Anfang Mai veröffentlichte Publisher KAZÉ die OVA zu Wakoh Honnas Manga Heimliche Blicke, der ebenfalls bei KAZÉ erschienen ist, auf DVD und Blu-Ray. Doch hat uns auch gefallen, was wir durch das Loch in der Wand zu sehen bekamen?
Ein ganz normales Studentenleben…
…, das ist es was sich der junge Tatsuhiko von seinem Umzug nach Tokyo verspricht, wo er nun eine Fachschule für Kunst und Design besucht. Zunächst glücklich über seine eigene kleine Wohnung, fällt ihm jedoch schnell ein Loch in der Wand auf. Als er das erste Mal hindurchspäht gibt der Spalt in der Wand den Blick auf seine Nachbarin Emiru Ikuno frei, die gerade auf sehr erotische Art und Weise mit sich selbst beschäftigt ist. Ein wenig geschockt klingelt Tatsuhiko bei ihr, um sie auf das Loch in der Wand aufmerksam zu machen.
Wie sich jedoch herausstellt, kommt Emiru das Loch gerade recht, macht sie sich doch einen Spaß daraus, Tatsuhiko zu beobachten. Mit Hilfe eines kompromittierenden Fotos versucht sie ihren Nachbarn dazu zu bringen, sich auf ein ziemlich heißes Spiel einzulassen: Jeder der beiden darf den jeweils anderen an drei Tagen die Woche durch das Loch beobachten und keiner darf sich dabei verstellen.
Damenbesuch
Auch wenn Tatsuhiko das Loch im Alltag vielleicht noch meist ganz gut ignorieren kann, so kommt es schnell zu einer Situation, bei der sich der junge Student beim Gedanken an seine Nachbarin auf der anderen Seite der Wand dann doch eher unwohl fühlt. Nach einem Besuch in der Karaokebar, bei dem übrigens auch Emiru anwesend ist, die blöderweise auch noch auf die gleiche Schule geht und den gleichen Kurs besucht wie Tatsuhiko und dadurch noch schwieriger zu ignorieren ist, begleitet die schöne Yuri Tatsuhiko in seine Wohnung. Dort geht es gleich heiß her und Tatsuhiko versucht Emiru den Blick auf sich und seine Begleitung zu verwehren, was diese gar nicht lustig findet. Blöderweise (oder vielleicht eher glücklicherweise?) werden Yuri und Tatsuhiko an diesem Abend durch einen Anruf unterbrochen.
Anschließend geht Tatsuhiko Emiru immer wieder aus dem Weg und versucht ähnliche Situationen zu vermeiden. Dennoch kommt es immer wieder zu Gegebenheiten, die dazu führen, dass entweder der eine oder der andere der beiden durch das Loch in der Wand schaut – manchmal vielleicht sogar glücklicherweise! Dazu zählt neben einer Beinahe-Vergewaltigung beispielsweise auch ein Besuch der betrunkenen Lehrerin von Tatsuhiko und Emiru. Und auch wenn Tatsuhiko seine Aufmerksamkeit ganz auf Yuri zu richten versucht, so geht ihm Emiru doch irgendwie nie richtig aus dem Kopf. Seine junge Nachbarin hat es geschafft, sich in seinen Gedanken festzusetzen!
Verschenktes Potenzial
Wer die Manga-Vorlage von Wakoh Honna kennt, der merkt schnell, dass er es bei der OVA nur mit einer netten Ergänzung zu tun hat. Hier wurde mit viel nackter Haut die Werbetrommel für den Manga gerührt, der eigentlich noch sehr viel mehr zu bieten hat. Dazu zählen zum Beispiel eine Gefühlstiefe und ein Einblick in die Tücken des Voyeurismus, die die OVA maximal tangiert. So lässt sich insgesamt festhalten, dass man hier auf jeden Fall jede Menge Potenzial verschenkt hat.
Um die Handlung des Mangas und ihre Eigenheiten jedoch zur Gänze abzubilden, wäre auch sehr viel mehr Zeit nötig. Für einen TV-Anime sind die Story und das gezeigte Bildmaterial jedoch ein wenig zu heiß, da man sich hier teils schon an der Grenze zum Hentai bewegt, auch wenn bei Sexszenen keine expliziteren Details als nackte Brüste gezeigt werden. Somit ist durchaus nachvollziehbar, warum man sich hier für den Weg der OVA entschieden hat, doch vermutlich wäre hier dennoch Potenzial für eine bessere Umsetzung gewesen.
Bild und Animation:
Bild und Animation von Heimliche Blicke sind zwar grundsätzlich nicht schlecht, doch im Vergleich zu vielen anderen aktuellen Produktionen kann die Qualität hier nicht ganz mithalten.
