© Nekotofu 2018

Stellt euch vor ihr wacht auf und seid plötzlich ein niedliches junges Mädchen, obwohl ihr am Vorabend noch ein klassischer männlicher „ehrenwerter Hauswächter“ (auch Neet) wart. Nicht nur das: es stellt sich heraus, dass eure 17-jährige Genie-Schwester euch mithilfe einer Droge für ein Experiment verwandelt hat. Das klingt total abgefahren? Das aber ist die Realität von Mahiro, der mit der Unterstützung seiner Schwester Mihari lernen muss das Leben eines Mädchens zu leben. Über was für Dinge er dabei stolpert, ob ihm das Leben als Mittelschul-Mädchen gefällt und vor allem was wir von dem Gender-Swap Manga halten, erfahrt ihr in dieser Review zu „Ab sofort Schwester!“ 1+2.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Die Handlung

Mahiro ist der klassische Neet. Er verbringt seinen ganzen Tag mit Erogē oder Videospielen und verlässt fast nie das Haus. Als er eines Tages nach einer langen Nacht aufwacht ist seine Stimme auf einmal viel heller. Auch ist er deutlich kleiner geworden. Dann dämmert es ihm langsam: Er ist ein Mädchen geworden. Da stürmt plötzlich seine jüngere Schwester Mihari in sein Zimmer und inspiziert das Ergebnis ihres Experiments. Tatsächlich hat ihre Droge ihren Bruder in eine Mittelschülerin verwandelt. Mahiro findet das natürlich gar nicht lustig. Nicht nur ist er zum Versuchskaninchen seiner Schwester geworden, die ihn nun von Kopf bis Fuß untersucht, nicht nur muss er sich auf der Toilette komplett umgewöhnen. Nein, auch seine geliebten Erogē machen ihm keinen Spaß mehr, und erregen ihn nicht einmal. Das wirft ihn in eine schwere Seins-Krise.

Mihiro versucht derweil Mahiro in das Leben und den Alltag eines Mädchens einzuführen. Sie zwingt ihn sich regelmäßig zu waschen, lässt ihn weiblichere Kleidung wie Röcke und Kleider tragen, und bringt ihn sogar dazu Sport zu treiben. Mihiro, der aufgrund seiner Frustration angefangen hat ein Boys Love Erogē zu spielen, um sich erregt zu fühlen, kommt das gelegen. Gemeinsam mit seiner Schwester geht er also joggen und hält trotz seiner fehlenden Kondition recht gut mit. Dann bemerkt er jedoch ein Problem: Ihm tun von der Reibung gegen die Jogging-Jacke die Nippel weh, weil er trotz Anweisung seiner Schwester keinen BH angezogen hat. Gemeinsam gehen sie also zum Unterwäsche-Geschäft, wo die Verkäuferin ihm alles erklärt und einen Sport-BH verkauft. Zwar hilft der BH beim Reibungs-Problem, jedoch nicht bei seiner andauernden Identitäts-Krise.

Was also gibt es Besseres als sich mithilfe eines MMO-RPGs von den Sorgen abzulenken. Mit einem weiblichen Avatar startet er als Heilerin in einem Fantasy-Setting. Als Straßen-Heilerin, die jedem ihre Hilfe anbietet, der sie braucht, wandert Mahiro umher, bis er von einer Gilde aufgenommen wird. Auch wenn es ihm zu Beginn noch unangenehm ist, wachsen er und die Gilde immer weiter zusammen. Eines Nachts behauptet ein kürzlich hinzugestoßenes Mitglied, dass Mahiro doch im echten Leben ein Mann sei. Dem widerspricht er, da er derzeit ja ein Mädchen ist. Also soll er das den anderen beweisen. Natürlich möchte er den anderen keine Fotos schicken, also aktiviert er der Sprachchat und liefert dank seiner Stimme den Beweis. Nicht lange dauert es, da beginnen die anderen Gilden-Mitglieder sich an sie ranzumachen. Das neue Mitglied bittet ihn sogar um ein Selfie. Wegen des Streites um Mahiro zerbricht die Gilde zwar, aber dafür entdeckt er die Freude am Selfies Machen.

