Während die Fans sehnsüchtig auf den Start des aktuellen Arcs „War of Underworld“ im Oktober gewartet haben, startete peppermint anime Anfang September bereits mit der Veröffentlichung des ersten Teils der Anime-Serie „Sword Art Online – Alicization“. Wir haben uns die anfänglichen sechs Episoden rund um Kiritos neueste Abenteuer in den virtuellen Welten natürlich für euch einmal genauer angesehen und verraten euch in unserer Review, wie es uns gefallen hat.
Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!
Underworld
Gleich zu Beginn der Serie werden wir als Zuschauer ohne große Erklärung in eine fremde virtuelle Welt entführt. Dort treffen wir neben Kirito im Kindesalter auch zwei bis dato unbekannte Charaktere in etwa gleichem Alter: Eugeo und Alice. Eugeo geht in dieser Welt wie jeder andere täglich seiner Berufung nach. Dabei besteht seine ihm angetragene Aufgabe darin, eine riesige Zeder zu fällen, woran sich jedoch bereits viele Generationen vor ihm insgesamt 300 Jahre lang versucht haben. Hilfe hat er dabei von Kirito. Unterstützt werden die beiden auch von Alice, der Tochter des Dorfvorstehers, die ihnen täglich ein selbst zubereitetes Mittagessen vorbeibringt.
Da die Einwohner der virtuellen Welt Underworld an ihre Berufung gebunden sind, sieht alles danach aus, als würden Eugeo und Kirito ihre Tage bis zum Lebensende mit dem Fällen des Baums zubringen. Als sie jedoch nach einer Möglichkeit suchen, das Mittagessen von Alice länger haltbar zu machen, begeben sie sich zu dritt auf den Weg ins Gebirge, um dort nach Eis zu suchen. Dabei finden sie eine Höhle, die auch in einer bekannten Legende von Underworld vorkommt. Neben dem gesuchten Eis finden die drei dort auch das Skelett eines Drachen und die Schätze, die dieser bewacht, unter anderem das blaue Rosenschwert. Fasziniert davon achtet niemand auf die Umgebung und so weiß keiner mehr aus welcher Richtung sie gekommen sind. Sie entscheiden sich für einen Pfad, der sie jedoch an die Grenze des Dark Territory führt, eines dunklen und gefährlichen Gebietes, dessen Betreten strengstens untersagt ist. Durch ein Missgeschick berührt Alice mit ihren Fingerspitzen jedoch den Boden dieses Gebietes und verstößt damit gegen den Tabu-Index, das unumstößliche Gesetz von Underworld, um dessen Einhaltung sich die Axiom-Kirche und deren Integrationsritter kümmern. Bereits am nächsten Tag wird Alice von einem solchen Integrationsritter in die Hauptstadt gebracht, was Kirito und Eugeo nicht verhindern können.
Soul Translator
Kurz darauf springt die Geschichte zurück in die reale Welt und als Zuschauer erfährt man nun, dass Kirito in Teilzeit für das mysteriöse Unternehmen Rath arbeitet und deren neueste Full-Dive-Technologie namens „Soul Translator“ oder auch kurz „STL“ testet – ein Job, der ihm von Herrn Kikuoka vermittelt wurde. Der Soul Translator schafft es dabei die menschliche Seele auszulesen und diese in eine virtuelle Welt zu transportieren. Doch bereits kurz nach dieser Enthüllung treffen Kirito und Asuna auf einen ehemaligen Spieler aus Sword Art Online, der die beiden angreift und Kirito dabei gefährlich verletzt.
Das alles passt nur deshalb in die erste Episode des Anime, da man diese auf die doppelte Länge einer Standard-Episode gestreckt hat. Das war ein geschickter Schachzug, der diesen doch sehr abrupten Start des Anime überhaupt erst möglich macht, denn es wird noch genug Zeit geliefert, um dem Zuschauer im Nachgang des Einstiegs die wichtigsten Details näherzubringen. Eine gute Entscheidung des Produktionsteams!
