Xenoblade Chronicles
© 2020 Nintendo.

Vor knapp zwei Wochen brachte Nintendo mit „Xenoblade Chronicles: Definitive Edition“ eines der meist erwarteten JRPGs für die hauseigene Hybrid-Konsole raus. Auch hierbei handelt es sich nicht um einen unbekannten Titel, sondern um ein Remake. Denn ursprünglich wurde das Spiel im Jahr 2010 erstmals für die Nintendo Wii veröffentlicht. Zehn Jahre später dürfen wir nun Shulk und seine Gefährten auf der Nintendo Switch begleiten. Ob und wie uns das Remake gefallen, erfährt ihr in unserer Review. 


Mensch gegen Maschine

Einst trugen die zwei Titanen Bionis und Mechonis einen Jahrhunderte andauernden Kampf aus, aus dem keiner als Sieger hervortrat. Seither dienen ihre gigantischen Körper als Heimatort für zahlreiche Lebewesen. Dazu gehören die „Homs“, die auf „Bionis“ leben und die „Mechons“, die den „Mechonis“ bewohnen. Genau wie die Titanen führen auch sie einen erbitterten Krieg, der seine Narben hinterlässt. Allerdings gestaltet sich der Kampf gegen die „Mechons“ als schwierig, denn gewöhnliche Schusswaffen kommen nicht gegen sie nicht an. Einzig das „Monado,“ ein von Dunban geführtes und mysteriöses Schwert kann den feindlichen Robotern Einhalt gebieten. Zwar konnten die „Homs“ in einer ersten Schlacht den Kampf für sich entscheiden, doch der Preis hierfür war hoch: Der Held Dunban kann das „Monado“ nicht mehr führen. Ein Jahr nach dem Krieg überfallen die „Mechons“ Kolonie 9 und hinterlassen eine Spur der Zerstörung und Hoffnungslosigkeit. Unser Protagonist Shulk, der bis dato ein sorgloses Leben geführt hat, geht daraufhin gemeinsam mit seinem Freund Reyn und dem „Monado“ auf Rachefeldzug.

Xenoblade Chronicles
© 2020 Nintendo

Herausforderndes Kampfsystem

Das Kampfsystem ist zu Beginn ein wenig komplex. Anders als bei anderen rundenbasierten Spielen könnt ihr eure Charaktere frei bewegen, da die gewählte Kampfposition sich auch auf den Kampf auswirkt: So verursacht z.B Shulk im Rücken des Feindes mehr Schaden als wenn er ihn frontal angreifen würde. Neben den automatischen Standardattacken gibt es zudem Fertigkeiten, die unten auf einer Leiste angezeigt werden. Insgesamt mag das gesamte Kampfgeschehen auf dem ersten Blick sehr unübersichtlich und hektisch wirken, doch man gewöhnt sich sehr schnell daran.

„Xenoblade Chronicles: Definitive Edition“ kommt zudem mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen daher. Insbesondere für Anfänger, also für diejenigen, die nicht mit dem Franchise vertraut sind (uns eingeschlossen) empfiehlt es sich den gemütlichen Modus zu wählen. Wie bereits der Name schon darauf hindeutet, sind die Kämpfe nicht allzu schwer gestaltet, sodass man recht schnell und einfach voran kommt, ohne frustrieren zu müssen. Des Weiteren umfasst das Spiel sogenannte ,,Tempo-Herausforderungen“, die durch das Betreten von Portalen angetreten werden können. Hierbei handelt es sich um Herausforderungen, die entweder mit vorgeschriebenen Teammitgliedern oder einer eigenen Gruppenkonstellation bestritten werden können. Nach erfolgreichen Abschließen der Herausforderungen erhalten wir Belohnungen.

JRPG vom Feinsten

Eine weitere Besonderheit sind die „Monado“-Techniken, da diese den normalen Standard-Attacken und Fertigkeiten zusätzliche Dynamik verleihen. So können wir unter anderem in bestimmten Situationen die Zukunft voraussehen, unsere Kameraden mit einem unüberwindbaren Schild beschützen oder auch heftige Attacken ausführen. Hinzu kommen die Kettenangriffe, die eine Reihe von Attacken auslösen. Voraussetzung hierfür ist der komplett ausgefüllte Aktionsbalken. Neben den erlernten Techniken ist auch die Harmonie zwischen den Partymitgliedern von besonderer Bedeutung. So können durch Geschenke oder Harmoniegespräche zwischen den Charakteren die Kampfkraft und das Vertrauen gestärkt werden.

