KAZÉ veröffentlicht die Anime-Serie Bleach erneut in Deutschland – die erste Box erschien hierzulande am 16. Juni 2017. Tite Kubos Shounen Manga Bleach gehört mit seinen 74 Bänden zu einer der erfolgreichsten Serien aller Zeiten. Wie KAZÉ vor kurzem bekanntgab, sind derzeit fünf weitere Boxen mit insgesamt 131 Episoden geplant.
Erdbeere trifft Shinigami
Ichigo Kurosakis Vater ist Arzt – Leben und Tod gehörten quasi schon immer irgendwie zu seinem Leben. Das könnte auch der Grund dafür sein, dass der 15-jährige Oberschüler eine seltene Gabe besitzt: Er kann nämlich die Seelen von Verstorbenen – kurz gesagt Geister – sehen! Eines Tages, als der Geist eines kleinen Mädchens von einem bösen Geist verfolgt wird, taucht plötzlich der weibliche Shinigami Rukia Kuchiki auf und besiegt den bösen Geist – oder Hollow – wie sie Ichigo (jap. für Erdeere) wenig später erklärt. Rukia klärt Ichigo außerdem über die Existenz von Shinigami auf und erzählt ihm von der Soul Society, eine Art Himmelsreich für Geister. Während Ichigo sich fragt, wie er die vermeintliche Nervensäge Rukia schnellstmöglich wieder los wird, greift ein weiterer Hollow an – diesmal hat er es scheinbar auf Ichigos Familie abgesehen. Als Rukia bei dem Versuch ihr zu helfen schwer verwundet wird, bleibt ihr nur eine Wahl: Sie überträgt ihre Kräfte auf Ichigo und macht ihn so ebenfalls zu einem Shinigami. Ichigo gelingt es, den Hollow zu besiegen und der Spuk ist fürs Erste vorbei.
Doch wie sich bald herausstellt muss Rukia erstmal in der Menschenwelt verweilen – und zwar so lange, bis ihre Shinigami-Kräfte sich langsam wieder gesammelt haben. Bis dahin fällt Ichigo ihrer statt nun die Aufgabe zu, böse Geister zu jagen. Dieser staunt nicht schlecht, als er Rukia am selben Abend im Schlafanzug in seinem Kleiderschrank vorfindet, den sie kurzerhand zu ihrem neuen Zuhause ernannt hat. So kann sie Ichigo im Auge behalten und ihn im Falle eines Hollow-Angriffs sofort rekrutieren. Deswegen meldet sie sich ebenfalls an Ichigos Schule an, um auch untertags ein Auge auf ihn haben zu können.
Ichigo ist zunächst alles andere als begeistert von seiner neuen Lebensaufgabe. Warum ausgerechnet er? Doch als Ichigo schon bald die grausame Wahrheit über Hollows herausfindet, ändert sich seine Einstellung: Nachdem ihm der verstorbene Bruder seiner Schulkameradin Orihime Inoue plötzlich als Hollow gegenübersteht, erfährt er von Rukia, dass manche jener bösen Geister in ihrem früheren Leben nichts anderes als die Seelen von Menschen waren. Um seiner Kindheitsfreundin Orihime zu helfen, kämpft er gegen den Hollow und ihm gelingt es schlussendlich, die Seele von Orihimes Bruder zu erlösen.
Liebenswerte Freaks
Besonders in den ersten paar Episoden bekommt man als Zuschauer mit, wer Ichigo eigentlich wirklich ist. Hinter seiner harten Schale und der großen Klappe, die er sich aufgrund seiner zahlreichen Hänseleien aufgrund seiner speziellen orangeroten Haarfarbe bereits früh zulegen musste, steckt ein fürsorglicher Junge, der für die Menschen, die er liebt, einfach alles tun würde. Wenn das nicht die beste Voraussetzung für einen künftigen Helden ist!
Im Laufe der ersten Staffel der Serie begegnet Ichigo zudem immer wieder neuen interessanten Charakteren, was die Serie nicht langweilig werden lässt. Viele von ihnen haben ihre ganz speziellen Macken, doch ihre Schrulligkeit lässt sie oft um so liebenswerter erscheinen. Wir lernen Ichigos Schwestern sowie seinen Vater kennen, dessen spezielle Beziehung zu Ichigo immer wieder für eine Lache gut ist. Außerdem werden in den ersten 20 Episoden Ichigos Mitschüler vorgestellt, von denen einige ebenfalls eine Verbindung zur Welt der Geister zu haben scheinen – sowie auch einige seiner neuen Mitstreiter und Feinde wie Tatsuki Arisawa und Yasutora “Chad” Sado. Wir werden auch Zeuge von Kons Erwachen, als Ichigo in einer der Folgen eine künstliche Seele, die es auf seinen eigenen Körper abgesehen hat, kurzerhand in einen Stofflöwen steckt, der von da an ebenfalls zu Team Ichigo gehört. Die Charaktere in Bleach sind sehr vielfältig und haben alle ihren ganz eigenen Charakter, sodass es schwer ist, sich nicht zumindest mit einem von ihnen zu identifizieren.
