Ein absoluter Klassiker des Magical Girl Anime-Genres – anders lässt sich CLAMPS „Cardcaptor Sakura“ wohl kaum definieren. Egal ob im Jahre 1998 in Japan, oder 2003 in Deutschland, Woche für Woche saßen Kinder gespannt vor dem Fernseher um den Abenteuern rund um die junge Sakura zu folgen. So ist es natürlich auch kein Wunder, dass es im Jahre 1999 einen Kinofilm zur Serie gab, welcher es im Jahre 2004 als „Cardcaptor Sakura- Die Reise nach Hong Kong“ sogar auf die großen Leinwände in Deutschland schaffte. Nun veröffentlicht Nipponart, pünktlich zur Weihnachtszeit, den Film, also „Cardcaptor Sakura: The Movie“, zum ersten Mal auf Blu-Ray. Was wir von dieser Neuveröffentlichung halten, erfahrt ihr jetzt.
Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!
Handlung
Der Film beginnt mit Sakura und Shaolan, wie sie gegen die Clow Card The Arrow kämpfen und versuchen, sich eben jene anzueignen. Sakura gelingt es The Arrow zu bekommen und Shalon zieht verärgert ab. Zu Hause angekommen hat Sakura im Schlaf einen abnormalen Traum, in dem sie unter Wasser gezogen wird und auf eine schemenhafte Gestalt stößt. Bevor sie sich jedoch länger mit ihr unterhalten kann, wacht sie wieder auf und muss zur Schule. Der letzte Schultag vor den Winterferien steht an. Das bedeutet Zeugnisse! Nach der Übergabe gehen Sakura und ihre beste Freundin Tomoyo ein wenig einkaufen. Bei diesem Einkauf gewinnt Sakura nicht ganz durch Zufall den ersten Platz: Eine fünftägige Reise nach Hong-Kong. Da aber ihr Vater geschäftlich verreisen muss, nimmt sie ihre beste Freundin Tomoyo, ihren großen Bruder Toya und dessen besten Freund Yukito mit.
In Hong Kong angekommen sehen wir der Truppe beim Sightseeing zu. Auch sehen wir, dass Sakura weiterhin den selben Traum hat, in dem die schememhafte Figur nun deutlicher als Frau in traditioneller chinesischer Kleidung zu erkennen ist. Am nächsten Tag begeben sich unsere Freunde zur bekannten Bird Street. Dort werden sie von zwei Vögeln beobachtet, die von Kero jedoch als nicht gerade normale Vögel identifiziert werden. Er spürt, dass diese Vögel starke magische Kräfte haben. Also verfolgt Sakura die zwei Vögel zu einem Brunnen, welcher sie hypnotisiert. Shaolan, welcher in den Ferien mit seiner Cousine Mai-Lin nach Hause zurück gekehrt ist, kann sie jedoch noch kurz vorher retten und die Gruppe geht gemeinsam zu Shaolan nach Hause. Dort angekommen warnt seine Mutter Sakura vor einem großen Unheil, welches recht bald zu überwinden sein wird. Deshalb schlägt sie vor, dass Sakura und ihre Freunde zur Sicherheit bei Shaolan übernachten sollten.
So kommt es, dass sie am nächsten Tag, als Shaolan und Mai-Lin mit den anderen auf eine Einkaufstour gehen, auf einen heruntergekommenen Laden stoßen. Dort findet die wieder hypnotisierte Sakura ein Buch und öffnet es trotz Versiegelung. Daraufhin zieht das Buch unsere sechs Helden in sich hinein. Dort werden sie mit der Frau in chinesischer Kleidung aus Sakuras Träumen konfrontiert, welche sich als Wahrsagerin entpuppt, die Clow Read, den Schöpfer der Clow Cards und Kero, kannte und scheinbar verabscheute, weshalb sie ihn wiedersehen will. Als Sakura dies jedoch verneint, hält die Wahrsagerin alle ihre Freunde bis auf Tomoyo, welche sie noch retten konnte, gefangen. Nun ist es an unserer Heldin, ihre Freunde zu Retten.