Mit der Zeit wird Mahiro immer mädchenhafter. Er findet Gefallen daran seine Haare zu flechten, er beginnt Schleifen zu mögen, ja er sitzt sogar unbewusst wie ein Mädchen. Das macht ihn sauer und er versucht bewusst männlichere Posen einzunehmen. Nicht nur gelingt ihm das nicht, auch beginnt auf einmal ein Magen zu schmerzen und seine Brust zu ziehen. Zuerst können Mahiro und Mihiro sich das nicht erklären. Als der jüngeren Schwester jedoch klar wird, dass Mahiro mittlerweile einen Monat lang ein Mädchen ist wird es ihr klar: Mahiro bekommt seine erste Regel. Geschockt von dem ganzen Blut, dass daraus resultiert bittet er seine Schwester um Hilfe, die ihm daraufhin aufklärt und erklärt, wie man eine Binde oder einen Tampon benutzt.

Eines Tages, als Mahiro dringend auf Toilette muss, öffnet er die Tür nur damit auf dem Klo ein ihm unbekanntes Mädchen sitzt. Noch bevor er die Situation verarbeiten kann, schnappt sich das Mädchen den wehrlosen Mahiro und verschleppt ihn in Mihiros Zimmer, die die Fremde darüber aufklärt, dass Mahiro ihre kleine Schwester sei. Bei der Fremden handelt es sich um Kaede Hozuki, eine Mittelschul-Freundin von Mihiro. Diese bittet Kaede auch auf Mahiro aufzupassen, da sie ein Essay fertig schreiben muss. Als sie im Wohnzimmer sitzen und sich unterhalten, knurrt plötzlich Mahiros Magen. Kaede, die erzählt, dass sie eine kleine Schwester hat, stellt sich hinter den Herd und kocht schnell etwas aus Resten im Kühlschrank. Nachdem der Hunger gestillt ist, passiert es: Kaede fragt Mahiro, ob er „es“ bereits getan habe. Mahiro denkt als Perversling natürlich, dass Kaede über Sex spricht, während diese ihm eigentlich nur beibringen möchte, wie man mit Make-Up umgeht. Ein klassisches Missverständnis. Dabei merkt Mahiro langsam, aber sicher, dass er sich sicher und gut in Kaedes Anwesenheit fühlt. Für ihn ist Kaede ab sofort wie eine ältere Schwester.

Eines Tages zocken Mahiro und Mihiro gegeneinander. Da Mihiro das Match gewinnt muss Mahiro zum Supermarkt am Bahnhof einkaufen gehen. Widerwillig macht dieser sich auf den Weg. Als er jedoch sieht wie viele Menschen zu dieser Zeit einkaufen wird im ganz Bange. Gut, dass er von einem netten Jungen im Mittelschulalter angesprochen wird, der sich Sorgen um ihn macht. Dieser bietet ihm an, mit ihm gemeinsam den Einkauf zu erledigen. Dabei gibt der Junge ihm reichlich Tipp zu Qualität und Preisen von Lebensmitteln. Dabei beginnt Mahiro sich ein wenig in den Jungen zu verknallen, weil er so nett zu ihr ist. Dann jedoch der Schock: Es stellt sich heraus, dass der Junge eigentlich ein Mädchen ist. Nicht nur irgendein Mädchen, sondern die kleine Schwester von Kaede, Momiji. Währenddessen stellt sich Mahiro jedoch nur eine Frage: ist das nun Yuri, oder wird er doch mehr und mehr zum Mädchen.

Als Mahiro ins Wohnzimmer kommt sitzt Mihiro mit Kaede und einem unbekannten Mädchen am Tisch und unterhält sich. Es stellt sich heraus, dass das Mädchen Momiji ist. Mihiro bittet Mahiro darum mit Momiji spielen zu gehen, da sie Kaede beim Lernen helfen möchte. In seinem Zimmer angekommen nimmt Momiji zufällig einen Manga aus dem Regal. Dieser stellt sich jedoch als Hentai-Manga heraus der das junge Mädchen sehr schockiert. Um aus der Situation zu kommen, behauptet sie, dass es sich um das alte Zimmer ihres großen Bruders handelt und sie seine alten Manga im Regal lässt. Momiji akzeptiert das nicht und hilft Mahiro dabei die Manga zu verpacken und verstecken.
Wie ihr merkt, wird die Geschichte von „Ab sofort Schwester!“ in kleinen Episoden erzählt, die Mahiro dabei zeigen, wie er entdeckt was es heißt ein Mädchen zu sein. Was für Abenteuer sie noch erlebt werdet ihr aber selbst herausfinden müssen.

