, seine Unschuld zu beweisen und sein Versprechen mit Stella zu halten?

©Riku Misora – SB Creative Corp./CAVALRY Project
Bild und Animation:

A Chivalry of a Failed Knight feierte seine Premiere im japanischen Fernsehen 2015 und gehört damit zu den Serien der jüngeren Vergangenheit. Somit ist es wenig verwunderlich, dass das Material in einer Auflösung von 1080p und einem Format von 16:9 vorliegt, was ja seit geraumer Zeit dem Standard entspricht. Interessanter wird es beim Bild selbst. Dieses kommt in sehr guter Qualität daher und stehts scharf, es sei denn es ist von den Machern in einzelnen Szenen anders gewollt. Die Detailtiefe in den Hintergründen ist zwar nicht in allen Szenen die höchste, dafür kann der Anime, der im Verlauf seine Handlung immer wieder auf Action und Kampfduelle zwischen den Schülern setzt, durchaus mit seinen Animationen punkten. In den Kämpfen wirken diese bei den Attacken meist sehr gut gelungen.

Gleichzeitig spielt der Anime mit der Farbpalette. Ein gutes Beispiel sind Stella, Shizuku und Touka, deren Haarfarben zu ihren jeweiligen Blazer-Fähigkeiten passen: Bei Stella handelt es sich dabei um eine Rotton, der das Feuer symbolisiert, Shizuku hat weiße Haare und trägt oft blau angehauchte Kleidung, was mit ihren Eis- und Wasser-Fähigkeiten in Einklang steht und Touka besitzt blonde Haare, die mit dem Farbton der Blitze korrespondieren, die sie befehligt. Auch in den finalen Episoden greift man auf ein geschicktes Farbenspiel zurück. Hier werden immer wieder gediegene Töne und schwarz-weiß Bilder verwendet, um Ikkis verzwickte Lage zu symbolisieren. Erst das Zusammentreffen mit seinen Freunden vermag ihn aus dieser tristen Welt zu entreißen.

Ton und Synchronisation:

Beim Ton dürfen sich alle Fans der deutschen Sprache auf eine 5.1 Surroundspur im DTS-HD MA Format freuen. Diese lässt qualitativ im Grunde keine Wünsche offen und eignet sich auch hervorragend zum Genuss der Serie auf einem entsprechenden Heimkinosystem. Die japanische Tonspur liegt in selbigem Format vor und ist daher von ebenso guter Tonqualität. Leider werden hier jedoch nur zwei Kanäle bedient, was Heimkinoenthusiasten stören könnte, der eigentlichen Qualität aber natürlich kleinen Abbruch tut.

Zur deutschen Synchronisation lässt sich festhalten, dass diese insgesamt gut gelungen ist. Beim Dialogbuch hat man keine verrückten Experimente gewagt und ist eine recht sichere Schiene bei der Übersetzung gefahren, was jedoch sehr positiv erscheint. Gleichzeitig machen die deutschen Sprecher insgesamt eine gute Figur, was sicher auch daran liegt, dass viele im Animebereich erfahrene Synchronsprecher an der Umsetzung von A Chivalry of a Failed Knight beteiligt waren. Die Aussprache von Fähigkeiten- und Charakternamen ist dabei durch die Bank weg ebenso gut gelungen wie die Abmischung von Stimmen und Hintergrundgeräuschen/-musik. Auch wenn der hiesigen Umsetzung sicherlich noch einiges fehlt, um als Meisterwerk durchzugehen, so bekommt der Käufer hier dennoch eine wirklich solide deutsche Synchronisation geboten, die wenige Schwächen aufweist.

Physische Umsetzung:

Die physische Umsetzung des Ganzen ist natürlich wie gewohnt kein Teil unserer Gesamtbewertung, dient euch als potenziellen Käufern jedoch zu Informationszwecken. Die nachfolgenden Angaben und Fotos beziehen sich dabei diesmal auf die Blu-Ray-Version der Limited Complete Edition von A Chivalry of a Failed Knight.

Die Serie kommt dabei aufgeteilt auf drei Discs daher, die jeweils in einem eigenen schicken Mediabook stecken, von denen jedes einen eigenen Pappschuber besitzt, der nach oben und unten hin offen ist. Diese Schuber sind zwar nicht besonders stabil, was jedoch wenig tragisch ist, da sich alle drei zusammen in einem großen Hartkartonschuber befinden. Dessen Stabilität bewegt sich glücklicherweise auf einem ganz anderen Level. Zudem ist der Schuber mit einer schicken Illustration von Stella und Ikki auf der Front bedacht worden und mit einer Glanzfolie überzogen. Das FSK-Kennzeichen ist netterweise nur aufgeklebt und kann recht leicht entfernt werden, ohne den Schuber in Mitleidenschaft zu ziehen.

