Im November 2020 hat Publisher KAZÉ das erste Volume zu „Domestic Girlfriend“ auf DVD und Blu-ray im Handel veröffentlicht. Wie uns die ersten sechs Folgen rund um das Liebeschaos von Natsuo, Hina und Rui gefallen haben, das erfahrt ihr in unserer Rezension.
Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!
Eine unerwartete Familienzusammenführung
Natsuo ist ein ganz normaler Junge. Früher war er ein Nerd, aber durch ein paar Styling-Tipps hat er sich gemausert. Eines Tages treffen sich seine beiden Freunde mit ihm und drei Mädchen in einer Bar. Da er im tiefsten Innern solche Situationen noch nicht gut kennt, kommt er mit Rui ins Gespräch, einem der Mädchen aus der Gruppe, die sich auch etwas von den anderen entfernt hat. Nach einem kurzen Gespräch bittet sie Natsuo, mit ihm zu kommen und sie gehen in ihre Wohnung. Dort möchte sie, dass er mit ihr schläft, da sie ihr erstes Mal mit jemanden haben möchte, der ebenfalls unerfahren ist. Er ist zwar eigentlich in eine Lehrerin, Hina, verliebt, aber er willigt ein und die beiden schlafen miteinander. Danach trennen sich ihre Wege wieder, bis Natsuos Vater ihm sagt, dass er wieder heiraten wird und seine neue Ehefrau sich gleich vorstellen wird. Kurz danach klingelt es und seine zukünftige Stiefmutter steht vor der Tür, zusammen mit ihren beiden Töchtern: seiner Lehrerin Hina und seinem One-Night Stand Rui.
Liebe und Chaos
Nachdem der erste Schock verarbeitet wurde, kommt es aber noch dicker: Natsuos Vater hat ein Eigenheim gekauft und die neue Patchwork Familie zieht gemeinsam in das Haus. Rui und Natsuo verheimlichen vor den anderen, dass sie sich kennen. Ebenso wollen sie es in der Schule geheim halten, denn Rui wechselt ebenfalls dort hin. Jedoch findet sie durch ihre abweisende und direkte Art keine Freunde. Natsuo möchte ihr dabei helfen und nach einer seifenoperreifen Darstellung zwischen den beiden, freunden sich die anderen Klassenkameraden mit Rui an, wofür sie Natsuo insgeheim sehr dankbar ist. Sie bezieht Natsuo auch bei den Beziehungsproblemen ihrer Schwester Hina mit ein. Durch seinen besten Freund Fumiya, der in einem Café arbeitet und dort öfter Gesprächen lauschen kann, erfährt Natsuo, dass Hina einen verheirateten Mann datet. Gemeinsam mit Rui fassen sie einen Plan, das zu unterbinden, da Hina selbst öfter wegen der Situation weint und auch die Ehe des Unbekannten nicht zerstört werden soll. Ihr eigentlicher Plan scheitert kläglich, doch durch einen Zufall kommt Hina mit ihrem Liebhaber in das Café und gemeinsam sprechen sich alle aus. Als Shu, der Freund von Hina, sie wieder vertröstet und ihr verspricht, sich eines Tages von seiner Frau zu trennen, reicht es Natsuo, doch bevor er handeln kann, nimmt Rui ihr Glas Wasser, schüttet es Shu ins Gesicht und läuft davon.
© Kei Sasuga,KODANSHA/ Domestic Girlfriend Production Committee. © Kei Sasuga,KODANSHA/ Domestic Girlfriend Production Committee.
Eine neue Verehrerin
Natsuo folgt ihr und sie erkennen, dass sie mehr Gemeinsamkeiten haben, es sie vorher dachten. Hina trennt sich kurze Zeit später von Shu, denn ihr wird bewusst, dass Rui und Natsuo recht haben und die beiden ihr mehr bedeuten als Shu. Nach dem ganzen Drama läuft es in der Familie besser. Doch dann freundet sich Momo mit Rui an. Sie wird von den meisten in der Schule gemieden, da sie einen schlechten Ruf hat, doch Rui ist nett zu ihr und so treffen sie gemeinsam Natsuo, in den Momo sich verliebt. Obwohl Rui eifersüchtig ist, gibt sie es nicht zu und erlaubt Momo, Natsuo zu daten. Dieser willigt ein, weil er hofft, Hina damit endlich aus seinem Herzen zu bekommen. Momo möchte auch beim ersten Treffen bereits aufs Ganze gehen und mit Natsuo schlafen, doch als er sieht, dass Momo selbst viele Probleme hat und sehr einsam ist, beschließt er, für sie zu kochen und ihr zunächst als guter Freund zur Seite zu stehen, anstatt ihre emotionale Situation auszunutzen. Als Natsuo dann durch das Zutun eines Lehrers dem Literaturclub beitritt, obwohl er Clubaktivitäten meidet, wollen auch Rui und Momo mit dabei sein, was die schüchterne Präsidentin Mui sehr erfreut, da sie bisher das einzige Clubmitglied war. Doch kann es im Literaturclub gut gehen, wenn Natsuo mit Rui und Momo dort seine Zeit verbringt, die beide etwas von ihm wollen? Und was plant Herr Kiriya, der Lehrer, der ihn einfach dort angemeldet hat und gerne mal seinen Unterricht schwänzt, um auf dem Schuldach eine Zigarette zu rauchen? Zu viel wollen wir an dieser Stelle nicht verraten. Guckt euch einfach selbst das erste Volume von „Domestic Girlfriend“ an.
