Ende März 2017 veröffentlichte Publisher peppermint anime das erste Volume von „Erased – Die Stadt, in der es mich nicht gibt“, welches die ersten sechs Episoden der Serie enthält. Doch wie hat uns der Beginn unserer Zeitreise mit Satoru Fujinuma gefallen?
Von der Vergangenheit eingeholt
Der 29-jährige Satoru Fujinuma ist nicht nur aushilfsweise Lieferbote für ein Restaurant, sondern auch ein Mangaka, der jedoch mit seiner Arbeit momentan nicht besonders erfolgreich ist. Die eigentliche Besonderheit ist jedoch, dass er eine spezielle Gabe besitzt. Diese nennt er selbst „Re-Run“ und sie erlaubt es ihm eine gewisse Zeitspanne, bevor ein Unglück geschieht, noch einmal zu erleben. Mit Hilfe dieser Fähigkeit gelang es Satoru schon das ein oder andere Mal, schlimmeres zu verhindern.
Das Ganze kommt allerdings nicht ohne Nachteile daher: Oft bringt sich der junge Mann bei seinen Rettungsaktionen selbst in Gefahr. Zudem muss er immer sehr schnell herausfinden, was in der entsprechenden Situation nicht stimmt, um reagieren zu können. Aber das größte Problem ist vermutlich, dass er diese Gabe nicht kontrollieren kann. Re-Runs ereilen ihn also immer eher zufällig und drehen die Zeit für ihn meistens ein paar wenige Minuten zurück.
Als Satorus Mutter, die ein paar Tage bei ihm zu Besuch ist, jedoch eine verdächtige Aktion miterlebt und kurz darauf von einem mysteriösen Unbekannten ermordet wird, findet sich Satoru plötzlich in seiner Kindheit wieder. Zurückversetzt in das Jahr 1988 und in die fünfte Klasse, ist für ihn schnell klar, dass der Mord an seiner Mutter mit einigen Verbrechen zusammenhängt, die damals passiert sind. 1988 wurden nämlich insgesamt drei Schüler von Satorus Schule entführt und später tot aufgefunden. Satoru hat nie geglaubt, dass der damals verhaftete Verdächtige wirklich der Täter war. Er setzt also alles daran, die Ereignisse der Vergangenheit zu verändern, um damit Einfluss auf die Zukunft zu nehmen. Dabei kommt er auch seiner zurückhaltenden Klassenkameradin Kayo näher, die ihre ganz eigenen Probleme hat…
Eine neue Sichtweise
Im Verlauf der Geschichte ist gerade bei Satoru eine deutliche Entwicklung seines Charakters zu entdecken. Anfangs eher unbeteiligt und an seinen Mitmenschen wenig interessiert, verändert ihn vor allem seine freundliche und lebhafte Kollegin Airi durch ihre ungezwungene Art. Auch die Ereignisse der Vergangenheit und der Mord an seiner Mutter hinterlassen Spuren an Satoru. Er zeigt nicht nur deutliches Interesse an seiner Umwelt, sondern blickt gleichzeitig auch ganz anders auf für ihn zuvor selbstverständliche Dinge seines Lebens zurück. Insgesamt lässt sich festhalten, dass sich sein Charakter in erster Linie durch die Interaktion mit drei Frauen/Mädchen formt: Mit seiner Mutter, mit Airi und mit Kayo. Vor allem letztere macht aber auch selbst eine deutliche Wandlung durch und gibt ihre gänzliche Zurückhaltung und Verschlossenheit nach und nach auf.
Bei all dem weiß „Erased“ aber vor allem auch durch seine spannende Geschichte zu begeistern. Schon ab dem Zeitpunkt des Mordes versucht man als Zuschauer Vermutungen darüber anzustellen, wer wohl der Täter ist. Gleichzeitig fiebert man mit dem jungen Satoru mit, der alles daran setzt die Ereignisse der Vergangenheit zu korrigieren.
Ton und Synchronisation:
Der Ton der Blu-Ray kommt sehr klar rüber, wobei auch die Abmischung gut gelungen ist, so dass sich die Stimmen sehr gut in das Geräusch- und Musikgefüge der Serie einfügen. Auch die deutsche Synchronisation von „Erased“ kann sich hören lassen. Den Sprechern gelingt es hier fast immer sehr gut, die Gefühle rüberzubringen und die Stimmen wirken nicht emotionslos, wie es bei anderen Werken hin und wieder mal der Fall ist. Sehr positiv wirkt sich hier auch die Wahl von Kim Hasper als Sprecher des erwachsenen Satoru aus. Diesem merkt man seine jahrelange Erfahrung absolut an, wodurch auch das Gesamtbild der Synchronisation von „Erased“ deutlich profitieren kann.
