© RYUHEI TAMURA/SHUEISHA-BEELZEBUB PROJECT

Lange Zeit wurde der Anime „Beelzebub“ als Geheimtipp gehandelt, da seine Popularität Deutschland nicht erreichte. Das änderte sich jedoch, als peppermint anime die Lizenz sicherte und den Anime über AKIBA PASS TV zum Abruf bereitstellte. Der Publisher hat nun Volume 1 des Animes veröffentlicht, und wir haben es für euch näher unter die Lupe genommen. Unsere Meinung dazu erfahrt ihr hier.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Vater wider Willen

Tatsumi Oga ist ein ausgesprochener Raufbold, der an der Ishiyama-Oberschule, einer Schule mit einem überdurchschnittlich hohen Abschaumanteil von 120%, sein Unwesen treibt. Er ist dafür bekannt, zu den stärksten Schülern zu gehören, und trägt daher die Spitznamen „Prügel-Oger“ oder „Dämon“, mit denen er selbst ältere Schüler in die Flucht schlägt. Trotz seiner frechen, durch und durch bösen und aufsässigen Art schert er sich wenig um seine Mitmenschen – bis zu dem Tag, an dem er ungewollt zum Ziehvater eines ganz besonderen Babys wird.

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Die ungewöhnliche Begegnung mit dem Baby ereignete sich an einem normalen Tag, als Oga eine Gruppe Rowdies vermöbelte, die ihn angriffen, als er schlief. Beim Kopfüber-in-den-Fluss-Tränken des Anführers entdeckte er einen älteren Herrn im Wasser, den er rettete. Mit einem einzigen Schlag zerlegte er den Mann in zwei Hälften, und zum Vorschein kam das grünhaarige Baby. Die Geschichte klingt merkwürdig? Doch genau so soll es sich laut Oga zugetragen haben, der die Geschichte seinem Kumpel Furuichi erzählt. Doch wie bereits erwähnt, ist das Baby alles andere als gewöhnlich – jedes Mal, wenn es weint, gibt es Elektroschläge ab, die jeden in der Nähe schockieren.

Um sich vor weiteren Elektroschlägen zu schützen, bleibt Oga keine Wahl, als das Baby bei Laune zu halten. Und wie macht er das am besten? Mit Chaos und Boshaftigkeiten. Doch die Frage bleibt: Was soll Oga mit einem Baby in einer Schule tun, die als Abschaumhochburg gilt? Bei seinem Kumpel Furuichi versucht er zunächst, das grünhaarige Baby loszuwerden, was jedoch nicht gelingt. Plötzlich taucht eine blonde Schönheit auf, die durch das offene Fenster klettert und das Baby zu kennen scheint. Ist sie die Mutter? In einem Maidkostüm spricht sie das Baby als „junger Herr“ an und versucht, es von Oga wegzuziehen. Doch das Baby hat andere Pläne und zeigt wenig Interesse daran, den Rowdy zu verlassen. Während Oga sich darüber amüsiert, überlegt Furuichi, dass dies die perfekte Gelegenheit sein könnte, das Baby loszuwerden. In seiner Euphorie versucht auch Oga nun, das grünhaarige Baby von sich zu reißen – mit wenig Erfolg und einem kräftigen Donnerschlag für alle Beteiligten.

Hilda, die blonde Maid

Nachdem sich alle von dem Vorfall erholt haben, stellt sich die Frau als Hildegarde, die dämonische Zofe des Babys, vor. Das kleine Baby mit dem gelben Schnuller ist kein Geringerer als der kommende Dämonenkönig – Kaiser de Emperana Beelzebub IV. Der regierende Herr der Unterwelt hat das Baby zur Erde geschickt, um die Menschheit zu vernichten. Beelzebub hat offenbar Gefallen an Oga gefunden und ihn als menschlichen Vater ausgewählt, bis er groß genug ist, um sein zerstörerisches Schicksal zu erfüllen.

Allerdings hat Oga überhaupt keine Absicht, Vater für Beelzebub zu sein, und lehnt entschieden ab. Hilda, so der Spitzname der schönen Zofe, akzeptiert seinen Wunsch, warnt ihn jedoch davor, dass dies bedeutet, mit seinem Leben zu bezahlen. In Panik fliehen Oga und Furuichi vor der blonden Schönheit, die ein Katana aus ihrem Regenschirm zieht. Ein Katz- und Mausspiel beginnt, und es scheint, als könnten die Dämonen die Oberhand gewinnen. Doch Hilda ist überrascht, als Oga mit nur einem Kick ihr Tier Akubaba außer Gefecht setzt. Im hitzigen Gefecht wird ein Mast so stark beschädigt, dass er auf Beelzebub zu stürzen droht. Oga wirft sich schützend vor das Dämonenbaby und erwartet das Schlimmste. Doch dann geschieht etwas Unerklärliches: Beelzebub und Oga scheinen ihre Kräfte zu vereinen und den Elektromast zu pulverisieren. Zwei Tage später erwacht Oga erschöpft aus seiner Ohnmacht und denkt, dass alles nur ein Traum war. Doch als er Hilda und Beelzebub sieht, wird ihm klar, dass die Realität anders aussieht. Ab diesem Tag werden die beiden gemeinsam Beelzebub aufziehen, damit er irgendwann die Menschheit vernichten kann.

