Wir haben die Spiele-Adaption von Akira Toriyamas „SANDLAND“ auf Playstation 5 gespielt und wie uns das Game gefallen hat, das erfahrt ihr in unserer Rezension.
Eine trockene Angelegenheit
Die Welt von SANDLAND ist, wie der Name schon sagt, zum Großteil von Sand bedeckt. Es gibt im Spiel zwei große Gebiete, wobei der Hauptfokus auf dem wüstenartigen SANDLAND liegt und das zweite Gebiet erst später eine Rolle spielt. Die Geschichte handelt von dem Dämon Beelzebub, der zusammen mit einem Menschen namens Rao und seinen dämonischen Gefährten eine versteckte Wasserquelle sucht, um die Situation aller Einwohner der Wüste zu verbessern. Dabei trifft er auf die königlichen Truppen des Landes, die genau das verhindern möchten und ihre eigenen Pläne schmieden. Im Laufe der Geschichte treffen sie weitere Personen, wie die Mechanikerin Ann und die Bedrohung scheint viel größer zu sein, als bisher angenommen.
Flüssiges Gameplay
Man steuert bei der sandigen Reise immer den kleinen Dämon; die anderen Charaktere helfen im Kampf jedoch im Hintergrund und man kann durch ein Menü besondere Attacken der Mitstreiter auslösen. Man selbst hat im Kampf die Wahl zwischen einem schnellen Angriff und einem stärkeren, aber langsameren Angriff, der auch aufladbar ist. Hat man den Gegner umgeworfen, kann man zudem noch eine Spezialattacke anwenden. Weitere Spezialattacken, die jedoch Punkte verbrauchen, die sich mit Angriffen aber wieder aufladen, sind ebenfalls im Kampf nützlich und können im Skilltree erworben und verbessert werden. Nach jedem Level-up, das man klassisch nach einer bestimmten Menge an Erfahrungspunkten erreicht, bekommt man einen Fähigkeitspunkt für sich und einen für seine Begleiter. Defensiv gibt es eine Ausweichrolle, die man auch im Sprung anwenden kann, um im Kampf Schaden zu vermeiden. Zudem kann man auch Items verwenden und der Kampf pausiert, wenn man das Menü dafür öffnet. Später schaltet man auch noch eine Art Supermodus frei, in dem man für kurze Zeit verbesserte Werte hat. Seine Mitstreiter helfen nur passiv, man kann jedoch durch Befehle dafür sorgen, dass sie aktiv ins Kampfgeschehen einsteigen, z.B. kann man Rao den Befehl geben, in einen eigenen Panzer einzusteigen und mit dir zusammen für kurze Zeit zu kämpfen. Das Kampfsystem ist simpel gehalten, aber flüssig und dynamisch umgesetzt. Auf Dauer wird es jedoch etwas eintönig.
Mobil unterwegs
Einen Großteil des Spiels ist man jedoch nicht zu Fuß, sondern mit diversen Fahrzeugen unterwegs, wie Panzer, Kampfroboter oder Autos. Diese muss man erst mit bestimmten Materialien herstellen oder durch die Story ergattern und kann sie dann in einer Werkstatt immer weiter verbessern und individualisieren, mit Farben, Stickern und Ausrüstungsteilen. Jedes Fahrzeug hat dabei bestimmte Funktionen und steuert sich auch unterschiedlich. Während der Panzer vorrangig für den Kampf geeignet ist, kann der Sprungroboter erhöhte Punkte erreichen und das Auto dient zum Schnellen erreichen von Orten, da es eine höhere Geschwindigkeit erreicht. In einem Schnellmenü kann man problemlos unterwegs zwischen den unterschiedlichen Fahrzeugtypen wechseln. Jedes Fahrzeug hat eine Primär- und eine Sekundärwaffe, mit denen man sich vor allem größeren Gegnern und Endbossen stellt. Neben den Lauf- und Fahrpassagen gibt es auch einige Missionen, in denen man schleichen muss. Das ist jedoch recht simpel gehalten und nicht sonderlich schwer. Man kann sich an Gegner von hinten heranschleichen und diese dann lautlos kampfunfähig machen. Mehr als Schleichen ist aber auch nicht möglich. Da wäre etwas mehr Vielfalt, z.B. Gegner ablenken oder in die Irre führen, noch wünschenswert gewesen. In einigen Dungeons gibt es zudem kurze 2D-Hüpfpassagen, die nettes Beiwerk sind, aber keinen wirklichen Mehrwert für diese Levels bieten.
