© 2003 Gospel

Am 13. Oktober 2017 veröffentlichte Publisher Nipponart die Gesamtausgabe der Animeserie Chrono Crusade. Für uns natürlich Grund genug, uns das gute Stück einmal genauer anzusehen. Wie uns die Veröffentlichung gefallen hat, lest ihr wie gewohnt in unserem Review.

Die Story:

Auf den ersten Blick handelt Chrono Crusade vom klassischen Konflikt zwischen Gut und Böse, wie er auch schon in anderen Serien so oft porträtiert wurde. Schaut man genauer hin, fokusiert sich die Serie aber auch auf die Beziehung zwischen der Ordensschwester Rosette Christopher und ihrem Helfer, dem Dämon Chrono. Rosette ist Mitglied im Magdalenenorden. Dieser hat es sich zur Aufgabe gemacht, das New York City der 20er Jahre von der Bedrohung durch Dämonen zu befreien. Dabei will der Orden nicht nur die Bevölkerung der Stadt, sondern auch die 7 Apostel beschützen. Bei diesen handelt es sich um Menschen mit besonderen Kräften, die seit der Zeit des ersten Weltkriegs auftauchen. Einer von ihnen ist auch Rosettes Bruder Joshua.

Bei ihrem Kampf gegen die Dämonen gehen die Exorzisten allerdings weniger zimperlich vor, als man vielleicht denken könnte. Statt ausschweifender Rituale zur Teufelsaustreibung, nutzt der Madgalenenorden nämlich spezielle Waffen, um den Dämonen den Gar auszumachen. Dabei spielen vor allem spezielle Pistolenkugeln, wie die sogenannten „Gospel“ eine besondere Rolle. Unterstützt wird Rosette bei ihrer Aufgabe durch Chronos Dämonenkräfte, die sie mit Hilfe eines Siegels freisetzen kann, das sie immer um den Hals trägt. Leider hat diese Macht einen Preis, denn bei jeder Aktivierung zahlt Rosette mit einem kleinen Teil ihrer eigenen Lebenskraft.

Im Lauf der Geschichte trifft unser ungleiches Duo dann auch die Juwelen-Hexe Satella Harvenheit. Neben jeder Menge Geld besitzt diese vor allem eins: einen nicht zu bändigenden Hass auf die Dämonen, die ihrer Sippe so sehr zugesetzt haben. Doch gelingt es Rosette, Chrono und ihren Verbündeten, die finsteren Pläne des teuflichen Aeon zu vereiteln?

Chrono Crusade bietet dem Zuschauer jede Menge Action, verpackt in einem Standardsetting – zumindest wenn man die Geschichte High-Level betrachtet – das aber auf sehr eigene Art ausgestaltet wurde. Profitieren kann die Animeserie von ihren ganz speziellen Charakteren und deren Eigenheiten. Dabei sticht vor allem die quirlige Rosette hervor, die zwar ein gutes Herz hat, aber auch immer wieder mal sehr arrogant rüberkommen kann. Auch das Autofahren sollte sie vielleicht noch einmal üben 😉 Sieht man davon einmal ab, wirkt die Formel hinter dem Anime aber recht schnell einfallslos. Kommt es zu Kämpfen, was bei Chrono Crusade natürlich an der Tagesordnung steht, laufen diese alle irgendwie gleich ab. Sicherlich hat man darauf geachtet, ein gewisses Maß an Variation einfließen zu lassen. Um auf Dauer keine Langeweile aufkommen zu lassen, reicht der Grad der Abwechslung aber kaum aus. Dennoch sollte die Serie bei Actionliebhabern auf jeden Fall punkten können.

Bild und Animation:

Nun gut, dass man beim Bild von Chrono Crusade keine allzu großen Sprünge erwarten sollte, versteht sich auf Grund des Alters der Serie vermutlich von selbst. Immerhin hat der Anime aus dem Jahr 2003 mittlerweile 14 Jahre auf dem Buckel. Da wundert es auch nicht, dass die Serie im mittlerweile veralteten 4:3 Format vorliegt. Um diesem Umstand Tribut zu zollen, hat sich Nipponart für eine 16:9 Pillarbox entschieden, bei der das 4:3 Bild seitlich von zwei schwarzen Balken eingeschlossen ist. Als Auflösung liegt bei der Blu-Ray 1080i vor.

Die Qualität des Bilds selbst ist für das Alter der Serie eigentlich recht gut. Dabei fällt vor allem auf, dass es im Grunde kein Rauschen gibt, was sonst bei älteren Animes häufiger vorkommt. Stattdessen hat man es aber mit gelegentlichen Unschärfen zu tun, die hin und wieder ein wenig nervig sein können. Animationstechnisch sieht es leider nicht wirklich viel besser aus. Hier überzeugt Chrono Crusade eher selten, was schade ist, da die Serie doch insgesamt recht viel Action zu bieten hat. Gerade hier hätte man sich gewünscht, dass ein wenig mehr Wert auf die Animationen gelegt wird. Möglicherweise ist die Qualität aber auch hier ein wenig dem Alter geschuldet.

