Fire Emblem Warriors: Three Hopes
© 2022 Nintendo.
Mit „Fire Emblem Warriors: Three Hopes“ veröffentlichte Nintendo im vergangenen Juni einen neuen „Musou“-Titel für seine Hybrid-Konsole. Doch anders als sein Vorgänger wird hier kein sinnloser und stumpfer Prügler mit einem zufällig und bunt gemischten Raster von Charakteren geboten. Stattdessen ist die Geschichte in der Welt von „Fire Emblem: Three Houses“ zu verorten – dem letzten Hauptableger der beliebten Taktik-RPG-Reihe. Konzepttechnisch ähnelt dieser Titel somit dem im November 2020 erschienenen Spiel „Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung“. Ob diese „Musou“-Formel auch ein weiteres Mal funktioniert, erfahrt ihr im Folgenden.

Drei Häuser, drei Schicksale, eine Wahl

In „Fire Emblem Warriors: Three Hopes“ schlüpfen wir in die Rolle von Shez, ein Söldner / eine Söldnerin, der / die eines Tages auf dem Schlachtfeld dem „Bleichen Dämon“ Byleth gegenübersteht. Wie zu erwarten, hat der Held aus dem letzten Hauptableger leichtes Spiel und weist uns recht schnell in die Schranken. Sichtlich von unserem Talent beeindruckt, nimmt uns Byleth gleich zur Militärakademie mit, wo wir die zukünftigen Herrscher von Fódlan treffen: Edelgard, die baldige Kaiserin von Adrestia, Prinz Dimitri aus dem Königreich Faerghus und Claude aus der Allianz von Leicester. Auch sie sind von unserem Können überzeugt und buhlen um unsere Gunst. Daher haben wir nun die Qual der Wahl: Wir müssen uns nämlich zwischen den „Schwarzen Adlern“, „Blauen Löwen“ und „Goldenen Hirschen“ entscheiden (wir haben uns übrigens für Claude entschieden). Mit der Wahl des Hauses endet auch vorzeitig unser aufregendes Dasein als Söldner bzw. Söldnerin und wir fristen fortan ein Leben eines / einer gewöhnlichen Schüler / Schülerin. Der Frieden ist allerdings nicht von Dauer: Denn nur wenige Jahre nachdem wir uns an der Akademie eingeschrieben haben, brodelt es überall in Fódlan…

Fire Emblem Warriors: Three Hopes
© 2022 Nintendo.

Die Mischung macht’s

„Fire Emblem Warriors: Three Hopes“ versteht sich nicht als Fortsetzung zum Hauptspiel, das im Jahr 2019 erstmals für die Nintendo Switch veröffentlicht wurde. Die Geschehnisse werden auch nicht aus einer anderen Perspektive erzählt. Vielmehr handelt es sich hierbei um eine „Was wäre wenn“-Geschichte, die in einem „Musou“-Gewand verpackt wurde. Was man davon halten kann, ist jedem selbst überlassen. Geschmäcker sind nämlich bekanntlich verschieden. Allerdings konnte uns der Mix zwischen einer fesselnden Geschichte und dynamischen Echtzeitkämpfen auf ganzer Linie überzeugen. Denn anders als bei „Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung”, wo wir immer mal wieder mit unschönen und häufig auftretenden Frame-Rate-Problemen zu kämpfen hatten, läuft „Fire Emblem: Three Hopes“ weitaus flüssiger. Einbrüche oder Ruckler konnten wir sowohl im Handheld- als auch Dock-Modus nicht feststellen. Auch optisch wusste der Titel zu überzeugen. Die Charaktermodelle wirken insgesamt sehr detailliert, wobei einzig die Schauplätze vereinzelt eine matschige Textur aufweisten. Dies ist allerdings zu verkraften und beeinflusst das Spielgeschehen nicht sonderlich.