Gleich zu Beginn der zweiten Episode befindet sich Kirito dann ohne Erinnerungen an den Angriff wieder in der virtuellen Welt „Underworld“, allerdings in seiner gewohnten Teenager-Form. Auch Eugeo scheint mittlerweile dieses Alter erreicht zu haben, kann sich an den jungen Kirito jedoch offenbar nicht mehr erinnern. Kirito erinnert sich allerdings sehr wohl an die frühere Zeit mit Alice und Eugeo – ein Phänomen, das eigentlich nicht möglich sein sollte, denn Nutzer des Soul Translators sollten ihre Erlebnisse in der virtuellen Welt eigentlich vergessen. Ebenfalls überraschend: Es gelingt Kirito keinen Kontakt mit der Außenwelt aufzunehmen oder sich auszuloggen. Was kann das nur bedeuten?
Rettungsaktion
Sich in sein Schicksal fügend hilft Kirito auch diesmal Eugeo bei seiner Aufgabe und als dieser enthüllt, dass er das blaue Rosenschwert aus der Höhle unter großen Mühen bis zum Dorf transportiert hat, versuchen die beiden den Baum mit Hilfe des Schwerts zu fällen. Eigentlich keine schlechte Idee, bedenkt man, dass Kirito gerade erst herausgefunden hat, dass er in Underworld auch Sword Skills einsetzen kann, doch offenbar reichen die Skills der beiden nicht aus, um das legendäre Schwert zu führen.
Während der Arbeit erzählt Eugeo Kirito von Alice und der Gefangennahme durch die Integrationsritter. Die Informationen teilt Kirito später am Abend mit Selka, der jüngeren Schwester von Alice, die in der Kirche arbeitet, in der Kirito Obdach gewährt wurde. Als diese am nächsten Tag jedoch verschwunden ist, wird schnell klar, dass sie sich vermutlich zum Gebirge aufgemacht hat – dem Ort, an dem ihre Schwester den Tabu-Index gebrochen hat.
Sofort machen sich Kirito und Eugeo auf den Weg um sie zu suchen und finden sie tatsächlich in der Gebirgshöhle, wo sie allerdings von einer Horde Goblins gefangen gehalten wird. Wird es Kirito und Eugeo gelingen, Selka aus den Fängen der Goblins zu retten? Und warum genau befindet sich Kirito überhaupt wieder in Underworld? Was ist eigentlich aus Alice geworden? Und was machen Asuna und ihre Freunde in der realen Welt, nachdem Kirito so schwer verletzt wurde? All diese Einzelheiten möchten wir an dieser Stelle noch nicht vorwegnehmen. Schaut euch das erste Volume von „Sword Art Online – Alicization“ doch einfach selbst an.
Bild und Animationen
Da „Sword Art Online – Alicization“ noch sehr frisch ist, verwundert es kaum, dass die Serie im Standardformat von 16:9 bei einer Auflösung von 1080p daherkommt. Das Bild ist zu jeder Zeit wunderbar scharf und man spielt mit kräftigen Farben, die das Geschehen angenehm unterstützen.
Bezüglich der Animationen lässt sich festhalten, dass diese zu jeder Zeit einwandfrei erscheinen. Das gilt für Alltagsbewegungen genauso wie für spezielle Sword Skills oder Kampfhandlungen, die in der Serie vorkommen. Hinzu kommt ein geschickter Einsatz von einigen wenigen CG-Elementen. Diese fallen zwar durchaus ins Auge, die Übergänge zu traditionell animierten Parts sind jedoch vernünftig umgesetzt worden, so dass sie nicht störend wirken. Insgesamt kann das Bild der Serie somit durchaus punkten.
