©Nitroplus/TYPE-MOON・ufotable・FZPC

Ende August 2018 veröffentlichte peppermint anime seine sechste „classics“-Box, durch die man zuvor bereits erfolgreich veröffentlichten Serien einen Re-Release als Gesamtausgabe spendiert. Dabei durften sich die Fans diesmal auf eine Neuauflage der Serie „Fate/Zero“ freuen, deren 25 Episoden deutschsprachigen Franchise-Neulingen den vielleicht besten Einstieg in das mittlerweile sehr große „Fate“-Universum bieten. Wir hatten Gelegenheit uns die Gesamtausgabe des Anime genauer anzuschauen und verraten euch in unserer Review, wie es uns gefallen hat.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Der Krieg um den Heiligen Gral

Für das „Fate“-Franchise hat sich Type-Moon eine uralte Sage zu Nutze gemacht: die Geschichte des Heiligen Grals. Dabei wagt man sich jedoch an eine mutige Neuinterpretation und versetzt diesen Gral in ein Fantasy-Action-Setting in der fiktiven japanischen Stadt Fuyuki. Insgesamt sieben Teilnehmer, die vom Gral selbst auserwählt wurden, stürzen sich dabei in eine Schlacht um das heilige Gefäß, das einem jeden Wunsch erfüllen können soll.

Diese sieben Personen tragen den Titel Master und bilden jeweils ein Paar mit einem dem Geist eines Helden vergangener Tage. Diese Heldengeister bezeichnet man auch als Servants, da sie den Mastern unterstellt sind und nur durch deren Mana in der Lage sind, eine phyische Form in der Welt der Menschen zu erlangen. Zudem sind die Servants in sieben unterschiedliche Klassen eingeteilt: Saber, Lancer, Archer, Rider, Caster, Berserker und Assassin.

Der vierte Krieg

„Fate/Zero“ fokussiert sich im Speziellen auf den insgesamt vierten Krieg um den heiligen Gral und erzählt dessen Geschichte. Mit von der Partie sind Vertreter der drei großen Gründerfamilien Einzbern, Tohsaka und Mato, aber auch vier weitere Master, die der Gral allesamt als würdig erwählt hat, am Kampf teilzunehmen. Für die Einzberns, die nach mehreren Misserfolgen endlich einen Sieg im Gralskrieg anstreben, tritt Kiritsugu Emiya an, ein bekannter Killer, der jedoch mit der Homunculus Irisviel von Einzbern eine Familie gegründet hat, aus der der beiden Tochter Illyasviel hervorgegangen ist. Als Heldengeist steht ihm die Saber-Klasse zur Seite.

Im Wettstreit um den Gral bekommt er es allerdings mit einigen formidablen Gegnern zu tun, unter anderem mit Tokiomi Tohsaka, dem aktuellen Oberhaupt der bekannten Magierfamilie, aber auch mit Kirei Kotomine, Exekutor und Sohn eines Priesters, den eine spezielle Vergangenheit mit Kiritsugu verbindet. Der Krieg verlangt den Mastern und Servants dabei alles ab, denn es ist durchaus üblich, dass sich nicht nur die Heldengeister gegenseitig bekämpfen, sondern auch die Master – denn auch den Master auszuschalten, ist ein legitimer Weg zum Sieg. Auch wenn Kiritsugu als geübter Killer in diesem Fall einen Vorteil haben sollte, so sieht er sich immer noch vielen talentierten Magiern gegenüber.

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Unterschiedlichste Motive

Mit dabei ist auch Kariya Mato, Mitglied der Mato Familie, der seiner Sippschaft eigentlich den Rücken gekehrt hatte, nun jedoch zu einem Master wird, um die kleine Sakura Tohsaka zu retten. Diese wurde vom Mato-Familienoberhaupt Zouken Mato in die Familie aufgenommen und muss nun schreckliche Rituale über sich ergehen lassen. Im Gegenzug für den Heiligen Gral, verspricht Zouken jedoch, Sakura ziehen zu lassen.

