Wir bekamen auf der Anime Messe in Babelsberg erneut die Gelegenheit, mit dem Team von MAHO FILM ein Interview zu führen, die wieder eine Weltpremiere im Repertoire hatten. Dieses Jahr durften wir den Regisseur von “I’ll Become a Villainess Who Goes Down in History”, Herrn Yuji Yanase und die Charakterdesignerin des Animes, Frau Yuko Watanabe, begrüßen.
Zur Vereinfachung kürzen wir uns in diesem Interview mit AN ab, Herrn Yanase mit Y und Frau Watanabe mit W. Wir bedanken uns zudem recht herzlich bei Herrn Yoichi Sakai für die simultane Übersetzung des Interviews vor Ort.
AN: Herr Yanase und Frau Watanabe. Sind Sie das erste Mal in Deutschland und wie gefällt es Ihnen hier bisher?
Y: Ich bin das erste Mal nach Deutschland gekommen und ich war überrascht, dass mein Flug so verspätet war. Ansonsten schmeckt mir das Fleisch hier sehr gut.
W: Ich bin nicht nur zum ersten Mal nicht nur in Deutschland, sondern überhaupt außerhalb Japans. Bis jetzt esse ich hier jeden Tag sehr leckere Sachen und das gefällt mir sehr.
AN: Wann haben Sie ihre Liebe zu Animes entdeckt und mit welchen Werken fing es bei Ihnen an?
Y: Es ist schwer zu sagen, mit welchem Anime ich angefangen habe. Aber tatsächlich habe ich in meiner Kindheit und den ersten Jahren meiner Grundschulzeit viele Animes geschaut, die immer im Abendprogramm wiederholt wurden. In den Sommerferien gab es zudem den ganzen Tag Animeprogramm im Fernsehen. So habe ich viele Animes gesehen. Wenn ich einen Anime nennen darf, wäre es “Minami no niji no Rūshī“. (Anmerkung Redaktion: Deutscher Titel ist “Lucy in Australien”).
W: Bei mir hießen Animes früher noch Fernseher-Mangas. Ich könnte ganz viele Titel nennen wie Yokai Ningen Bemu (Humanoid Monster Bem) oder Ninpu Kamui Gaiden.
AN: Heute stellen Sie uns eine neue Weltpremiere mit “I’ll Become a Villainess Who Goes Down in History” auf der Anime Messe Babelsberg vor. Was ist das Besondere an diesem Isekai-Anime?
Y: Es ist grob gesagt ein Isekai-Anime, aber genauer gesagt geht es darum, dass eine Person in einer Spielwelt wiedergeboren wird. Inhaltlich geht es um ein Mädchen, dass anstrebt, eine Frau zu werden, so wie sie es sich vorstellt.
W: Wie bei anderen Isekai-Animes geht die Person in eine andere Welt, aber mit ihrem Gedächtnis aus der realen Welt. Das ist auch für diese Anime-Serie ein typisches Element.
AN: Frau Watanabe. Sie sind die Charakterdesignerin dieser Serie. Wo liegen die Herausforderungen, die Charaktere bestmöglich zu erstellen? Haben Sie viele Vorgaben oder können Sie relativ frei die Designs entwerfen?
W: Bei dieser Animeserie bin ich eigentlich nur den Anweisungen gefolgt, dass ich möglichst an Anlehnung an den Manga die Designs erstellen soll. Das habe ich getan und im Anschluss gab es kaum Wünsche nach Änderungen und Anpassungen.
AN: Herr Yanase. Welche Aufgaben haben Sie als Regisseur für dieses Projekt gehabt? Was macht besonders Spaß an ihrer Arbeit?
Y: Ich hatte drei Hauptaufgaben. Einmal das Storyboard zu überprüfen. Zweitens die Synchronisation mit zu überwachen, ob die Szenen gut eingesprochen wurden und drittens das Drehbuch zu checken. Dafür habe ich viel mit dem Drehbuchautor gesprochen. Das Storyboard zu entwerfen hat mir dabei am meisten Spaß gemacht.
AN: Sein neuestes Werk das erste Mal einem Publikum zu präsentieren ist immer ein besonderer Moment. Wie bereiten Sie sich darauf vor? Welchen Einfluss hat das Feedback der Premiere für Sie? Bekommen Sie außerhalb von Veranstaltungen wie hier Feedback aus dem Ausland in Japan mit?
Y: Ich habe schon einmal im letzten Jahr bei der Otakon in Amerika eine Weltpremiere miterlebt. Grundsätzlich habe ich davor aber immer Bauchschmerzen, wenn ich die Reaktionen im Publikum erwarte.
W: Ich habe die Weltpremiere ohne Bauchschmerzen etwas lockerer erwartet. So eine Erfahrung außerhalb Japans erlebe ich dieses Mal zum ersten Mal, aber in Japan habe ich schon ein paar Probeaufführungen erlebt und dabei habe ich mich immer wieder gefreut, wenn es den Zuschauern gefallen hat.
AN: Haben Sie Pläne für ihre weitere berufliche Zukunft?
Y: Ich darf keinen Titel nennen, aber ca. 2-3 Jahre, soweit habe ich noch geplante Animeprojekte vor mir.
W: Ich arbeite parallel an 2 Animeserien, bei denen ich als eine von mehreren General Animation Supervisor agiere. Bald wird dann noch eine dritte Serie folgen, an der ich beginnen werde zu arbeiten, und in der ich ebenfalls als General Animation Supervisor tätig sein werde. Das wird eine große Animeserie sein, für die 3 Staffeln geplant sind. Die Arbeit daran soll zwei Jahre lang dauern.
AN: Möchten Sie zum Abschluss ihren deutschen Fans noch etwas mitteilen?
Y: Ich bin zwar das erste Mal nach Deutschland gekommen, aber ich habe so viele Animefans gesehen, die sehr leidenschaftlich sind und ich wünsche mir, dass diese Fans genau so bleiben.
W: Ich habe auch bemerkt, dass die Fans so leidenschaftlich sind und insbesondere die Cosplayer, die sich viel Mühe geben. Das fand ich sehr toll. Und was mich noch gefreut hat ist, dass viele Fans bei der Signierstunde zum Schluss Dankeschön auf Japanisch gesagt haben. Das hat mich auch sehr gefreut.
Wir bedanken uns zum Abschluss noch einmal recht herzlich bei Herrn Yanase und Frau Watanabe für ihre Zeit und die interessanten Antworten.
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