Viel zu entdecken
Die Spielwelt ist zum Großteil frei erkundbar und Städte, Lager sowie Wasserquellen dienen als Schnellreisepunkte. Nur an einigen Punkten, wo zu Spielbeginn beispielsweise Militärbasen sind, darf man nicht weiter. Ansonsten behindern einen nur natürliche Begrenzungen wie Berge oder Schluchten die Erkundungstour. Neben der Hauptstory gibt es dabei auch abseits davon einiges zu erleben. So haben die Einwohner der Städte, vor allem Spino, die man als Basis ansehen kann, oft Nebenmissionen, die mit Geld oder Items belohnt werden. Dann gibt es noch Jagdaufträge, wo man bestimmte stärkere Gegner eliminieren muss. Und abseits davon sind auf der Map auch einfach besondere Orte wie Höhlen oder erhöhte Felsen entdeckbar, wo man Truhen mit Loot finden kann. Meist sind dort jedoch die immer gleichen Materialien drin, die man zur Verbesserung der Fahrzeuge braucht. Das ist zwar wichtig, aber wenig innovativ. Auch sind die Nebenmissionen größtenteils nicht sehr anspruchsvoll. Zwar hat jede Nebenmission ihre eigene Geschichte mit viel Text und auch Humor, aber am Ende muss man praktisch meist nur Gegner besiegen oder etwas sammeln. Lediglich ein paar Rennen mit unterschiedlichen Fahrzeugen heben sich von den restlichen Nebenmissionen etwas ab.
Grafik und Ton
Von der Grafik darf man kein Meisterwerk erwarten, was aber auch nicht nötig ist. Der Anime-artige Stil, bei dem man direkt das typische Charakterdesign von Akira Toriyama erkennt, passt perfekt zu dem Spiel und transportiert die Atmosphäre und den Humor von SANDLAND perfekt. Als Sprachausgabe kann man zwischen Englisch und Japanisch wählen, man hat jedoch deutsche Untertitel. Die Stimmen passen zu den Charakteren und das Spiel ist vernünftig vertont. Die Musik begleitet das Geschehen gut, drängt sich aber nicht in den Vordergrund. Dafür bleibt es aber auch nicht lange im Gedächtnis, wie beispielsweise Soundtracks aus anderen Spielen wie Final Fantasy oder Zelda.
Kurzweilig, aber nicht perfekt
Das Spiel macht Spaß und hat spielerisch wenig Mängel, die das Spielerlebnis groß trüben. Einige Dinge, vor allem bei der Vielfalt, sorgen aber dafür, dass auf Dauer bei einigen Aktionen etwas Monotonie herrscht. So sind wie bereits erwähnt die Nebenmissionen oft nicht sehr einfallsreich bei dem, was man tun muss und am Ende fährt man meist lange Wege von einem Schnellreisepunkt zum Ort des Geschehens, um dort dann einen Kampf zu machen oder einen Gegenstand zu finden. Auch sind die Gegner nicht sehr vielfältig mit Ausnahme von gut inszenierten Bosskämpfen. So werden schon direkt in den ersten Spielstunden verschiedene Dinosaurier in unterschiedlichen Farben und Größen recycelt. Da wäre noch etwas mehr Diversität möglich gewesen. So gibt es am Ende eine Handvoll Gegnertypen, die sich nur minimal voneinander unterscheiden.
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