Selbstverständlich können wir auch unsere Waffen und Rüstungen verbessern. Hierfür benötigen wir hochwertige Juwelen, die am Schmiedeofen hergestellt werden. Für das Schmieden ist jeweils ein Werfer und ein Techniker notwendig, die aus der eigenen Party stammen. Das Besondere: Wenn die beiden harmonieren, dann zeigt sich dies auch in der Hochwertigkeit der Juwelen wieder.

Eine schier unendliche Story

„Xenoblade Chronicles: Definitive Edition“ ist ein massives Spiel. Allein die Hauptstory nimmt etwa 50 bis 60 Stunden in Anspruch. Zählt man die zahlreichen Sidequests hinzu, dann kann man locker mehrere hundert Stunden investieren. Hinzu kommt der knapp zehnstündig umfassende Epilogue „Die verbundene Zukunft“, der sich ein Jahr nach den Ereignissen der Hauptgeschichte abspielt. Der zusätzliche Inhalt steht zwar gleich zu Beginn des Spiels frei verfügbar, aber es empfiehlt sich die komplette Hauptstory einmal durchzuspielen.

Kommen wir zurück zu den Sidequests. Diese sind nicht wirklich abwechslungsreich, da ein Großteil darin besteht Monster zur Strecke zu bringen oder bestimmte Items zu sammeln. Besonders praktisch hierbei ist die Quest-Navigation, die auf der Map zeigt, wo die Items zu finden sind. Allerdings sind die Sidequest über einen bestimmten Zeitraum sehr re­pe­ti­tiv und können eventuell an den Nerven zerren. Doch wichtig hierbei ist, dass ihr euch nicht durch die Sidequests quälen müsst. Macht sie einfach dann, wenn ihr Lust habt.

Wie bereits kurz erwähnt wurde, ist „Xenoblade Chronicles: Definitive Edition“ ein sehr umfangreiches Spiel. Dies ist vor allem an den Landschaften auszumachen, da diese enorm riesig sind. Und genau dieser Aspekt ist unserer Meinung nach die größte Schwäche des Spiels: Die Gebiete wirken insgesamt recht leer und leblos. Man sieht zwar wie einige Monster umherstreifen oder wie sie grasen, aber wirklich lebendig wirken sie nicht.

Xenoblade Chronicles
© 2020 Nintendo.

Musik, die fesselt

Die musikalische Untermalung in „Xenoblade Chronicles: Definitive Edition“ ist unglaublich gut. Sei es im Kampf oder die Zwischensequenzen – die Musik passt zu jeder Situation und sorgt für eine gute Spielatmosphäre. Neben einer gelungen englischen Synchronisation kommt das Spiel auch mit japanischer Sprachausgabe daher, die durch deutsche Untertitel unterstützt wird. Eine deutsche Vertonung sucht man allerdings vergeblich.

Fazit

„Xenoblade Chronicles: Definitive Edition“ ist ein unglaublich umfangreicher Titel, in dem mehrere hundert Stunden investiert können. Die Story ist zudem sehr mitreißend und zieht einem in ihren Bann. Allerdings wirken die zahlreichen Sidequest sehr monoton, was auf Dauer sehr langweilig werden kann. Zudem wirken die weitläufigen Landschaften sehr leblos und leer, was doch sehr schade ist.

Nichtsdestotrotz können neben eingefleischte Fans und Nostalgiker auch Anfänger hier beherzt zugreifen, denn mit „Xenoblade Chronicles: Definitive Edition“ ein fantastisches und faszinierendes JRPG geboten. Zudem bietet der Epilog „Die verbundene Zukunft“ mit seinen knapp zehn Stunden zusätzlichen Spielspaß. Wer gerne langen Spielspaß haben möchte, der macht hier nichts falsch. Wer aber auf etwas kurzfristiges aus ist, der sollte sich es dreimal überlegen.

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Gin
Redakteur für Anime, TV und Industrie.
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