„Clannad“ ist ein Ren’ai Adventure vom Spieleentwickler Key. Im Jahr 2007 bekam die Visual Novel eine Anime-Adaption, die zwei erfolgreiche Staffeln und einen Film umfasst. Beide Staffeln wurden bereits vor einigen Jahren vom Publisher FilmConfect Anime auf Disc veröffentlicht, doch erst seit kurzer Zeit ist der zugehörige Film hierzulande im Handel erhältlich. Der Film erzählt die Liebesgeschichte zwischen den Hauptcharakteren aus einer anderen Perspektive, als es der TV-Anime tut. Wie uns der Film gefallen hat, erfahrt ihr in dieser Rezension.
Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!
Die Begegnung auf dem Schulweg
Tomoya Okazaki ist ein Pessimist. Seine Mutter ist verstorben und sein Verhältnis zu seinem Vater ist wie das zwischen zwei Fremden. Er nimmt die Schule nicht ernst, kommt jedes Mal zu spät und lernt nicht für die Abschlussprüfungen. Eines Tages auf dem Schulweg trifft er auf Nagisa Furukawa. Ein schüchternes und gleichzeitig liebevolles Mädchen, das von den Kirschblüten fasziniert ist. Ihre Worte, dass die doch so kurzlebigen Kirschblüten trotzdem jedes Jahr neu erblühen, bringen Tomoya zum Nachdenken. Als Tomoya weiter zur Schule laufen will, bittet Nagisa ihm hinterherlaufen zu dürfen, da sie alleine unheimliche Angst hat. Schweigend laufen die beiden den Schulweg gemeinsam entlang.
Große Dango-Familie
An der Schule angekommen, erscheint Tomoya zu spät zum Unterricht und träumt vor sich hin. Nach dem Unterricht möchte sein Kumpel Sunohara Yōhei Brote von der Cafeteria kaufen. In der Zwischenzeit läuft Tomoya zum Schuldach und trifft erneut auf Nagisa. Er erfährt, dass sie das erste Mal seit langer Zeit wieder die Schule besucht, weil sie öfter krank war. Das Gespräch wird von Sunohara unterbrochen, der für Tomoya Anpan gekauft hat. Tomoya schenkt diese aber Nagisa, da sie gerne welche isst.
Während sich die Schule auf das Schulfest vorbereitet, möchte Nagisa den Theater-Club neu gründen und sucht dafür Mitglieder. Als Reklame zeichnet sie Bilder der Dango-Familie, die Nagisa über alles liebt. Diese wird vom Schülerrat abgelehnt, was Tomoya und Sunohara dazu bringt, Nagisas Wunsch zu unterstützen. Mit der Hilfe von Lehrerin Kouko Ibuki darf der Theater-Club gegründet werden, wenn mindestens drei Leute für den Club angemeldet sind. Da sich jedoch niemand findet, schreibt Nagisa die beiden Jungs in den Club ein. Das wollen sie zwar nicht, aber nachdem Nagisa erzählt, dass sie eine Solo-Aufführung geplant hat, für die sie Nächte lang schreibt, erklären sich beide erneut bereit ihr zu helfen.
Willkommen bei den Furukawas
Um am Theaterstück zu arbeiten, lädt Nagisa die beiden zu sich nach Hause ein. Da Sunohara verhindert ist, hilft Tomoya alleine und wird mit Nagisas Eltern konfrontiert. Während die Mutter ihn herzlich begrüßt, ist der Vater skeptisch ihm gegenüber eingestellt. Nach dem Abendessen gehen die beiden Schüler in Nagisas Zimmer und arbeiten am Skript. Als Tomoya spät in der Nacht nach Hause gehen will, zwingen Nagisas Eltern ihn bei ihnen zu übernachten. Mitten in der Nacht wacht Tomoya auf und sieht Nagisa auf dem Flur sitzen. Sie unterhalten sich auf dem Balkon und lachen miteinander.
Folglich erwähnt Tomoya seine Albträume, die man hin und wieder im Verlaufe des Filmes sieht. Am Tag, als die Aufführung stattfinden soll, beichtet Nagisa, dass sie mit dem Skript noch nicht fertig sei, aber den Rest, den sie im Kopf hat, auf der Bühne improvisieren möchte. Als sie auf der Bühne steht und ihr Theaterstück präsentiert, merkt Tomoya, dass seine Träume und das Theaterstück sich stark ähneln. Beide Erzählungen handeln von einer einsamen und traurigen Welt, die nach einer anderen Person sucht. Nach der Aufführung gesteht Tomoya seine Liebe gegenüber Nagisa. Wie sich die Liebesbeziehung weiterentwickelt, wollen wir euch aber noch nicht verraten. Schaut dazu am besten selbst „Clannad – Der Film“ an.