Taktik trifft auf Echtzeitkämpfe

Ähnlich wie in „Fire Emblem: Three Houses“ werden auch im Spin-Off-Titel verschiedene Routen geboten. Dabei gleicht kein Weg dem anderen, da jedes Haus ihre eigenen Probleme und Herausforderungen zu bewältigen hat. Dadurch bietet der Titel unglaublich viel Inhalt, denn jede Route verspricht inklusive den zahlreichen Nebenquests Pi Mal Daumen 30 bis 40 Stunden Spielspaß. Das Gameplay selbst ist „Musou“-typisch: Wir führen in Echtzeit gewaltige Schlachten mit mehreren hundert Gegnern und machen sie per Knopfdruck mit ansehnlichen Kampftechniken platt. Dabei darf selbstverständlich das Taktische nicht zu kurz kommen. Wir können nämlich während des gesamten Kampfgeschehens zwischen unseren Mitstreitern wechseln und ihre individuellen Stärken zu Nutze machen. Allerdings sollten die erteilten Befehle taktisch gut überlegt sein, denn jeder Fehler wird gnadenlos bestraft. Vor allem dann, wenn der Klassik-Modus aktiviert ist. In dieser besonderen Einstellung kehren unsere gefallenen Helden nach einer geführten Schlacht nicht an unsere Seite wieder zurück. Auf diesen Modus haben wir dankend verzichtet.

Nach jeder erfolgreich abgeschlossenen Neben-und Hauptmission erwarten uns diverse Belohnungen. Diese sind zumeist Ressourcen oder Gold mit denen wir unsere Ausrüstung nachbesseren, neue Klassen freischalten und unser Lager zusätzlich ausbauen können. Dies ist durchaus sinnvoll und empfehlenswert, da unter anderem die Moral unserer Truppen gesteigert wird. Unser Lager ist nicht nur von militärischer Bedeutung, sondern ist auch Dreh-und Angelpunkt für soziale Interaktionen. Denn hier können wir gemeinsam mit unseren Verbündeten kochen, reiten oder auch trainieren. Auch können wir gemeinsam mit anderen Weggefährten in entspannter Atmosphäre genüsslich einen Tee schlürfen.

© 2022 Nintendo.

Ein Fest für die Ohren

Die musikalische Untermalung ist eine der größten Stärken des Spiels. Sei es die Schlachtmusik oder die Musik während eines entspannten Spaziergangs – audiotechnisch gibt es an „Fire Emblem Three Hopes“ nichts auszusetzen. Sie hat zu jedem Zeitpunkt gepasst und motivierte zum Spielen. „Fire Emblem Three Hopes“ kommt sowohl mit englischer als auch mit japanischer Vertonung daher, die von einer gelungenen deutschen Untertitelung begleitet wird. Für letztere konnte man den gesamten Sprechercast vom Hauptableger erneut mit an Bord holen, was uns persönlich sehr gefreut hat. Eine deutsche Sprachausgabe wird hingegen schmerzlich vermisst.

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Überblick der Rezensionen
Handlung
9
Grafik
8
Musik
10
Spielspaß
8
Gin
Redakteur für Anime, TV und Industrie.
spiele-review-fire-emblem-warriors-three-hopes-nintendo-switch„Fire Emblem Warriors: Three Hopes” ist eine willkommene Abwechslung und bietet vor allem für Fans der beliebten Taktik-RPG-Reihe viel Inhalt. Es wird eine packende und epische Story geboten, die mit flüssigen Echtzeitkämpfen kombiniert wird. Das Ganze kommt dabei mit einem grandiosen Soundtrack und einer gelungenen japanischen Vertonung daher. Allerdings müssen wir kleinere Abstriche beim Gameplay machen, da dieses nach einer gewissen Zeit doch sehr eintönig wirkt. Mit dieser Problematik sieht sich aber nahezu jeder „Musou”-Titel konfrontiert, weshalb dieser Kritikpunkt nicht so schwer in die Bewertung fällt. Neulinge (also diejenigen, die „Fire Emblem: Three Hopes” nicht kennen) werden mit diesem Titel sicherlich ihre Schwierigkeiten haben eine Bindung zu den Charakteren aufzubauen, da doch eine gewisse Vertrautheit für die Welt von Vorteil ist.
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