Den ersten Teil von „Ni No Kuni“ durften wir euch ja schon bereits in einem Review vorstellen und waren ganz begeistert davon. Mit der Nintendo Switch-Version von „Ni No Kuni 2“ haben wir nun auch eine Möglichkeit, den Nachfolger für euch zu testen.
Ein märchenhaftes Anime-JRPG
Am zweiten Teil von „Ni No Kuni“ hat das gleiche Entwicklerteam gearbeitet. Der Unterschied zum ersten Teil ist, dass Studio Ghibli nicht mehr am Spiel mitgewirkt hat. Trotzdem lockt uns das Spiel wieder in eine märchenhafte Spielwelt voller Details. „Ni No Kuni 2“ spielt ca. 100 Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils. Deswegen es von Vorteil ist, wenn man den ersten Teil bereits gespielt hat, um die Ereignisse genauer zu verstehen. Unser Protagonist Evan wird zum König von Katzbuckel ernannt, da sein Vater plötzlich ermordet wurde. Dies zeigt erste Anzeichen einer aufkommenden Gefahr.
Anschließend nimmt die Maus Mausinger mit ihrer Armee das Königreich ein und besetzt den königlichen Thron. Dem jungen Evan eilt Präsident Roland zur Hilfe, welcher aus dem Paralleluniversum „Ichi no Kuni“ stammt. Dadurch gelingt Evan die Flucht und er fällt die Entscheidung, ein neues Königreich zu gründen, indem die Bevölkerung in Frieden und glücklich leben kann. Wie in den meisten JRPGs kann natürlich nicht alles fröhlich sein. Schnell wird bekannt, dass wir uns mit unseren Gefährten einer unbekannten Macht stellen müssen. Diese müssen wir bekämpfen, um den Untergang der Welt zu verhindern. Trotz der düsteren Geschehnisse, befinden wir uns in einer malerischen und lebendigen Spielwelt voller versteckter Geheimnisse.
Aus dem Vorgänger gelernt
„Ni No Kuni 2“ versucht vieles aus dem Vorgänger spielerfreundlicher zu gestalten und hat einige Verbesserungen eingebaut. Die unserer Meinung nach größte Verbesserung ist das Kampfsystem. Dieses ist nicht mehr eher passiv gestaltet wie im Vorgänger. Nun können wir aktiv mitkämpfen, wie wir es beispielsweise aus „Tales of Arise“ oder „Final Fantasy VII“ kennen. Das macht uns viel mehr Spaß und es gibt tolle Möglichkeiten, Kämpfe abwechslungsreich zu gestalten und sich individuelle Kampfstrategien zu überlegen. Erneut gibt es wieder Elementartypen und Elementarschaden, weswegen ihr das im Kampf beachten solltet.
Zudem gibt es keine Vertrauten mehr, welche euch aus dem ersten Teil bekannt sein dürften. Stattdessen haben die Entwickler nun die sogenannten Gnuffis eingeführt, welche euch im Kampf helfen. Dies sind kleine Naturgeister, welche im Hintergrund durch das Kampffeld laufen. Dort können sie besondere Fähigkeiten ausführen. Somit können die Gnuffis euch beispielsweise heilen oder einen Angriff auf den Gegner ausführen. Ihr könnt sie sammeln und großziehen. Auf ihnen lastet aber nicht der hauptsächliche Fokus im Kampf, wie im ersten Teil. Stattdessen sind sie eher kleine kosmetische Begleiter, welche euch im Kampf etwas zur Seite stehen und Vorteile bieten.
Zusätzlich trefft ihr auch auf verfluchte Gegner, welche stärker, aber selten sind. Das gibt dem Kampf eine gewisse Herausforderung. Glücklicherweise gibt es auch keine Zufallskämpfe mehr, da ihr die Gegner direkt auf der Karte sehen könnt. So habt ihr die Möglichkeit ihnen auch aus dem Weg zu gehen.