Teilweise wurde kein allzu großer Wert auf Details gelegt, vor allem was die Hintergründe angeht. Hinzu kommt, dass die Strichführung bei genauem Hinsehen immer wieder einmal nicht weich genug wirkt. Gleichzeitig hat man aber kräftige Farben verwendet, was positiv erscheint und zum Erscheinungsbild des Anime durchaus passt.
Animationstechnisch gibt es bei Heimliche Blicke zwar keine großen Herausforderungen wie Kampfszenen, Magie oder Explosionen, doch dafür wirken die vorhandenen Erotikszenen häufig sehr künstlich. Gerade bei diesem Aspekt ist man aus dem Animebereich nicht unbedingt besseres gewohnt, dennoch hätte man sich hier einen größeren Fokus auf die Qualität gewünscht
Ton und Synchronisation:
Beim Ton von Heimliche Blicke kann man nicht meckern. Qualitativ befindet sich die DTS-Tonspur, die man den Fans hier bietet, auf einem Niveau mit den meisten anderen aktuelleren Anime-Veröffentlichungen.
Die deutsche Synchronisation ist ebenfalls gut gelungen. Den Sprechern gelingt es meist die nicht ganz einfachen Situation im Anime gut mit Leben zu füllen. Dabei haben sie es hier immer wieder mit Erotikszenen zu tun, was durchaus anspruchsvoll ist. Aber auch die Gefühlsregungen der einzelnen Charaktere, allen voran die von Tatsuhiko und Emiru, stellen die Sprecher immer wieder vor Herausforderungen, die diese größtenteils gut gemeistert haben.
Physische Umsetzung:
Die physische Umsetzung ist wie gewohnt kein wertungsrelevanter Punkt unseres Reviews. Sie dient euch als potenziellen Käufern jedoch als Information, auf was ihr euch einstellen könnt. Die nachfolgenden Informationen und Bilder beziehen sich auf die Blu-Ray-Version von Heimliche Blicke.
Die Disc mit der OVA kommt in einer normalen Amaray Blu-Ray-Hülle daher, welche jedoch im Stil des Mangas und thematisch passend in pink daherkommt. Das Cover wird zwar von einem FSK18-Kennzeichen geziert, das ist jedoch glücklicherweise ignorierbar, da KAZÉ hier – wie bei vielen anderen Veröffentlichungen auch – an ein Wendecover gedacht hat.
Öffnet man die Hülle, findet man dort neben der Disc noch zwei Booklets vor. Bei einem der beiden Hefte handelt es sich um den Werbeflyer, der bereits von anderen KAZÉ-Releases bekannt ist und der euch einen Eindruck vom aktuellen und kommenden Programm des Publishers vermittelt. Das andere Booklet beinhaltet eine Leseprobe. Dabei habt ihr zum einen die Möglichkeit in den Manga zu Heimliche Blicke reinzulesen, zum anderen präsentiert man den Fans jedoch auch einen kurzen Auszug aus Nozomi & Kimio, einem weiteren Werk von Wakoh Honna, dass sich an die gleiche Zielgruppe richtet, wie schon Heimliche Blicke. Beide Reihen sind in Deutschland bei KAZÉ-Manga erhältlich.
Fazit:
Mit der OVA zu Heimliche Blicke liefert Publisher KAZÉ den deutschen Fans nun auch das animierte Zubrot zur gleichnamigen Mangareihe von Wakoh Honna. Zubrot trifft es dabei leider recht gut, denn mehr darf man hier leider nicht erwarten. Auch wenn den Fans hier viel Nackte Haut und ein kurzer Einblick in die Handlung des Mangas gewährt wird, so kratzt die Anime-Umsetzung doch nur sehr oberflächlich an dem, was den eigentlichen Reiz der Geschichte ausmacht. Dazu gehören neben dem Gefühlschaos von Tatsuhiko auch die Hintergrundgeschichte von Emiru sowie die Tücken des Voyeurismus, der als Spiel beginnt, aus dem jedoch viel mehr wird. All das wird in der OVA nicht thematisiert oder kommt zu kurz. Demnach muss man hier damit leben, dass jede Menge Potenzial des Originalwerks verschenkt wurde. Für Fans der Reihe ist die OVA aber natürlich dennoch eine nette Ergänzung zum Manga.
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Handlung:
Kunststudent Tatsuhiko freut sich auf sein eigenes Appartement – bis er in seiner Wand ein Loch entdeckt. Als er hindurchsieht, stockt ihm der Atem, kann er doch seine hemmungslose Nachbarin ungefiltert bei ihren heimlichen Aktivitäten beobachten. Schnell wird dem naiven Tatsuhiko klar, dass er Emiru besser nicht unterschätzt, schließlich scheint sie sein diskreter Hinweis nicht zu stören. Im Gegenteil, sie erpresst ihn sogar mit einem ziemlich heißen Spiel: An drei Tagen der Woche darf er sie beobachten, an den anderen drei Tagen schielt Emiru durch das Loch – egal welchen Besuch Tatsuhiko empfängt!
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