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Da Ende November 2018 bereits die Veröffentlichung der siebten Detektiv Conan Box ansteht, ist es höchste Zeit für uns ein wenig aufzuholen und euch in unseren Rezensionen zu den vorangegangenen DVD-Boxen einen Eindruck zu vermitteln, wie sich die Serie bisher schlägt und wo wir uns handlungstechnisch aktuell befinden. Dabei schauen wir uns in unserer aktuellen Review die insgesamt vierte Box der TV-Serie an, die Mitte März dieses Jahres in den Handel kam und die die Episoden 103 bis 129 beinhaltet.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Die Mischung machts

Um auf jede Episode gesondert einzugehen ist auch das vierte Volume der „Detektiv Conan“ TV-Serie einfach zu umfangreich. Aus diesem Grund orientieren wir uns an unseren vorangegangenen Rezensionen zu den ersten drei Boxen rund um den kleinen Meisterdetektiv und picken uns auch diesmal wieder einige Highlights heraus, die Box 4 zu bieten hat.

Mit der vierten Box verhält es sich dabei ganz ähnlich, wie mit den vorigen Volumes, denn auch diesmal stechen die mehrteiligen Episoden aus der Masse ein wenig hervor. Grund ist hier meist einfach, dass durch die zusätzliche Zeit mehr Spielraum für die Entwicklung der einzelnen Geschichten und Fallaufklärungen zur Verfügung steht, was diesen Folgen ein wenig mehr Tiefe verleiht. Dennoch sind auch die Einzelepisoden sehr unterhaltsam und bieten einige interessante Fälle.

Ein erstes Highlight der Box ist diesmal eine Doppelfolge rund um die Geburtstagsfeier von Asami, die früher auf die gleiche Schule gegangen ist wie Ran und Shinichi. Zu letzterem verbindet sie zudem offenbar ein ganz spezielles Verhältnis – Grund genug für Ran sich mit Asami einmal genauer zu befassen. So kommt es, dass sie und ihre Freunde – unter anderem natürlich auch Conan – zu Asamis Geburtstagsparty in einer gemieteten Villa eingeladen werden. Im Rahmen der Feier kommt es jedoch zu einem Brand, dem das Geburtstagskind nur knapp entkommen kann. Was zunächst wie ein Unfall aussieht, entpuppt sich als kniffliger Fall für unseren jungen Meisterdetektiv. Gleichzeitig erfahren wir ein wenig mehr über Shinichis Vergangenheit.

In einem weiteren Zweiteiler wird Rans Vater Kogoro vom berühmten Schauspieler Kozaburo Hijikata darum gebeten, ein wenig von seiner Detektivarbeit zu berichten. Grund ist eine Rolle als Detektiv, die Hijikata demnächst übernehmen soll. Dabei werden Conan und Co. jedoch Zeuge des Mordes an Hijikatas Frau – ebenfalls eine bekannte Schauspielerin – in den offenbar auch der Nachbar Hajime Okita involviert zu sein scheint, ebenfalls ein bekannter Schauspieler. Bei dieser Folge sticht besonders der perfide und aufwändige Plan des Mörders hervor, der keine Mühen scheut, um sein Verbrechen zu verbergen. Unterhaltung ist hier garantiert.

In einer späteren Doppelfolge treffen wir dann auch wieder auf Kogoros Frau Eri Kisaki, der Conan, Ran und ihr Vater „rein zufällig“ am Strand begegnen. Es stellt sich heraus, dass es sich dabei um einen Plan von Ran handelt, die ihre Eltern zu einer Versöhnung treiben möchte. Daraus wird jedoch erstmal nichts, denn der berühmte schlafende Kogoro wird von studentischen Fans umringt. Zu denen zählt auch Kiwako, die beim Schnorcheln plötzlich zu ertrinken droht. Am Strand stellt sich heraus, dass sie von einer Seeschlange gebissen wurde. Was also zunächst wie ein blöder Zufall aussieht, wird Conan dank Rans guter Beobachtungsgabe schnell klar, dass das Ganze nicht ohne Fremdeinwirkung abgelaufen sein kann…

Vielleicht die interessanteste Geschichte der ganzen Box ist diesmal ein Zweiteiler, bei dem Conan, Ran und Kogoro von Schülerdetektiv Heiji Hattori in dessen Heimatstadt Osaka eingeladen werden. Dort treffen die drei nicht nur auf Heijis Kindheitsfreundin Kazuha, die anfänglich einem klassischen Missverständnis unterliegt, sondern werden bei ihrer kleinen Sightseeingtour in einen Fall rund um einen Serienmörder verwickelt, der seinen Opfern nach der Tötung mit einem Messer durch die Brieftasche ins Herz sticht. Dabei lassen sich die Ereignisse bis zu einem mysteriösen Vorfall in einer Ferienfahrschule zurückverfolgen, der sich bereits vor vielen Jahren zugetragen hat. Sowohl für Conan als auch für Heiji wird dieser Fall nicht nur zu einer Prüfung ihrer Fähigkeiten, sondern auch zu einer Gefahr für Leib und Leben…

