Forspoken ist eines der umstrittensten Spiele in diesem Jahr. Wir erklären euch, warum wir trotzdem viel Spaß bei dem Spiel haben.
Von New York in eine Fantasy-Welt
Wir starten das Spiel mit der Protagonistin Frey in New York. Dort lernen wir ihr hartes und kriminelles Leben auf den Straßen von New York kennen. Eine besondere Liebe hat sie zu ihrer Katze Homer. Ein kleiner Vorgeschmack darauf, dass wir in diesem Spiel viele Katzen sehen werden. Eines Tages findet Frey einen mysteriösen Armreif, welcher sich anschließend nicht mehr von ihrem Arm lösen lässt. Dieser kann sprechen und entpuppt sich schnell als ihr helfender Begleiter im Spiel.
Anschließend wird sie durch ein auftauchendes Portal in die Fantasy-Welt von Athia gezogen. Dort lernt sie schnell, dass das kein Traum ist und sie nun um ihr Überleben kämpfen muss. Ihr netter Armreif gibt ihr den Tipp, dass sie die 4 Tantas besiegen muss, damit sie in ihre richtige Welt zurückkehren kann. Anschließend beginnt das Abenteuer. Zudem empfanden wir den Einstieg viel gelungener als in der Demo. Ehrlich gesagt, hat sich Square Enix mit der Demo insgesamt keinen gefallen getan, da es für viele auch eine Überforderung mit vielen Informationen und Fähigkeiten war. In der Demo war es uns beispielsweise unklar, mit welcher mysteriösen Stimme Frey spricht. In dem fertigen Spiel hingegen war die Einleitung zu dem Reif verständlich gelungen.
Eine tote Welt durch den Bruch
In Athia angekommen erfahren wir, dass eine mysteriöse Katastrophe, der sogenannte Bruch, das ganze Leben in Athia auslöscht. Jedes Lebewesen mutiert zu einer zombieähnlichen Kreatur, wenn es zu lange dem Bruch ausgesetzt wird. Aufgrund dessen gibt es in dem Spiel auch keine richtigen Städte und Dörfer, da diese alle dem Bruch zum Opfer gefallen sind. Stattdessen sind diese Orte nun ausgestorben und wenn wir eine frühere Stadt erreichen, bekommen wir es schnell mit den Zombie-Bewohnern als Gegner zu tun. Lediglich Frey ist aufgrund ihrer besonderen Kräfte immun gegen die Auswirkungen des Bruchs und kann problemlos durch die gesamte Welt von Athia spazieren. Es existiert lediglich Cipal als einzige große Haupstadt mit Menschenleben und NPCs, da der Bruch die Mauern der Stadt nicht durchdringt.
An dieser Stelle empfanden wir es als sehr schade, dass man dieses Argument nicht genutzt hat, um mehrere kleinere Städte in dem Spiel zu integrieren. Stattdessen wirkte die Welt deswegen sehr ausgestorben. Dies war zwar die Intention der Entwickler, fördert aber nicht den Spielspaß. Hier hatten wir das Gefühl, dass die Entwickler zu faul waren oder es zu wenig Budget gab, um weitere lebendige Orte in das Spiel zu integrieren. Zudem wirkte Cipal als Hauptstadt ebenfalls relativ starr auf uns. Da fehlte die Dynamik und das Leben. In anderen Spielen von Square Enix wurde dies insgesamt besser gelöst. Dort war die Welt öfter sehr düster, aber es gab einladende und vielfältige Dörfer mit interessanten Persönlichkeiten. Trotzdem bot die Map viele interessante Orte zum Entdecken, an denen man viel Spaß beim Kämpfen hatte, aber ebenfalls außergewöhnliche Gegenstände finden konnte oder Frey mit Verbesserungen ihrer Werte belohnt wurde.
Das Gameplay
Die größte Stärke des Spiels ist das Gameplay. Wir erlernen mit Frey verschiedene Zauber. Je weiter wir in der Haupthandlung fortschreiten, desto mächtigere Zauber erlernen wir. Zudem ist es uns immer möglich zwischen den verschiedenen Fähigkeiten zu wechseln. Zu Beginn wirkt es noch etwas eintönig, jedoch beherrschen wir am Ende der Haupthandlung alle Zauberarten. Anschließend macht es ganz viel Spaß unsere neue Starke Macht gegenüber den Monstern zu demonstrieren. Das entpuppt sich schnell in ein Feuerwerk der Magie. Im Gegensatz zur Demo fanden wir es gut, anfangs nicht alle Zauber zu können, sondern diese nach und nach zu erlernen. So fühlt man sich nicht direkt so überfordert und kann die unterschiedlichen Fähigkeiten in Ruhe ausprobieren.
