©YUKI TABATA/SHUEISHA, TV TOKYO, BLACK CLOVER PROJECT

Am 29. März 2019 startete bei KAZÉ die Veröffentlichung der Shonen-Serie „Black Clover“, die viele sicherlich bereits mit deutschen Untertiteln bei Crunchyroll im Simulcast verfolgt haben. Das erste Volume des Releases umfasst dabei die Folgen 1 bis 10 des Anime. Wie uns der Einstand der Geschichte rund um Asta, Yuno und Co gefallen hat, das verraten wir euch natürlich in unserer Review.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Magielos in einer magischen Welt

Die Geschichte von „Black Clover“ spielt in einer Welt, die von Magie beherrscht wird. In dieser Welt kann Magie mitbestimmend beim Status eines jedes Einzelnen sein. Die stärksten Magier formieren sich im Königreich Clover dabei innerhalb von neun magischen Ritterorden, die Aufträge ausführen und im Reich für Recht und Ordnung sorgen. Über ihnen steht der König der Magier, ein Titel der seit Generationen an den stärksten Magier oder die stärkste Magierin einer Generation weitervererbt wird. Dieser Brauch hat Bestand, seitdem der erste König der Magier die Welt vor der totalen Zerstörung durch die Dämonen bewahrt hat.

In genau dieser Welt finden sich auf der Schwelle der Kirche im kleinen Ort Hage, der sich mehr oder minder am Ende der Welt befindet, zwei Waisenkinder im Kleinkindalter wieder. Dabei handelt es sich um Asta und Yuno, die fortan gemeinsam unter der Obhut des Geistlichen des Ortes aufwachsen und nach und nach den Lebenstraum entwickeln, König der Magier zu werden. Obwohl beide extrem gute Freunde sind, macht sie dieser Traum auch gleichzeitig zum größten Rivalen des jeweils anderen. Während Yuno ein außerordentliches Talent für Magie aufweist und dieser Traum zumindest im Rahmen des möglichen erscheint, besitzt Asta allerdings kein Fünkchen Magie – wenn man so will eine völlige Abnormität in der Welt von „Black Clover“. Auch sein tägliches hartes körperliches Training, hilft ihm hier nicht wirklich weiter.

Ein sonderbares Grimoire

Im Alter von 15 Jahren bekommen alle Kinder des Königreichs im Rahmen einer feierlichen Zeremonie allerdings ihr Grimoire ausgehändigt, ein Zauberbuch, dass einem Magier bei der Ausübung von Magie hilft. Natürlich setzt Asta alle Hoffnungen auf diese Zeremonie, wird jedoch bitter enttäuscht, als alle außer ihm ein Grimoire erhalten. Nicht nur das, Yuno bekommt sogar ein Grimoire auf dessen Front ein vierblättriges Kleeblatt abgebildet ist – das Grimoire des ersten Königs der Magier!

©YUKI TABATA/SHUEISHA, TV TOKYO, BLACK CLOVER PROJECT

Während die meisten Menschen in dieser Situation vermutlich bereits das Handtuch geworfen hätten, gibt Asta jedoch dennoch nicht auf. Selbst als er innerlich doch kurz davor ist, bringt ihm eine Äußerung von Yuno den Glauben zurück. Das wird belohnt als ein altes zerschlissenes Grimoire vor ihm erscheint, das von einem fünfblättrigen Kleeblatt geziert wird. Diesem Grimoire wohnt ein Schwert inne, das es dem Träger erlaubt die Magie anderer zu negieren und mit dessen Hilfe es Asta gelingt einen Abtrünnigen zu besiegen, der Yunos Grimoire stehlen wollte, um es zu einem hohen Preis auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen.

Die Aufnahmeprüfung

Mit neuer Entschlossenheit machen sich Asta und Yuno nach hartem Training auf in die königliche Hauptstadt, um dort an der jährlichen Aufnahmeprüfung für die magischen Ritterorden teilzunehmen – auch wenn von Asta in der Heimat niemand etwas erwartet. Dabei kommt es wie es kommen musste und der talentierte Yuno weckt die Aufmerksamkeit aller neun Ordensführer, entscheidet sich jedoch für die Goldene Morgendämmerung, den vermeintlich stärksten Ritterorden des Königreichs. Asta hingegen kann nur im praktischen Kampf überzeugen, weckt aber durch seinen puren Willen König der Magier werden zu wollen, in letzter Sekunde das Interesse von Yami Sukehiro, dem Ordensführer des Schwarzen Stiers – ein Orden, der den Ruf hat nur Chaoten als Mitglieder zu haben.

