© Gosho Aoyama / Shogakukan • YTV • TMS 1996 All Rights Reserved

Wir haben unsere Reviews der Conan DVD-Boxen in letzter Zeit doch etwas schleifen lassen, weshalb wir den aktuellsten Releases tatsächlich ein wenig hinterher hinken. Umso erfreulicher ist es, dass wir euch nun zumindest schon einmal unsere Rezension zur zehnten Box rund um den kleinen Meisterdetektiv präsentieren können, in der wir euch verraten, wie uns die Episoden 255 bis 281 gefallen haben, die KAZÉ im Oktober 2019 im Handel veröffentlicht hat.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Wie gewohnt möchten wir uns aufgrund des großen Episodenumfangs der einzelnen „Detektiv Conan“-Boxen bei unserer Review der zehnten Box wieder auf einige Highlight-Folgen beschränken. Im Vergleich zu einigen der Vorgängerboxen kann Box 10 vom Unterhaltungswert und der Wichtigkeit für die Rahmenhandlung der Geschichte nicht ganz mithalten, verspricht aber dennoch wieder spannende Fälle mit unserem kleinen Meisterdetektiv.

Ein erstes echtes Highlight der Box stellt die Doppelepisode „Tod eines Sensationsreporters“ dar. Bei diesem Fall, in dem es um den Mord an einem bekannten Klatschreporter geht, der während der Eröffnung eines neuen Hotels verübt wird, spielt auch Heiji mit. Der junge Detektiv aus Osaka spielt im Rahmen der Handlung dieser beiden Folgen jedoch eher eine Hintergrundrolle.

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Entscheidender ist, dass wir als Zuschauer eine völlig neue Seite an Conen/Shinichi entdecken. Agiert dieser nämlich normal stets besonnen und verfolgt immer die wahrscheinlichste Spur, zeigt er diesmal, dass selbst ihn persönliche Gefühle bei der Fallaufklärung behindern können. Einer der Verdächtigen in diesem Mordfall ist nämlich ein bekannter ehemaliger Fußballstar, der für Shinichi eine Art Idol ist, weshalb er dessen potenzielle Beteiligung am Verbrechen nicht wahr haben möchte. Heiji agiert in dieser Geschichte dann eher als eine Art Katalysator, der seinen Freund aus Tokio in Sachen Ermittlungen auf den rechten Pfad zurücklenkt.

Eine weitere interessante Story erwartet die Zuschauer in der Doppelfolge „Gefangen im Netz“. Professor Agasa fährt in dieser Geschichte mit Conan und den Detective Boys an den Strand, wo sie auf Ran und Sonoko treffen, die sich zufällig am selben Strand und sogar im selben Hotel aufhalten.

Dort machen sie die Bekanntschaft einiger Fischer, die mit einem Kollegen im Streit liegen, den sie gerne bei einem Abendessen aus der Welt räumen möchten. Der Fischer, mit dem die drei ein Problem haben, taucht jedoch nicht auf und es stellt sich heraus, dass dieser eingewickelt in einem Fischernetz tot am Strand liegt. Conan hat es nun vor allem mit zwei Problemen zu tun: Kann er eines der Alibis der Verdächtigen entkräften? Und wie genau wurde der Tote wirklich umgebracht? Interessant ist in dieser Episode aber vor allem auch, dass die Beziehung zwischen Ran und Ai einen Schritt nach vorne macht. Gerade Ai stand Ran immer sehr distanziert gegenüber, öffnet sich der Oberschülerin gegenüber aber gegen Ende der Episode merklich.

Mit der Doppelepisode „Love-Story im Polizeihauptquartier 4“ schwenkt die Handlung dann später wieder auf Kommissar Takagi und seine Kollegin Sato. Dabei wird Sato von ihrer Mutter gedrängt ein Date mit einem möglichen Heiratskandidaten abzuhalten. Genervt von der Hartnäckigkeit ihrer Mutter zieht Miwako einfach eine beliebige Mappe aus dem Stapel mit Bewerbern. Wie es der Zufall will gehört diese zu ihrem Kollegen Shiratori, mit dem sie sich nun trifft.

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Ihre Freundin Yumi hat jedoch einen Plan ausgeheckt, bei dem Takagi seine Kollegin aus der misslichen Lage befreien soll. Zu dumm nur, dass dieser gerade in einem verzwickten Raubfall steckt, bei dem sich die Zeugenaussagen leider deutlich widersprechen, was die Aufklärung trotz nur dreier Verdächtiger recht schwierig gestaltet. Dabei tut Eile große Not, denn im Eifer des Gefechts lässt sich Miwako auf einen Deal mit Shiratori ein: Sollte Takagi sie nicht bis zum Sonnenuntergang von ihrem Treffen mit Shiratori abgeholt haben, wird sie diesen heiraten! Conan bekommt das mit und tut alles in seiner Macht stehende um Kommissar Takagi aus der Ferne zu unterstützen. Doch wird das ausreichen, um das Schlimmste zu verhindern?