Die Story von „Cardcaptor Sakura: The Movie“ ist für Fans des Franchises recht einfach, aber zufriedenstellend. Sie hat alles, was man von Cardcaptor Sakura erwartet: eine leichte, herzerwärmende Story, den Witz den man aus der Serie schon gewohnt ist, Magical Girl Action und ein wenig Romantik. Der einzige Kritikpunkt, den man wirklich anbringen könnte ist, dass der Film nicht wirklich einsteigerfreundlich ist, da die Macher davon ausgingen, dass man bereits Fan des Franchises ist, sollte man den Film im Kino sehen.
Bild und Animation
Eines vorweg: Man merkt dem Film definitiv das Alter an. Der Streifen ist visuell von 1998. Das bedeutet, dass der Film mit den typischen Problemchen von Filmen aus den 90ern zu kämpfen hat: ab und zu winzige weiße Flecken für einen Frame und leichte Bildstörungen. Allerdings kann man Nipponart hier absolut nichts vorwerfen. Filme, die nicht von Anfang an digital produziert werden, haben heutzutage immer mit solchen Problemen zu kämpfen – man merke hier nur die älteren Ghibli-Filme an. Ansonsten ist die Umsetzung des Films als Blu-Ray, in 1080p, absolut gelungen. Das Bild ist – den Umständen entsprechend – scharf, der Kontrast gelungen und die Bildrate absolut in Ordnung. Auf technischer Ebene gibt’s also nichts zu monieren.
Auf animationstechnischer Ebene lässt sich relativ einfach sagen: Der Film sieht aus wie eine etwas längere, etwas hübschere Folge der TV-Serie „Cardcaptor Sakura“. Das Spiel mit Licht und Schatten wird in diesem Film ganz klar in den Vordergrund gestellt. In den engen und dunklen Gassen Hong Kongs hat sich das Studio Madhouse dazu verleiten lassen, sich in Details zu verlieren, ohne dabei die Bildkomposition des großen Ganzen aus dem Auge zu verlieren. Dies fanden wir besonders bemerkenswert.
Natürlich kann man nicht über das Bild von „Cardcaptor Sakura“ sprechen, ohne die Outfits, die Sakura trägt, zu thematisieren. Und Tomoyo, welche für Sakuras Outfits in der Story verantwortlich ist, hat sich wirklich nicht lumpen lassen. Wie auch in den Gassen und Straßen ist man hier mit viel Detailverliebtheit ans Werk gegangen. Seien es die Kleider die Sakura trägt, wenn sie mit ihren Freunden die Stadt erkundet, oder wenn sie als Magical Girl gegen die Wahrsagerin kämpft: Sakuras Outfits sind schön und elegant, aber auch teilweise sehr verspielt. Ganz klarer Pluspunkt für Studio Madhouse.
Ton und Synchronisation
Da wir hier von einem Re-Release des Filmes, wie er auch schon 2004 bei uns auf den heimischen Leinwänden lief, sprechen, lässt sich zur Synchronisation nicht allzu viel sagen. Wer die originalen deutschen Stimmen von Sakura, Shaolan, usw. kennt, der weiß, was ihn hier erwartet: eine qualitativ hochwertige Synchro mit einigen erstklassigen und zu dieser Zeit sehr beliebten Synchronsprechern, die zwar an manchen Ecken etwas rau und unmodern wirkt, jedoch im Großen und Ganzen einen sehr soliden Job macht und fast schon einen nostalgischen Touch hat. Was man anmerken sollte, aber was keinesfalls als Kritik zu verstehen ist, ist dass die Synchro natürlich wegen der neuen Besetzung für „Cardcaptor Sakura: Clear Card“, nicht mit diesem Release abgestimmt ist. Da es sich hier jedoch um zwei verschiedene Publisher und völlig unterschiedliche Erstveröffentlichungs-Zeiträume handelt, ist dies nur zu verständlich.