Ton und Synchronisation
Der Ton der Serie liegt im qualitativ hochwertigen DTS-HD Master Audio Format vor, das im Grunde heutigem Standard entspricht. Die immer wieder einmal vorherrschenden Actionelemente, die aber zumindest in den anfänglichen Episoden noch eine eher untergeordnete Rolle einnehmen, lassen eine Surroundtonspur zwar durchaus vermissen, doch auf einem vernünftigen Heimkinosystem kommt auch der Ton der Stereotonspur druckvoll und klar herüber, so dass man hier ein Auge zudrücken kann. Dazu trägt auch die hervorragende musikalische Untermalung des Geschehens bei – schon in der Vergangenheit eine der Stärken des SAO-Franchises. Auch der Opening-Song „Adamas“ von LiSA ist hervorragend gelungen und lädt dazu ein, die Opening-Sequenz auch bei dem Genuss konsekutiver Episoden nicht zu überspringen.
Kommen wir nun zur deutschen Synchronisation – ein Thema, an dem sich ja stets die Geister scheiden. Zunächst einmal zu den Fakten: peppermint anime ist es im Rahmen der deutschen Vertonung von „Sword Art Online – Alicization“ gelungen, die bereits aus den vorherigen Staffeln bekannten Sprecher für ihre jeweiligen Rollen erneut zu gewinnen. Die Ausnahmen bilden dabei Asuna und Silica. Asuna wird in Staffel 3 der Serie nun von Lisa May-Mitsching gesprochen, die diesen Part schon im Film „Ordinal Scale“ übernahm, da ihre Vorgängerin Denise Monteiro nicht mehr zur Verfügung steht. Die Rolle der Silica hatte schon zuvor mit wechselnden Sprecherinnen zu kämpfen. In „Alicization“ wird sie von Helen Malin Blaschke vertont.
Dass viele bekannte Sprecher mit an Bord sind, hilft dem Anime sicherlich auch insofern, als dass die Betonungen der einzelnen Namen recht konform und geübt erscheinen. Zudem merkt man den meisten Sprechern auch leistungstechnisch an, dass sie ihre Rolle bereits zuvor einmal gesprochen haben. Anzumerken ist jedoch, dass in den ersten Episoden auch zwei ganz wichtige neue Cast-Mitglieder hinzugekommen sind, nämlich Lydia Morgenstern als Alice und Christian Zeiger als Eugeo – zwei vorher unbekannte Charaktere, die jedoch von großer Bedeutung für die Handlung der dritten Staffel sind.
Auffällig ist, dass peppermint anime für die Kinderformen von Kirito, Eugeo und Alice, die am Anfang vorkommen, keine eigenen Sprecher besetzt hat, sondern diese auch von den beiden zuvor angesprochenen neuen Sprechern sowie Patrick Keller (Kirito) vertont werden. Das merkt man zwar, doch zumindest wir haben es nicht als störend empfunden. Anders verhält es sich mit der englischen Betonung des Namens Alice. Diese erscheint zunächst sehr ungewohnt, wenn man die japanische Version kennt, ergibt aber jede Menge Sinn, wenn man die ganzen Referenzen zu „Alice im Wunderland“ bedenkt, die bereits innerhalb des ersten Volumes vorkommen.
Gesamthaft machen alle hiesigen Sprecher einen sehr guten Job, so dass die deutsche Synchronisation durchaus zu empfehlen ist. Wer dennoch nur für den japanischen Originalton zu begeistern ist, der findet aber natürlich auch diesen auf der Disc vor.
Physische Umsetzung
Ihr kennt es bereits aus unseren weiteren Rezensionen: Auch diesmal hat die physische Aufmachung des Produkts keinen Einfluss auf die Gesamtwertung unseres Reviews. Dennoch geben wir euch nachfolgend einen kurzen Überblick, damit ihr wisst, was euch im Falle eines Kaufs erwartet. Die folgenden Informationen und Bilder beziehen sich dabei auf die Blu-Ray-Standard-Version des ersten Volumes von „Sword Art Online – Alicization“.
