Was ist Liebe? Sich gegenseitig Gefühle gestehen? Sich bedingungslos zu helfen? Das Gefühl von Schmetterlingen im Bauch, wenn man den oder die Person seiner Begierde sieht? NEIN! Liebe ist ein unerbittlicher Krieg, in dem man zu keiner Sekunde Schwäche zeigen darf. Dominieren oder dominiert werden, darum geht es in der Liebe. Das zumindest ist das Motto der beiden Hauptcharaktere in „Kaguya-Sama Love is War“. Der ehrgeizige und verständnisvolle Schülersprecher Miyuki und die dickköpfige, aber hochintelligente Vize-Schülersprecherin Kaguya liefern sich einen Krieg, da sie ineinander verliebt sind. Ob die beiden zueinander finden und wer wen am Ende dominiert, erfahrt ihr in unserer neuesten Review zu „Kaguya-Sama Love is War“.
Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!
Ahh, schau, da sind Shirogane und Shinomiya
Kaguya Shinomiya und Miyuki Shirogane sind in den jeweils anderen verliebt. Das ist ein Fakt, dessen beide sich bewusst sind. Er, der hoch anerkannte und ehrgeizige Selfmade-Schülersprecher, der sich aus armen Verhältnissen hochkämpfen musste, und sie, die Tochter einer der mächtigsten Händler-Familien Japans, die allerdings oft dickköpfig und durch ihre gut behütete Kindheit oft auch sehr naiv ist. Beide haben von der Liebe eher wenig Ahnung und glauben, dass Liebe ein reines Machtspiel der Dominanzverhältnisse zwischen Männern und Frauen darstellt. So versuchen die beiden pausenlos, den jeweils anderen dazu zu bringen, die Liebe zu gestehen, was zu vielen lustigen und absurden Situationen führt.
Chika hat euch was mitgebracht
Eines Tages sitzen Miyuki und Kaguya zusammen im Zimmer der Schülervertretung und essen gemeinsam mit der Schriftführerin Chika Fujiwara zu Mittag. Auf einmal bietet Chika den beiden zwei Kinotickets an, da es ihr nicht erlaubt ist, romantische Filme zu sehen. Was Chika nicht weiß: Die beiden Tickets wurden ihr von Kaguya untergejubelt, damit Miyuki in die Situation gebracht wird, die Tickets anzunehmen, um sie dann einladen zu müssen, was einem Geständnis gleichkäme. Der Film soll außerdem die besondere Eigenschaft haben, dass jedes Paar, das sich den Film gemeinsam ansieht, zusammenkommt. Miyuki nimmt die Tickets an und fragt Kaguya, ob sie mit ihm in den Film gehen wolle. Er macht jedoch deutlich, dass er nicht an dieses Märchen glaubt, deutet jedoch an, dass Kaguya dies anscheinend aber schon tut. Kaguya kontert dies mit einem gezielten herzerwärmenden Angriff, indem sie Miyuki dazu auffordert die Einladung etwas romantischer zu gestalten. Also liefern die beiden sich ein intellektuelles Hin und Her, um den anderen zu einem Geständnis zu zwingen. Da deswegen die Gehirne der beiden auf Hochtouren laufen, benötigen sie Energie, welche in Form eines Manju auf dem Tisch liegt. Bevor jedoch einer der beiden ihn essen kann, schnappt Chika sich den süßen Hefekloß und lässt die beiden ohne Denkkraft zurück.
Darf ich mal probieren?
Miyuki und Kaguya unterhalten sich gemeinsam im Zimmer der Schülervertretung über ein Paar, welches Teile ihrer Mittagessen miteinander geteilt hat. Kaguya findet, dass dieser Akt des ums Essen betteln und dann miteinander Teilen vulgär ist, während Miyuki, der sein eigenes Bento kocht, das Ganze nicht so streng sieht. Kaguya, anders als Miyuki, bekommt von einem Team aus Köchen jeden Tag ein frisch gekochtes, ausgewogenes und üppiges Mittagessen geliefert. Als Miyuki jedoch sein Mittagessen öffnet, ist Kaguya überwältigt: Reis mit Furikake (Reisgewürz), eine eingelegte Pflaume, gekochtes Gemüse, Omelette, Frikadellen und, am wichtigsten, Oktopus-Würstchen bilden sein simples Bento. Ein Bento anders als jedes, das Kaguya je zu Gesicht bekommen hat. Sie möchte unbedingt einmal von seinem Bento probieren. Jedoch lässt das ihr Stolz aufgrund ihrer vorangegangenen Tirade nicht zu. Dann kommt Chika jedoch in den Raum und ist beeindruckt von Miyukis Bento. Darum bittet sie ihn etwas davon kosten zu dürfen- und das ganz natürlich, da es in Wahrheit völlig normal ist, andere von seinem Essen kosten zu lassen.
