Die Verantwortlichen von FuRyu, die unterem Titel wie „Monark“, „Caligula Effect“ und „Crystar“ entwickelten, haben vor knapp zwei Wochen mit „Crymachina“ ein komplett neues Spiel für PC und Konsole veröffentlicht. Ob und wie uns die neueste IP aus der japanischen Spieleschmiede gefallen hat, erfahrt ihr im Folgenden.
Eine scheinbar generische Handlung
Die menschliche Rasse wurde vor Tausenden von Jahren ausgerottet. Synthetische und KI-gesteuerte Wesen, die als Shinki bekannt sind, wurden damit beauftragt die Menschheit wieder zu beleben. Dabei begleiten wir Leben, Mikoto und Ami (sogenannte E.V.E mit nachgebildeten menschlichen Psychen, die in synthetischen Körpern eingepflanzt wurden) und decken mit ihnen gemeinsam die Geheimnisse der Shinki und das Ende der Menschheit auf. Gleichzeitig begeben wir uns auf die Suche nach ihrer Menschlichkeit und dem Sinn ihres Lebens.
Diese Prämisse mag dem einen oder anderen bekannt vorkommen, denn Titel wie beispielsweise „NieR:Automata“ haben sich bereits dieser Thematik angenommen. Produzent Fuyuki Hayashi bestätigte bereits in einem Interview, dass er sich zudem von Manga-Reihen wie „Blame!“ und „Nausicaä of the Valley of the Wind“ hat inspirieren lassen.
Auf dem ersten Blick wirkt die Handlung sehr generisch, da sie bereits in diversen anderen Medien in irgendeiner Form erzählt wurde. Doch der Schein trügt: Im weiteren Spielverlauf wird die Geschichte immer komplexer und fesselnder. Daher sollte man sich von dem scheinbar generischen Setting zunächst nicht abschrecken lassen, sondern am Ball bleiben und dem Titel eine Chance geben.
Mehr Visual Novel als Action RPG
Da wir ohne jegliche Erwartungen in „Crymachina“ eingetaucht sind, wurden wir von der Textlastigkeit regelrecht erschlagen. Die Dialoge sind teilweise sehr komplex, was den Lesefluss und auch das Verständnis erheblich erschwert hat. Hinzu kommen die zum Teil sehr abschweifenden und (gefühlt) irrelevanten Inhalte, die ermüdend und belanglos waren. Aus diesem Grund hätten wir uns weniger Dialoge und mehr Action gewünscht.
In „Crymachina“ wird in Echtzeit gekämpft. An der Performance auf der Nintendo Switch gibt es nichts zu bemängeln. Frame-Rate-Probleme oder dergleichen konnten wir jedenfalls nicht feststellen. Durch stumpfes Button-Mashing können wir Standard-Attacken sowie Spezial-Attacken ausführen. Das Gameplay selbst ist zwar sehr dynamisch und flüssig, aber wird mit der Zeit zunehmend monotoner. Vor allem deswegen, weil anspruchsvolle und abwechslungsreiche Kombinationsangriffe wie wir sie beispielsweise aus der „Bayonetta“-Reihe kennen, nicht existieren.
Die Kämpfe selbst finden in sehr schlichten und linearen Dungeons statt, die in der digitalen Welt Eden zu finden sind. Als Dreh- und Angelpunkt dient der sogenannte Imitationsgarten. Hier können wir uns aufleveln, Gespräche führen, Waffen verbessern und die Charakterentwicklung fördern.
Ein visuell beeindruckender Titel
Die optische Aufmachung gehört zweifellos zu den größten Stärken. Seien es die schönen Charakterdesigns, die gut inszenierten Cut-Scenes oder das dystopische Setting – visuell gesehen punktet „Crymachina“ auf ganzer Linie. Hinzu kommen die einzigartigen Charaktere, die uns allesamt in Erinnerung geblieben sind. Denn anders als erwartet, sind sie eben nicht emotionslose Androiden. Vielmehr haben sie ihre eigenen Motivationen, Willen und Geschichten.
An der musikalischen Untermalung gibt es nichts auszusetzen. Sie hat durchgehend gepasst und wirkte zu keinem Zeitpunkt fremd. Was allerdings schade ist, ist eine fehlende deutsche Vertonung. Es werden zwar deutsche Untertitel angeboten, aber bei einem so dialoglastigen Spiel wäre eine entsprechende Synchronisation sehr wünschenswert gewesen.
Trailer:
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