Zur technischen Umsetzung lässt sich nur eins sagen: gelungen. Der Ton ist absolut klar, die Stimmen sind zu jeder Zeit gut verständlich, und der Soundtrack hervorragend und an einigen Stellen vielleicht sogar pompös. Man hat die Wahl zwischen Japanisch und Deutsch, beides in DTS-HD MA 5.1, also mit Surround-Sound in beiden Varianten. Insgesamt gibt es also im Sound-Design – gerade vor dem Hintergrund des Alters des Films – auch überhaupt nichts zu meckern.
Physische Umsetzung
Wie ihr es von uns schon kennt, hat die physische Umsetzung des Produkts keinen Einfluss auf die Gesamtwertung des Reviews. Dieser Abschnitt dient mehr dazu euch ein Bild von dem zu vermitteln, was euch als Käufer erwartet. Dabei beziehen sich alle Beschreibungen auf die Blu-Ray-Fassung des Films.
Der Film kommt in einer Standard-Amaray-Hülle daher. Nipponart hat dem Streifen ein Wendecover, welches das FSK-Logo verschwinden lässt, spendiert. Das begrüßen wir ausdrücklich. Auf dem Cover zu sehen ist Sakura in dem Outfit, welches sie im Endkampf trägt, zudem Kero, der aus ihrem Hut herausgrinst.
Zwar kommt der Film ohne digitale Extras aus, bietet jedoch zwei kleine aber feine physische Boni: ein Booklet und einen Sticker. Der Sticker bildet einfach noch einmal das Cover der Blu-Ray ohne Schriftzug ab. Das Booklet ist ein kleines Artbook mit Artworks aus der Produktion des Films und enthält auch ein sehr interessantes Spezial-Interview mit Morio Asaka, dem Regisseur.
Fazit
„Cardcaptor Sakura: The Movie“ ist ein absoluter Film für Fans. Wer die Original-Serie nicht kennt, oder mit Sakura kaum etwas anfangen kann, ist hier komplett fehl am Platz. Einsteigerfreundlich ist der Film nämlich nicht. Aber das muss er auch gar nicht sein. Madhouse hat hier für Fans ein weiteres Abenteuer der jungen Sakura, gemacht für die große Leinwand, geschaffen. Und diese Aufgabe wird hier mit Bravour erfüllt. Wenn man etwas an dem Film kritisieren wollen würde, dann wäre es vielleicht, dass die finale Kampfszene im Vergleich zum restlichen Film etwas kurz geraten ist. Jedoch schadet das der Balance des Films nicht wirklich, weshalb dies nur als leichte Kritik zu verstehen ist.
Nipponart ist es zudem sehr gut gelungen, den Film in die moderne Zeit zu überführen. Endlich auf Blu-Ray verfügbar, sieht der Streifen – das Alter immer im Hinterkopf behaltend – schöner denn je auf den heimischen Bildschirmen aus und klingt auch genauso gut, auch wenn wegen der alten Synchronisation die Abstimmung mit der aktuellen Veröffentlichung von „Cardcaptor Sakura: Clear Card“ natürlich fehlt. Insgesamt also ein schöner Release, welchen wir Fans von „Cardcaptor Sakura“ wärmstens ans Herz legen können.
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Allgemeine Daten
Veröffentlichung: 05. Dezember 2019
Publisher: Nipponart
Genre: Magical Girl, Comedy, Romance
Laufzeit: 90 Minuten
FSK: 12
Bild: 1080p
Ton/Sprache: Japanisch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (Dolby Digital 5.1) (DTS-HD Master, Audio 5.1)
Untertitel: Deutsch
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Handlung
Die junge Sakura ist eigentlich eine ganz normale Schülerin, doch versehentlich hat sie das mysteriöse Buch des Hexenmeisters Clow Reed geöffnet und die magischen „Clow Cards“ befreit. Kero-Chan, der Wächter des Buches, verleiht Sakura daher besondere Kräfte: Fortan ist es ihre Aufgabe, als Card Captor Sakura die entflohenen Karten, welche über einzigartige wundersame Fähigkeiten verfügen, wieder einzufangen.
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