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Neuer Vater für Beelzebub?

Inzwischen ist Hilda in das Zuhause von Oga eingezogen, was natürlich zu wilden Spekulationen führt – schließlich denken die Leute, dass Beelzebub das uneheliche Kind von Tatsumi Oga und Hilda ist. Das Leben des Rowdys hat sich seitdem drastisch verändert. Selbst wenn er es nicht will, muss Oga Baby Beel überallhin mitnehmen. Denn je größer der Abstand zwischen den beiden wird, desto gefährlicher werden die Schockwellen, und wenn die Distanz mehr als 15 Meter beträgt, wird Oga sterben. So begleitet der zukünftige Dämonenkönig ihn auf Schritt und Tritt, sei es beim Einkaufen oder in der Schule.

Es gibt jedoch ein Problem. An der Schlägerschule muss sich Oga täglich mit Leuten raufen, die ihn herausfordern. Um sich diesem Dilemma zu entziehen, kommt Oga auf die Idee, nach einem stärkeren und gefährlicheren „Vater“ für Beelzebub zu suchen. Doch die Mission „neuer Vater“ gestaltet sich als äußerst schwierig. In seiner Schule findet er niemanden, der ihm das Wasser reichen kann.

Währenddessen wird auch die Unterwelt von Beelzebubs Ziehvater informiert, wobei der Fürst höchstpersönlich Oga als einen sehr fiesen Schurken auszeichnet. Gleichzeitig hat Beelzebub sein Lieblingsspielzeug in der Unterwelt vergessen, und Hilda wird beauftragt, es von Oga zu überreichen.

Oga setzt seine Suche nach einem stärkeren „Vater“ fort und hat schließlich die Idee, den Rektor der Schule zu fragen. Der Rektor, der alle Rowdys unter Kontrolle hat, könnte der perfekte Ziehvater für Beelzebub sein.

Tatsächlich ist der Schuldirektor kaum jemandem bekannt, auch nicht für Oga und Furuichi, die ihn zum ersten Mal treffen. In Begleitung von Bel-Boy, wie Oga Beelzebub gerne nennt, und Hilda stehen sie vor dem Rektorat und warten gespannt auf den möglichen Ziehvater. Die Enttäuschung ist jedoch groß, als sie sehen, dass der Rektor ein schmächtiger, kleiner Kerl ist. Ist das wirklich der Schuldirektor? Ein totaler Reinfall.

Kann die ungewöhnliche Familienkonstellation, bestehend aus Oga, Beelzebub und Hilda, Bestand haben? Im schlimmsten Fall könnte dies jedoch das Ende der Menschheit bedeuten. Ob sich diese gegensätzlichen Elemente vereinbaren lassen, findet ihr am besten selbst heraus. peppermint anime hat die Episoden 1 bis 15 auf Disc veröffentlicht, und Zuschauer werden mit einer actiongeladenen Comedy-Serie belohnt, gewürzt mit fesselnden Charakteren und einer guten Handlung. „Beelzebub“ erhält endlich die verdiente Aufmerksamkeit in Deutschland.

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Bild und Animationen

Vorab die technischen Details: Die Blu-ray-Version des Animes entspricht dem 16:9-Standardformat und bietet eine Auflösung von 1080p. In Bezug auf die Bildqualität gibt es keine Beanstandungen, da das vorliegende Videomaterial jederzeit farbenfroh ist und eine angemessene Schärfe bietet.

Die Episoden wurden bereits im Jahr 2011 im Studio Pierrot+ produziert, und das Alter der Animation ist durchaus spürbar, ohne dass dies respektlos gemeint wäre. Mit einer Episodenanzahl von 60, die wöchentlich ausgestrahlt wurden, konnte man kein aufwendiges Animationsfeuerwerk erwarten. Genau das spiegelt sich auch in Beelzebub wider. Es handelt sich um einen typischen Action-Anime, bei dem nur wenige Momente in puncto Animation beeindrucken können. Besonders beim Charakterdesign wurde sorgfältig gearbeitet, um die Originalvorlage des Mangas angemessen umzusetzen. Dennoch sollte die schlichte Animation nicht das Gesamtbild stören, und man kann rundum seinen Spaß damit haben.

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Ton und Synchronisation

Vorab gibt es wie gewohnt die technischen Daten, die sich wie folgt lesen: Die Disc-Version enthält sowohl die deutsche als auch die japanische Sprachausgabe, wobei optional deutsche Untertitel verfügbar sind. Beide Audiospuren sind im DTS-HD 2.0 Format komprimiert. Obwohl der Anime mitunter sehr dynamisch sein kann, wäre Surround-Sound wünschenswert gewesen. Dennoch ist der Ton auch ohne klar und deutlich verständlich.