Der Zeichenstil

Der Zeichenstil von „Ab sofort Schwester!“ ist simpel, aber passend, gerade für einen Gender-Bend Comedy Anime. Runde Gesichter, große Augen und kleine Körper prägen das Bild. Auch wenn der Manga ein paar etwas anrüchigere Szenen beinhaltet, überschreitet er dabei nie die Grenze zum Ecchi. Außerdem lebt der Manga von den hochenergetischen und ausdrucksreichen Gesichtern der Charaktere. Sei es Mahiro, der geschockt ist von seiner ersten Periode, Mihiro die sich darüber freut einmal die große Schwester spielen zu dürfen, oder Momiji, die sich davon verletzt fühlt, dass Mahiro sie nie erkennt. Man erkennt zu jeder Zeit die Grundemotion, die vom Charakter rübergebracht werden soll, selbst wenn man den Kontext der Szene nicht kennen würde. Insgesamt ist der Zeichenstil stimmig und schafft es wunderbar die einzelnen Episoden bildlich darzustellen.

Über den Autor

„Ab sofort Schwester“ ist Autor*in Nekotofu erstes größeres Werk, welches auch via eines Verlags publiziert wurde. Leider ist das Geschlecht von Nekotofu nicht bekannt. In Japan erscheint der Manga unter dem Titel „Onīchan wa Oshimai!“. Nekotofu ist Teil des Manga-Zirkels „GRINP“, die neben „Ab sofort Schwester!“ auch Doujinshi zum Thema „Madoka Magica“ oder „Love Live“ publiziert haben und auf der japanischen Fanart-Plattform „Pixiv“ aktiv sind. Abseits davon ist recht wenig über Nekotofu bekannt. Allerdings ist es via QR-Code im Manga und mehreren Links am Ende des Mangas möglich, die verschiedenen Webseiten von Nekotofu und „GRINP“ auf schnellstem Wege zu finden. Wie wir finden ein klares plus auf Seiten von Manga Jamsession

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DIE HARTEN FAKTEN

Deutscher Titel: Ab sofort Schwester!
Originaltitel: Onīchan wa Oshimai!
Deutscher Verlag: Manga JAM Session
Manga-ka: Nekotofu
Genre: Slice of Life, Genderbend, Comedy
Band: 1+2
Erscheinungstermin: 6. August + 3.Dezember 2020
Kapitelanzahl: 9 pro Band
Seiten: 162 pro Band
Extras: Sonderkapitel und farbige Artworks

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Handlung

Der Protagonist, Mahiro, ist ein erhabener Hauswächter (ein zurückgezogener NEET), der Games liebt. Er hat sich eines Tages plötzlich in ein Mädchen verwandelt. Anscheinend hat seine kleine Schwester ihm einen merkwürdigen Trank verabreicht, die ihn verwandelt hat. Seitdem fängt er nach und nach an, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Aber wegen seines Geheimnisses gerät er oft in die eine oder andere Krise. Kann er letzten Endes seinen männlichen Körper zurückerlangen?


Alle Reviews auf AnimeNachrichten.de spiegeln die Meinung des jeweiligen Autors wider.

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Noé
Hi, ich bin Noé und seit 2018 bei Animenachrichten.de. Ich bin ein typischer Anime-Fan aus der Generation RTL 2 und mit Card Captor Sakura und Detektiv Conan großgeworden. 2019 hab ich ein halbes Jahr aus Kyoto berichtet. Bei AN schreibe ich vorrangig Anime- und Gaming-News, bin aber auch dafür bekannt ab und zu etwas kreativ zu werden. ^^
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