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Es gibt viele Gründe am Gralskrieg teilzunehmen, das stellt Kayneth El-Melloi Archibald, seines Zeichens Magie-Dozent, eindrucksvoll unter Beweis. Dieser wird, nachdem er von den Wettstreit erfahren hat, von seiner Arroganz gepackt und möchte sich des Grals bemächtigen, um sein Ansehen als Magier zu erhöhen. Einer seiner Studenten, Waver Velvet, der mit El-Mellois Theorien und Ansichten nichts anfangen kann, stiehlt jedoch sein Artefakt und wird somit selbst zu einem Master im Krieg um den Gral, was seinen Dozenten freilich nicht davon abhält ein neues Artefakt zur Beschwörung eines Heldengeists zu beschaffen, um ebenfalls teilzunehmen.

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Es kann nur einen geben

Es fehlt jedoch ein siebter Master, so dass der Gral unerwartet einen jungen Serienmörder erwählt, der unglücklicherweise einen ebenso psychopathischen Servant beschwört. Gemeinsam erdenken die beiden immer neue Wege zu töten, was den eigentlichen Gralskrieg aus dem Gleichgewicht bringt und die anderen Master und Servants auf den Plan ruft. Doch Vorsicht, die Schlacht und die Aussicht auf die Erfüllung eines beliebigen Wunsches löst in einigen Veränderungen aus, sowohl unter den Mastern, als auch den Servants – entweder zum Guten oder zum Schlechten. Immerhin kann es am Ende nur ein Paar geben, das den Sieg davon trägt!

Das Gesamtpaket passt

Betrachtet man die Geschichte von „Fate/Zero“ nüchtern, so wird man gleich zu Beginn feststellen, dass der Anime sich dem Problem gegenübersieht, eine enorme Menge an wichtigen Charakteren unterzubringen. Dazu tragen natürlich primär die sieben Paare aus Mastern und Servants bei. Es ist dabei erstaunlich, wie gut es der Serie dennoch gelingt, die Charaktere – natürlich abhängig von deren Relevanz für die Handlung – umfassend einzuführen und vorzustellen. Als Zuschauer fühlt man sich hier recht schnell im Bilde, egal, ob es um die Eigenheiten der Charaktere geht, oder deren Beziehung zueinander. Ein klarer Pluspunkt!

Bemerkenswert ist auch, wie schnell es dem Anime gelingt, den Zuschauer zu fesseln. Auch wer zuvor noch keine Berührungspunkte mit dem „Fate“-Franchise hatte und mit „Fate/Zero“ in das Universum einsteigt, wird schnell von der Geschichte gepackt, was unter anderem an den gut herausgearbeiteten und sehr interessanten Charakteren liegt. Ein weiterer Grund ist allerdings, dass die Story fast alles bietet, was man sich von einem Action-Anime wünscht. Neben sehr gut animierten Kampfszenen kommen dazu tiefgehende – teils fast schon philosophische – Dialoge und immer wieder dramaturgische Elemente, die den Zuschauer auch emotional fesseln.

Bild und Animationen

Das Bild des Anime ist – auch vor dem Hintergrund seines Alters – extrem gut gelungen. Dabei trumpft „Fate/Zero“ nicht nur durch ein stets scharfes Bild auf, sondern auch durch die Klarheit der Details. Viele Situationen der Serie spielen sich nachts oder in dunklen Gebäuden ab, dennoch ist es gelungen, alle Details hervorragend herüberzubringen. Das ist durchaus bemerkenswert. Bei den verwendeten Farben fällt man insgesamt auch nicht zu sehr aus dem Rahmen und bedient sich hauptsächlich eher „realitätsnaher“ Töne, was der Handlung des Anime angemessen scheint, obwohl es sich ja auch um eine Fantasy-Serie handelt. Da diese jedoch in einem eher „realen“ Setting angesiedelt ist, macht die Farbwahl absolut Sinn.

