Ende Oktober 2017 veröffentlichte Publisher KAZÉ die erste Box des Fairy Tail TV-Anime – bestehend aus den ersten 24 Episoden der Serie – im hiesigen Handel auf DVD und Blu-Ray. Ob uns das magische Spektakel in seinen Bann gezogen hat oder ob es sich dabei doch eher um faulen Zauber handelt, das erfahrt ihr wie gewohnt in unserer Review.
Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!
Eine schicksalhafte Begegnung
Sind wir mal ehrlich: Vermutlich hat jeder von uns irgendwann schon einmal davon geträumt, Magie verwenden zu können, sei es, um durch die Lüfte zu fliegen wie die Vögel, oder nur den Alltag zu erleichtern. Was für uns nur ein Traum ist, ist in der Welt von Fairy Tail Alltag. Auch hier sind zwar nicht alle Menschen Magier, doch gibt es dennoch unzählige Gilden, deren Mitglieder ihr Leben voll und ganz der Magie verschrieben haben. Dabei setzen die Magier ihre speziellen Fähigkeiten ein, um Aufträge zu erfüllen und so ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Gleichzeitig treffen sie in den Gilden natürlich auch auf Gleichgesinnte, mit denen sie sich für schwierigere Aufträge zu Teams zusammenschließen können, wodurch die Gilden auch zu so etwas wie einer großen Familie werden.
Eine dieser Gilden, angesiedelt im beschaulichen Städtchen Magnolia im Königreich Fiore, ist Fairy Tail. Fairy Tail hat zwar jede Menge starke und bekannte Mitglieder, ist jedoch auch dafür berüchtigt, bei ihren Aufträgen immer wieder ganze Landstriche in Schutt und Asche zu zerlegen. Das hält die quirlige Stellarmagierin Lucy Heartfilia natürlich nicht davon ab, unbedingt ein Mitglied dieser Gilde werden zu wollen. Ein wenig planlos, wie sie das genau anstellen soll, irrt sie jedoch zunächst durch die Hafenstadt Hargeon. Ein Glück, dass sich dort gerade ein berühmter Feuermagier mit Spitznamen Salamander aufhalten soll, der zu Fairy Tail gehört. Dieser stellt sich jedoch als recht schmieriger Typ heraus, der verbotene Magie verwendet, um junge Frauen auf sein Schiff zu locken. Lucy hat jedoch das Glück, dem Zauber zu entkommen, als der junge Natsu Dragneel und seine sprechende blaue Katze Happy am Ort des Geschehens auftauchen. Die beiden sind auf der Suche nach Igneel, einem Feuerdrachen, und hatten gehofft, dass es sich bei Salamander um ihn handeln könnte. Nachdem sie den beiden bei einem Dankesessen von Fairy Tail vorgeschwärmt hat, trifft Lucy wieder auf Salamander, der ihr anbietet als Gegenleistung für ihre Anwesenheit auf seiner Party ein gutes Wort für sie beim Gildenmeister von Fairy Tail einzulegen – und das überzeugt.
Auch Natsu bekommt Wind davon und macht sich auf den Weg zum Schiff. Dort nutzt der angebliche Salamander einen Schlafzauber, um die Mädchen auf seiner Party zu versklaven und anschließend zu verkaufen. Es stellt sich jedoch heraus, dass in Wirklichkeit Natsu der berühmte Feuermagier von Fairy Tail ist, der den Spitznamen Salamander trägt. Grund dafür ist, dass es sich bei ihm um einen Dragon Slayer handelt. In seiner Kindheit wurde er von einem Drachen aufgezogen, der ihm Magie beigebracht hat, mit deren Hilfe man Drachen töten kann. Gemeinsam mit Happy gelingt es ihm, die Mädchen und auch Lucy zu retten – natürlich nicht, ohne dabei die halbe Stadt zu zerstören – und er macht sich anschließend mit ihr auf nach Magnolia, um sie zu einem neuen Mitglied von Fairy Tail zu machen.