Kaguya ist davon absolut geschockt. Wie kann ihre beste Freundin Chika es nur wagen den Jungen, in den sie verliebt ist, so etwas zu fragen? Mit verächtlichem Blick schaut sie auf Chika herab. Miyuki missinterpretiert Kaguyas Blick jedoch und denkt, dass sie verächtlich auf sein Bento herabsieht. Also erklärt er Chika seinen Trick, um kalten und harten Reis locker und leicht zu machen: indem er ihn mit Miso-Suppe zu sich nimmt. Als Chika dies nun auch probiert, wird die Verachtung in Kaguyas Blick noch größer und sie heckt einen Plan aus, um es Chika heimzuzahlen. Sie bringt ein besonders eindrucksvolles Bento mit zur Schule, um Miyuki dazu zu bringen, von ihrem Bento probieren zu wollen. Kaguyas Plan ist es dann, das Bento mit Miyuki zu tauschen, um sein Bento probieren zu können. Was Kaguya jedoch nicht bedacht hat: Miyuki hat auch für Chika ein Bento gemacht, und die beiden machen keine Anstalten Kaguya um einen Happen zu bitten. Also bietet Kaguya ihm Austern an, welche er ablehnt, da er „Nichts auf dem Niveau zum Tausch hat“. Daraufhin wird ihr Blick so hasserfüllt, dass Miyuki, voller Angst, sein Bento verschlingt und wegrennt. Kaguya, die eigentlich nur ein Oktopus-Würstchen probieren wollte, liegt gebrochen am Boden als Chika ihr ein solches anbietet. Daraufhin entschuldigt sie sich bei Chika für die bösen Gedanken, die sie über sie hatte.
Katzenohren machen ALLES besser.
Katzenohren und Mädchen – eine Kombination, die unwiderstehlich ist. So ergeht es auch Miyuki, als er eines Tages den Raum der Schülervertretung betritt und Kaguya mit Katzenohren vorfindet. Das Ganze ist Teil eines Plans von Chika für die Begrüßungsfeier einer Schüleraustausch-Gruppe aus Frankreich. Die Schülervertreter sollen im Cosplay auftreten, da Frankreich nach Japan die zweitgrößte Cosplay-Nation ist und Cosplay für sich selbst spricht, um Sprachgrenzen zu überwinden. Miyuki, der von der Niedlichkeit Kaguyas mit Katzenohren überwältigt scheint, stimmt Chickas Plan zu. Da Kaguya Miyukis Reaktion jedoch nicht gefällt, setzt sie ihm auch Katzenohren auf, damit er „sich auch blamiert“. Was sie jedoch nicht ahnt, ist, dass sie Miyuki mit Katzenohren auch niedlich findet und unbedingt ein Foto von ihm mit den Ohren haben möchte. Sie versucht ihr Lächeln zu unterdrücken, was auf Miyuki so wirkt, als ob sie ihn mit Niedertracht anschaut. Kaguya bittet Chika um ein Foto, welches Miyuki als Erpressungsversuch interpretiert. Als Chika jedoch auch Kaguya vor die Kamera bittet, stimmt er zu. Also posen die beiden für ein Foto, während sie sich scheinbar niederträchtig anschauen. Also nimmt Chika den beiden die Katzenohren ab.