© 2003 Gospel
Ton und Synchronisation:

Der Ton auf der Blu-Ray liegt im DTS HD MA 5.1 Format vor. Das ist grundsätzlich zwar äußerst lobenswert, täuscht jedoch nicht über das Alter von Chrono Crusade hinweg. Den Unterschied zu einigen neueren Titeln merkt man der Vertonung qualitativ nämlich hin und wieder ein wenig an. Insgesamt ist der Ton aber dennoch absolut in Ordnung. Dazu trägt auch die gut gelungene Abmischung von Musik/Geräuschen und Stimmen bei.

Bei der deutschen Sysnchronisation gibt es allerdings im Grunde nichts zu bemängeln. Die Sprecher wurden damals passend zu ihren Rollen ausgewählt und überzeugen auch mit ihrer Leistung fast durchgehend. Beim Dialogbuch hat man sich einige Freiheiten bei der Übersetzung gegönnt. Das ist jedoch nicht unbedingt negativ zu bewerten. Bei Chrono Chrusade ist es dadurch nämlich gelungen, frischen Wind in die Dialoge zu bringen. Damit stellt die Serie ein gutes Beispiel dar, wie weit man bei den Freiheiten in einem Dialogbuch problemlos gehen kann, wenn es zur Handlung passt. Hier gibt es nämlich im deutschen Animebereich auch durchaus Negativbeispiele, die es dahingehend etwas übertreiben. Bei Chrono Crusade hat man aber eine sehr gute Balance gefunden.

Physische Umsetzung:

Wie gehabt: Die physische Umsetzung ist natürlich wieder kein wertungsrelevanter Punkt unseres Reviews, dient euch als potenziellen Käufern jedoch immer als Information, auf was ihr euch einstellen könnt. Die nachfolgenden Informationen beziehen sich dabei auf die Blu-Ray-Variante der Chrono Crusade Gesamtausgabe, die uns für das Review zur Verfügung stand.

Die Chrono Crusade Gesamtausgabe kommt dabei als aufklappbares Digipack im Schuber daher. Auch wenn auf dem Digipack selbst ein aufgedrucktes FSK-Logo zu finden ist, ist es sehr positiv, dass man darauf auf dem Schuber verzichten konnte. Auffällig ist, dass das Digipack hin und wieder ein wenig im Schuber feststeckt, da dieser doch recht eng gehalten ist. Gleichzeitig hätte man sich den Schuber ein wenig stabiler gewünscht, die Festigkeit reicht jedoch grundsätzlich aus. Klappt man das Digipack auf, erwarten einen jede Menge Illustrationen der Chrono Crusade Charaktere, bevor man die 4 Discs vorfindet, auf denen sich die insgesamt 24 Episoden der Serie befinden. Zusätzlich finden sich auf der Disc Hintergrundinformationen zum Anime in Form kurzer erzählter Specials, die allerdings nur mit deutschen Untertiteln versehen wurden. Als physische Extras dürfen sich Käufer auf ein Poster sowie einen Sticker freuen.

Fazit:

Mit Chrono Crusade kommen Actionliebhaber absolut auf ihre Kosten, auch wenn man dabei in Kauf nehmen muss, dass den Kämpfen hin und wieder ein wenig mehr Abwechslung gut getan hätte. Dabei darf man sich zudem auf eine, trotz des Alters der Serie, gute Bildqualität freuen, die nur hin und wieder durch Unschärfen getrübt wird. Animationstechnisch hätte der Anime allerdings gerne noch etwas qualitativer sein können. An der deutschen Umsetzung gibt es allerdings fast nichts auzusetzen. Tatsächlich bekommt Chrono Crusade durch eine recht freie Übersetzung ein wenig frischen Wind. Wer dennoch lieber auf Japanisch schauen möchte, der findet auf den Discs aber natürlich auch den Originalton mit deutschen Untertiteln. Alles in allem ist die Gesamtausgabe von Chrono Crusade also eine hübsch gestaltete Veröffentlichung mit solidem Unterhaltungswert für Actionliebhaber.

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Handlung:

Trotz des herrschenden Wohlstands der 20er Jahre, werden die USA von Dämonen und Geistern heimgesucht. Der Magdalena-Orden hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Wesen der Unterwelt zu exorzieren. Ihm gehören die temperamentvolle Schwester Rosette und ihr dämonischer Partner Chrono an, die jedes Mittel nutzen, um die Ausgeburten der Hölle ins Fegefeuer zurückzuschicken. Aber kann das ungewöhnliche Team mit seinen gesegneten Waffen die Pläne ihres mächtigsten Gegners, des Oberteufels Aeon, noch rechtzeitig stoppen?

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Steffen
Ich bin Steffen, seit 2016 Teil des AnimeNachrichten-Teams und nur wenig kürzer auch als Chefredakteur tätig. Aus diesem Grund habe ich meine Finger eigentlich in allen Themengebieten im Spiel, kümmere mich jedoch inbesondere um Anime, Manga, Light Novels, Interviews sowie um die Kommunikation mit unseren Partnern aus der Branche.
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