Auch der Humor kommt bei Bleach nicht zu kurz: die zahlreichen Slapstick-Momente zwischen ihm und Rukia lassen den Zuschauer oft ungewollt schmunzeln. Manche Witze sind zwar vorhersehbar aber trotzdem einfach passend, sodass man den Dialogregisseuren einfach nicht böse sein kann. Zumal auch genügend Witze dabei sind, die sehr originell und zufällig erscheinen, um den Zuschauer zu amüsieren.
Bild und Animation
Bleach kommt im 4:3 Format daher, was wohl daran liegt, dass die Serie bereits einige Jahre auf dem Buckel hat – immerhin wurde sie von 2004 bis 2012 in Japan ausgestrahlt. Nichtsdestotrotz sieht man das der Bildqualität nicht an – Studio Pierrot hat bei der Anime-Adaption von Tite Kubos Manga hervorragende Arbeit geleistet.
Ton und Synchronisation
Dass die Sprecher einige Erfahrung in der Synchronisation von Anime mitbringen, merkt man ihnen an. Konrad Bösherz, der deutsche Sprecher von Ichigo Kurosaki ist ein alter Hase, und das nicht nur bei der Synchronisation von Anime – in dieser Branche kennt man ihn u.a. aus seinen Sprecherrollen als Yugi Muto (Yu-Gi-Oh!) und Suzaku Kururugi (Code Geass – Leluch of the Rebellion). Rukias Synchronsprecherin Antje von der Ahe kennt ihr wahrscheinlich aus ihren Rollen als Faye Valentine (Cowboy Bebop) und C.C. (Code Geass) und auch der Sprecher von Kisuke Urahara dürfte nicht nur eingefleischten Anime-Fans ein Begriff sein – Kim Hasper vertonte bereits Light Yagami in Death Note sowie Tristan Taylor in Yu-Gi-Oh!. Bei der Auswahl der Stimmen wurde nicht nur Wert auf den Bekanntheitsgrad der Sprecher gelegt, sondern auch darauf geachtet, dass die Sprecher zu ihrer Charakterrolle passen, was alles in allem sehr gut gelungen ist.
Das Einzige, was einem als Fan der japanischen Sprachfassung richtig ins Herz sticht, ist die grauenhafte Aussprache mancher Namen: So wird Rukia immer Rükie genannt, was einem im Laufe der Serie doch etwas nerven kann. Einziger Trost (traurig aber wahr): Irgendwann gewöhnt man sich auch daran. Die Dialoge sind großteils recht gut gelungen und wirken ebenso authentisch, wie jene in der japanischen Fassung. Das einzige Manko: Die extrem langen Erklärungen, die andauernd zu allem gegeben werden, machen das Zusehen bei der deutschen Fassung sehr langatmig.
Physische Umsetzung
Obwohl wie immer die physische Umsetzung in keinster Weise in unsere Bewertung mit einfließt, möchten wir sie für potentielle Käufer nicht außer Acht lassen.
Die drei DVDs der ersten Box von Bleach, welche die Episoden 1-20 beinhaltet und somit die erste Staffel der Serie enthält, befinden sich in einer Klappverpackung aus stabilem Karton in Hochglanz-Optik mit passendem Schuber, auf welcher außen allerdings das FSK 16-Logo aufgedruckt ist und sich somit nicht entfernen lässt. Der Schuber sowie die eigentliche Verpackung der DVDs sind in einem passenden Farbschema in Schwarz, Rot und Blau gehalten – die selben Farben, die auch das Bleach-Logo beinhaltet. Im Inneren der Verpackung befindet sich kein Beiheft zum Anime, sondern nur ein kleines Werbeheft von KAZÉ, welches kommende Anime-Veröffentlichungen vorstellt.
Fazit
Wer auf der Suche nach einer actionreichen Animeserie ist, der es auch an Humor nicht fehlt, ist bei Bleach bestens aufgehoben. Die deutsche Vertonung ist mit ungewohnt hoher Qualität ebenfalls ein Pluspunkt für alle, die Anime gerne in ihrer eigenen Sprache genießen. Durch die Entwicklung der einzelnen Charaktere sowie die regelmäßige Einführung neuer Mitstreiter und Wendungen bleibt die Spannung durch die erste Staffel durchgehend erhalten. Es bleibt abzuwarten, ob KAZÉ uns auch in Deutschland mit allen 366 Episoden verwöhnen wird – wir hoffen doch stark darauf! Wer es jetzt schon kaum noch erwarten kann, für den gibt es neben der ersten bereits auch die zweite Box der Serie zu kaufen. Die dritte Box folgt ebenfalls bereits am 13. Oktober 2017. Für die Boxen 4 bis 6 müssen sich fans allerdings noch bis 2018 gedulden.
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Handlung:
Der 15-jährige Schüler Ichigo Kurosaki kann seit seiner Kindheit Geister sehen. Doch damit nicht genug: Als er die Shinigami Rukia trifft, wird sein Leben noch einmal gehörig auf den Kopf gestellt. Während eines Kampfes in der Menschenwelt ist Rukia gezwungen, ihre Kräfte auf Ichigo zu übertragen, um ihrer beider Leben zu retten. Dank der neu gewonnenen spirituellen Kräfte entdeckt Ichigo seine wahre Berufung: die Lebenden wie die Toten um alles in der Welt vor dem Bösen zu beschützen.
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