Die Fate-Reihe spielt in mehreren verschiedenen Universen und verzweigt sich in mehrere Spin-Offs.
Obwohl Fate/Extella: The Umbra Star eine Art “Fortsetzung” zu Fate/Extra von 2011 auf der PSP ist, braucht der Spieler die vorherigen Games nicht gespielt zu haben, um die eigenständige Geschichte zu verstehen und sich an die Story zu binden. Es schadet aber nicht, sie irgendwie aufzufrischen um sich mit der Welt und den Geschehnissen vertraut zu machen.
Die Hintergrundgeschichte
Extella verfolgt die Ereignisse nach dem Holy Grail War den Nero und ihr Meister (der Spieler) für sich entschieden haben und ihnen die Kraft des Regalia Rings gewährt wurde. Dieser gibt ihnen das Recht der Herrschaft über die Welt und den Diener des ehemaligen Feindes. Man hat angangs die Wahl, ob man einen männlichen oder weiblichen Meister spielen möchte. Später im Spiel gibt es eine Stelle, wo man diese Wahl umkehren kann. Die Geschlechterwahl hat leider keinen Einfluß auf die Story.
Der Spieler wacht am Anfang der Geschichte mit Amnesie auf, was aber kein größeres Problem darstellt, da die sexy Nero da ist um uns den Einstieg zu erleichtern. Dies wird in einer sehr texlastigen zeichentrickfilmartigen Art erklärt. Der japanisch gesprochene Part der Charaktere wird in sehr guten englischen Untertiteln auch denjenigen klar gemacht, die der japanischen Sprache nicht mächtig sind. (Apropos englische Untertitel: ich wußte bis dato nicht, das Schadenfreude auf englisch… Schadenfreude heißt. So lernt man auch noch was dazu.) Alles was der Spiele-Charakter zu sagen hat, denkt oder fühlt, wird nur schriftlich auf dem Bildschirm dargestellt. Das erinnert dann mehr an einen Roman. Nochmals gesagt, das Spiel richtet sich vordringlich an Spieler, die die Vorgeschichte kennen, muss aber nicht sein. In meinem Fall war ich von der Qualität und Komplexität der Story beeindruckt, ohne ein anderes Spiel der Fate-Reihe gekannt zu haben. Man merkt, daß viel Arbeit darauf gelegt wurde, um die Perönlichkeitszüge der verschiedenen Charaktere genau auszudrücken. Die Geschichte ist so geschrieben, daß der Spieler die einzige nicht stimmige Figur, ja eigentlich sogar ein Fremdkörper, ist. Die bringt aber auch einen gewissen Reiz, da man auch ab und zu einige Dialogoptionen angeboten bekommt.
Bevor man aber mit einer Mission beginnen kann, wird man von Nero in ihren privaten Raum, My Room, eingeladen. Hier kann der Master mit ihr Sprechen, ihre Bindung verstärken sowie Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernen und anpassen. Upgrades erlangt man in den Missionen und sie werden zur Verteidigung, Stärke und verschiedenen Unterstützunggszauberen hunzu gefügt.
Was ist das für ein Spiel?
Missionen und Gameplay kann man am besten mit den Dynasty-Warrior-Titeln (im Original Musou) vergleichen. Man muss sich von einem Abschnitt der Karte zum anderen bewegen um Feinde, sogenannte Agressoren, zu entfernen. Hier merkt man aber das größte Manko an dem Spiel: Es gibt zu wenig unterschiedliche Feindes-Typen. Und wie bei den oben genannten Spielen geht es darum, die riesigen Feindeshorden, die den Spieler umzingeln, nieder zu metzeln. Ab und zu erscheinen mächtigere, stärkere Agressoren, bis man dann am Ende, einen Boss-Kampf bestreiten muss.
Trotz dieser Limitierung zeigt Fate/Extella einige Einzelheiten, die es von den andern Titeln unterscheidet. So wird das Reisen, zwischen den verschiedenen Abschnitten, gestrafft, in dem Kettenpunkte verwendet werden. Dies ist eine nette Geste, denn es fühlt sich einfach gut an, ohne größere Verzögerung in einen Abschnitt zu kommen und den Feinden die Hölle heiß zu machen. Auch können einige Agressoren immer wieder neue Feinde spawnen, was dazu führt, schon gereinigte Abschnitte nochmals zu besuchen, um sie wieder zu reinigen. So muss man eroberte Gebiete ab und zu wieder verteidigen.
Und wie spielt es sich?
Das Kämpfen geht überaschenderweise recht gut von der Hand. Man schägt sich mit einer Kombination von Knopfdrücken durch die Horden.
Die Angriffe werden im Laufe des Spieles immer komplexer, wenn man weiter durchs Spiel kommt. Auch gibt es einige Spezialmanöver, die die meisten Feinde auf dem Bildschirm eliminieren. Diese Super-Angriffe werden mit einer speziellen Animation dargestellt, die den Spielfluß zwar etwas ausbremst, aber auch eine gewisse Erholung vom dauernden Schlagen, Springen, Ausweichen und Parieren ist.
Im My Room lernt man dann als Letztes die Fähigkeit, sich für eine gewisse Zeit in eine besondes starke Form zu verwandlen. Hier kommen Zwischensequenzen zum Einsatz, die an Anime-Serien wie z.B. Sailor Moon erinneren. Sehr schön.
Vor jeder Mission kann man die Schwierigkeit auswählen und das Spiel gibt hier Level-Empfehlungen. Doch Vorsicht: auch wenn die Einstellung “Normal” ziemlich einfach scheint, ist der höchste Schwierigkeitsgrad, insbesondere bei den Boss-Kämpfen eine echte Herausforderung. So sollte man immer ein Auge auf den Gesundheits-Meter haben, da er dann doch ziemlich schnell abnimmt.
Und so komme ich zum nächsten Kritikpunkt. In der ganzen Hektik der Kämpfe ist es manchmal sehr schwer, die Dialoge während der Missionen zu lesen. So kann es schon mal vorkommen, daß mam einen Tip von No Name während der Bosskämpfe übersiehst und ins Nirvana eingeht, weil man nicht gelesen hat, daß man sich doch lieber zurück ziehen solle.
Spieler, die den Musou-Stil des Gameplays nicht mögen, werden den Titel nicht zu ihren Favoriten zählen. Im Durchschnitt gibt es ca. 30 Minuten Story und dann 20 Minuten Zeit für eine Mission. So kommt spielt man die Kampagne in ungefähr 5 Stunden durch. Doch man kann kann andere Modi, wie das freie Spielen und Nebenmissionen, frei schalten. In diesen kann man den Diener seiner Wahl spielen oder weiter anfertigen. Nach der Hauptkampagne entsperrt man die Diener-Missionen. Auch diese dauern jeweils ca 5 Stunden und sind aber von entscheidender Bedeutung, um die Hintergründe, hinter Extella vollends zu verstehen. Auch da werden spezielle Nebenmissionen frei gespielt, die die Bindung zwischen Master und Diener erhärten.
Fate/Extella: The Umbra Star bietet eine packende Geschichte für Fans der Serie. Einige Storyteile sind für Neueinsteiger zwar verständlich, aber das ist für das spielerische Erlebnis nicht ausschlaggebend. Wer auf der Suche nach einer Alternative zu den Dynasty-Warrior-Titeln ist, bekommt hier ein solides Spiel.
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