© A-1 Pictures

Am 27. Oktober veröffentlichte peppermint anime das erste Volume zum Anime Magic Kaito 1412, den wir uns für euch in der Blu-Ray-Variante angeschaut haben. Wie uns die insgesamt 6 Episoden gefallen haben, könnt ihr in unserem heutigen Review nachlesen. Viele kennen den Phantomdieb ja bereits aus der erfolgreichen Serie Detektiv Conan von Gosho Aoyama – und nun ist es an der Zeit, die Geschichte des Meisterdiebs Kid zu erzählen. Was viele nicht wissen ist, dass Aoyama seinen Manga Kaito Kid bereits sechs Jahre vor Detektiv Conan zeichnete. Na, überrascht?

Gestatten, Meisterdieb 1412!

Nachdem der berühmt-berüchtigte Meisterdieb Kaito Kid von der Bildfläche verschwand, ging man davon aus, er wäre damals verstorben. Doch eines schönen Tages – acht Jahre später – taucht eben jener Meisterdieb ganz plötzlich wieder auf. Unser Protagonist, der Oberschüler Kaito Kuroba, hat seine Leidenschaft für Zaubertricks von seinem Vater Toichi geerbt – dieser war ein weltberühmter Magier, der vor genau acht Jahren bei einem seiner großen Tricks ums Leben kam. Zufall? Wie ihr euch denken könnt eher nicht 😉 (eine weitere Anspielung, die übrigens ganz interessant ist, ist der Name unseres Hauptcharakters: der japanische Begriff Kaitou bedeutet soviel wie “geheimnisvoller Dieb”).

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Als Kaito in der ersten Folge durch einen Zufall einen versteckten Raum in seinem Haus entdeckt, wird ihm schnell klar, dass sein Vater so einiges vor ihm verborgen hatte. In jenem Raum findet er einen weißen Anzug, wie ihn auch Kaito Kid trägt. Um mehr über die Vergangenheit seines Vaters herauszufinden, macht er sich in der Kluft seines Vaters auf, um Kaito Kid zu konfrontieren. Wie sich herausstellt, ist der nach acht Jahren erschienene Kaito Kid in Wahrheit Jii Konosuke, der ehemalige Assistent von Kaitos Vater, der sich verkleidete, um die Mörder von Toichi Kuroba aus der Reserve zu locken. Er ist der festen Überzeugung, dass Toichis Tod kein Unfall war, sondern ein kaltblütiger ,von langem geplanter Mordanschlag. Kaito ist zu Beginn schockiert, dass sein Vater, zu dem er sein Leben lang aufsah, der berüchtigte Meisterdieb Kaito Kid gewesen sein soll – doch trotz allem beschließt er, in die Fußstapfen seines Vaters alias Kaito Kid zu treten und herauszufinden, was vor acht Jahren passiert ist.

Illusions 1-6

Vorhang auf für Magic Kaito! In den ersten paar Episoden gibt es einiges über den Hobbyzauberer und Nachfolger des wahren Kaito Kid zu erfahren: zum Beispiel, dass er Angst vor Fisch hat und sehr schlecht im Eislaufen ist. Ein Dieb scheint er auf den ersten Blick gar nicht sein zu wollen: mit seiner Kostümierung will Kaito lediglich die wahren Mörder seines Vaters aus der Reserve locken. Er hat daher auch keinerlei Interesse an seinem Diebesgut, dessen er sich für gewöhnlich entweder einfach entledigt oder es seinem rechtmäßigen Besitzer wieder zurückbringt. Bereits in der 2. Episode mit dem Titel “Blue Birthday” trifft er erstmalig auf die Bande von Gaunern, die allen Anschein nach etwas mit dem Tod seines Vaters zu tun haben. Dien Männer in schwarz (nicht die selben, hinter denen Conan Edogawa her ist) sind auf der Suche nach einem ganz besonderen Edelstein, den sie Pandora nennen. Da Kaito Kids Raubzüge sich des Öfteren ebenso um Edelsteine drehen, können wir davon ausgehen, dass die Wege der beiden Parteien wohl auch zukünftig immer wieder kreuzen werden.

Doch nicht nur mit den mysteriösen Bösewichten hat Kid es in regelmäßigen Abständen zu tun, denn auch die Polizei ist ihm bei seiner selbsternannten Mission auf den Fersen – auch wenn auch nicht allzu dicht, muss man leider zugeben, dass Inspektor Gonzo Nakamori, den wir bereits aus Detektiv Conan als den Kaito Kid-bessessenen Inspektor kennen, Kid nicht wirklich das Wasser reichen kann. Er versucht trotz alledem immer wieder, Kaito Kid dingfest zu machen – mit mehr oder weniger “genialen” Plänen, wie er sie nennt, die leider größtenteils bereits im Vorhinein zum Scheitern verurteilt zu sein scheinen. Inspektor Nakamoris Tochter Aoko besucht dieselbe Oberschule wie Kaito; sie sind sogar beide in derselben Klasse, wo Kaito Aoko tagtäglich mit seinen magischen Tricks ärgert. Bekanntschaft machen wir in Volume 1 außerdem mit Saguru Hakuba, dem Shinichi-Kudo-Pendant in Magic Kaito, welcher es sich zur Aufgabe gesetzt hat, Kaito Kid zu überführen – und dabei seinem Ziel oft näher kommt, als die Polizei es jemals geschafft hätte. Des weiteren lernen wir Akako Koizumi kennen,  die ebenfalls eine Mitschülerin von Kaito ist und im Gegensatz zu ihm in der Lage ist, richtige Magie zu benutzen und eine der einzigen ist, die Kaito Kids wahre Identität kennt.