Eine wunderschöne Spielwelt mit vielen Geheimnissen
© BANDAI NAMCO Entertainment 2021 © BANDAI NAMCO Entertainment 2021
Am meisten gefällt uns an „Ni No Kuni 2“ die Spielwelt. Diese bietet viele verschiedene Facetten und viele Dinge zu entdecken. Außerdem gibt es eine Oberwelt, auf der ihr in die einzelnen Städte, Dungeons und Bereiche gehen könnt. Zusätzlich ist die Spielwelt mit einer Fülle an verschiedenen Gegnern gefüllt und es gibt immer mal wieder Schätze einzusammeln oder versteckte Orte zu erkunden. Die Oberwelt lädt immer dazu ein, alle Ecken abzusuchen. Gleichzeitig ist das Spiel sehr anfängerfreundlich und die Frustrationsgrenze ist sehr gering. Dadurch macht das Kämpfen und Leveln Spaß und ihr müsst nicht immer zwingend einen Heilpunkt aufsuchen. Auch die verschiedenen Fähigkeiten der Charaktere bieten eine tolle Vielfalt, um sich in der Spielwelt zurecht zu finden. An dieser Stelle möchten wir auch das sensationelle Charakterdesign und die grafische als auch musikalische Gestaltung des Spiels loben.
Ein Aufbauspiel im JRPG
© BANDAI NAMCO Entertainment 2021 © BANDAI NAMCO Entertainment 2021
Zu Beginn des Spiels ist dieses tolle Feature noch nicht ersichtlich, aber mit der Zeit bekommt ihr ein Aufbauspiel in euer JRPG. Dabei könnt ihr mit Evan euer eigenes Königreich „Minapolis“ aufbauen. Das erinnert etwas an „Anno“ oder „Die Siedler“ und ihr könnt in der Vogelperspektive euer Königreich aufbauen. Dazu könnt ihr neue Einrichtungen bauen oder Bürger mit der Forschung beauftragen. Dazu gibt es beispielsweise Bereiche wie Magie oder Waffen. Zudem könnt ihr neue Bewohner rekrutieren, die ihr in der Spielwelt findet. Dies geschieht durch die Erledigung einer Quest oder manchmal sogar schon durch das Ansprechen. Die komplette Mechanik rund um das Aufbauspiel zu erklären, wäre etwas komplex, aber insgesamt motiviert uns der Ausbau unseres Königreichs, das Spiel weiterzuspielen. Es ist dementsprechend eine tolle Zwischenbeschäftigung und damit ein gelungenes Spiel im Spiel.
Fazit
„Ni No Kuni 2: Schicksal eines Königreichs“ ist ein würdiger Nachfolger für den ersten Teil, auch wenn das Studio Ghibli diesmal nicht an der Entwicklung beteiligt war. Positiv ist hervorzuheben, dass das Spiel viele nervige Mechaniken aus dem ersten Teil ausgetauscht und stattdessen Verbesserungen eingebaut hat. In vielen Punkten macht sich das bemerkbar und unserer Meinung nach ist dieses Spiel auch spielenswerter und lebendiger als der erste Teil. An der ein oder anderen Stelle wurden ein paar Spielereien eingebaut, die für den ein oder anderen vielleicht von Interesse sein könnten, aber dies ist beim Spielen selbst zu entdecken.
Da wir die neue Nintendo Switch-Version getestet haben, bezieht sich unser Test und unsere Wertung explizit auf diese Version. Der große Nachteil an der Switch ist, dass das Spiel etwas ruckelig läuft und es nur 30 FPS sind. Dies ist bei einem Echtzeit-Kampfsystem an der ein oder anderen Stelle nicht wirklich optimal. Zu Beginn waren wir davon auch stark genervt, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Ebenfalls ist die Grafik auf der Switch nicht die beste. Wer anderes gewöhnt ist, sollte lieber auf die Playstation 4-Version zurückgreifen und kriegt dort wahrscheinlich ein besseres Gesamtpaket geboten. Aus diesem Grund müssen wir für die Nintendo Switch-Version auch Punkte in unseren Wertungskategorien Grafik und Spielspaß abziehen. Insgesamt ist „Ni No Kuni 2“ ein sehr gutes JRPG mit einem einem tollen Kampfsystem und einer wunderschönen Spielwelt, die man gerne entdeckt. Aus unserer Sicht ist das Spiel dennoch eine gute Empfehlung für JRPG- und Anime-Fans. Letztendlich ist es jedoch wichtig abzuwägen, auf welcher Plattform das Spielerlebnis für sich selbst zufriedenstellend sein wird.
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Launch-Trailer zum Spiel
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