Nachdem wir erst kürzlich berichteten, dass das renommierte Animationsstudio Madhouse aufgrund von unbezahlten Überstunden und katastrophalen Arbeitsbedingungen für Schlagzeilen sorgte, meldete sich nun der hospitalisierte Mitarbeiter zu Wort.
Laut dem Arbeitsrecht-Aktivisten Shōhei Sakakura fordert der Madhouse Produktionsassistent eine angemessene Entschädigung für die unbezahlten Überstunden sowie eine Entschuldigung für die Ausbeutung der Arbeitnehmer. Zudem erklärte Sakakura, dass die „Black Company Union“, einer im Jahr 2017 gegründeten Gewerkschaft, die Arbeitnehmer aus den verschiedenen Branchen unterstützt und berät, die Tarifverhandlungen mit dem Studio bereits am 5. April in die Wege eingeleitet hatte.
Hintergrund der Verhandlungen war die Einlieferung eines Mitarbeiters in ein Krankenhaus, nachdem dieser vor Überarbeitung umgefallen ist. Sakakura zufolge musste der Produktionsassistent über 200 Überstunden pro Monat leisten, sodass er gezwungen war, von morgens bis spät Abends zu arbeiten. Freie Tage wurden ihm nicht gestattet.
,,So funktioniert die Anime-Industrie“ – diese Aussage musste sich Sakakura immer wieder von zahlreichen Mitarbeiter_Innen anhören und merkte dabei an, dass auch andere Bereiche wie die Lehre, Krankenpflege, Kinderbetreuung, Filmproduktion und Bauwesen davon betroffen waren. Doch man habe es geschafft die langen Arbeitszeiten und unbezahlten Überstunden in diesen Branchen weitestgehend abzuschaffen, so Sakakura weiter.
In einem abschließenden Statement appelliert Sakakura an die Arbeitnehmer:
„Selbst wenn es uns gelingt, die Arbeitsbedingungen in einem Unternehmen zu verbessern, werden die anderen nicht sofort nachziehen. Stattdessen denken sie weiterhin, dass sich Ehrlichkeit nicht lohnt. Sie werden die Belastung für kleinere Unternehmen erhöhen. Aus diesem Grund müssen sich die Arbeiter aus den unterschiedlichen Unternehmen erheben, um die Branche zu verändern.“
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