Ende August startete KAZÉ mit der Disc-Veröffentlichung der ersten Staffel von „We Never Learn“. Wie uns die ersten fünf Episoden der RomCom rund um den strebsamen Schüler Yuiga Nariyuki und seine Nachhilfeschülerinnen gefallen haben, das verraten wir euch natürlich in unserer nachfolgenden Review.
Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!
Plötzlich Nachhilfelehrer
Nariyuki ist der älteste Sohn der Familie Yuiga, der es finanziell nicht so gut geht, seitdem der Vater verstorben ist und Nariyukis Mutter nun allein für ihn und seine drei Geschwister sorgen muss. Um der Familie also nicht noch mehr finanzielle Last aufzubürden, hat es der strebsame Schüler auf ein besonderes VIP-Stipendium abgesehen, bei dem seine aktuelle Oberschule einem besonders talentierten Schüler die Gebühren für die Universität erstattet.
Umso überraschter ist er, als er eines Tages in das Büro des Direktors bestellt wird, der ihm eröffnet, dass er dieses VIP-Stipendium tatsächlich bekommen soll. Nariyuki befindet sich noch im Freudentaumel darüber, dass sein Traum wahr werden soll, als der Direktor schnell noch durchblicken lässt, dass an diese Zusage eine besondere Bedingung gebunden ist: Nariyuki soll nämlich der Nachhilfelehrer von zwei Genies werden, die der Stolz der Schule sind – das Mathe- und Naturwissenschafts-Ass Rizu Ogata und die geisteswissenschaftlich und literarisch unschlagbare Fumino Furuhashi. Das klingt erstmal wie eine super angenehme Aufgabe, denn was muss man solchen Genies schon großartig beibringen? Dumm nur, dass die beiden sich in den Kopf gesetzt haben, einen Studiengang im Expertisenfeld der jeweils anderen anzustreben – und das, obwohl sie außerhalb ihrer starken Fächer ziemlich hoffnungslos sind. Nachdem zuvor alle anderen Nachhilfelehrer*innen, u.a. auch die Lehrerin Mafuyu Kirisu, das Handtuch geschmissen haben, soll Nariyuki es nun richten…
Aller guten Schülerinnen sind drei
Als Nariyuki in einem ersten kurzen Test herausfindet, wie schlecht es in ihren Wunschfächern um die beiden Mädels bestellt ist, ist er auch schon drauf und dran ihnen zu raten, ihr Wunschstudienfach zu wechseln, wie es die Nachhilfelehrer vor ihm getan haben. Doch als er sich daran zurückerinnert, dass er früher selbst sehr schlecht im Lernen war und nachdem er in Einzelgesprächen mit Rizu und Fumino mehr über deren Motive herausgefunden hat, schwört er, die beiden Mädchen bei ihrem Streben zu unterstützen. Rizu wünscht sich nämlich nichts sehnlicher, als endlich die Emotionen anderer Menschen, die für sie bisher oft ein Buch mit sieben Siegeln sind, verstehen zu können. Aus diesem Grund möchte sie gerne Psychologie studieren. Derweil liebt Fumino die Sterne über alles, was auch an ihrer mittlerweile verstorbenen Mutter liegt, und hofft nun Astronomie studieren zu können.
Als hätte Nariyuki mit den beiden Genies noch nicht genug zu tun, kommt der Schuldirektor kurz darauf mit einer weiteren Bitte auf ihn zu. Er soll neben Rizu und Fumino auch noch Uruka Takemoto Nachhilfe geben. Mit Uruka ist Nariyuki bereits seit der Mittelschule befreundet. Sie ist eine exzellente Schwimmerin, die ständig großartige Ergebnisse in Wettbewerben erzielt. Daher spekuliert sie auf ein Sportstipendium, wofür jedoch zwingend auch gute Noten in Englisch zu den Voraussetzungen gehören. Dummerweise gehört das Lernen nicht gerade zu den Stärken der sportlichen Uruka. Da wundert es kaum, dass sie sich zunächst sträubt, Nachhilfe von Nariyuki zu bekommen. Als sie jedoch von Rizu und Fumino erfährt, lenkt sie ein und tritt der Lerngruppe bei, da sie bereits seit der Mittelschulzeit in Nariyuki verknallt ist und ihn nicht mit den beiden anderen Mädels alleine lassen möchte. Um sie auf einen anstehenden Vokabeltest vorzubereiten, bei deren Nichtbestehen ihre Teilnahme am Schwimmtraining in Gefahr wäre, nutzt Nariyuki daraufhin Urukas Konzentration beim Schwimmen für eine interessante neue Lernmethode aus.