©YUKI TABATA/SHUEISHA, TV TOKYO, BLACK CLOVER PROJECT

Als Asta im Hauptquartier des schwarzen Stiers ankommt, merkt er, dass an dieser Aussage offenbar etwas dran ist, denn exzentrisch ist jedes Mitglied auf die ein oder andere Weise. Da bildet auch die zweite Neue im Orden, Noelle Silva, keine Ausnahme! Noelle gehört zwar der königlichen Familie an und besitzt dadurch eine ungeheure magische Kraft, es stellt sich jedoch heraus, dass sie ihr eigenes Päckchen zu tragen hat, denn ihr gelingt es nicht ihre Kräfte zu kontrollieren.

Der erste Auftrag

Als Magna, ein Mitglied des Ordens, und Yami kurze Zeit später all ihr Hab und Gut beim Pokern gegen den Vorsteher eines Dorfes im Außenbezirk verzocken, gewinnt dieser auch einen Wunsch beim schwarzen Stier. Das führt dazu, dass Asta und Noelle auf ihren ersten Auftrag geschickt werden, um in der Nähe des Dorfes die Wildschweine zu erlegen, die den Bewohnern das Leben schwer machen. Dabei werden sie von Magna begleitet, der mit seinem Besen für die beiden flugunfähigen Neulinge das Taxi spielen muss, jedoch auch aus der Nähe des Zieldorfes stammt.

Dort angekommen stellt sich allerdings heraus, dass Wildschweine – so stark sie auch sein mögen – das geringste Problem darstellen, denn das Dorf wird gerade von einer mysteriösen Gruppe attackiert. Ob es den Rittern des Schwarzen Stiers gelingen kann, die Dorfbewohner zu beschützen, obwohl zwei von drei Mitgliedern blutige Anfänger sind? Findet es selbst heraus im ersten Volume von „Black Clover“! 🙂

Bild und Animationen

Natürlich kommt das Bild des Anime – wie für eine Serie der neuesten Generation üblich – im heutigen Standardformat von 16:9 und einer Auflösung von 1080p daher. Das Ganze wirkt dabei auch fast immer scharf. Punkten kann die Serie mit ihren einzigartigen Charakterdesigns. Gerade die Frisuren einiger Charaktere stechen ein wenig aus dem heraus, was man in den meisten anderen Shonen-Animes zu sehen bekommt.

Die Animationen von „Black Clover“ – egal ob in einer Alltagssituation oder im Kampf – sind leider maximal durchschnittlich. Das fällt immer wieder auch dann auf, wenn man die Magie betrachtet, die oft ausgearbeiteter sein könnte. Zudem wird gerne mit statischen Hintergründen gearbeitet. Das ist nicht unbedingt überraschend, bedenkt man den „long-running“ Charakter der Serie. Im Vergleich zu kürzeren Animes steht bei diesen Serien häufig weniger Budget pro Episode zur Verfügung. Zudem gibt es trotz der Menge an neuen Folgen kaum Produktionspausen für das Studio. Das führt dazu, dass „Black Clover“ in Puncto Animationen mit vielen anderen actionreicheren Animes der jüngeren Vergangenheit nicht ganz mithalten kann.

Ton und Synchronisation

Der Ton von „Black Clover“ kommt sowohl in der japanischen Originalvertonung als auch in der deutschen Variante im DTS-MA Format daher. Dieses Format gehört zum heutigen Standard und bietet qualitativ im Grunde alles, was man als Anime-Fan benötigt. Im Falle von „Black Clover“ erwartet den Käufer dabei allerdings eine 2.0 Stereotonspur, die bei der Action-lastigen Serie das ein oder andere Mal den Raumklang und den Druck beim Ton vermissen lässt. Das fällt natürlich nur dann auf, wenn man im eigenen Heimkino mit einer Surroundsound-Anlage ausgestattet ist. Dann wäre durch das Genre der Serie eine entsprechende 5.1 Tonspur allerdings wirklich wünschenswert gewesen.

Die deutsche Synchronisation der Serie hingegen ist bis dato sehr gut gelungen. Dabei hat man die Stimmen passend zu den einzelnen Charakteren ausgewählt. Vor allem Yuno oder auch Yami wurden sehr gut umgesetzt. Bei Protagonist Asta scheiden sich vermutlich eher die Geister. Seine Stimme passt zwar durchaus zum Charakter, könnte aber für alle, die an die japanische Version gewöhnt sind, erst einmal etwas störend klingen. Dabei muss das nicht einmal schlecht sein. Gerade in den ersten Episoden nervt das Geschrei von Asta in der japanischen Tonfassung nach kurzer Zeit bereits ungemein. Die andere Stimmlage in der deutschen Fassung mildert diesen Effekt dann doch deutlich ab, was uns ganz gut gefallen hat. Welche Version einem hier eher zusagt, dass muss aber jeder für sich persönlich herausfinden!