Das finale Highlight der Box ist dann die Doppelfolge „Der Mann aus Chicago“. Dabei sticht die Episode nicht besonders durch den Fall hervor, den es diesmal zu lösen gilt, sondern vielmehr durch die Einführung eines neuen wichtigen Charakters. Nach einer berühmten Tiershow treffen Conan, Professor Agasa und die Detective Boys nämlich auf einen Amerikaner britischer Abstammung, der dem Veranstalter der Show unheimlich ähnlich sieht und deshalb von japanischen Reportern belagert wird. Die Kinder retten den Mann, der sich als James Black aus Chicago vorstellt, aus dieser misslichen Lage, weshalb er sich mit einer Einladung zum Essen bedanken möchte.

Auf dem Weg zu seinem Auto wird er jedoch entführt und nun ist es an Conan und seinen Freunden herauszufinden, was mit James Black geschehen ist und wie sie ihn retten können. Gegen Ende der Story taucht dann auch Shuichi Akai auf, der bereits aus der Episode mit dem entführten Bus aus Box 9 bekannt ist. Spätestens in diesen Szenen wird dann klar, dass sowohl Shuichi Akai als auch James Black auch später in der Serie noch eine Rolle spielen werden…

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Die wichtigsten Charaktere

Wir wollen diesen Teil unseres Reviews wieder nutzen, um euch auf neue Charaktere aufmerksam zu machen, die im Verlauf der zehnten Conan-Box erstmals einen Auftritt haben, aber auch später immer wieder einmal vorkommen. Nachdem es im Rahmen der neunten Box gleich mehrere Neuzugänge in den Reihen der wichtigen Charaktere gab, kommt in den Episoden von Box 10 genau eine neue wichtige Figur hinzu. Infos über alle wichtigen Charaktere, die bereits in den vorangegangenen Episoden vorkamen, findet ihr in unseren Reviews zu den ersten neun DVD-Boxen der Serie.

Bei dem Neuzugang der Episoden 255 bis 281 handelt es sich um:

James Black

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James Black ist Amerikaner britischer Herkunft, der bei seinem ersten Auftritt im Conan-Universum gleich Opfer einer Entführung wird – wenn auch eher zufällig. Es scheint dabei so, als ob er Conan schnell durchschaut und ihn gar testet. Zudem steht er in einer anfangs nicht näher bekannten Beziehung zu Shuichi Akai, der im Verlauf von Box 9 erstmals einen Auftritt hat. Im weiteren Verlauf der Serie werden nach und nach mehr Details zum Hintergrund von James Black enthüllt, die wir an dieser Stelle aber natürlich noch nicht vorweg nehmen möchten.

Bild und Animation:

Wenig überraschend präsentiert sich das Bild von Box 10 in ähnlicher Qualität, wie bereits bei den Vorgängerboxen. Da die enthaltenen Episoden immernoch recht alt sind, wundert es nicht, dass diese wieder im damaligen Standardformat von 4:3 vorliegen. Die Bildschärfe kann bei weitem nicht mit aktuelleren Produktionen mithalten. Gerade in weiter entfernten Einstellungen sind ganz deutliche Unschärfen erkennbar und es kann immer wieder einmal zu Grieseln oder Flackern im Bild kommen. Das war jedoch zu erwarten und trübt den Genuss beim Schauen nicht merklich. Zudem reicht die Qualität des Bildes aus, um die Serie auch auf aktuellsten Fernsehgeräten dennoch vernünftig schauen zu können.

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Ton und Synchronisation:

Bezüglich Ton und Synchronisation der zehnten DVD-Box von „Detektiv Conan“ gibt es im Prinzip keine deutlichen Änderungen im Vergleich zu den vorhergehenden Volumes zu berichten. Dementsprechend liegt der Ton auch diesmal wieder im Dolby Digital Format vor und wird über eine Stereotonspur ausgegeben. Beides – jedoch vermutlich vor allem das Format – sind natürlich auch dem Alter der enthaltenen Folgen geschuldet. Dennoch erscheint der Ton stets klar und unter Berücksichtigung des Altersaspekts qualitativ hochwertig. Auch ein neuer Opening-Song feiert im Verlauf der zehnten Box sein Debüt. Dabei handelt es sich um „Wenn du gehst“ von Rickie Kinnen. Natürlich ist Musik Geschmackssache, doch der neue Song wirkt ein wenig wie ein Weihnachtslied und im Rahmen von „Detektiv Conan“ etwas unpassend.

Die Synchronisation kann ihr zuvor schon gutes Niveau halten. Das gilt sowohl für die bereits bekannten Sprecher, als auch für die Neuzugänge. Dazu gehört unter anderem Frank Glaubrecht als James Black, doch auch Genta und Prof. Agasa haben in dieser Box neue Stimmen, die zwar auffallen, sich jedoch dennoch gut einfügen.