Neue Herausforderungen
Doch kaum scheint ein Problem damit zunächst bewältigt zu sein, kommt der Direktor mit einer neuen Anforderung auf den jungen Nachhilfelehrer zu. Um zu beweisen, dass Nariyukis Arbeit erste Früchte trägt, verlangt er, dass sowohl Rizu als auch Fumino in den anstehenden Zwischenprüfungen in ihren schlechten Fächern überdurchschnittliche Ergebnisse abliefern. Als ob diese Aufgabe noch nicht schwierig genug wäre, wird Fumino kurz vor der Prüfung auch noch plötzlich krank, da sie sich eine Erkältung zugezogen hat. Ob sie rechtzeitig für die Prüfung wieder fit wird? Selbst wenn, können sie und Rizu ihre Schwächen überwinden und erste vielversprechende Ergebnisse vorweisen? Und kurz nach der Prüfung steht ja auch noch das einwöchige Lerncamp in den Bergen an, das sicherlich für die ein oder andere „besondere“ Situation sorgen könnte. Wird Yuiga den Versuchungen standhalten können? Schließlich ist er auch nur ein Junge im Teenager-Alter… Das alles werden wir an dieser Stelle noch nicht verraten. Schaut euch das erste Volume der Serie „We Never Learn“ doch einfach selbst an.
Bild und Animationen
Wie nicht anders zu erwarten liegt das Bild von „We Never Learn“ im aktuellen Standardformat von 16:9 bei einer Full HD Auflösung von 1080p vor. Dabei setzt man grelle und fröhliche Farben, die dem Charakter der Serie als RomCom durchaus gerecht werden. Ein gutes Beispiel dafür sind unter anderem die Haare unserer Protagonistinnen, deren Farben nahezu die komplette Range abdecken. Das Bild ist dabei jederzeit scharf. Hier gibt es nichts zu beanstanden.
Bezüglich der Animationen gleich vorweg: „We Never Learn“ ist in dieser Hinsicht kein Meisterwerk. Doch natürlich muss man sich immer fragen, ob das für eine RomCom nötig ist. Klar ist, dass man sich in der ein oder anderen Szene aber zumindest etwas mehr Details gewünscht hätte. Beispiele dafür sind unter anderem die Haare der Charaktere oder auch einzelne Hintergründe. Grundsätzlich ist die Animationsleistung aber solide.
Ton und Synchronisation
Der Ton der Serie kommt im Dolby Digital 2.0 Format daher. Auch wenn aktuell meist DTS der Standard ist, ist der qualitative Unterschied nahezu nicht herauszuhören. Hinzu kommt die Tatsache, dass es sich um einen RomCom Anime im Schul-Setting handelt, der nicht mit dynamischer Vertonung punkten möchte. Das ist auch der Grund, warum die fehlende Surround-Tonspur kein großes Manko darstellt.
Die deutsche Synchronisation der Serie entstand bei den G&G Studios in Kaarst. Dabei merkt man recht schnell, dass gerade die Sprecherinnen der drei Protagonistinnen, die im Verlauf des ersten Volumes eine Rolle spielen, noch eher wenig Erfahrung vorweisen können. Das soll deren Leistung nicht schmälern, denn man merkt gleichermaßen, dass sich alle große Mühe gegeben haben und auch die Stimmauswahl ist gerade bei Rizu, die von Céline Vogt gesprochen wird, und Uruka, der Poetine Alija ihre Stimme leiht, wirklich gut geglückt. Man hat bei beiden sofort das Gefühl, dass die Stimmen gut zu den Charakteren passen. Dennoch merkt man einfach den Erfahrungsunterschied, beispielsweise im direkten Vergleich mit Philip Süß, der den Protagonisten Nariyuki vertont und dessen sprecherische Leistung einfach routinierter wirkt. Gesamthaft ist die deutsche Vertonung aber durchaus in Ordnung und wer dennoch nicht damit warm wird, der findet auf der Disc ja immernoch den Originalton und deutsche Untertitel vor.
