Was kann man eigentlich von einem Anime erwarten, der im Original schon „Girls und Panzer“ (ガールズ&パンツァー, Gāruzu ando Pantsā) heißt? Es klingt auf jeden Fall nach etwas, dass vor allem das männliche Geschlecht ansprechen soll und vielleicht auch diejenigen, die auf die Kriegsthematik und Panzer stehen. So Unrecht hat man mit der Vermutung nicht, jedoch entpuppt sich der Anime schnell als überraschend unterhaltsam und spannend. Zugegeben, „Girls und Panzer“ ist sicher nicht für jeden etwas. Warum genau? Gehen wir dem mal auf den Grund. Volume 1 liefert die ersten vier Folgen des Animes ab und wir bekommen einen guten Einblick in das Geschehen. Bleibt nur noch zu sagen: „Panzer Vor!“.

 

Miho wechselte an eine neue Schule, um vor dem Wahlpflichtfach Shenshadou zu fliehen, doch auch an der neuen Schule wird das Panzerfahren auf einmal wieder gelehrt und sie wird gezwungen dieses Fach zu belegen. Doch sie bekommt Hilfe von ihren Freundinnen und auf geht es, ins Gefecht. Man merkt schnell, dass die Handlung von „Girls und Panzer“ sehr genretypisch ist. Es gibt die üblichen Charaktermuster, sodass die Zielgruppe, wahrscheinlich junge Männer, hier genau ihren Typ Mädchen bekommt. Da es aber nicht zu einem Harem mutiert, was hier auch eher merkwürdig wäre, passen die Charaktere, welche sich auch nach und nach entwickeln werden, doch ganz gut. Schon in den ersten vier Folgen kann man diese Entwicklung nachvollziehen. Miho wächst und findet Freude an dem, was sie eigentlich ablehnt. Auch andere Charaktere bekommen, mit ihrer Wahl für das Fach Shensahadou, Ablehnung oder Zuspruch in der Familie. Doch dies sind nur leichte Andeutungen des später folgenden Handlungsverlaufes.

 

Was aber sehr deutlich wird bei den ersten vier Folgen von „Girls und Panzer“ ist, dass man sich Zeit nimmt, die Handlung zu erzählen. So wird man langsam an die Thematik geführt und bekommt dann aber schnell mit, dass man hier auch auf Action und Spannung setzt. Natürlich müssen ja die Panzer gezeigt werden und natürlich auch schon die ersten Gegner. Welche Turniere und welche Figuren noch so kommen mögen, bleibt für Vol. 2 und 3 offen. Bei der unterschiedlichen Gestaltung der Charaktere gibt man sich sehr viel Mühe. Männer sind jedoch kaum vertreten, da es sich hier um eine reine Sportform für Frauen handelt, sie bekommen höchstens kleine Nebenrollen oder sind mal im Publikum zu sehen. Sie sind natürlich Gesprächsthema, denn Panzerfahren ist in der Welt von „Girls und Panzer“ hoch angesehen und man kann damit große Erfolge feiern. Dies gehört auch zur Familiengeschichte von Miho und ist einer der Beweggründe, warum sie geflohen ist. Man merkt es schon in der ersten Szene, wo sie richtig eingeführt wird.

girls und panzer 1

Girls und Panzer“ beginnt mit einem, kapp 1 Minute 40 langen, One Take, was auch beim Anime eine Seltenheit ist. Die Kamera am Panzer angebracht, sieht man alle wichtigen Figuren. Dabei handelt es sich um eine Szene, die erst später in der Handlung spielt, so benutzt man also hier, optisch und erzählerisch, eine Form der Rückblende, um die Handlung bis zu diesem Augenblick zu erzählen. Schon allein diese Szene macht deutlich, dass „Girls und Panzer“ eine Besonderheit ist. Die Welt fiktiv und sogar leicht im SciFi-Genre, doch die Panzer, die vorkommen, sind alle echt. Alle Modelle die auftauchen gibt es wirklich und sind sehr detailliert gezeichnet. Auch die Eigenschaften jedes Panzers wurden übernommen. Auch sonst bietet „Girls und Panzer“ immer optische Highlights und tolle Kameraführungen, wie bei dem Ende von Episode 1, hier wird es für die erste Wendung in der Handlung genutzt.

 

Neben all den detaillierten Zeichnungen der Panzer, bietet „Girls und Panzer“ auch andere Dinge. Es gibt sogar ein wenig Fanservice zu bestaunen. Wenn man vielleicht gedacht hat, dass der Anime nicht nur für Jungs ist, der wird enttäuscht werde, spätestens bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Mädels die Panzer putzen. Hier nutzt man auch wieder einen One Take um dies zu verbildlichen, verbindet es aber mit Fanservice. Die Panzeraction ist auch sehr abwechslungsreich in Szene gesetzt, man kann hier natürlich eher selten auf Tempo drücken, wie bei normaler Action, sondern mehr auf Spannung. Das zeigen die ersten Folgen auch schon sehr gut. Durch die Dramatik, dem Schnitt und die Kameraführung kommt sehr viel Spannung auf.

girls und panzer 2

Was neben sexy Schulmädchen und großen Panzern besonders auffällt, ist der Soundtrack. Hier bekommt man immer wieder Marschmusik zu hören. Alles ist halt, sehr passend zum Thema Krieg, musikalisch untermalt. Das geht sogar soweit, dass ein Charakter ab und an eine Marschmelodie summt. So hat man einen sehr militärischen Soundtrack auf den Ohren. Einzig der opening- und ending-theme-Song sind normale J-Pop-Stücke.

 

Die Synchronisation kann hier auch wieder einmal als gelungen bezeichnen. Die deutschen weiblichen Stimmen passen zu den Figuren und man versucht, wie immer, alles so gut wie möglich einzudeutschen, bzw. viele Wörter auch im Original zu behalten und hier geht es auch noch um ein sehr militärische Thema, mit Befehlen und Bezeichnungen der Panzer, welche aber gut umgesetzt wurden.
girls und panzer 4

Girls und Panzer Vol. 1“ bietet einen guten Start in diesen, doch sehr außergewöhnlichen Anime, der ein Thema behandelt, welches man viel flacher und trashiger erwartet. Es ist aber ein Anime, der seine Handlung und sein Setting ernst nimmt und so auch die Charaktere entwickelt. Optisch hat er einiges zu bieten und die Panzerkämpfe sind sehr spannend in Szene gesetzt. So will man am Ende von Episode 4 noch mehr Folgen sehen.

 

 

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Handlung:

Trotz des martialischen Charakters, gilt Sensha-do, das Kämpfen mit Panzern, als eine Kampfkunst für Mädchen, die besonders dazu geeignet ist deren Tugenden hervorzukehren. Dieses positive Bild ändert allerdings nichts daran, dass Miho eine Abneigung gegen diesen Sport empfindet. Als sie jedoch auf die Oarai Girl’s High School wechselt, wird sie dort gezwungen, gemeinsam mit einem Team anderer Mädchen an den Sensha-do Wettkämpfen teilzunehmen.

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BastiTheEnd
Anime/Manga Fan, Review und Newsautor.
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