Insgesamt lässt sich also festhalten, dass die Serie weiter durch eine gute Mischung verschiedener Fälle überzeugt, bei denen Mord jedoch klar im Mittelpunkt steht. Auch der geschickte Einsatz von Charakteren wie Heiji oder Eri hält den Zuschauer stets bei der Stange, auch wenn man wieder einmal erwähnen muss, dass die Serie ein wenig von ihrer eigentlichen Rahmenhandlung abdriftet, soll heißen: wieder einmal keine Spur von den Männern in Schwarz. Anderseits bedeutet die Tatsache, dass die Serie den Zuschauer trotz des klaren Mangels an deutlichem Rahmenhandlungsfortschritt eigentlich nie langweilt auch, dass hier offenbar einiges richtig gemacht wird!

Die wichtigsten Charaktere

An dieser Stelle möchten wir euch – wie auch schon in den vorherigen Rezensionen – kurz einen Überblick über die wichtigsten wiederkehrenden Charaktere geben, die in den Episoden 103 bis 129 ihren ersten Auftritt feiern. Infos über alle wichtigen Charaktere, die bereits in den vorangegangenen Episoden vorkamen, findet ihr in unseren Reviews zu den ersten drei DVD-Boxen der Serie. Dabei ist diesmal auffällig, dass im Grunde nur ein wichtiger Charakter hinzugekommen ist, womit die Einführung der Figuren nach knapp über 100 Episoden mehr oder minder ihren Abschluss findet und nur noch vereinzelte Neuzugänge zu verzeichnen sind. Diesmal handelt es sich dabei um:

Kazuha Toyama:

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Auf Kazuha Toyama treffen Conan Ran und Kogoro erstmals, als sie von Heiji Hattori in seine Heimatstadt eingeladen werden. Das junge Mädchen ist die Tochter eines Polizeikommissars, der in Osaka unter der Führung von Heijis Vater angestellt ist. Das ist auch mit ein Grund dafür, dass sich Kazuha und Heiji bereits aus Kindertagen kennen und somit eine ganz ähnliche Beziehung zueinander pflegen wie Ran und Shinichi. Im Verlauf der Serie werden Kazuha und Ran zu guten Freundinnen und Kazuhas und Heijis eigentliche Gefühle füreinander werden immer deutlicher.

 

Bild und Animation:

Da wir uns auch bei den Episoden der vierten Conan-Box noch in einer sehr frühen Phase der Serie bewegen, ist es wenig verwunderlich, dass das Bild weiterhin im damals üblichen Format von 4:3 daherkommt. Wer die ersten Boxen bereits besitzt sollte sich jedoch wieder an diesen Umstand gewöhnt haben, so dass das kein Problem darstellt. Natürlich sieht man auch der Qualität des Bildes wieder einmal ihr Alter an. Je größer und hochauflösender der eigene Fernsehbildschirm dabei ist, desto offensichtlicher werden die vielen Jahre, die „Detektiv Conan“ nun doch schon auf dem Buckel hat. Dennoch hat diese Tatsache keine wirklich beeinträchtigende Wirkung auf den Spaß beim Schauen, denn als Conan-Fan fühlt man sich so auch irgendwie ein wenig nostalgisch, was ja eher positiv anzumerken ist. Zudem sollte man erwähnen, dass aus dem Bild vermutlich einfach nicht mehr herauszuholen war, als es man es hier bereits getan hat.

Ton und Synchronisation:

Auch Qualität und Format des Tons sind wir bereits aus den ersten drei DVD-Boxen der Serie gewöhnt. Dabei kommt die vorhandene Tonspur wieder einmal im Dolby Digital-Format daher und ist auf Stereotonquellen ausgelegt. Qualitativ ist der Ton dabei – gerade für das Alter der Episoden – sehr gut und weiß somit durchaus zu überzeugen. Gerade im Vergleich mit vielen aktuellen Serien muss sich Conan hier nicht verstecken.

Die Synchronisation bewegt sich im Rahmen der vierten Box ebenfalls auf dem Niveau der vorherigen Episoden, was eine weiterhin gute Leistung der wichtigsten deutschen Sprecher bedeutet. Grundsätzlich fügen sich auch die Nebencharaktere gut in das Gesamtbild ein, auch wenn bei diesen natürlich immer wieder einmal Leistungsschwankungen der beteiligten Sprecher zu hören sind, was angesichts der eher geringen Bedeutung der Rollen jedoch problemlos zu verschmerzen ist. Die deutsche Lokalisierung ist somit durchaus zu empfehlen.

Wichtig: Es ist nur die deutsche Synchronisation und nicht der japanische Originalton vorhanden, da es sich bei dem gezeigten Material um die Synchronisation und die Schnittfassung handelt, die aus dem deutschen TV bekannt ist. Da diese aber nicht Deckungsgleich mit dem japanischen Original ist, ist die japanische Tonspur nicht vorhanden!