Physische Umsetzung
Wie gewohnt spielt die physische Ausgestaltung des Produkts keine Rolle für die Gesamtwertung unseres Reviews. Dennoch geben wir euch einen entsprechenden Überblick, um euch zu zeigen, was euch bei einem Kauf erwartet. Dabei beziehen sich die nachfolgenden Informationen und Bilder auf die limitierte Blu-Ray-Variante des ersten Volumes von „We Never Learn“.
Die limitierte Variante des ersten Volumes der Serie kommt mit einem schicken Sammelschuber daher, der am Ende Platz für alle drei Volumes des Anime bietet. Das Volume selbst liegt als Digipack mit einem zusätzlichen eigenen Pappschuber vor, der angenehm stabil wirkt. Während auf dem Sammelschuber Fumino, Rizu und Uruka zu sehen sind, sind die Mädels auf dem Digipack am Strand im Bikini abgebildet. Auf ein aufgedrucktes FSK-Logo wurde löblicherweise verzichtet.
Als Extras sind eine Leseprobe zum Manga, der ebenfalls bei KAZÉ erscheint, sowie ein Special Booklet mit an Bord.
Fazit
Mit „We Never Learn“ liefert KAZÉ neues Anime-Futter für RomCom-Fans, die auf klassische Settings stehen. Die Geschichte rund um den strebsamen Nariyuki, um den sich ein Harem an netten Mädels schart, erfindet das Rad dabei sicherlich nicht neu. Auch das Schul-Setting der Serie ist eher generisch. Dennoch ist der Anime für alle Liebhaber des Genres durchaus unterhaltsam und punktet mit liebenswerten Charakteren, immer wieder eingestreutem Humor und einem vernünftigen Protagonisten, auch wenn dieser – wie in ähnlichen Serien ja gerne einmal üblich – in Liebesdingen oft auch völlig auf dem Schlauch steht. Die Animationen sind dabei kein Meisterwerk, sind im Hinblick auf den RomCom-Charakter der Serie aber ausreichend ausgearbeitet. Einige Details mehr hätten dennoch nicht geschadet. An der deutschen Synchronisation sind gerade in den Rollen von Uruka, Fumino und Rizu vergleichsweise eher unerfahrenere Sprecherinnen beteiligt, die sich Mühe geben, denen man die mangelnde Erfahrung aber immer wieder einmal anmerkt, gerade im direkten Vergleich mit Philip Süß, der Protagonist Nariyuki vertont. Insgesamt ist die deutsche Synchronisation aber durchaus in Ordnung.
RomCom-Fans die nichts gegen ein klassisches Schul-Setting und Harem-Elemente haben, dürfen auf jeden Fall zugreifen und solide Erhaltung erwarten. Auch Fans des Mangas werden sich über die Anime-Umsetzung freuen.
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ALLGEMEINE DATEN
Veröffentlichung: 24. August 2020
Publisher: KAZÉ
Genre: Romance, Comedy, Schule
Laufzeit: ca. 125 Minuten
FSK: 12
Bild: 1080p
Ton/Sprache: Dolby Digital 2.0 Deutsch und Japanisch
Untertitel: Deutsch
Bestellen bei Amazon.de:
Handlung:
Yuiga ist ein strebsamer Schüler mit durchweg guten Noten in allen Fächern, für die er stets hart gearbeitet hat. Um ein Stipendium für sein Wunschstudium zu erhalten, hat er sich für das VIP-Programm seiner Schule beworben und wird tatsächlich ausgewählt, wovon er selbst etwas überrascht ist. Die Sache hat jedoch einen Haken: Um die Förderung zu kriegen, muss er Nachhilfe geben und dafür sorgen, dass seine Schüler den Test ihrer Wunschuniversität bestehen. Die Schülerinnen, die ihm anvertraut werden, sind Mathe-Ass Rizu, Sprachgenie Fumino und Vorzeigesportlerin Uruka. Was nach einem Kinderspiel klingt wird schnell zum Alptraum, denn alle drei sind leider in allen anderen Bereichen ziemliche Nullen und wollen ausgerechnet Fächer studieren, in denen sie alles andere als begabt sind …
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