©Ryo Shirakome, OVERLAP/ARIFURETA Project

Ende Dezember 2020 veröffentlichte AniMoon Publishing das erste Volume der Serie „Arifureta – From Commonplace to World’s Strongest“ auf DVD und Blu-Ray im Handel. Wir haben uns die ersten fünf Episoden der Serie für euch etwas genauer angesehen und verraten euch in der nachfolgenden Review, was euch beim Start des Animes erwartet.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Der „nutzlose“ Synergist

Die Geschichte von „Arifureta“ dreht sich um dem Schüler Hajime, der mit seiner gesamten Klasse inklusive Lehrerin in eine fremde Fantasy-Welt beschworen wird, um sich im Dienste der dortigen Menschheit, die von Dämonen bedroht wird, als Helden den dunklen Mächten entgegen zu stellen. Dummerweise zieht Hajime bei der Beschwörung nicht gerade das große Glückslos, denn allen Beschworenen wird eine Klasse verliehen, die mit besonderen Fähigkeiten daherkommt. Dabei wird Hajime zum Synergist, wobei es sich um eine schwache bis durchschnittliche Berufung handelt. Als entsprechend nutzlos wird er von einem Teil seiner Klassenkameraden abgestempelt.

©Ryo Shirakome, OVERLAP/ARIFURETA Project

Es ist jedoch nicht so, als ob die Schüler gleich nach der Beschwörung bereits vollwertiges Heldenmaterial wären, denn die Level und die Fähigkeiten müssen zunächst erhöht werden, bevor sie sich im Kampf für die Menschheit beweisen können. Dabei kommt den Schülern das sogenannte große Orcus-Labyrinth zu Gute. Dieses Labyrinth besitzt mindestens 100 Ebenen, die in die Tiefe reichen und mit jeder Ebene werden die dort hausenden Monster stärker – also ein ganz hervorragender Ort, um die eigenen Fähigkeiten und den Kampf in der Gruppe zu trainieren und sich somit nach und nach zu verstärken.

Fressen und gefressen werden

Bei einer dieser Trainingseinheiten befinden sich die Schüler grob auf der 20. Ebene des Labyrinths, als ihnen dort plötzlich ein besonders großes Exemplar eines magischen Kristalls auffällt. Ohne dieses zu prüfen, versucht einer der Schüler, den Kristall an sich zu nehmen und aktiviert dabei eine Falle, die die ganze Gruppe auf die 65. Ebene teleportiert – eine Tiefe, die zuvor noch nie erreicht wurde. Dort bewahrheiten sich jedoch die Gerüchte, dass auf dieser Ebene ein mächtiges Monster namens Behemoth hausen soll, dem sich die Gruppe plötzlich auf einer Brücke im Kampf gegenüber sieht. Dabei bleibt ihnen nichts anderes übrig, als der Rückzug, bei dem Hajime seine Kameradin Kaori beschützt. Als er sich danach selbst zurückziehen möchte, scheint es jedoch einer seiner Klassenkameraden auf ihn abgesehen zu haben, denn ein Zauber trifft in etwa die Stelle, an der sich Hajime befindet und bringt die Brücke zum Einsturz, was dazu führt, dass er in die Tiefe stürzt.

Diesen Sturz überlebt Hajime zwar, trifft auf der noch tieferen Ebene aber auf einige extrem starke Monster. Einem dieser Monster gelingt es, ihm seinen linken Arm abzutrennen, den es anschließend genüsslich verspeist. Hajime schafft es daraufhin nur noch mit letzter Kraft, sich mit seinen Synergisten-Fähigkeiten eine kleine Höhle in einen Felsen zu graben, in der er sich versteckt. Doch trotz seiner schweren Verletzung und der Tatsache, dass er von einem Kameraden hintergangen wurde, gewinnt sein starker Lebenswille die Oberhand und Hajime trinkt vom sogenannten Götterwasser, das von einem magischen Kristall in der Höhle abgesondert wird und in der Lage sein soll, alle Wunden zu heilen. Mit einer List gelingt es ihm daraufhin einige Monster zu überwältigen und er fängt an deren Fleisch zu verschlingen. Als sein Körper anfängt sich dagegen zu sträuben und ihm unheimliche Schmerzen verursacht, kommt einmal mehr das Götterwasser zum Einsatz, das ihn am Leben hält. Doch das ist noch nicht alles: Der Verzehr der Monster scheint nicht nur eine deutliche Steigerung von Hajimes Level und Statuswerten zu bewirken, sondern er kann dadurch offenbar auch einige Spezialfähigkeiten der verspeisten Monster übernehmen.