Kommen viele aktuelle Veröffentlichungen von peppermint anime in einer Standard-Amaray-Hülle mit O-Card daher, hat man sich im Falle von „Sword Art Online – Alicization“ für ein Digipack im eigenen Pappschuber entschieden. Damit bleibt man dem Design der vorherigen SAO-Staffeln und des Spinoffs „Gun Gale Online“ treu. Auf dem Schuber des ersten Volumes sind diesmal Kirito, Eugeo und Alice als Kinder abgebildet. Ein FSK-Logo ist vorhanden, jedoch glücklicherweise nur aufgeklebt. Ein Ablösen des Logos ist recht problemlos und ohne Rückstände möglich. Das Digipack selbst ist sowohl außen als auch innen in einem sehr einfachen Design gehalten. Hier wurde auch ein fest aufgedrucktes FSK-Logo verwendet.
Auf physische Extras hat man komplett verzichtet. Wer darauf Wert legt hat im AKIBA PASS SHOP die Möglichkeit das erste Volume der Serie inklusive eines Sammelschubers zu erwerben. Alternativ gibt es auch eine limitierte Collector’s Edition mit umfangreichen Extras. Die Standard-Variante wurde dementsprechend schmal ausgestattet. Als digitale Extras sind aber zumindest das Clean Opening und Ending sowie einige Trailer zu weiteren Veröffentlichungen von peppermint anime an Bord.
Fazit
„Sword Art Online – Alicization“ entführt den Zuschauer gleich zu Beginn unvermittelt in die neue virtuelle Welt Underworld. Doch nicht nur diese Welt ist neu, denn schnell lernen wir auch die Charaktere Eugeo und Alice kennen, die fortan von großer Bedeutung für die Story sein werden. Das alles mag anfangs ungewohnt erscheinen, doch schnell stellt sich auch in der dritten Staffel der TV-Serie das bekannte „Sword Art Online“-Feeling ein, das alle Fans des Franchises so schätzen. Im Falle von Alicization ist die erste Episode doppelt so lang wie normale Episoden, was dem Produktionsteam erlaubt, alle für den Zuschauer wichtigen Informationen bereits in dieser Episode unterzubringen. Ein geschickter Schachzug. Auch danach überzeugt die Serie in den ersten Episoden mit einigen unerwarteten Wendungen, spannender Handlung und gutem Pacing. Auch mit den neuen Charakteren kann man als Zuschauer schnell mitfühlen, was sicherlich nicht selbstverständlich ist.
In Kombination mit überzeugenden Animationen und einem stets scharfen Bild sowie einer gelungenen deutschen Synchronisation, bei der man sich die größte Mühe gegeben hat, die bereits bekannten Sprecher für die dritte Staffel von „Sword Art Online“ zurückzugewinnen, sollte das erste Volume von Alicization alle Fans des Franchises schnell in seinen Bann ziehen und deren Herzen höher schlagen lassen. Wem SAO zuvor noch nicht zugesagt hat, der wird aber vermutlich auch mit Alicization nicht warm werden.
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ALLGEMEINE DATEN
Veröffentlichung: 5. September 2019
Publisher: peppermint anime
Genre: Abenteuer, Fantasy, Sci-Fi
Laufzeit: ca. 172 Minuten
FSK: 16
Bild: 1080p
Ton/Sprache: DTS-HD MA 2.0 Deutsch und Japanisch
Untertitel: Deutsch
Bestellen bei Amazon.de:
Handlung:
Rath ist dabei eine neue Full-Dive Technologie zu entwickeln und kein anderer als Kazuto „Kirito“ Kirigaya darf den neuen ‚Soul Translator‘ testen. Leider behält er keine Erinnerungen an die neue VR-Welt namens Underworld, in die er regelmäßig abtaucht. Doch dann findet er sich plötzlich in jener Welt wieder, ohne eine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit der Außenwelt. Er erinnert sich nur noch daran, dass er mit Asuna auf dem Heimweg von einem Treffen mit Sinon war. Was ist passiert? Und noch viel wichtiger: Wie gelangt er zurück in die Realität?
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