„Kaguya-Sama: Love is War” folgt dem typischen Anekdoten-Format in Anime, welches vor allem Comedy-Anime vertreten. Jede Folge ist ein Gemisch aus verschiedenen kleinen Anekdoten, die teilweise mehr, teilweise weniger oder sogar gar nicht miteinander verbunden sind. Das Format passt gut zu dem Konzept des „Liebes-Kriegs“ des Anime. Die ersten vier Folgen waren so lustig, dass es uns mehrmals fast vom Stuhl gehauen hätte. Auch ist sehr interessant, dass der Zuschauer zu Beginn schon weiß, dass beide Hauptcharaktere ineinander verliebt sind und auf eine gemeinsame Zukunft hinarbeiten. In uns hat das sofort ein Gefühl der Solidarität hervorgebracht. Wir wollen die beiden zusammenkommen sehen. Das schaffen nur wenige gute Romance Anime, was ein gutes Zeichen für die Richtung von „Kaguya-Sama: Love is War“ ist. Auch möchten wir anmerken, dass die Inhaltsangabe, die wir gegeben haben, nur ein Auszug weniger Geschichten ist, die nur den Bruchteil der enthaltenen Stories abbilden.
Bild und Animation
Volume 1 von „Kaguya-Sama: Love is War” wurde in 1080p und 16:9 gemastert. Dies sorgt für ein wunderbar klares Bild, welches die stark wechselnden Animationen des Anime sehr gut in den Vordergrund rückt. Zu keinem Zeitpunkt sind uns irgendwelche technischen Ungereimtheiten aufgefallen.
„Kaguya-Sama: Love is War” ist ein sehr schön animierter Anime. Dies sollte als allererstes festgehalten werden. A-1 Pictures hat hier eine gelungene Balance aus atemberaubend schön animierten Einstellungen, als auch ziemlich durchschnittlich-normal animierten Szenen gefunden, welche hilft, die Ersteren hervorzuheben. Insbesondere das Opening und Szenen, die sich in der Fantasie der beiden Hauptcharaktere Miyuki und Kaguya abspielen, sind sehr gut animiert und können sich teils sogar mit Kampfszenen aus den renommiertesten Action-Anime messen. Beeindruckenderweise hat das Studio es auch geschafft, den Anime visuell divers und interessant zu gestalten. Das ist deshalb beeindruckend, da die serie größtenteils im Raum der Schülervertretung spielt. Diese Diversität wird durch viele visuelle Effekte und die Fantasie unserer Hauptcharaktere erreicht. Auch wollen wir hier das Ending von Episode 3 hervorheben, ersetzt es doch das traditionelle Ending des Anime mit dem allseits bekannten und beliebten Chika-Dance, auch Chikatto Chika Chika genannt. Es ist ein wunderschön animierter Tanz, aufgeführt von der Schriftführerin der Schülervertretung, Chika Fujiwara, den wir uns immer wieder gerne anschauen.
Ton und Synchronisation
Erst einmal die technischen Daten: Der Anime ist mit japanischem und deutschem Ton verfügbar, ersteres natürlich mit deutschen Untertiteln, und beides im Format Dolby Digital 2.0. Insgesamt ist der Ton sehr klar und man kann deutlich das Gesprochene von Hintergrundgeräuschen und der Musik unterscheiden. Das sorgt für ein sehr angenehmes Hörerlebnis, welches nicht durch zu laute oder leise Segmente gestört wird. Der Soundtrack ist leicht und simpel und unterstützt die Geschehnisse im Anime auf gute Art.
Die deutsche Synchronisation zu „Kaguya-Sama: Love is War“ ist speziell. Zunächst sind uns insbesondere die Stimmen für Miyuki (Dirk Petrick) und Kaguya (Amelie Plaas-Link) aufgefallen, wirkten sie doch etwas Charakter-untypisch. Dies ist in keinem Falle jedoch die Schuld der beiden Sprecher, geben sie doch ihr Bestes den Rollen gerecht zu werden, was ihnen definitiv auch gelungen ist. Und auch wenn wir die Wahl der beiden zunächst für etwas komisch hielten, hat sich das im Verlauf der ersten vier Folgen definitiv geändert und wir finden, dass man die beiden durchaus für ihre Leistung loben sollte. Rieke Werner als Chika Fujiwara hat uns allerdings bereits von Episode 1 an absolut überzeugt, passt ihre Stimme und ihr Stil doch perfekt auf die immer energetische, oft alberne und sehr liebenswerte Chika. Werner schaffte es bereits in den ersten vier Folgen die Energie von Konomi Kohara auf fantastische Weise zu spiegeln und ist somit die mit Abstand beste Sprecherin im bisherigen Cast.
