©2006 Kadokawa Shoten / Welcome to the N-H-K Partners

“Welcome to the N.H.K.” gilt unter Anime-Fans als absoluter Klassiker. Obwohl der Anime bereits im Jahr 2006 erschien, fand die Serie erst seit dem Jahr 2021 dank AniMoon Publishing ihren Weg nach Deutschland. Nachdem wir bereits Volume 1 und 2 der Hikikomori-Comedy reviewt haben, schauen wir uns nun auch Volume 3 an.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

CN: Depressionen und Suizid

Im nächsten Abschnitt besprechen wir Aspekte der Handlung von „Welcome to the N.H.K“, die sich mit Depressionen und explizit mit Suizidgedanken und Suizidplänen auseinandersetzen. Sollte euch das Thema schnell triggern, empfehlen wir euch, den Abschnitt zu überspringen. Solltet ihr selbst Suizidgedanken haben, dann sucht euch bitte professionelle Hilfe. Ihr könnt euch auch hier bei der Telefonseelsorge (https://www.telefonseelsorge.de/) Hilfe holen. Denkt bitte immer daran, dass ihr nie ganz allein mit euren Problemen seid!

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Es gibt immer einen Weg

Tatsuhiro ist immer noch mit der Suizid-Gruppe auf einer einsamen Insel gefangen und das, obwohl er sich eigentlich nicht das Leben nehmen möchte. Tatsächlich war er nur Hitomi gefolgt, mit der er sich auf einer romantischen Reise wähnte. Doch es hat sich herausgestellt, dass Hitomi suizidgefährdet ist. Nun versucht Tatsuhiro alles in seiner Macht stehende zu tun, um den Selbstmord-Versuch der Gruppe soweit es geht hinauszuzögern. Gleichzeitig versuchen Hitomis Freund, der wegen seiner Arbeit nur wenig Zeit mit Hitomi verbringen konnte, Kaoru und Misaki das schlimmste zu verhindern und den Suizid zu stoppen.

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Während unser Retter-Trio also versucht, herauszufinden, wo sich der Suizid-Club befindet, verbrennt der Anführer der Truppe seine letzten Benzin-Reserven, damit niemand mehr von der Insel flüchten kann und somit alle gemeinsam entschlossen in den Tod gehen. Sobald das Lagerfeuer erlischt, haben die Fünf vor, auf die Klippen der Insel zu klettern und sich gemeinsam in die Tiefen des Meeres zu stürzen – nicht jedoch ohne eine letzte Mahlzeit und viel guten Sake. In heiterer Atmosphäre sprechen die Fünf von ihren Leben und was sie dazu getrieben hat, Suizid begehen zu wollen. Tatsuhiro, der langsam aber sicher jede Hoffnung aufgibt lebend von der Insel zu kommen, tut immer noch so, als ob er sich mit seinem Schicksal abgefunden hat und frohen Mutes seinen Kameraden in den Tod folgen wird. Als sie dann jedoch auf die Klippen klettern und sich gemeinsam hinunter stürzen wollen, kommt es ganz anders: Einer nach dem anderen beginnt ernsthaft zu zweifeln, sodass am Ende nur noch Hitomi sterben möchte. Doch auch das ändert sich, da ihr Freund, Kaoru und Misaki gerade noch rechtzeitig kommen. Hitomis Freund entschuldigt sich für seine Abwesenheit und hält um ihre Hand an, was sie final dazu bringt, doch leben zu wollen. Nur Tatsuhiro hat seine Meinung geändert. Was ist sein Leben als Hikikomori schon Wert? So ohne Freundin, ohne Job, ohne Geld, ohne Freunde? Ihn würde doch eh niemand vermissen. Zum Glück schafft Misaki es mit etwas Überzeugungsarbeit Tatsuhiro vom Springen abzubringen.