Auch die Animationen sind großartig gelungen. Das gilt sowohl für die klassisch gezeichneten Elemente des Anime, als auch für die gelegentlich genutzten CGI-Szenen, die sich gut ins Gesamtbild einfügen. Gerade Letzteres ist ja nicht unbedingt selbstverständlich. Ansonsten kann sich die Serie in allen Animationsbereichen hervortun, ganz egal, ob es sich um die Mimik und Gestik der Charaktere, die Kampfszenen oder auch das Spiel mit Licht und Schatten handelt. Im Grunde gibt es hier nichts auszusetzen, weshalb das Bild insgesamt sehr positiv zu bewerten ist.

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Ton und Synchronisation

Der Ton der 2011 bis 2012 entstandenen Serie kommt sowohl in der deutschen Fassung, als auch im japanischen Originalton im DTS HD MA Format daher. Dieses Format garantiert qualitativ ein sehr hohes Niveau und genügt den modernen Standards. Leider hat man es dafür „nur“ mit Stereotonspuren zu tun. Bei einer Serie wie „Fate/Zero“, die immer wieder ihre Actionmomente und Fights hat, hätten Besitzer eines Mehrkanalsoundsystems von der Surround-Tonspur profitieren können. Vermutlich war jedoch bereits das Quellmaterial in Stereo, was auch die vorhandene japanische Tonspur nahelegt, weshalb es durchaus Sinn macht, den Ton auch im deutschen so zu belassen.

Die deutsche Synchronisation von „Fate/Zero“ sticht durchaus aus der Masse heraus und ist alles in allem sehr ansprechend. Das gilt nicht nur für das gelungene Dialogbuch, das sich eigentlich keine Schwächen erlaubt, sondern auch für die Leistung der Sprecher. Gerade letzteres ist besonders bemerkenswert, da man es bei Fate ja gleich mit sehr vielen wichtigeren Charakteren zu tun hat. Dabei fällt keiner so richtig aus der Reihe und alle gewählten Stimmen scheinen gut zum jeweiligen Charakter zu passen – nur die Vertonung von Saber ist gerade anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig, da hier in vielen Situationen mehr Druck in der Stimme bzw. eine andere Klangfarbe gut getan hätten. Ansonsten ist nur noch bemerkenswert, dass man sich bei der Synchronisation der zweiten Episode einen Fehler erlaubt hat, denn hier fehlt tatsächlich ein ganzer Satz in der deutschen Sprachfassung. Sieht man darüber hinweg, bekommt man hier jedoch wirklich tolle Qualität geboten!

Physische Umsetzung

Wie ihr bereits aus unseren weiteren Rezensionen wisst, stellt die physische Umsetzung des Produkts keinen wertungsrelevanten Punkt unseres Reviews dar. Dennoch möchten wir euch als potenziellen Käufern einen Eindruck davon vermitteln, was euch im Falle einer Kaufentscheidung erwartet. Die nachfolgenden Informationen und Bilder stellen euch die peppermint classics #006 Ausgabe von „Fate/Zero“ etwas genauer vor, die es übrigens nur als Blu-Ray-Version gibt.

Die Serie kommt dabei in einem schicken Digipack daher, das Platz für alle vier Discs bietet und von zu den Servants passenden Illustrationen geziert wird. Dieses Digipack befindet sich wiederum in einer schicken Hardcover-Klappbox, die nicht nur hübsch illustriert ist, sondern zugleich sehr stabil daherkommt. Auf der Rückseite finden sich indes die wichtigsten Informationen zum Inhalt der Box. Während man auf der Klappbox auf ein aufgedrucktes FSK-Kennzeichen verzichtet hat (das aufgeklebte Zeichen kann problemlos entfernt werden), prangt ein solches leider auf dem Digipack selbst, was jedoch zu verschmerzen ist.