Wichtig: Es ist nur die deutsche Synchronisation und nicht der japanische Originalton vorhanden, da es sich bei dem gezeigten Material um die Synchronisation und die Schnittfassung handelt, die aus dem deutschen TV bekannt ist. Da diese aber nicht zwingend deckungsgleich mit dem japanischen Original ist, ist die japanische Tonspur nicht vorhanden!

Physische Umsetzung:

Ihr kennt es bereits aus unseren weiteren Rezensionen: Die physische Umsetzung des Produkts hat bei uns keinen Einfluss auf die Gesamtwertung unseres Reviews. Aus diesem Grund sind die nachfolgenden Details und Bilder einzig und allein als Entscheidungshilfe für oder gegen einen Kauf der zehnten Conan-Box zu verstehen.

Natürlich hat man sich bezüglich der Aufmachung insgesamt stark an den vorhergehenden Boxen orientiert. Somit kommt auch die zehnte DVD Box als aufklappbares Digipack im eigenem Schuber daher. Der Schuber ist recht stabil und schützt das Digipack somit ausreichend. Auf ein aufgedrucktes FSK-Logo konnte ebenfalls wieder verzichtet werden. Ein solches findet sich jedoch wieder auf dem Digipack selbst. Auf dem Cover sind neben Conan und Ai diesmal Charaktere aus den Episoden der zehnten Box zu sehen, allen voran der neue Charakter James Black. Im Inneren des Digipacks kommen die fünf DVDs zum Vorschein, die ganz ohne digitale Extras daherkommen. Als physisches Extra ist natürlich wieder ein Booklet mit an Bord, das Details zu den einzelnen Episoden der Box enthält.

Fazit:

Box 10 von „Detektiv Conan“ sticht vor allem durch eine neue Geschichte rund um die Beziehung zwischen Kommissar Takagi und seiner Kollegin Sato sowie durch die Einführung des neuen Charakters „James Black“ hervor. Auch sonst hat die Box wieder einige interessante Fälle zu bieten und zeigt uns gleich zu Beginn auch eine sehr menschliche aber bisher eher unbekannte Seite von Shinichi. Vergleicht man den Unterhaltungswert mit vorhergehenden Boxen, so kann das zehnte Volume mit vielen davon nicht ganz mithalten. Dafür fehlt es einfach an neuen Details zur Hauptstory und den Männern in Schwarz. Dennoch dürften sich Fans des kleinen Detektivs und von Krimis im Allgemeinen wieder recht gut unterhalten fühlen. Die gewohnt gute Synchronisation leistet dazu sicherlich ebenfalls ihren Beitrag. Da wird die Freude beim Anschauen der Episoden auch von der dem Alter der Folgen geschuldeten eher mäßigen Bildqualität nicht getrübt.

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Allgemeine Daten:

Veröffentlichung: 04. Oktober 2019
Publisher: KAZÉ
Genre: Mystery, Krimi
Episoden: 255 – 281
Laufzeit: ca. 650 Min
FSK: 12
Format: 4:3
Ton/Sprache:  Dolby Digital 2.0 Deutsch
Untertitel: –

Bestellen bei Amazon.de:

Detektiv Conan – Die TV-Serie – Box 10 (Episoden 255-281) [5 DVDs]

Handlung:

Bombenwarnung! Ausgerechnet in dem Shinkansen, mit dem Conan, Ran und Kogorô nach Hause fahren, wird eine verdächtige Tasche gefunden. Außerdem mit an Bord sind die Inspektoren Takagi und Sato, die einen Drogenschmuggler überführen. Während Sato sich um die Bombe kümmert, muss der Kriminelle plötzlich auf die Toilette. Dass er sich dort ein Messer in den Bauch rammt, kann auch Takagi nicht mehr verhindern …
Auf die Detective Boys wartet ebenfalls ein neuer Fall: Nach einem Zirkusbesuch lernen die Kinder den Amerikaner James Black kennen, der aufgrund einer Verwechslung kurz darauf entführt wird. Der ältere Herr konnte jedoch noch eine versteckte Botschaft für Conan hinterlassen und so sind die kleinen Detektive ihm bald dicht auf den Fersen – und sie sind nicht die Einzigen! Wer ist dieser Mann, der denselben Vornamen wie Sherlock Holmes’ Erzfeind trägt?


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Steffen
Ich bin Steffen, seit 2016 Teil des AnimeNachrichten-Teams und nur wenig kürzer auch als Chefredakteur tätig. Aus diesem Grund habe ich meine Finger eigentlich in allen Themengebieten im Spiel, kümmere mich jedoch inbesondere um Anime, Manga, Light Novels, Interviews sowie um die Kommunikation mit unseren Partnern aus der Branche.
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