Das blonde Vampir-Mädchen Yue

Mit Hilfe dieser neuen Fähigkeiten gelingt es Hajime nun immer neue Monster zu erlegen und sich mit selbst hergestellten Waffen zu versorgen, die ihm zu Verfügung stehende Materialien und Magie miteinander vereinen und ihm beim Überleben helfen. Tatsächlich kann er sich sogar bei dem Monster revanchieren, das sich seinen linken Arm einverleibt hat und verspeist auch dessen Fleisch. Auf diese Weise arbeitet er sich im Labyrinth weiter nach unten vor, denn einen direkten Weg nach oben scheint es nicht zu geben. Viele Ebenen tiefer trifft er dabei auf eine speziell versiegelte Tür, die von zwei starken Wächtern geschützt wird, was sein Interesse weckt. Nach einem harten Kampf gegen die Wächter, den Hajime aber im Endeffekt für sich entscheiden kann, gelingt es ihm die Tür zu öffnen. Im Raum dahinter trifft er auf ein blondes Mädchen, das dort versiegelt wurde.

©Ryo Shirakome, OVERLAP/ARIFURETA Project

Da ihm das nicht geheuer ist, will Hajime eigentlich direkt wieder umdrehen und gehen, doch das Mädchen bittet ihn inständig ihr zu helfen. Als sie dann erwähnt, dass sie nur im Labyrinth versiegelt ist, da sie in der Vergangenheit hintergangen wurde, weckt das Hajimes Sympathie ihr gegenüber und er hört sich ihre Geschichte an. Es handelt sich bei ihr nämlich um eine Vampirin mit der Fähigkeit, sich sofort von allen Verletzungen selbst zu regenerieren. Diese Kraft wurde von einigen Vampiren gefürchtet – doch da man sie nicht umbringen konnte, wurde sie stattdessen im Orcus-Labyrinth versiegelt. Nun sind viele Jahrhunderte vergangen, denn in der Außenwelt sind die Vampire eigentlich bereits vor gut 300 Jahren ausgestorben.

©Ryo Shirakome, OVERLAP/ARIFURETA Project

Als Hajime diese Geschichte hört, beschließt er dem Mädchen zu helfen und befreit es von dem Siegel. Daraufhin bittet sie ihn, ihr einen neuen Namen zu geben, da sie ihren alten Namen nicht mehr tragen möchte und Hajime entscheidet sich, die blonde Vampirin Yue zu nennen. Fortan machen sich Hajime und Yue gemeinsam auf den weiteren Weg in die Tiefen des Labyrinths und kommen sich dabei auch immer näher. Welche Herausforderungen werden die beiden wohl auf den weiteren Ebenen erwarten und werden sie es zum tiefsten Punkt des Labyrinths schaffen? Und was passiert derweil eigentlich mit Hajimes Klassenkameraden? All das möchten wir an dieser Stelle noch nicht vorwegnehmen. Schaut euch das erste Volume von „Arifureta“ doch am besten selbst an.

Bild und Animationen

Zunächst einmal zu den harten Fakten: Das Bild der Serie kommt im aktuellen Standardformat von 16:9 daher und liegt in der Full-HD Auflösung von 1080p vor. Aufgrund der Tatsache, dass sich in den ersten Episoden ein ganz großer Teil der Handlung in der Tiefe des Orcus-Labyrinths abspielt, hat man es bis auf wenige Ausnahmen mit eher gedeckten Farbtönen zu tun. Die Bildschärfe ist dabei meist in Ordnung.

Bei den Animationen fällt schnell auf, dass die Studios White Fox und asread gerade bei größeren Monstern oder den Zauberanimationen mit vielen CG-Elementen gearbeitet haben. Dabei muss man aber leider sagen, dass diese oft eher schlecht gelungen sind. Einige Bewegungen der Monster wirken unnatürlich oder abgehakt. Zudem sind die CG-Elemente extrem schlecht an den traditionell animierten Teil der Serie angepasst, weshalb diese besonders hervorstechen. Da haben viele andere Serien bereits in der Vergangenheit gezeigt, wie viel besser man CG im Medium Anime einsetzen kann. Auch sonst hat die Serie animationstechnisch keine echten Highlights zu bieten, ist in den traditionell umgesetzten Parts aber durchaus solide.

©Ryo Shirakome, OVERLAP/ARIFURETA Project
Ton und Synchronisation

Wie für die meisten neueren Serien üblich liegt auch der Ton von „Arifureta“ im qualitativ ganz hervorragenden DTS-HD Master Audio Format vor. Dabei werden auch Kampfgeräusche und die Hintergrundvertonung, die teils fast schon mit so etwas wie Jazz-Elementen glänzen kann, hervorragend und druckvoll wiedergegeben. Durch den hohen Actionanteil der Serie wäre jedoch eine Surroundtonspur mit Raumklang wünschenswert gewesen.

Die deutsche Synchronisation der Serie ist bis dato durchaus gelungen. Im Fokus stehen dabei klar Martin Bonvicini (u.a. Jou Anno in Super HxEros) als Protagonist Hajime Nagumo sowie Laura Maire (u.a. Kanna in Miss Kobayashi’s Dragon Maid) als Yue, die mit Abstand die meiste Screentime haben. Die Stimmen wirken dabei passend gewählt, wobei wir uns bei Yue, wenn diese ihre Zauber einsetzt, vielleicht noch ein wenig mehr Druck in der Stimme gewünscht hätten. Davon abgesehen machen die Sprecher aber einen wirklich guten Job, an dem es wenig auszusetzen gibt. Man darf nun gespannt sein, wie sich die Sprecher der noch kommenden wichtigen Charaktere in das Line-Up eingliedern werden.