Zusätzlich ist der Parkour in Forspoken sehr gut gelungen. Mit Frey durch das Land zu ziehen und dank der Magie durch die Gegend zu hüpfen macht viel Spaß. Zudem ist dies als Kampfelement ebenfalls sehr gelungen. So wirken die Kämpfe oft dynamisch und wir können uns unterschiedliche Herangehensweisen gegen verschiedene Gegnertypen überlegen. Beachtet, dass das Spiel auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad wirklich einfach ist. Das kam uns eher wie ein Cheatmodus statt ein einfacher Schwierigkeitsgrad vor. Denn das Sterben war dabei irgendwie unmöglich, was wir etwas seltsam fanden.
Grafik und Atmosphäre
Grafisch war das Spiel teilweise sehr stark, aber öfter auch enttäuschend. Die Cinematic-Szenen waren immer schön anzusehen und bieten einen dramatischen Spannungsbogen. Zudem haben uns die Effekte der magischen Attacken öfter beeindruckt. Das macht grade beim ersten Ausprobieren eine Menge Spaß. Dabei gibt es teilweise richtige Feuerwände, wodurch die Attacken viel mächtiger wirken. Zusätzlich haben uns einige außergewöhnliche Orte in der Landschaft beeindruckt. Dabei macht es Spaß diese zu entdecken.
Allerdings haben wir bei der Belichtung öfter deutliche Schwächen festgestellt. Oft war der Weißanteil viel zu hoch, wodurch es einfach unschön aussah. Dies lässt sich öfters auf die ungünstige Sonneneinstrahlung zurückführen, welche einige Stellen deutlich zu hell aussehen lässt. Zudem wirken die Texturen öfter eher matschig und nicht so detailliert. Dies fällt besonders in der Hauptstadt Cipal auf. Dies haben wir euch in den zwei unteren Screenshots demonstriert.
Eine mysteriöse und spannende Geschichte
Neben dem Gameplay war die Haupthandlung unserer Meinung nach die größte Stärke des Spiels. Diese hat unser Interesse gepackt und uns dazu gebracht, dass Spiel mit voller Begeisterung zu spielen. Die Erzählweise ist sehr mysteriös und es tauchen viele Geheimnisse auf. Man fragt sich beispielsweise, ob Frey jemals in ihre Welt zurückkehren kann und ob der Bruch aufgehalten wird. Zudem wird die Geschichte rund um die 4 Tantas sehr spannend erzählt, wodurch diese Charaktere eine besondere Bedeutung erhalten. Wir fragen uns immer mehr, was es mit den Tantas auf sich hat und was passiert, wenn wir alle besiegt haben.
An dieser Stelle gefällt uns sehr, dass die Handlung viele unerwartete Wendungen und Überraschungen für uns parat hat. Frey als Charakter ist insgesamt sehr umstritten, doch uns hat dieser jugendliche und zickige Stil gefallen. Das war für einen Helden mal etwas Neues und wir würden uns wahrscheinlich genauso fühlen, wenn wir plötzlich in so eine trostlose Welt reingezogen werden. Frey war eine interessante Kombination, da ihre jugendliche Sprachweise auf den mittelalterlichen Sprachstil in Athia gestoßen ist, was an manchen Stellen sehr witzig anzusehen war. Zudem waren wir beeindruckt, dass es in dem Spiel eine deutsche Synchronisation gab, welche auch sehr gut umgesetzt war. Das ist in japanischen Spielen von Square Enix selten anzutreffen, weswegen die deutsche Synchronisation ein großer Pluspunkt ist.
Zudem hat uns die musikalische Untermalung insgesamt, vor allem in den Cutscenes sehr gut gefallen. An manchen Stellen war es jedoch etwas zu düster. Zur Abwechslung etwas fröhliche Musik hätte auch mal gut getan. Letztendlich ist die Haupthandlung etwas kurz um sie als einziges Kaufargument für das ganze Spiel zu nutzen. Nach ca. 17 Stunden haben wir das Spiel durchgespielt und dabei haben wir uns an der ein oder anderen Stelle viel Zeit gelassen. Deswegen wäre das Spiel wohl deutlich schneller zu Ende, wenn man lediglich die Haupthandlung verfolgt hätte.
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Gameplay-Showcase zum Spiel
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