Verrückt, Verrückter, Fairy Tail…
Schon kurz nachdem Lucy bei Fairy Tail angekommen ist wird klar: In dieser Gilde gibt es im Grunde keinen normalen Menschen. Doch auch wenn alle Mitglieder von Fairy Tail auf die eine oder andere Weise verrückt sind, bedeutet das in keinster Weise, dass sie keine guten Kameraden sind. Zu der leicht bekloppten Meute gehört unter anderem auch Eismagier Gray Fullbuster, der immer wieder mit dem hitzigen Natsu aneinandergerät und dazu neigt, sich unwissentlich seiner Klamotten zu entledigen. Nachdem Lucy auch offiziell zu einem Mitglied von Fairy Tail geworden ist, macht sie sich gemeinsam mit Natsu auf den Weg zu ihren ersten Missionen. Dabei retten sie nicht nur ihren Gildenkameraden Macao aus den Fängen der Vulcans, bei denen es sich um aggressive Gebirgsaffen handelt, sondern treffen auch auf den exzentrischen Adligen Everlue, dem sie ein besonderes Buch abjagen sollen.
Kurz darauf trifft Lucy in der Gilde auch erstmals auf Waffenmagierin Erza, die gemeinhin als die stärkste Frau von Fairy Tail gilt. Für einen gefährlichen Auftrag, in den auch die dunkle Gilde Eisenwald verstrickt ist, die am Gesetz vorbei arbeitet, schließt sie sich mit Natsu und Gray zusammen. Natürlich wird auch Lucy in dieses zwar starke, doch auch extrem chaotische Team mit großem Zerstörungspotenzial verstrickt. Gemeinsam gelingt es den vieren dann tatsächlich, den grausamen Plan von Eisenwald zu vereiteln.
Doch schon wartet das nächste Abenteuer auf die vier, bei dem sich Natsu, Lucy und Happy zunächst unerlaubterweise einen S-Rang Auftrag schnappen. Auf der Insel Galuna scheint ein seltsamer Mond, der die dortigen Einwohner in hässliche Dämonen verwandelt. Was hat es damit nur auf sich? Auch Gray und Erza werden in diese Angelegenheit hineingezogen und wir erfahren jede Menge Details aus Grays Vergangenheit als Lehrling der Eismagierin Ur.
Der Krieg beginnt…
Als die vier von ihrer Reise zurückkehren, finden sie das Gildenhauptquartier verwüstet vor. Schuld sind die Magier der Gilde Phantom Lord, die schon immer eine gewisse Rivalität mit den Fairy Tail-Mitgliedern hatten, die bis zu diesem Zeitpunkt jedoch nie in diesem Maße ausgeartet ist. Da es sich zunächst jedoch nur um Gebäudeschäden handelt, unternimmt die Gilde erstmal nichts. Kurz darauf werden jedoch auch drei Mitglieder von Fairy Tail angegriffen. Spätestens jetzt ist das Maß voll und die Mitglieder der Gilde, einschließlich ihres Meisters Makarov, machen sich auf den Weg zu einer Niederlassung von Phantom Lord. Nach kurzer Zeit müssen sie sich jedoch zurückziehen und erfahren, dass Lucy von einigen Mitgliedern der verfeindeten Gilde entführt wurde und offenbar das eigentliche Ziel von Phantom Lord war. Schuld ist ihre Verbindung zur Heartfilia-Firmengruppe, die sie ihren Kameraden bis dato verschwiegen hatte und ihr Vater, der Phantom Lord damit beauftragt hat, seine Tochter zurück nach Hause zu bringen.
Fairy Tail ist jedoch wenig beeindruckt von dieser Enthüllung und es gelingt Natsu Lucy zu befreien. Das spornt Phantom Lord jedoch nur noch eher an, den ausgewachsenen Krieg zwischen den beiden Gilden fortzuführen und deutlich schwerere Geschütze aufzufahren. Dazu gehören neben einer Kanone, die konzentrierte magische Energie abfeuern kann, auch die Element 4, die Eliteeinheit von Phantom Lord, die aus Magiern besteht, die in den vier Elementen bewandert sind. Zudem erscheint auch wieder der fiese Dragon Slayer Gajeel auf der Bildfläche, der ebenfalls Mitglied von Phantom Lord ist und für die Anschläge auf die Gildenhalle und Mitglieder von Fairy Tail verantwortlich ist. Wie diese Fehde wohl ausgehen wird?