Animation und Bild:
Wie bei den meisten neueren Animes merkt man auch der Bildqualität von „Erased“ an, dass diese Serie noch recht jung ist. Das Bild kommt wunderbar scharf und kontrastreich rüber und bietet wie mittlerweile üblich eine Auflösung von 1080p. Die Farben wirken klar und den dargestellten Situationen angemessen. Auch die Animation ist grundsätzlich einwandfrei und lässt nur selten Details vermissen. Interessant ist vor allem das filmische Element, das Bild oben und unten durch schwarze Balken zu beschneiden, sobald Satoru sich im Jahr 1988 befindet. Das dient nicht nur der besseren Unterscheidung der beiden Hauptzeitstränge, sondern erzeugt auch ein ganz eigenes Feeling, das vor allem auf größeren Bildschirmen zur Geltung kommt. Dazu trägt auch bei, dass „Erased“ durch das besondere Format in diesen Abschnitten auch an einen Kinofilm erinnert.
Physische Umsetzung:
Wie gewohnt fließt die physische Umsetzung zwar nicht in unsere Review-Gesamtwertung mit ein, dient aber als Information für euch, auf was ihr euch beim Kauf gefasst machen dürft. Zu Review-Zwecken stand uns diesmal die Standard-Edition der Blu-Ray zur Verfügung, auf die sich die nachfolgenden Angaben daher beziehen.
Die Standard-Variante von „Erased“ kommt in einem nach oben und unten offenen Pappschuber daher. Dieser ist sehr schick und hat löblicherweise ein aufgeklebtes FSK-Logo vorzuweisen, das sich problemlos und ohne Schäden am Cover ablösen lässt. Besonders stabil erscheint der Schuber allerdings nicht. Im Schuber selbst befindet sich eine Standard Blu-Ray-Hülle mit einem recht einfach gehaltenen Cover, das leider von einem FSK-Logo bedeckt wird, welches nicht ablösbar ist. Auch ein Wendecover sucht man hier vergebens, bekommt dafür auf der Innenseite des Covers aber eine weitere hübsche Illustration geliefert.
In der Hülle enthalten sind sowohl die Disc, die die ersten sechs Episoden der Serie enthält, als auch ein Streaming-Code für Akiba Pass, der es einem erlaubt, die erworbenen Folgen auch digital anzusehen. Neben dem Anime finden sich auf der Disc übrigens auch noch einige Trailer zu weiteren aktuellen Veröffentlichungen von peppermint anime sowie als Bonus das Clean-Opening und Clean-Ending von „Erased“.
Fazit:
„Erased – Die Stadt, in der es mich nicht gibt“ erzählt eine spannende Geschichte, die gleichzeitig emotional daherkommt und interessante Charaktere beinhaltet. Die Story um Satoru und seine besondere Gabe fesselt dabei bereits ab Folge 1 und lässt den Zuschauer bis zum Ende des ersten Volumes auch nicht mehr los. Dort angelangt wird man mit einem Cliffhanger zurückgelassen, so dass man als Zuschauer unbedingt gleich Volume 2 einlegen möchte, auf die wir uns leider noch ein paar Tage gedulden müssen. Doch gibt es ein besseres Prädikat für die Qualität eines Anime, als dass er den Zuschauer mit dem Wunsch zurücklässt unbedingt weiterschauen zu wollen?
Genau das gelingt „Erased“ nämlich, wozu auch die gelungene Animation beiträgt. Auch die deutsche Umsetzung kann sich hören lassen, denn die Synchronisation gehört sicherlich zu den besseren, woran auch Kim Hasper als erwachsener Satoru einen enormen Anteil hat. Alles in allem liefert die Serie gelungene Unterhaltung, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
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Handlung:
Satoru Fujinuma hat eine besondere Gabe: Wenn Menschen in seiner Umgebung etwas schlimmes passiert, springt er in der Zeit zurück und versucht dieses Unglück zu verhindern. Leider hat er seine Sprünge jedoch nicht unter Kontrolle und ist seiner Gabe somit in gewisser Weise ausgeliefert.
Als seine Mutter umgebracht wird und ihn sein nächster Sprung nicht nur ein paar Minuten in die Vergangenheit versetzt, sondern gleich mehrere Jahre, gerät sein Leben mehr und mehr außer Kontrolle. Kann Satoru durch das Verhindern von Entführungen und Morden im Jahr 1988 seine eigene Zukunft beeinflussen…?
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