Physische Umsetzung

Ihr kennt es bereits von unseren anderen Reviews: Die physische Umsetzung des Produkts ist kein Punkt, der mit in die Gesamtwertung unserer Rezension einfließt. Dennoch möchten wir euch nachfolgend einen Überblick verschaffen, um euch die Entscheidung für oder gegen einen Kauf des Anime zu erleichtern. Dabei beziehen sich alle folgenden Informationen und Bilder auf die Blu-Ray-Variante des ersten Volumes von „Black Clover“.

Bei der Veröffentlichung von „Black Clover“ hat sich KAZÉ dazu entschieden, auf ein Digipack im eigenen Schuber zurückzugreifen. Beim ersten Volume zeigt der Schuber dabei Protagonist Asta. Dabei wirkt er deutlich stabiler als eine einfache O-Card, kann aber in Puncto Stabilität natürlich nicht ganz mit einem Hartkarton-Sammelschuber mithalten. Auf ein aufgedrucktes FSK-Logo konnte auf dem Schuber verzichtet werden. Ein solches befindet sich dafür auf dem Digipack, das in aufgeklapptem Zustand einen großen Teil der Mitglieder des Schwarzen Stiers zeigt. Durch seine matte Oberfläche wirkt das Ganze auch haptisch edel.

Neben einem Werbeflyer für den Manga zu „Black Clover“, der hierzulande von Tokyopop veröffentlicht wird, befinden sich im Inneren des Digipacks zudem die beiden Discs sowie zwei physische Extras – zum einen ein Booklet, das neben Infos zu Charakteren und Story des Anime auch Details zu den einzelnen Episoden enthält, sowie zum anderen ein Softcover-Artbook, das Illustrationen, Charakterdesigns und Konzeptzeichnungen umfasst. Als digitale Extras sind die kurzen „Petit Clover“-Episoden mit an Bord, die bei der TV-Ausstrahlung am Ende jeder Folge zu sehen waren.

Fazit

Mit dem ersten Volume von „Black Clover“ liefert uns KAZÉ die ersten zehn Episoden des epischen Shonen-Abenteuers. Dabei kann die Serie gleich von Beginn an mit ihren einzigartigen Charakteren punkten. Dieser Effekt wird noch einmal verstärkt, sobald Asta dem Orden Schwarzer Stier beitritt, denn die dortigen Mitglieder sind wirklich allesamt exzentrisch. Danach startet die Serie offenbar in eine Phase, in der die einzelnen Charaktere ihre Vergangenheit bewältigen müssen. Der Fokus liegt am Ende des ersten Volumes dabei auf Magna. Diese Handlungsentwicklung ist etwas, das man bereits aus anderen Shonen-Serien, wie One Piece oder Fairy Tail kennt. Aber auch sonst bietet Black Clover alles, was man sich von einem vielversprechenden Shonen-Fantasy-Anime wünscht: einen ambitionierten (wenn auch manchmal etwas nervigen) Protagonisten, Magie in unterschiedlichster Form, Action und auch eine gute Prise Humor!

Die Animationen der Serie sind bei all dem leider nur durchschnittlich geartet, doch die deutsche Synchronisation erscheint dafür gelungen. Auch die physische Umsetzung kommt wertig daher und bietet allen Fans auch noch zwei schicke kleine Booklets als Extra. Wer bei One Piece auf dem aktuellen Stand ist und auch Fairy Tail bis zur neuesten deutschen Episode verfolgt hat und nun auf der Suche nach einem neuen Shonen-Fantasy-Highlight ist, das nicht direkt nach zwölf Episoden endet, dem kann man „Black Clover“ auf Basis der ersten zehn Folgen auf jeden Fall ans Herz legen!

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ALLGEMEINE DATEN

Veröffentlichung: 29. März 2019

Publisher: KAZÉ

Genre: Abenteuer, Fantasy, Shonen

Laufzeit: ca. 260 Minuten + 6 Minuten Extras

FSK: 12

Bild: 1080p

Ton/Sprache: DTS-HD MA 2.0 Deutsch und Japanisch

Untertitel: Deutsch

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Handlung:

In dem kleinen Dorf Hage werden zwei Babys vor der Kirche abgelegt, die verschiedener nicht sein könnten. Der dunkelhaarige Yuno wächst zu einem besonnenen, klugen und gut aussehenden Jungen heran, während Blondschopf Asta ein lauter, kraftstrotzender, aber herzensguter Wildfang ist. Obwohl er wahrscheinlich der Einzige im ganzen Königreich Clover ist, der keine Magie besitzt, ist es Astas großer Traum, zum König der Magier aufzusteigen. Dabei stört es ihn kein bisschen, dass Yuno umso begabter ist und ihn jedes Mal gnadenlos besiegt. Schon als Kinder schworen sie sich, ewige Rivalen auf ihrem Weg zum Thron der Magier zu sein. Doch zunächst gilt es, die Aufnahmeprüfung in einen der magischen Ritterorden zu meistern. Zu zweit brechen sie auf in die Hauptstadt des Königreichs und in eine ungewisse Zukunft.


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Steffen
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