Physische Umsetzung
Wie ihr es von uns schon kennt, hat die physische Umsetzung des Produkts keinen Einfluss auf die Gesamtwertung des Reviews. Dieser Abschnitt dient mehr dazu, euch ein Bild von dem zu vermitteln, was euch als Käufer erwartet. Dabei beziehen sich alle Beschreibungen auf die limitierte Blu-Ray-Fassung der ersten Volume von „Kaguya-Sama: Love is War“.
Das Volume kommt in einem Digipack mit eigenem Pappschuber daher. Das FSK-Logo auf dem Schuber ist nur auf der Plastikfolie aufgeklebt. Jedoch ist es leider auf dem Digipack selbst aufgedruckt. Der beiliegende Sammelschuber zeigt Kaguya, Miyuki, Chika sowie den erst in späteren Episoden auftauchenden Yuu Ishigami und Kaguyas persönliche Bedienstete Ai Hayasaka. Das Volume selbst zeigt Miyuki und Kaguya, die selbstbewusst nah beieinanderstehen und in die Kamera lächeln. Entnimmt man das Volume jedoch aus dem Pappschuber, so begrüßen einen die beiden in den selben Posen, jedoch deutlich nervöser aufgrund der Nähe zueinander. Als Extra liegt Volume 1 ein Booklet mit weiteren Informationen zu den Charakteren, wie auch ein Episodenguide bei.
Fazit
„Kaguya-Sama: Love is War“ zeigt bereits in den ersten vier Folgen, die wir bisher erleben durften, großes Potenzial, sind wir doch des Öfteren fast lachend vom Stuhl gefallen. Der Fakt, dass wir von Anfang an wissen, wer das potenzielle Paar ist, auf welches der Anime hinarbeitet, schadet der Serie überhaupt nicht, sondern unterstützt sogar die Comedy. A-1 Pictures hat keine Kosten und Mühen gescheut, um „Kaguya-Sama: Love is War“ absolut fantastisch aussehen zu lassen. Es gelingt ihnen konstant den Sprung von schneller, energetischer Animation hin zu langsamen, bedachten Bewegungen zu schaffen, ohne dass dies in irgendeiner Art und Weise komisch wirken würde. Rundherum passt hier alles zusammen.
Die deutsche Umsetzung ist, alles in allem doch sehr gelungen. Waren wir zu Beginn aufgrund der Stimmauswahl teils noch etwas skeptisch, haben uns die Synchronsprecher durch ihre Leistungen aber doch überzeugen können. Auch lässt einen die gelungene Bild-und Tonqualität den Anime auf besondere Art und Weise genießten. „Kaguya-Sama: Love is War“ ist ein ein besonderer Mix aus Comedy, die zum Schreien lustig ist, und einer zuckersüßen Romanze, die sich durch viele und konstant auftretende Missverständnisse weiterbewegt, um hoffentlich eines Tages in einem Happy End zu ihrem Abschluss zu finden. Jedem Fan von urwitzigen RomComs, aber auch anderer Comedy-Anime, wollen wir „Kaguya-Sama: Love is War“ wärmstens ans Herz legen.
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Allgemeine Daten
Veröffentlichung: 24. August 2020
Publisher: KAZÉ
Genre: Comedy, Romance
Laufzeit: 100 Minuten
FSK: 12
Bild: 1080p
Ton/Sprache: Dolby Digital 2.0 Deutsch und Japanisch
Untertitel: Deutsch
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Handlung
Schülersprecher – ein Amt, das für Verantwortung, Stolz und Prestige steht, besonders an einem so elitären Ort wie der Schuchiin-Privatschule. Die aktuellen Vorsitzenden des Schülerrats sind Kaguya Shinomiya, Tochter einer der reichsten und einflussreichsten Familien des Landes, und Miyuki Shirogane, der Vorzeigeschüler mit den perfekten Noten. Was die beiden eint, ist ihr gewaltiges Ego. Doch genau dieses kommt ihnen in die Quere, wenn es um Liebesfragen geht: Die beiden sind derart von sich selbst überzeugt, dass es für sie auf der Hand liegt, dass der jeweils andere sich zwangsläufig in sie verlieben wird. Und so passiert über ein halbes Jahr … rein gar nichts. Auch wenn die beiden durchaus aneinander interessiert sind, so lässt ihr Stolz auf gar keinen Fall zu, Schwäche zu zeigen. Stattdessen überlegen sie sich lieber ausgeklügelte Strategien, dem anderen ein Liebesgeständnis zu entlocken – denn Liebe ist Krieg!
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