Bei den Extras fällt die Box leider etwas dünn aus, denn physische Boni, die man sich in einer so schicken Gesamtausgabe sehr gewünscht hätte, gibt es keine. Als digitale Extras sind dafür beide Clean Openings und Clean Endings sowie die sechs kurzen Bonusepisoden „Hilfe! Einzbern-Consulting“ in der OmU-Fassung mit an Bord.

Fazit

„Fate/Zero“ bildet einen hervorragenden Einstieg in das mittlerweile so große Franchise, was nicht nur daran liegt, wie die Handlung im Gesamtkontext zeitlich einzuordnen ist, sondern auch einfach daran, dass es sich um eine hervorragende Serie handelt, die es versteht die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen. Dazu tragen die vielen interessanten Charaktere bei, deren Entwicklung und Vorstellung trotz des schieren Umfangs an wichtigen Personen nicht zu kurz kommt, aber auch die immer wieder gut eingesetzten dramaturgischen Elemente und die actionreichen Kampfszenen, deren Animationen sich durchaus sehen lassen können. Letzteres gilt für den Anime, aber auch im Allgemeinen.

Hinzu kommt eine qualitativ gute Vertonung, bei der die deutsche Synchronisation definitiv zu den besseren Werken am hiesigen Markt zählt. Daran ändert auch der fehlende Satz in Episode 2 nichts. Das Ganze kommt dabei in der Neuauflage von peppermint anime in einer sehr schicken und wertigen Klappbox daher, für die man sich als Fan höchstens einige physische Extras hätte wünschen können. Das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt allerdings dennoch! Gesamthaft ergibt sich somit ein stimmiges Werk, das den Zuschauer nicht nur bei Laune hält, sondern auch Lust auf weitere Titel des „Fate“-Universums macht. Wer mit Action und Fantasy grundsätzlich etwas anfangen kann, sich bis jetzt durch den schieren Umfang des Franchises aber hat abschrecken lassen, dem kann man nur empfehlen doch mal einen Blick zu riskieren – es lohnt sich!

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ALLGEMEINE DATEN

Veröffentlichung: 31. August 2018

Publisher:  peppermint anime

Genre: Action, Fantasy, Drama

Laufzeit: ca. 650 Minuten

FSK: 16

Bild: 1080p

Ton/Sprache: DTS HD MA 2.0 Deutsch und Japanisch

Untertitel: Deutsch

 

Bestellen bei Amazon.de:

Fate/Zero – Episode 01-25 – peppermint classics #006 [Blu-Ray]

Handlung:

Alle 60 Jahre erscheint der sagenumwobene Heilige Gral in der japanischen Stadt Fuyuki. Es heißt, er könne Wünsche erfüllen und sogar Wunder vollbringen, doch er erhört nur ein einziges Gebet. Sieben Magier wurden auserwählt – jeder von ihnen mit eigenen Hoffnungen und Träumen. Gemeinsam mit einem von ihnen beschworenen dämonischen Servant bereiten sie sich auf ihr Schicksal vor, in den vierten Krieg um den Heiligen Gral zu ziehen.
Schon vor dem ersten Kampf versuchen sich die größten Clans in Stellung zu bringen. Für die zuletzt erfolglose Familie Einzbern soll der Magiermörder Kiritsugu Emiya antreten, der von seiner Frau Irisviel unterstützt wird. Doch seinem Wunsch nach Frieden in der Welt steht sein wahrscheinlich größter Konkurrent gegenüber: der ehemalige Priester Kirei Kotomine, der schwer mit seinem Schicksal hadert …


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Steffen
Ich bin Steffen, seit 2016 Teil des AnimeNachrichten-Teams und nur wenig kürzer auch als Chefredakteur tätig. Aus diesem Grund habe ich meine Finger eigentlich in allen Themengebieten im Spiel, kümmere mich jedoch inbesondere um Anime, Manga, Light Novels, Interviews sowie um die Kommunikation mit unseren Partnern aus der Branche.
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