Lange mussten Fans auf eine westliche Lokalisierung des Titels „Ryu ga Gotoku Ishin!“ warten, doch nun ist der Yakuza-Spin-Off hierzulande erhältlich. Unter dem Namen „Like a Dragon: Ishin!“ entführt uns Sega in das Zeitalter der Samurai. Wir haben uns in das feudale Japan des 19. Jahrhunderts gewagt und ob uns das Spiel gefallen hat, erfahrt ihr in unserer Rezension.
Handlung
Wir schreiben das Jahr 1866. Nachdem Sakomoto Ryoma seinen Schwertkampf in Edo verfeinern konnte, kehrt er zurück in seine Heimatstadt Tosa. Das Land wird derzeit überschattet von politischen Unruhen, die auf das Ende des Shogunats hindeuten. Mittendrin im Wandel der Zeit wird Sakomoto Ryoma über die Pläne von seinem Adoptivvater Yoshida Toyo und seinem geschworenen Bruder Takechi Hanpeita unterrichtet, dass sie das Klassensystem in Japan stürzen wollen. Auch Ryoma soll sie unterstützen und den Loyalisten beitreten. Als sich die Pläne weiterzuspitzen, wird der Wohnsitz von Yoshida Toyo von einem vermummten Attentäter heimgesucht, der ihn vor den Augen von Ryoma tötet. Als die herbeigeilten Loyalisten Ryoma bei seinem Ziehvater erwischen, wird er des Mordes an Toyo beschuldigt und gefangen genommen. Als er von der Gefangenschaft entkommen konnte, schwor er, den wahren Mörder seines Adoptivvaters zu finden und seine Unschuld zu beweisen. Sein einziger Anhaltspunkt ist der besondere Kampfstil – Tennen-Rishin – des Mörders, der ihn nach Kyo führt. Unter einem Decknamen schleust er sich in die Shinsengumi-Organisation ein, um der Wahrheit näher zu kommen. Dass seine Reise von Intrigen, Verrat und Gewalt geprägt sein wird, hätte Sakomoto Ryoma nicht erahnen können.
Was viele nicht wissen – Der Mensch Sakomoto Ryoma existierte in Japan tatsächlich, sodass die Handlung lose auf realen Ereignissen basiert. Auch weitere historische Figuren und Schauplätze wurden ins Spiel integriert. Was „Like a Dragon: Ishin!“ aber so besonders macht ist, dass sämtliche Figuren aus dem „Yakuza“-Universum im Spiel vorhanden sind. So verkörpert der Held der „Yakuza“-Reihe Kazuma Kiryu zum Beispiel Sakomoto Ryoma. So fühlt man sich als „Yakuza“-Fan gleich heimisch und kann sich noch mehr mit den Figuren identifizieren. Aber auch für Neulinge sollte es nicht zu schwerfallen, in die Geschichte einzutauchen, denn hier liegt die Stärke der Spielreihe. Die Story ist spannend und die Charaktere mit überzeugend viel Tiefgang. Jedoch solltet ihr euch im Klaren sein, dass sehr viel Text im Spiel vorhanden ist. Wenn ihr der japanischen Sprache nicht mächtig seid, müsst ihr euch auf viele Stunden des Lesens einstellen, sofern ihr alles relevante nicht überspringt – wovon wir bei so einem Spiel definitiv abraten!
Gameplay
Die spannende Geschichte wird durch ein schnelles und überzeugendes Kampfsystem aufgelockert. „Ishin!“ setzt dabei auf das altbekannte-Gameplay der Reihe, wodurch ihr euch kreuz und quer durch aufkommende Gegnertruppen prügeln könnt. Um es etwas abwechslungsreicher und strategischer zu gestalten, könnt ihr aus vier verschiedenen Kampfstilen aussuchen – und das zu jeder Zeit! Als Straßenkämpfer lasst ihr die Fäuste für euch sprechen. Aber auch die Gegenstände in der Umgebung könnt ihr als Waffen nutzen. Als Schwertkämpfer ist der Name Programm. Mit eurem Katana könnt ihr euren Gegnern mit mächtigen Hieben im Zaum halten. Wer etwas mehr Abstand zu seinen Widersachern haben möchte, kann als Revolverheld beweisen, dass man mit dem Revolver mindestens genauso treffsicher ist, wie mit dem Katana. Wer beide Kampfstile kombiniert, kann sich als Freitänzer versuchen. Ob der Mix aus Schwert- und Revolverkampf das richtige Mittel ist? Findet es am besten selbst heraus! Alle vier Stile könnt ihr mit verdienten Levelaufstiegen weiter aufwerten und weitere Fähigkeiten und Kombos freischalten.
Wie es sich für einen „Yakuza“ bzw. „Like a Dragon“-Ableger gehört, kommt auch dieser Teil mit reichlich Nebengeschichten daher, die bunter und skurriler nicht sein könnten. Mal müsst ihr eine tanzende Bewegung aufhalten, den Geschichten einer Frau zuhören, einen bellenden Hund vor dem Tod retten oder wahre Detektivarbeit leisten. Abwechslung ist hier definitiv gegeben. Auch die Art und Weise wie man solche Quests startet, ist witzig. Da läuft man nichtsahnend einen Weg entlang und wird plötzlich von einer Zwischensequenz überrascht, die den Startschuss ebenjener Nebengeschichte startet. Aber auch so könnt ihr die Zeit bei einer Runde Karaoke, einer Partie Schere, Stein, Papier oder Gemüse anbauen verstreichen lassen.
Grafik und Musik
Wie anfänglich erwähnt, ist die Erstveröffentlichung des Titels eine ganze Weile her. 2014 folgte die Veröffentlichung für die PlayStation 3 bzw. PlayStation 4 und das merkt man an einigen Stellen. Mit der Neuauflage hat man versucht die veraltete Technik aufzupolieren, was durchaus gut gelungen ist. Insbesondere die synchronisierten Zwischensequenzen sind sehr schön anzusehen, während kleinere Cutscenes eher schlecht gealtert sind. Insbesondere In-Game merkt man grafisch, dass der Ursprung des Videospiels fast zehn Jahre zurückliegt. Nichtsdestotrotz wird die Atmosphäre der besonderen Ära wunderbar eingefangen, sodass man gerne in die Welt der Samurai eintaucht. Das hat das Videospiel auch der musikalischen Untermalung zu verdanken, die einiges zum Gesamtbild beiträgt. Wichtig zu erwähnen ist, dass das Spiel nur über die japanische Synchronisation verfügt. Wer also eine englische oder gar eine deutsche Synchronisation erwartet hat, wird hier enttäuscht sein.
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