©Atsuko Yusen via Twitter

Zusammen mit den anderen Februar-Neuheiten von TOKYOPOP kam auch „Unsere gemeinsamen Tage“ von Atsuko Yusen in den Handel – ein Einzelband, der die sowohl einfühlsame als auch humorvolle Geschichte von Enoki und Shirataki erzählt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch auch wenn die beiden aus völlig verschiedenen Welten zu sein scheinen, haben sie zumindest ihre Gefühle füreinander gemeinsam – und die Fähigkeit, den anderen mit der eigenen Art und Weise jedes Mal aufs Neue zu überraschen. Enoki, der Nerd aus dem Technik-Club und Shirataki, der perfekteste Kerl der Schule: In „Unsere gemeinsame Tage“ erzählt uns Atsuko Yusen ihre Geschichte.

Wir hatten dank TOKYOPOP die Gelegenheit in diesen Einzelband zu schnuppern und verraten Euch in unserer Review, worauf ihr Euch einstellen solltet!

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Die Handlung

Ein bisschen verzweifelt versucht Junpei Enoki die Werbeflyer des Elektrotechnik-Clubs seiner Schule unter die Leute zu bringen. Von den meisten seiner Mitschüler wird er einfach ignoriert, doch bei einem Rempler passiert das, was passieren musste – die wertvollen Zettel fallen zu Boden. Schnell versucht der Nerd das durch die Gegend wirbelnde Papier wieder in seine Hände zu bringen, als sich ein Schüler zu ihm hinunterbeugt und ein Exemplar aufhebt. Als Enoki aufblickt, steht ihm der perfekte Ryosuke Shirataki gegenüber. Doch anders als erwartet, reicht er ihm nicht den Fyler, sondern geht ohne ein Wort an ihm vorbei. Genau von solchen „Normalos“ soll sich Enoki fernhalten, ruft ihm sein plötzlich auftauchender Präsident des Clubs in Erinnerung. Diese Menschen sind ihre Feinde, Geschöpfe die sie mit ihren Worten verletzten und ihr Selbstbewusstsein zerschlagen. Außerdem haben die drei Jungen aus dem Tech-Club eine Mission: Um die Schließung ihres Clubs zu verhindern, brauchen sie dringend ein viertes Mitglied, das sich bei ihnen einschreibt. Die Mission droht allerdings zu scheitern, denn allzu viele Zettel haben die Tech-Nerds noch nicht verteilt.
Sie wissen nicht, dass der perfekte Shirataki beim Blick auf ihren Werbeslogan „Öffne mit uns das Tor in eine neue Welt“ gerade dabei ist, eine Entscheidung zu fällen, die sie alle betreffen wird.

Die freudige Nachricht, dass der Tech-Club weiter bestehen darf, empfangen die Jungs am nächsten Tag. Damit auch wirklich gar nichts schief geht, beschließt Enoki ihr neues Mitglied vom Klassenzimmer aus direkt abzuholen und zu begleiten. Eigentlich will Shirataki nur schnell nach Hause, aber der kleine Wirbelwind Enoki lässt ihn nicht zu Wort kommen und zieht ihn mit sich. Doch die Vorstellrunde im Club endet anders als erhofft. Mit seiner sehr direkten, fast schon unhöflichen Art und Weise gibt der Star der Schule zu verstehen, dass er doch kein Interesse an dem Club hat, nachdem er gehört hat, was die genauen Inhalte sein sollen. Doch weil sein Beitritt den Fortbestand des Clubs sichert, will er nicht austreten, sondern bestimmt, dass er sich einmal die Woche blicken lassen wird. Ohne ein weiteres Wort verlässt er den Raum und lässt den wutentbrannten, fluchenden Präsidenten zurück. Anders als er ist Enoki enttäuscht, dass er Shirataki nicht wie erhofft jeden Tag sehen kann. Seine Reaktion ruft Überraschung hervor, doch er er findet an seiner coolen Art super viel Gefallen und ist voller Bewunderung für den anderen Mann.