Bild und Animationen
Der Anime ist im 16:9 Standardformat gehalten und hat eine Auflösung von 1080p. Die Animationen lassen leider öfter zu wünschen übrig. In einigen Szenen wurden beispielsweise Animationen eingespart und mehr Wert auf Standbilder und Wiederholeffekte gelegt. Ebenso sind die CG-Elemente mit den Kirschblüten teils übertrieben.
Positiv anzumerken ist, dass es viele farbenfrohe, aber auch düstere Szenen, wie beispielsweise die Träume von Tomoya, gibt. Hier gefällt uns das Zusammenspiel der Farben, jedoch ist der Zeichenstil gewöhnungsbedürftig. Dieser entspricht nicht dem der TV-Serie, sondern erinnert mehr an die Visual Novel. Besonders bei den Gesichtern erkennt man schnell, dass die Münder höher positioniert sind.
Ton und Synchronisation
Wie bei den meisten Anime ist wieder sowohl die deutsche als auch die japanische Tonspur verfügbar (DTS-HD MA 2.0) – wahlweise mit deutschen, französischen oder italienischen Untertiteln. Bezüglich der deutschen Synchronisation möchten wir zunächst einmal positiv anmerken, dass fast alle Sprecher aus „Clannad“ auch bei „Clannad – Der Film“ wieder mit an Bord sind. Störend an erster Stelle war die Übersetzung des Dango-Liedes. Es hört sich nicht wirklich sauber an, aber so etwas ist natürlich auch schwierig zu synchronisieren und etwas Nebensächliches im Film. Keine Stimme fällt sonst wirklich negativ auf und die Emotionen der Charaktere wurden in der deutschen Vertonung solide herübergebracht. Insgesamt ist die Synchronisation, die bei der TNT Media GmbH entstand, durchaus gelungen.
Physische Umsetzung
Wie ihr es bereits kennt: Die physische Umsetzung des Produkts ist kein wertungsrelevanter Punkt unserer Kritik, aber unser Überblick soll euch ein Bild vom dem vermitteln, was ihr als Käufer erwarten könnt. Die folgende Beschreibung und die Bilder beziehen sich dabei auf die Blu-Ray-Version von „Clannad – Der Film“.
Der Film kommt in einem Digipack mit eigenem Pappschuber daher. Leider ist diese Art von Schuber eher instabil und muss daher mit der nötigen Vorsicht behandelt werden, um Beschädigungen zu vermeiden. Zusätzlich wurde das FSK-Logo fest aufgedruckt und kann nicht entfernt werden. Als Illustrationsmotiv für den Schuber sieht man Nagisa lächelnd mit einem Schal in der Halbtotalen. In Kombination mit dem weißen Hintergrund wird angedeutet, dass Winter auf dem Bild herrscht. Auf dem Digipack ist Nagisa mit der gleichen Pose zu sehen, jedoch ohne Schal und es sind fallende Kirschblüten zu erkennen, die den Frühling andeuten. Diese beiden Jahreszeiten sind Motive, die im Film eine relevante Rolle spielen. Auf der Rückseite des Digipacks sieht man die letzte Szene aus dem Film. Auf physische Extras wurde verzichtet. Als digitale Extras sind einige weitere Trailer zu anderen Veröffentlichungen von FilmConfect Anime enthalten.
Fazit
„Clannad – Der Film“ ist für viele Zuschauer umstritten. Aufgrund der Filmlänge wird sich nur auf die Beziehung zwischen Tomoya und Nagisa konzentriert. Wer den Film schaut und vorher nicht die Visual Novel gespielt oder den TV-Anime gesehen hat, wird höchstwahrscheinlich den tiefen Sinn im Film nicht verstehen können, da viele Szenen bloß oberflächlich behandelt werden. Wer ein großer Fan der Serie ist und einen alternativen Verlauf der Geschichte erleben möchte, sollte dem Film aber eine Chance geben. Der Streifen ist zwar nicht so detailreich wie der TV-Anime, aber von der Handlung her realistischer.
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ALLGEMEINE DATEN
Erscheinungstermin: 05. November 2020
Publisher: FilmConfect Anime
Genre: Drama, Romance, Fantasy, School
Laufzeit: ca. 94 Minuten
FSK: ab 6 Jahren
Bild: 1080p
Ton/Sprache: Deutsch DTS-HD MA 2.0, Japanisch DTS-HD MA 2.0
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Handlung:
Tomoya Okazaki ist ein Einzelgänger, der die Schule nicht wirklich ernst nimmt. Während seine Mitschüler sich auf die kommende Aufnahmeprüfung vorbereiten, kommt er regelmäßig zu spät und hängt seinen Gedanken nach. Eines Tages lernt er die tollpatschige und ruhige Nagisa Furukawa kennen. Er hilft ihr bei der Vorbereitung ihres Theaterstücks und lernt dabei auch andere Mitschüler kennen. Nach anfänglichem Zweifel öffnet er Ihnen und besonders Nagisa langsam sein Herz…
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