Fairy Tail kann süchtig machen…
Dass Fairy Tail einen durchaus hohen Unterhaltungswert hat, lässt sich nicht abstreiten. Neben den Action- und Fantasy-Elementen, die die Serie naturgemäß mitbringt, sind vor allem die liebenswerten Charaktere mit ihren größtenteils etwas „besonderen“ Persönlichkeiten ein Hauptgrund dafür. Diese bringen mit ihren Eigenarten nämlich auch unweigerlich jede Menge verrückten Humor ins Spiel – sei es Gray mit seinem Hang sich zu entkleiden oder auch Natsu, der immer einen blöden Spruch auf Lager hat und mit allen Arten von Fahrzeugen seine lieben Problemchen hat. Man könnte diese Liste sehr lange weiterführen, und das ist es, was Fairy Tail zu etwas Besonderem macht – die Einzigartigkeit der dargestellten Charaktere! So wundert es kaum, dass man sich beim Schauen schonmal zu einer Pause zwingen muss. Obwohl ich den Anime bereits zuvor kannte, hat es die Serie sofort geschafft, mich wieder in ihren Bann zu ziehen. So habe ich mich dabei ertappt, die 24 Episoden der ersten Box an nur zwei Tagen verschlungen zu haben. Merke: Fairy Tail hat Suchtpotenzial!
Bild und Animationen
Was das Bild der Serie angeht, muss man nicht lange um den heißen Brei herumreden: Das Alter ist nicht spurlos an der Bildqualität des Anime vorübergegangen, immerhin erschienen die ersten Episoden von Fairy Tail bereits 2009. Das sieht man teils an der Detailqualität, doch auch bei Licht und Schatten sowie den Animationen schlägt das Ganze immer wieder einmal durch. Dabei sollte man aber immer auch im Hinterkopf behalten, dass es sich hier um eine Serie mit deutlich mehr als 100 Episoden handelt, was sich entsprechend im Budget pro Episode niederschlägt und damit ebenfalls Einfluss auf die Animations- und Bildqualität hat. Unter diesen Gesichtspunkten muss man Fairy Tail zu Gute halten, dass gerade die Kampfanimationen von Natsu und Co. doch noch recht passabel aussehen.
Auch ansonsten halten sich die Kritikpunkte in Grenzen. Sehr positiv ist, dass die Serie von Beginn an im 16:9 Format bei einer Auflösung von 1080p vorliegt. Zudem sind die verwendeten Farben wunderbar kräftig und passen zur meist verrückt fröhlichen Stimmung des Anime.
Ton und Synchronisation
Der Ton von Fairy Tail ist für das Alter der Serie qualitativ sehr gut. Auch die Abmischung zwischen Hintergrundmusik und den Stimmen der Charaktere ist gelungen. Der Soundtrack von Fairy Tail ist dabei grundsätzlich hervorzuheben, seien es das mittlerweile ikonische Main-Theme oder auch die unterschiedlichen Melodien, die die Kämpfe begleiten. Alle tragen dabei die unverkennbare Handschrift von Komponist Yasuharu Takanashi, der auch an Serien wie Sailor Moon Crystal, Naruto Shippuden oder Ikki Tousen gearbeitet hat. Sein ganz eigener Stil schafft es dabei, die Action in Fairy Tail gekonnt zu untermauern.
Was die Synchronisation angeht, so dürften sich hier wie üblich die Geister scheiden. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass alle beteiligten deutschen Sprecher einen guten Job machen. Ob die Stimmen jeweils passen obliegt jedoch dem persönlichen Gusto. Dabei ist uns vor allem aufgefallen, dass es eine Weile dauert, bis man sich an die deutsche Stimme von Happy gewöhnt hat. Das liegt jedoch in erster Linie an der einprägsamen Stimme von Synchronsprecherin Rie Kugimiya in der japanischen Variante, die man nicht so schnell vergisst. Anfangs ebenfalls gewöhnungsbedürftig ist die Stimme von Waffenmagierin Erza. Grund dafür ist vor allem, dass man hier eine etwas tiefere Stimme erwartet hätte, die noch mehr Stärke ausdrückt. Nach einer Weile fügt sich aber auch die Stimme von Synchronsprecherin Marieke Oeffinger gut in ein insgesamt harmonisches Gesamtbild ein, bei dem vor allem Julius Jellinek als Natsu punkten kann.
Physische Umsetzung
Die physische Umsetzung ist wie gewohnt kein wertungsrelevanter Punkt unseres Reviews, dient euch als potenziellen Käufern jedoch als Information, auf was ihr euch einstellen könnt. Die nachfolgenden Informationen und Bilder beziehen sich dabei auf die Blu-Ray-Version von Fairy Tail Box 1.