Bild und Animationen
Der Anime ist im 16:9 Standardformat gehalten und hat eine Auflösung von 1080p. Die Animationen sind gesamthaft gut gelungen und für diese Art von Anime vollkommen ausreichend, auch wenn er mit animationstechnischen Meisterwerken wie „Violet Evergarden“ nicht mithalten kann, aber auch nicht muss. Die Farben sind meist hell und fröhlich gehalten und unterstreichen die Grundstimmung sehr gut. Die Bildschärfe ist jederzeit einwandfrei. Nacktheit ist in einigen Szenen durchaus zu sehen und so werden Brüste gelegentlich unzensiert dargestellt. Die Intimzonen werden derweil aber nicht präsentiert. Die Szenen beschränken sich meist auf ein- bis zweimal pro Folge und können mal mehr und mal weniger freizügig gestaltet sein und fügen sich gut ins Gesamtbild der Serie ein, ohne aufgesetzt oder störend zu wirken.
Ton und Synchronisation
Wie bei den meisten Anime ist wieder sowohl die deutsche als auch die japanische Tonspur verfügbar (Dolby Digital 2.0) – wahlweise mit deutschen Untertiteln. Die Synchronsprecher erledigen einen guten Job und keine Stimme wirkte beim ersten Hören unpassend für den jeweiligen Charakter. Vorallem die Hauptrollen wurden gut besetzt mit François Goeske (u.a. zu hören in Inuyashiki Last Hero und Darwin’s Game) als Natsuo, Alina Freund (u.a. in Record of Grancrest War und Your Voice -Kimikoe-) als Rui und Angelina Markiefka (u.a. in Violet Evergarden und Sword Art Online Alternative: Gun Gale Online) als Hina. Das Dialogbuch von Cindy Kepke wurde gefällig geschrieben und die Dialoge passen exzellent und wirken nicht aufgesetzt oder unpassend.
© Kei Sasuga,KODANSHA/ Domestic Girlfriend Production Committee. © Kei Sasuga,KODANSHA/ Domestic Girlfriend Production Committee.
Physische Umsetzung
Wie ihr es bereits kennt: Die physische Umsetzung des Produkts ist natürlich wieder kein wertungsrelevanter Punkt unserer Kritik, soll euch aber ein Bild vom dem vermitteln, was ihr als Käufer erwarten könnt. Die folgende Beschreibung und die Bilder beziehen sich dabei auf die Blu-Ray-Version von Volume 1 von „Domestic Girlfriend“.
Der Anime kommt in einer Standard-Amarayhülle daher, die in einer O-Card steckt. Diese sollte aufgrund der Instabilität mit Vorsicht behandelt werden. Als Illustrationsmotiv für die O-Card wurden Rui, Hina und Natsuo ausgewählt, während Hina selbst als einziges Motiv auf der Amaray-Hülle zu sehen ist. Auf ein aufgedrucktes FSK-Logo wurde verzichtet. Dieses ist nur auf der Blu-ray selbst und der Amaray-Hülle zu sehen, kann aber durch ein Wendecover verdeckt werden.
Auf physische Extras wurde verzichtet. Als digitale Extras sind die Credits, sowie einige weitere Trailer zu anderen Veröffentlichungen von KAZÉ enthalten.
Fazit
„Domestic Girlfriend“ ist ein Anime, der zunächst wirkt, als unterhalte er lediglich mit Comedy und viel Fanservice. Freizügige Szenen sind vorhanden, dennoch liegen der Fokus und die Stärken nicht darauf, sondern auf der Story, die tiefgründiger ist, als man es vermuten mag. Jeder der Charakter hat seine eigenen Probleme. Hina hat Liebesprobleme, Rui findet schwer Freunde, Momo fühlt sich einsam. Der Anime schafft es, trotz seiner Leichtigkeit zwischendurch, den Fokus immer wieder auf ernstere Themen zu werfen und schafft eine gute Balance zwischen Comedy- und Fanserviceanteilen und der Story. Gepaart mit soliden Animationen und einer guten Synchronisation ist „Domestic Girlfriend“ auf jeden Fall einen Blick wert, wenn einem die besagten Genres zusagen.
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Allgemeine Daten
Erscheinungstermin: 23. November 2020
Publisher: KAZÉ
Genre: Romance, Comedy
Laufzeit: 100 min.
FSK: 12
Bild: 1080p
Ton/Sprache: Dolby Digital 2.0 Deutsch und Japanisch
Bei Amazon bestellen
Handlung
Hina Tachibana ist in Natsuos Augen die schönste Frau der Welt. Sie ist der Grund für seine Verliebtheit und Muse für seine schriftstellerischen Ambitionen – doch sie ist auch seine Lehrerin. Die Chancen auf eine gemeinsame Zukunft sind daher gleich null. Als seine Freunde ihn zu einem Gruppendate mitnehmen, lernt er die wortkarge und etwas spröde Rui kennen, die ihn kurzerhand mit nach Hause nimmt, um endlich ihr erstes Mal hinter sich zu bringen. Ernüchtert und enttäuscht trennen sich Rui und Natsuo danach, nicht gewillt sich wiederzusehen. Nur kurze Zeit später stellt ihn sein Vater vor vollendete Tatsachen und präsentiert seine Verlobte samt deren Töchtern. Natsuos Schock ist unbeschreiblich: Vor seiner Haustür stehen Rui und Hina. Und als wäre das alles nicht schlimm genug, hat der Vater für sie alle gleich noch ein Haus gekauft!
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