Das MMO nur mal „austesten“

Nach dem Suizid-Trip auf der einsamen Insel ist Tatsuhiro ein gebrochener Mann. Wie konnte er auch nur einen Gedanken daran verschwenden sich umbringen zu wollen? Einfach unglaublich. Doch was nun? Inmitten seiner Sinnes-Krise erreicht ihn ein Anruf seiner Mutter. Leider hat Tatsuhiros Vater wegen einer Umstrukturierung in seiner Firma seinen Job verloren. Da seine Eltern nun von staatlicher Hilfe leben müssen, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sein Unterhalts-Geld zu halbieren. Was soll Tatsuhiro nun tun? Er hat es bisher doch kaum geschafft von dem zu leben, was seine Eltern ihm monatlich überwiesen haben. Da kommt ihm eine seiner „brillanten“ Einfälle: Eine Junge, der Teil der Suizid-Gruppe war, gab ihm einen Gutschein-Code für ein Online-MMO, in dem man die Items aus dem Spiel gegen Echtgeld eintauschen kann. Wenn er es richtig anstellt, dann könnte er doch vielleicht davon leben, oder? Also stürzt er sich Hals über Kopf in seine nächste Sucht.

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Relativ schnell bemerkt Tatsuhiro jedoch: Ein MMO ohne Party zu spielen wird ab einem gewissen Punkt schier unmöglich. Ein Party-Mitglied muss her, dringend. Aber wie? Dank seiner sozialen Ängste gelingt es Tatsuhiro nicht einmal jemanden in-game anzusprechen. Das muss er jedoch auch gar nicht, da er zufällig auf die hilflose Mia trifft, die er vor einem starken Mob rettet. Da das niedliche Cat-Girl Mia nur eine Heilerin ist fällt es ihr schwer zu leveln und Gegner zu besiegen. Daher schlägt sie unserem Helden vor sich zu einer Party zusammen zu tun, um gemeinsam Tatsuhiros Ziel zu erreichen seinen Unterhalt durch das MMO zu verdienen. Doch nicht alles ist, wie es scheint, und Tatsuhiro wird nicht ewig vor dem echten Leben weglaufen können.

Die gute alte Pyramide

Als Tatsuhiro endlich aus seiner MMO-Sucht brechen kann, erhält er einen unverhofften Anruf: Seine alte Klassenkameradin Megumi Kobayashi, die damals die Schülersprecherin seiner Schule war, möchte sich nach all der Zeit mit Tatsuhiro treffen. Unser Held, der eh nichts Besseres zu tun hat, und jede Ablenkung gebrauchen kann, folgt dem Anruf und trifft sich auf der Stelle mit Megumi. Auf den ersten Blick erkennt er die nun sehr modische und moderne junge Frau gar nicht, war sie zu Schulzeiten doch sehr streng. Die beiden unterhalten sich über ihr Leben nach der Hochschule, doch schnell bemerkt Megumi, dass mit Tatsuhiro etwas nicht stimmt. Recht schnell gelingt es ihr aus ihm herauszukitzeln, dass er zu einem Hikikomori geworden ist. Megumi hat Mitleid mit Tatsuhiro und beschließt deshalb ihm von ihrem Mentor zu berichten, der durch Willenskraft alles in seinem Leben erreicht hat, was er erreichen wollte. Sie bietet ihm an, ihn zu ihrem Mentor zu bringen, da sie eh auf dem Weg war ihn zu treffen. Da sagt unser Held nicht Nein und begleitet Megumi in die absolute Pampa, um ihr Idol kennen zu lernen.

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Als sie jedoch bei seinem Haus angekommen sind, bemerkt Tatsuhiro, dass irgendetwas nicht mit rechten Dingen vor sich geht. Und tatsächlich: Das „Treffen“ entpuppt sich als wenig mehr als eine Art Kaffee-Fahrt bei der ein so genanntes Pyramiden-System beworben wird. Das bedeutet, dass es die wichtigste Aufgabe eines jeden Teilnehmers ist, neue Händler für das System anzuwerben, die ihnen dann einen Anteil an ihren Gewinnen zahlen müssen. Doch Tatsuhiro ist nicht blöd und verschwindet bevor die Yakuza, die vor der Haustüre stehen, ihn nicht mehr durchlassen. Doch Megumi, die nichts anderes vorhatte als Tatsuhiro in das Pyramiden-System zu ziehen, hat noch einige Asse im Ärmel, um jemanden wie Tatsuhiro zu „überzeugen“. Was diese Asse sind müsst ihr jedoch selbst herausfinden.