Physische Umsetzung

Wie ihr es bereits von unseren weiteren Rezensionen kennt, hat die physische Gestaltung des Produkts auch diesmal keinen Einfluss auf unsere Review-Gesamtwertung. Stattdessen dient euch die nachfolgende Beschreibung als mögliche Hilfe bei der Entscheidung für oder gegen einen Kauf. Dabei beziehen sich alle Informationen und Bilder auf die limitierte Mediabook-Edition des ersten Blu-Ray-Volumes von „Arifureta.“

Wie erwähnt, hat sich AniMoon Publishing bei der Disc-Veröffentlichung von „Arifureta“ für eine Mediabook-Edition entschieden. Dem ersten Volume liegt dabei ein Sammelschuber bei, der später Platz für alle drei Serien-Volumes bieten wird. Dabei sind auf der Front des Schubers Protagonist Hajime und die wichtigsten weiblichen Charaktere Yue, Shea und Tio abgebildet, während auf der Rückseite eine Illustration von Hajime und Yue zu sehen ist. Auf dem Mediabook selbst sind zudem ebenfalls Hajime und Yue abgebildet worden. Dabei wurde löblicherweise sowohl beim Sammelschuber, als auch dem Mediabook auf ein aufgedrucktes FSK-Logo verzichtet.

Als physische Extras liegen dem Ganzen ein Maxiposter zur Serie sowie ein Pappaufsteller von Yue bei. Digital dürfen sich Käufer neben dem Clean Opening und Ending zudem auf das Twitter Picture Drama zu „Arifureta“ freuen, das man extra mit deutschen Untertiteln versehen hat.

Fazit

Mit dem ersten Volume der Serie „Arifureta“ liefert uns AniMoon Publishing den Start einer dieser Geschichten, in denen ein eigentlich eher schwacher Protagonist auf verrückte Weise zu einem der stärksten Wesen der Welt wird. Dabei liegt Hajimes Antrieb einerseits in seinem Wunsch, in seine ursprüngliche Welt zurückzukehren, wird aber auch von dunklen Gefühlen geschürt, die als Reaktion auf den Verrat seines Klassenkameraden in ihm erwachen. Dabei erinnert er von seiner Einstellung her ein wenig an Naofumi, den Protagonisten aus „The Rising of the Shield Hero“, der ein ähnliches Weltbild hat, da ihm auch Ähnliches widerfahren ist.

Die verschiedenen Monster, die Hintergrundgeschichte und die Einführung des Charakters Yue halten die Geschichte dabei ausreichend interessant, auch wenn sich diese in den ersten fünf Episoden fast nur in den Tiefen des Orcus-Labyrinths abspielt. Zudem erscheint die deutsche Synchronisation bisher durchaus gelungen – sowohl was die Sprecher-Performance, als auch das Dialogbuch angeht. Große Schwächen offenbart die Serie dafür beim Einsatz von CG-Elementen als Teil der Animation. Diese sind vergleichsweise einfach schlecht umgesetzt worden. Das haben andere Animes schon deutlich besser gemacht.

Dennoch bietet der Start von „Arifureta“ allen Fans von Fantasy-Geschichten mit interessanten Protagonisten gute Unterhaltung, sofern sie über die offensichtlichen Animationsmängel hinwegsehen können.

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ALLGEMEINE DATEN

Veröffentlichung: 31. Dezember 2020

Publisher: AniMoon Publishing

Genre: Isekai, Fantasy, Harem

Laufzeit: ca. 120 Minuten

FSK: 16

Bild: 1080p

Ton/Sprache: DTS-HD MA 2.0 Deutsch und Japanisch

Untertitel: Deutsch

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  • Arifureta – Vol. 1 [Limited Mediabook Edition mit Sammelschuber] (Blu-Ray/DVD)
Handlung:

Hajime Nagumo wird mit seiner Schulklasse in eine fremde Welt katapultiert. Im Gegensatz zu seinen Mitschülern, die alle mit unbeschreiblichen Kräften ausgestattet werden, erhält er die schwächste aller Fähigkeiten: Die Umwandlung fester Gegenstände. Doch nach einem Verrat an ihm, der ihn die Hölle auf Erden durchleben lässt, ändert sich alles. Er vollzieht eine Transformation, die jede Fähigkeit seiner Mitschüler blass aussehen lässt! Bis an die Zähne bewaffnet und mit Vampir-Mädchen Yue an seiner Seite, versucht Hajime einen Weg zurück in seine Welt zu finden…


Alle Reviews auf AnimeNachrichten.de spiegeln die Meinung des jeweiligen Autors wider.

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Steffen
Ich bin Steffen, seit 2016 Teil des AnimeNachrichten-Teams und nur wenig kürzer auch als Chefredakteur tätig. Aus diesem Grund habe ich meine Finger eigentlich in allen Themengebieten im Spiel, kümmere mich jedoch inbesondere um Anime, Manga, Light Novels, Interviews sowie um die Kommunikation mit unseren Partnern aus der Branche.
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