Auf der Rückseite des Schubers ist ein Zettel angebracht, auf dem ihr neben den wichtigsten Informationen zur Serie und dem Inhalt der Box auch die Nummer eurer limitierten Ausgabe findet. Die Blu-Ray-Variante ist dabei auf insgesamt 1200 Exemplare beschränkt, während es von der DVD-Version gar nur 800 Exemplare zu kaufen gibt. Aus Gründen der Einfachheit ist der Ausweis der Limitierungsnummer auf diesem Infoblatt zwar nachvollziehbar, doch hätte man sich gewünscht, die Nummer auch noch einmal auf dem Schuber selbst wiederzufinden. Schade…

Auf den Schubern der einzelnen Mediabooks sind je nach Disc hübsche Illustrationen von Stella, Shizuku und Touka zu sehen. Entfernt man die Mediabooks aus ihren Papphüllen, kommen auf diesen leicht bekleidete Versionen der gleichen Illustrationen zum Vorschein. Inhalt der Mediabooks sind jeweils die entsprechende Disc, die jeweils vier Episoden der insgesamt zwölfteiligen Serie enthält, sowie die physischen Extras. Insgesamt dürfen sich die Fans dabei auf drei Postkarten, drei Booklets mit Informationen zu den enthaltenen Episoden sowie den Charakteren, ein Mini-Poster und einen Sticker freuen.

Fazit:

A Chivalry of a Failed Knight ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits weißt der Anime jede Menge generische Elemente auf, die in fast jedem Action Romance-Anime zu finden sind, wozu sicher auch das klassische Schulsetting und das Turnier beitragen, andererseits hebt sich die Serie in vielen Aspekten aber auch positiv von anderen Genre-Vertretern ab! Dabei sticht vor allem hervor, dass sich die Liebesbeziehung zwischen den Protagonisten in einem rasanten Tempo entwickelt, was dem Anime irgendwie gelingt, obwohl er dennoch nicht mit Haremelementen geizt. Auch wenn die Geschichte rund um den talentlosen Ikki, der sich all seine Erfolge hart erarbeiten muss, das Rad also nicht neu erfindet, so besitzt die Serie doch genug Alleinstellungsmerkmale, um sie im Dschungel der anderen Vertreter desselben Genres eines genaueren Blickes zu würdigen. Gepaart mit einer soliden deutschen Synchronisation und einer guten Bildqualität mit gelungenen Animationen bietet A Chivalry of a Failed Knight dem Käufer also durchaus gute Unterhaltung von Anfang bis Ende. Wer sich bei seinem Geschmack durchaus mit Action-Animes mit Romance- und Harem-Elementen identifizieren kann, der sollte der Serie eine verdiente Chance geben.

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ALLGEMEINE DATEN

Veröffentlichung: 24. Januar 2018

Publisher:  KSM Anime

Genre: Action, Fantasy, Ecchi, Romance

Laufzeit: ca. 284 Minuten

FSK: 16

Bild: 1080p

Ton/Sprache: Deutsch DTS-HD MA 5.1 & Japanisch DTS-HD MA 2.0

Untertitel: Deutsch

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Handlung:

Die Hagun-Akademie lehrt ihren Schülern nicht nur den Umgang mit Magie, sondern auch das Kämpfen mit den Waffen, die die Schüler aus ihrer Seele manifestieren können. Da er nur sehr wenige Fähigkeiten besitzt, ist Ikki Kurogane der schlechteste Schüler der Akademie. Er darf die Akademie nur abschließen, wenn er das bevorstehende Auswahlturnier für das Sieben-Sterne Turnier gewinnt. Der Zufall will es, dass er Prinzessin Stella Vermillion begegnet, einer der besten Magierinnen ihrer Zeit. Einen einfachen Sieg vor Augen, fordert sie Ikki zum Duell. Der Verlierer muss dem Gewinner lebenslänglich dienen und Ikki erkennt, dass Stella womöglich seine einzige Chance ist, seinen Traum zu verwirklichen…

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Steffen
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