Volume 3 von „Welcome to the N.H.K.“ hat es leider geschafft uns an ein paar Stellen sehr zu enttäuschen. Dabei beginnt das Volume stark mit den Episoden um die Suizid-Insel und auch mit dem, was danach kam. Doch an einigen Stellen musste man sich nicht nur die Frage stellen, ob Tatsuhiro tatsächlich der Held der Geschichte sein kann, sondern auch, ob unser Held vielleicht dümmer ist, als wir erwartet haben. Nicht nur tut Tatsuhiro beizeiten so, als ob er Misaki schlagen wolle, um ihre Reaktion, die offensichtlich durch ein Trauma ausgelöst wird, zu triggern. Insbesondere gegen Ende des Volumes treffen er, aber auch Misaki und Kaoru Entscheidungen, die absolut atypisch für unsere Helden sind. Zum Glück löst sich der Konflikt relativ schnell auf, sodass diese Entscheidungen nur kurzen Bestand haben. Allerdings haben uns diese Diskrepanzen im Charakter-Verhalten doch sehr gestört.

Bild und Animation

Volume 3 von „Welcome to the N.H.K.“ wurde in 1080p und 16:9 gemastert. Das sorgt für ein überwiegend klares Bild. Da der Anime bereits 15 Jahre alt ist, wirkt er selbst auf Blu-Ray in manchen Szenen etwas unscharf. Da es sich jedoch um einen solch alten Anime handelt, war das zu erwarten. Wir waren eher positiv davon überrascht, wie klar das Bild in einigen Szenen dennoch ist.

Animationstechnisch gibt es wenig Neues zu Volume 3 von „Welcome to the N.H.K.“ zu sagen. Der Anime hat immer noch seine visuellen Hoch- und Tiefpunkte. Bezüglich des Art-Styles lässt sich „Welcome to the N.H.K.“ weiterhin sehr leicht den 2000ern zuzuordnen. Eine Szene, in der Tatsuhiro und Megumi durch einen Sonnenuntergang wandern (auf dem Weg zu ihrem „Mentor“) ist uns jedoch besonders positiv aufgefallen. Ansonsten heißt es:“ Business as usual“

Ton und Synchronisation

Erst einmal die technischen Daten: Der Anime ist auf der Disc mit japanischem und deutschem Ton verfügbar, ersteres natürlich mit deutschen Untertiteln und beides im Format DTS-HD 2.0. Insgesamt ist der Ton sehr klar und man kann deutlich das Gesprochene von Hintergrundgeräuschen und der Musik unterscheiden. Das sorgt für ein sehr angenehmes Hörerlebnis, welches nicht durch zu laute oder leise Segmente gestört wird.

Bei der Synchronisation hat sich, wie zu erwarten war, wenig getan. Die Synchro ist immer noch sehr gelungen und die Synchronsprecher:innen geben offensichtlich ihr Bestes, um den doch teilweise sehr wilden Charakteren gerecht zu werden. Da kann man nur Lob aussprechen. Genauso wie für Franziska Friede, die mit Megumi Kobayashi einen neu dazugestoßenen Charakter vertont. Dabei versprüht sie viel Witz und Charme, lässt jedoch auch die heimtückische, beinahe bösartige Seite Megumis immer wieder hervorblitzen. Nicht nur hat uns ihre Perfomance sehr gefallen. Sie hat uns auch regelmäßig zum Lachen gebracht. Alles in allem handelt es sich weiterhin einen gelungenen Job den Kölnsynchron, Daniel Käser als Regisseur, sowie der Cast an Synchronsprecher:innen hier abliefern.