Physische Umsetzung:

Ihr kennt es natürlich: Die physische Umsetzung des Produkts ist kein wertungsrelevanter Punkt unseres Reviews, dient euch als potenziellen Käufern jedoch zu Informationszwecken.

DVD-Box 4 von „Detektiv Conan“ orientiert sich vom Design her stark an den Vorgängern, so dass ihr euch auch diesmal wieder auf ein Digipack im schicken Hardcover-Schuber freuen könnt. Wie schon gewohnt, ist ein unschönes FSK-Logo nur auf dem Digipack selbst zu finden. Auf dem Schuber konnte man glücklicherweise wieder darauf verzichten. Auf beiden ist die gleiche Illustration von Conan und wichtigen Charakteren der vierten Box zu sehen.

Auf der Rückseite des Digipacks ist stattdessen Kogoro abgebildet. Erwähnenswert ist zudem, dass diesmal ein neues Serienlogo auf der Box zu sehen ist, das sich vom vorherigen unterscheidet und vom Lizenzgeber international festgelegt wurde. Insgesamt findet man als Käufer fünf DVDs im Inneren vor, auf denen die Episoden 103 bis 129 enthalten sind.

Abgesehen von den fünf Discs ist auch wieder der bereits bekannte Episodenguide mit an Bord, der dem Käufer interessante Informationen zu den enthaltenen Folgen vermittelt. Weitere physische und auch digitale Extras sucht man jedoch vergebens.

Fazit:

Auch wenn die Episoden 103 bis 129 wieder einmal jeglichen Fortschritt im Hinblick auf Conans eigentliches Ziel – nämlich wieder in die Gestalt von Shinichi zurückzukehren – vermissen lassen, so kann Box 4 doch erneut durch eine angenehme Mischung aus interessanten Fällen überzeugen. Aus diesen stechen wieder einmal besonders die mehrteiligen Episoden hervor – gerade die, in denen interessante Charaktere wie Schülerdetektiv Heiji Hattori oder Rans Mutter Eri eine Rolle spielen. Somit kann die Serie ihren Unterhaltungswert beibehalten, auch ohne in den vorliegenden Folgen neue Details zur schwarzen Organisation zu liefern.

Gepaart mit dem nostalgischen Charme, den „Detektiv Conan“ einfach immer wieder mit sich bringt, wird auch Box 4 zu einem Kauftipp für Fans des kleinen Detektivs, aber auch für all jene, die bisher vielleicht etwas weniger mit Conan und seinen Fällen zu tun hatten, jedoch grundsätzlich an Krimis interessiert sind. Dadurch, dass die einzelnen Episoden meistens recht unzusammenhängend sind, könnte man Box 4 im Grunde auch kaufen, ohne die vorherigen Volumes gesehen zu haben. Um eine gute Vorstellung von der grundsätzlichen Situation in der Serie zu bekommen und die Einführung der einzelnen wichtigeren Charaktere nicht zu verpassen, würden wir dennoch empfehlen die Boxen 1 bis 3 zuvor anzuschauen. In der Sammlung eines echten Fans sollten diese ja sowieso nicht fehlen!

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Allgemeine Daten:

 

Veröffentlichung: 16. März 2018
Publisher:  KAZÉ
Genre: Mystery
Episoden: 103 – 129
Laufzeit: ca. 675 Min
FSK: 12
Format: 4:3
Ton/Sprache:  Dolby Digital 2.0 Deutsch
Untertitel:

 

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Detektiv Conan – Die TV-Serie Box 4 (Episoden 103-129) [5 DVDs]

Handlung:

Diesmal bekommt Conan die Gelegenheit, einen Fall im Westen Japans zu lösen – Heiji hat ihn mit Ran und Kogorô nach Osaka eingeladen. Während sie sich Sehenswürdigkeiten ansehen, glaubt Conan, dass der Detektiv des Westens ihm etwas verheimlicht. Als er ihn nach dem wahren Grund für die Einladung fragt, gibt Heiji zu, dass er einen seltsamen Traum hatte: Dort wurde Shin’ichi von einem Verbrecher, den er verfolgt hat, erstochen. Um Conan aber keine Sorgen zu bereiten, tut er seine Worte gleich darauf als Scherz ab. Er soll nicht wissen, dass momentan tatsächlich ein Serienmörder sein Unwesen treibt, der jedem seiner Opfer ein Messer mitten ins Herz sticht. Als Conan jedoch wenig später davon erfährt, beteiligt er sich riskanterweise an den Ermittlungen …


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Steffen
Ich bin Steffen, seit 2016 Teil des AnimeNachrichten-Teams und nur wenig kürzer auch als Chefredakteur tätig. Aus diesem Grund habe ich meine Finger eigentlich in allen Themengebieten im Spiel, kümmere mich jedoch inbesondere um Anime, Manga, Light Novels, Interviews sowie um die Kommunikation mit unseren Partnern aus der Branche.
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