Wie versprochen taucht Shirataki einmal die Woche auf und begegnet Enoki, der alleine auf ihn gewartet hat, während die anderen einkaufen gegangen sind. Aufgeregt beobachtet er, wie sich der „coole“ Typ auf dem Sofa niederlässt und ein Buch liest. Absolut fasziniert von ihm, starrt er ihn an. Bis ihn Shiratakis Stimme aufschreckt, die ihn sehr direkt fragt, wieso er die ganze Zeit zu ihm herüber schielt. Auch wenn Enoki das Bemerken seines Verhaltens auf übernatürliche Fähigkeiten schiebt, meint Shirataki nur, dass sein Tippen am PC aufgehört hat und er die Blicke der Anderen gewöhnt sei. Trotzdem sind die Blicke im Tech-Club anders: Düster, voller Abneigung und angewidert sollen ihn alle ansehen. Sofort dementiert Enoki diese Aussage und erklärt, dass sie sich mit seiner „Normalo“-Ausstrahlung schwertun, aber kein Problem per se mit ihm haben. Er selber findet seine „Aura“ sogar echt cool. Shirataki stolpert über den Begriff „Normalo“, worauf hin Enoki schnell erklärt, dass das die Menschen seien, die in der Realität leben und das komplette Gegenteil von ihnen als Nerd seien.

Um vom Thema abzulenken, will der Star der Schule die Games sehen, die Enoki programmiert, da ihn das noch am meisten von den Inhalten des Clubs zu interessieren scheint. Während Enoki drauf losplappert, was er alles getan hat, versinkt Shirataki in seinen Gedanken. Jetzt wo er sieht, mit welcher Begeisterung jemand etwas tut, ist er sich immer sicherer, dass er das niemals empfinden wird und er definitiv am falschen Ort ist. Als er den Blick vom Bildschirm hebt und Enoki betrachtet, erstarrt er plötzlich… Im nächsten Moment liegt Enoki unter ihm auf dem Sofa und er fragt sich, ob sich ihm an diesem Punkt nicht vielleicht doch eine neue Welt erschließt.

Wie genau diese „neue Welt“ aussieht und wie die beiden Chaoten sich etwas näher kommen, erfahrt ihr in dem Einzelband „Unsere gemeinsamen Tage“ von Atsuko Yusen, der seit dem 09. Februar 2022 bei TOKYOPOP zu erwerben ist.

Der Zeichenstil

Mit einem sehr einfach gehaltenen Stil führt uns Atsuko Yusen durch die Story von „Unsere gemeinsamen Tage“. Insbesondere die Hauptcharaktere haben viel von ihrer Aufmerksamkeit genossen und sind deswegen die schönsten Zeichnungen in dem Titel. Man bemerkt sehr deutlich, dass die Manga-ka ihre Fähigkeit in die Gesichtsausdrücke und Gesten gesteckt hat und weniger in die Hintergründe oder Nebenfiguren. Diese sind oft einfach gesichtslos oder werden durch Licht, Schatten oder ähnliches verdeckt. Zwischendurch erwischt es leider auch Enoki und Shirataki, denn man hat in einigen Panels das Gefühl, dass sie nicht mit derselben Hingabe gezeichnet wurden, wie auf den Seiten davor, doch das trübt nicht das Gesamtbild des Zeichenstils. Man muss sich auf die Zeichnungen einlassen, um den Manga genießen zu können. Jedoch passt der Stil sehr gut zu der ungezwungenen und eher lustigen Stimmung in der Story.

Über die Autorin

Atsuko Yusen ist in Japan noch ein recht wenig beschriebenes Blatt. Bisher sind erst zwei Werke von ihr veröffentlicht worden, darunter auch „Unsere gemeinsamen Tage“, mit dem sie dank TOKYOPOP hierzulande ihr Debüt feiern konnte. Der Titel erschien bereits 2018 bei Gentosha Comics und war ihr zweiter Boys-Love-Manga. Der erste, „Sugar Days“, war ursprünglich ebenfalls als Einzelband geplant, erhielt aber 2020 eine Fortsetzung. Beide Bände sollen in diesem Jahr ebenfalls hierzulande erhältlich sein – allerdings bei Egmont Manga. Fans von Yusens Werken sollten sich auf jeden Fall ihr Twitter Profil ansehen, auf dem sie von ihren Zeichnungen und Mangas berichtet.