Box 1 von „Fairy Tail“ kommt als umfangreiches Digipack im schicken Hardcover-Schuber daher. Ein FSK-Logo ist glücklicherweise nur auf dem Digipack selbst, nicht aber auf dem Schuber zu finden. Beide werden von der gleichen hübschen Illustration geziert, die Natsu, Lucy, Gray, Erza und Happy zeigt. Auf der Rückseite des Digipacks findet sich hingegen klein das Logo der Gilde. Klappt man das Ganze auf, so kommen die insgesamt drei Blu-Rays zum Vorschein, von denen jede jeweils acht Episoden der Serie enthält. Insgesamt kommen so die 24 Episoden zusammen, die der Käufer in der Box vorfindet.
Zusätzlich zu den drei Discs, welche netterweise alle mit unterschiedlichen Illustrationen versehen wurden, befindet sich auch ein kleines farbiges Booklet in der Box. In diesem findet ihr Informationen zu den einzelnen Episoden sowie zu den wichtigsten Charakteren. Zusätzlich findet der Käufer auch noch ein Werbeheft von KAZÉ in der Box. In diesem stellt der Publisher einige Highlights aus seinem aktuellen und zukünftigen Portfolio vor. Ein weiteres Extra ist zudem ein schickes Poster von Natsu.
Als digitales Extra dürft ihr euch übrigens auf ein Grußwort von Tetsuya Kakihara, dem japanischen Synchronsprecher von Natsu, freuen, der lange Zeit in Deutschland gelebt hat.
Fazit
Mit Fairy Tail bringt KAZÉ einen lange erwarteten Fan-Favorite endlich auch nach Deutschland. Dass ein solches Projekt aber natürlich auch große Erwartungen unter den vielen Fans des Franchises schürt, macht die Sache natürlich nicht einfacher. Dabei lässt sich jedoch festhalten, dass KAZÉ mit der ersten Box der Serie insgesamt einen sehr soliden Job abliefert. Neben einer soliden deutschen Synchronisation, die vielleicht kein Meisterwerk ist, jedoch dennoch größtenteils überzeugt, bietet man den Fans zudem eine schicke Box mit guter Ausstattung und angemessenen Extras. Auch wenn man der Serie ihr Alter an Bildqualität und Animationen immer wieder einmal ansieht, so weiß der Anime rund um die verrückte Gilde natürlich trotzdem mit seinem Inhalt zu unterhalten. Dabei paart sich die Action mit jeder Menge Klamauk und verrücktem Humor. So ergibt sich ein sehr unterhaltsames Gesamtbild.
Wer den Anime bis jetzt noch keines Blickes gewürdigt hat, sich jedoch gut mit Serien wie One Piece, The Seven Deadly Sins, etc. identifizieren kann, der sollte Fairy Tail auf jeden Fall eine Chance geben. Für Fans des Franchises ist diese Box sowieso ein Muss!
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ALLGEMEINE DATEN
Veröffentlichung: 27. Oktober 2017
Publisher: KAZÉ
Genre: Action, Comedy, Fantasy
Laufzeit: 600 Minuten
FSK: 12
Bild: 1080p
Ton/Sprache: DTS-HD MA Deutsch & Japanisch
Untertitel: Deutsch
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Box 1 – Episode 1-24 [Blu-ray]
Box 1 – Episode 1-24 [4 DVDs]
Handlung:
Im Königreich Fiore ist Magie allgegenwärtig. Diejenigen, die mit dieser Kunst ihr täglich Brot verdienen, treten meist einer Gilde bei, in der man neben Aufträgen auch Freundschaft und Zusammenhalt findet. Unter diesen ist eine besonders bekannt für ihre starken, aber auch ungestümen Mitglieder: Fairy Tail! Die quirlige Stellarmagierin Lucy verlässt ihr Zuhause, um genau in diese Gilde aufgenommen zu werden. Auf ihrem Weg trifft sie auf den hitzköpfigen Fairy-Tail-Magier Natsu und bildet kurz darauf mit diesem und seiner frechen Katze Happy ein Team. Als sich dann noch Gray, ein Eismagier mit Hang zum Entkleiden, und die kühne Waffenmagierin Erza zu ihnen gesellen, gewöhnt sich Lucy langsam an den Alltag in der Chaosgilde. Und ehe sie sich versieht, steckt sie schon mitten in einem fantastischen Abenteuer!
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