Physische Umsetzung

Wie ihr es von uns schon kennt, hat die physische Umsetzung des Produkts keinen Einfluss auf die Gesamtwertung des Reviews. Dieser Abschnitt dient mehr dazu, euch ein Bild von dem zu vermitteln, was euch als Käufer erwartet. Dabei beziehen sich alle Beschreibungen auf die Blu-Ray-Fassung des dritten Volumes von „Welcome to the N.H.K.“.

„Welcome to the N.H.K.“ kommt in der Mediabook-Version namensgebend in einem schicken Mediabook daher. Dieses zeigt auf der einen Seite Misaki in einem Strand-Outfit. Auf der anderen Seite sind Misaki und Megumi in ihren Schul-Uniformen zu sehen. Auf dem Rücken ist der Titel des Anime, sowie die Volume-Nummer zu sehen. Das Mediabook ist sehr stabil und von hoher Qualität. Sehr erfreulich ist auch, dass auf diesem kein FSK-Logo aufgedruckt ist. Als Extra zu Volume 3 gibt es eine kleine Acryl-Figur von Misaki sowie einen kurzen Character-Guide.

Allgemeine Daten

Veröffentlichung: 4. März 2022

Publisher: AniMoon Publishing

Genre: Comedy, Romance, Psychological

Laufzeit: 142 Minuten

FSK: 16

Bild: 1080p

Ton/Sprache: DTS-HD Master Audio 2.0 (Deutsch und Japanisch)

Untertitel: Deutsch

Bei Amazon.de bestellen:

Handlung:

Es ist passiert! Der Anruf von Tatsuhiros Mutter ist sein letzter Sargnagel: Ihm wird das Geld gekürzt! Um nun irgendwie an Zaster zu kommen, stürzt er sich in ein Online MMORPG, mit dem Plan, virtuelle Gegenstände für echtes Geld zu verkaufen. Während er im Spielgeschehen versinkt und sein tägliches Leben und seine wenigen sozialen Kontakte immer mehr vernachlässigt, trifft er im Spiel auf die unbekannte, aber überaus niedliche Mia, die sich ihm kurzerhand anschließt…

Alle Reviews auf AnimeNachrichten.de spiegeln die Meinung des jeweiligen Autors wider.

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Überblick der Rezensionen
Handlung
7.0
Charakterentwicklung
8.0
Animation
7.5
Synchronisation
9.5
Unterhaltung
9.0
Noé
Hi, ich bin Noé und seit 2018 bei Animenachrichten.de. Ich bin ein typischer Anime-Fan aus der Generation RTL 2 und mit Card Captor Sakura und Detektiv Conan großgeworden. 2019 hab ich ein halbes Jahr aus Kyoto berichtet. Bei AN schreibe ich vorrangig Anime- und Gaming-News, bin aber auch dafür bekannt ab und zu etwas kreativ zu werden. ^^
review-welcome-to-the-n-h-k-vol-3-blu-rayVol. 3 von „Welcome to the N.H.K.” setzt grundsätzlich den positiven Trend, den Vol. 1 und 2 vorgegeben haben, weiter fort. Allerdings schwächelt unserer Meinung nach die Story ein wenig, insbesondere wegen der teilweise unglaubwürdigen Entscheidungen, die Tatsuhiro in späteren Episoden trifft. Allerdings schafft der Plot es sich kurz vor knapp zu fangen, sodass der Gesamteindruck weiterhin eher positiv ist. Die deutsche Synchronisation weiß weiterhin zu überzeugen, mit großartigen Synchronsprecher:innen, die wirklich wissen, wie sie ihren Charakteren Leben einhauchen und von der Newcomerin im Cast, Franziska Friede, perfekt ergänzt werden. Wer bereits Volume 1 und 2 von „Welcome to the N.H.K." im Regal stehen hat, kann hier natürlich definitiv wieder bedenkenlos zugreifen.
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