DIE HARTEN FAKTEN

Deutscher Titel: Unsere gemeinsamen Tage
Originaltitel: Subarashii Kisetsu ni Yasashii Kimi to (素晴らしい季節に優しい君と)
Deutscher Verlag: TokyoPop
Manga-ka: Atsuko Yusen
Genre: Romance, BoysLove, Comedy
Band: Einzelband
Erscheinungstermin: 09. Februar 2022
Kapitelanzahl: 6
Seiten: 260
Extras: Farbseite in der Erstauflage

Im Handel bestellen:
Handlung:

Ein Foto von Enoki könnte im Lexikon den Begriff »Nerd« bebildern: Der Schüler ist klein und schmächtig, trägt eine große, runde Brille, liebt Technik und Videospiele und mit dem sozialen Anschluss will es auch nicht so richtig klappen. Als Enoki für den Elektrotechnik-Klub neue Mitglieder anwerben will, trifft er auf Shirataki. Dieser ist ein ehemaliges Mitglied des Baseball-Klubs und sein genaues Gegenteil: groß, muskulös und sportlich. Trotz ihrer vielen Unterschiede freunden sich die beiden jungen Männer an. In den Tagen, die sie fortan miteinander verbringen, überwinden sie ihre Vorurteile und entdecken unerwartete Gefühle …


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Überblick der Rezensionen
Gesamtwertung
6.5
littlebird
Hallöchen!! Ich bin Bella und seit September 2021 Mitglied von AnimeNachrichten! Ihr findet mich hauptsächlich im Manga und Novel- Bereich, schreibe aber auch Reviews und zocke gerne mal ^-^ Ich liebe BLs und Shojo :3 und wenn ich nicht gerade schreibe, lese ich :D
manga-review-unsere-gemeinsamen-tage-einzelband“Unsere gemeinsamen Tage” ist ein sehr sanfter, einfühlsamer Manga. Zwischenzeitlich sorgt er für das ein oder andere Lächeln und kommt fast gänzlich ohne erotische Szenen aus. Durch die Altersempfehlung kann man hier etwas in die Irre geführt werden, da Boys-Love-Titel, die ab 16 Jahren empfohlen sind, oftmals sehr explizite Szenen beinhalten, die sich nicht selten durch den gesamten Band ziehen, was hier aber nicht der Fall ist. Natürlich kommen sich die beiden Hauptcharaktere auch in dieser Form näher, allerdings spielt hier eher das Kennenlernen und Zusammenfinden eine größere Rolle. Ebenfalls dreht sich der Einzelband vor allem um Shirataki, was ihn im Laufe der Geschichte definitiv sympathischer macht. Leider wirkt das Drama rund um ihn sehr schnell abgefrühstückt und nicht so tiefgründig, wie es anfangs vielleicht vermuten lässt. Das ist sehr schade, denn dadurch verliert der Manga an Glaubwürdigkeit und macht sich damit auch irgendwie kleiner, als er sein müsste. Die Story wirkt dadurch oberflächlicher und eher sprunghaft. Ebenfalls schade ist, dass man von den “gemeinsamen” Tagen nicht wirklich etwas mitbekommt, denn die wirkliche Beziehung wird nur kurz und auch nur zum Schluss richtig vorgestellt. Allerdings muss man auch sagen, dass der Titel sich wirklich gut für Einsteiger in das Genre Boys-Love eignet. Er führt den Leser leicht und sanft an die Materie heran und überfordert damit nicht, so wie viele andere Manga es wohl tun würden. Es ist die Geschichte über den Beginn von dem, was alles noch folgen könnte. Und zu eben dem, was noch folgen könnte, findet man heutzutage auf dem deutschen Markt ja auch noch ziemlich viel Auswahl. Wer etwas Leichtes, eher Entspanntes zum Lesen sucht und vielleicht mal in das Genre Boys-Love hereinschnuppern möchte, sollte sich “Unsere gemeinsamen Tage” definitiv genauer ansehen.
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