Die deutsche Vertonung des Animes wurde in der Tonwerk München @Alpha Postproduktion GmbH unter der Dialogregie von Marie-Jeanne Widera und Daniel Schlauch erstellt. Marie-Jeanne Widera arbeitete zusammen mit Kathrin Stoll und Cindy Kepke am Dialogbuch. Leonard Hohm übernahm die Hauptrolle als Tatsumi Oga, Laura Preiss sprach für Hildegarde, und Marie-Jeanne Widera selbst leiht ihre Stimme Beelzebub. Die deutsche Synchronisation überzeugt durch einen gelungenen Mix aus Humor, Ernsthaftigkeit und Dynamik. Ob es sich um die Figuren Aoi, Oga oder Hilda handelt, die Sprecher vermitteln die richtige Tonlage, sodass man sich vollständig in die deutsche Synchronisation vertieft und die japanische, die man viele Jahre lang kannte, vergisst. Die weiteren Charaktere, die im Verlauf der Geschichte auftauchen, überzeugen ebenfalls, wodurch die gesamte Arbeit an der Synchronisation als sehr gelungen betrachtet werden kann.

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Physische Umsetzung

Wie ihr es von uns kennt, ist die physische Umsetzung des Produkts kein wertungsrelevanter Punkt unserer Kritik. Vielmehr soll es euch ein Bild von dem vermitteln, was ihr als Käufer erwarten könnt. Die folgende Beschreibung und Bilder beziehen sich dabei auf die Blu-ray-Version des ersten Volumes von „Beelzebub!“

Die Disc wird in einer Blu-ray-Hülle geliefert, die von einem Pappschuber umhüllt ist. Auf dem Schuber sind die Protagonisten Oga und Beelzebub abgebildet. Das FSK-Logo auf dem Schuber lässt sich problemlos entfernen. Die beiliegende Amaray-Hülle kann nach oben oder unten aus dem Schuber entnommen werden und beherbergt im Inneren zwei Blu-ray-Discs mit insgesamt 15 Episoden des Shonen-Spaßes. Für diejenigen, die das FSK-Logo nicht auf dem Cover haben möchten, bietet das Wendecover die Möglichkeit, die vollständige Illustration zu genießen. Physische Extras sind nicht enthalten. Auf der Disc selbst sind das Clean Opening sowie das Ending zu finden.

Allgemeine Daten

Veröffentlichung: 17. November 2023

Publisher: peppermint anime

Genre: Action, Comedy

Laufzeit: Ca. 360 Minuten

FSK: 16

Ton/Sprache: Deutsch (DTS-HD MA 2.0 ), Japanisch (DTS-HD MA 2.0)

Untertitel: Deutsch

Im Handel entdecken:

  • Beelzebub – Vol. 1 [Amazon] (BD) / [AKIBA PASS SHOP] (BD)
  • Beelzebub – Vol. 2 [Amazon] (BD) / [AKIBA PASS SHOP] (BD)
  • Beelzebub – Vol. 3 [Amazon] (BD) / [AKIBA PASS SHOP] (BD)
  • Beelzebub – Vol. 4 [Amazon] (BD) / [AKIBA PASS SHOP] (BD)
Handlung:

In einer Schule voller Rowdies, in der Schlägereien an der Tagesordnung stehen, ist Tatsumi Oga derjenige, dem wirklich niemand in die Quere kommen will! Unter höchst seltsamen Umständen findet er eines Tages ein Baby, das ihm trotz seiner einschüchternden Ausstrahlung nicht mehr von der Seite weicht. Obwohl der frischgebackene Ziehvater es noch nicht weiß, trägt das Baby den Namen Kaiser de Emperana Beelzebub IV und ist in Wahrheit der Sohn des Dämonenkönigs! Als wäre das nicht schon genug, erscheint auch noch das dämonische Dienstmädchen Hilda, das den Kleinen zusammen mit Oga zum nächsten furchteinflößenden Herrscher erziehen will …


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Überblick der Rezensionen
Handlung
8
Charakterentwicklung
7.5
Animation
7
Synchronisation
9
Unterhaltung
9
review-beelzebub-vol-1-blu-rayHier ist es also - Volume 1 des Animes "Beelzebub". Die Vorfreude war enorm, und das Warten hat sich definitiv ausgezahlt. Diese skurrile Actionkomödie ist ein absolutes Muss für jeden, der klassische Shonen-Anime liebt. "Beelzebub" kombiniert geschickt verschiedene Elemente, die harmonisch zusammenwirken. Die humorvollen Einlagen sind zeitlos, die Charaktere haben Kultpotential, und das Gesamtbild wird mit reichlich Action gekrönt. Es handelt sich um eine Serie, die zu Recht in Japan großen Zuspruch findet, und jetzt kann man den Spaß auch in deutscher Synchronisation erleben. Unser Fazit: Absolut sehenswert!
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