Himouto! Umaru-chan
© Sankaku Head / Himouto! Umaru-chan Project
In einem kürzlich veröffentlichten Interview sprach Alejandro Rojas, Direktor des Marktforschungsunternehmen Parrot Analytics“ über den weltweiten Anime-Konsum.

Laut Rojas hat sich der weltweite Anime-Konsum seit 2017 „fast verdoppelt“. Allerdings wird betont, dass das bestehende Angebot an Anime-Produktionen nicht der weiter steigenden Nachfrage gerecht wird. So lag zwischen Mai 2020 bis April 2021 die weltweite Nachfrage für Anime bei knapp 4,7 %. Sieht man sich jedoch die betrachteten Shows an, so entfallen nur 3,2 % in die Kategorie „Anime“.

Die von „Parrot Analytics“ erhobenen Daten zeigen zudem, dass „Hulu“, gemessen an der Sehdauer der beliebteste Streaming-Dienst in den USA ist. Diese liegt aktuell bei rund 21,4%. Den zweiten Platz belegt Netflix mit einem Anteil von 18 %, gefolgt von Disney Plus mit 4,6 % Sehdauer. Die Anime-Streaming-Dienste Crunchyroll und Funimation machen jeweils 3,5 % bzw. 2,7 % aus.

Wachsende Nachfrage von Anime

Für Rojas stellt die Akquisition von Crunchyroll durch die Funimation Global Group ein Gewinn für Sony dar. Denn dadurch besteht die Möglichkeit, dass weitere potenzielle Abonnenten*Innen überzeugt werden können. Auch spielen die Nutzer*Innen selbst eine wichtige Rolle, wobei zwischen „Anime-Superfans“ und Gelegenheitsnutzern unterschieden wird. Sofern letztere tatsächlich für die wachsende Nachfrage verantwortlich ist, dann könnten größere Streaming-Plattformen wie Netflix und HBO Max ebenfalls davon profitierten. Da Anime-Titel derzeit nur als ein Teil eines umfassenderen Programmkatalogs angeboten werden, kann daher das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage eine „Expansionsmöglichkeit für mehr Produktionen darstellen“, so Rojas.

Anime-Produktionen gehen zurück

Bereits im Oktober 2020 gab das japanische Finanzforschungsunternehmen „Teikoku Databank“ bekannt, dass die Anime-Industrie  trotz Investitionen aus dem Ausland nicht mit der steigenden Nachfrage mithalten kann. Sollte dieser Zustand weiter anhalten, so ist mit zeitlich knappen Produktionsplänen und entsprechend sinkender Produktivität zu rechnen, was auf lange Sicht zu sinkenden Einnahmen führen könnte. Gleichzeitig ist die Gesamtzahl der Anime-Produktionen weiterhin rückläufig. Den Höchststand markierte bis dato das Jahr 2017 in dem 356 Projekte auf die Beine gestellt wurden. Seither sinkt die Zahl der Produktionen kontinuierlich.

Umsatzrückgang im Jahr 2020 

Erst kürzlich konnten wir zudem berichten, dass die japanische Anime-Industrie einen Umsatzrückgang von 1,8% verzeichnen musste. Das ist der erste Rückgang dieser Richtung für die japanische Animationsindustrie seit 10 Jahren. Die Umsätze der Branche beliefen sich im vergangenen Jahr auf insgesamt 251,1 Mrd. Yen (ca. 1,958 Mrd. Euro), ein Rückgang gegenüber dem Rekordwert von 255,7 Mrd. Yen (ca. 1,994 Mrd. Euro) im Jahr 2019, so die Teikoku Databank in einem aktuellen Umfragebericht.

Der durchschnittliche Jahresumsatz pro Unternehmen sank zum ersten mal seit 4 Jahren auf 831 Millionen Yen. Laut einer Umfrage mussten 37,7% der Firmen Verluste hinnehmen und 29,5% gaben an, dass ihre Gewinne gesunken sind, während gegenläufig 31,1% ein Wachstum ihres Gewinnes meldeten.

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QuelleANN
Gin
Redakteur für Anime, TV und Industrie.
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