Im Showdown der Volume 1 kommt es in der Folge “Black Star” zum ersten Aufeinandertreffen zwischen Kaito Kid und Oberschülerdetektiv Shinichi Kudo, als Kid ankündigt, die Uhrzeiger vom Glockenturm des Beika-Viertels stehlen zu wollen.  Die Handlung für diese Folge entstammt dem 4. Band des Magic Kaito-Mangas und kommt daher nur im Anime zu Detektiv Conan vor, wo die Folge allerdings in zwei Teilen unter dem Titel “Der Junge Meisterdieb (1+2)” ausgestrahlt wurde.

Apropos Conan – ein besonderes Easter Egg für alle Fans des kleinen Meisterdetektivs ist ebenfalls enthalten: Als Kaito seinen Assistenten Jii fragt, ob er all die Requisiten für Kaitos nächtliche Raubzüge selbst anfertigt, lächelt dieser uns sagt, dass die Requisiten von einem befreundeten Professor stammen. Im selben Atemzug braust draußen vor dem Fenster ein gelber Käfer davon. Wisst ihr, wer für Kids Requisiten verantwortlich ist?

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Bild und Animation:

Der Neuauflage der ersten Anime-Adaption von 2010, welche 2014 in Japan unter A-1 Pictures entstand, merkt man deutlich an, wie neu sie ist. Animation sowie Bildqualität sind 1A, und die Auflösung von 1080p kann sich sehen lassen. Auf Grund seiner scharfen Bilder sowie der kräftigen Farben im 16:9 Format macht das Ansehen bei diesem Anime besonders Spaß!

Ton und Synchronisation:

Die deutsche Synchronisation der Serie ist äußerst gut gelungen und frühere Detektiv Conan-Zuseher fühlen sich durch die Vertonung in ihre Kindheit zurückversetzt. Bekannte deutsche Synchronsprecher wie Julien Haggége als Kaito Kid (jene Rolle sprach er bereits in den deutschen Folgen der Detektiv Conan-Animes) und Konrad Bösherz (Stimme von Ichigo Kurosaki aus Bleach und Suzaku Kururugi aus Code Geass) sind mit von der Partie, und es ist nicht zu übersehen, dass beide bereits etliche Jahre als Synchronsprecher für Anime tätig sind. Die deutschen Sprecher leisten allesamt sehr gute Arbeit, weswegen die deutsche Fassung leicht mit dem Originalton mithalten kann. Kleine Anekdote am Rande: Im Japanischen werden sowohl Kaito Kid als auch und Shinichi Kudo vom selben Synchronsprecher vertont.

Physische Umsetzung:

Wie immer nur als Information für interessierte Käufer gedacht gibt’s auch unseren Senf zur Aufmachung dazu: wir haben für unser Review die Blu-Ray Version des 1. Volumes Magic Kaito zur Verfügung gestellt bekommen. Dieses besteht aus einer Standard Amaray-Hülle mit einer Einzeldisc, auf der alle 6 Folgen des Volumes enthalten sind. Als Zusatz befindet sich auf der Disc das Clear Opening zur Serie. Die Plastikhülle selbst steckt in einem Einzelschuber aus nicht allzu dickem Karton. Beim Abziehen des FSK12-Stickers löste sich leider etwas Farbe auf dem Coverbild darunter ab, aber immerhin lässt sich das unschöne Logo entfernen. Das FSK-Logo auf dem Cover-Inlet der Plastikhülle lässt sich leider nicht ablösen, da es aufgedruckt ist und es sich nicht um ein Wendecover handelt.

Auf dem Schuber befindet sich ein anderes Bild, als auf dem Cover selbst: Außen zu sehen sind Kaito Kuroba gemeinsam mit Kaito Kid, während auf dem Cover der Plastikhülle Kaito Kuroba, Shinichi Kudo, Saguru Hakuba, Aoko Nakamori sowie ihr Vater, Inspektor Ginzo Nakamori. Auf der Rückseite sind Aokos Klassenkameradin Keiko Momoi, Kaitos Mutter Chikage Kuroba, Akako Koizumi, Kaito Kid und Conan Edogawa zu sehen.Was ein wenig über das fehlende Wendecover hinwegtröstet, ist die gemusterte Innenseite des Covers, die mit Pik, As, Kreuz und Karo verziert zumindest etwas Nettes fürs Auge hergibt.

Fazit:

Die Serie, die durch Maurice Leblancs Romanfigur Arsène Lupin inspiriert wurde, ist nicht nur etwas für alteingesessene Detektiv Conan-Fans, sondern auch für Neulinge im Universum des kleinen Meisterdetektivs. Mit Witz und Charme wird die Story vorangetrieben und bei manchen Episoden würde man sich wünschen, die Macher hätten sie länger Produziert, um mehr Hintergrundstory mit hinein packen zu können. Aber selbstverständlich kann man Magic Kaito nicht mit Conan vergleichen – es ist klar, dass die Hintergrundstory von 12 Folgen mit dem Gentleman-Dieb nicht mit der von mehr als 878 Folgen rund um den kleinen Schlaumeier-Detektiv mithalten kann. Nichtsdestotrotz kann man auch in kurzer Zeit eine Beziehung zu den liebenswerten Figuren aufbauen und sich mit ihnen identifizieren. Wir sind bereits jetzt gespannt auf die nächsten 6 Episoden!

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