Attack on Titan sollte, spätestens seit der gleichnamigen Anime-Adaption aus dem Jahr 2013, kein ungeschriebenes Blatt mehr sein. Neben Live-Action-Verfilmungen, einer zweiteiligen Anime-Adaption (eine dritte ist noch für dieses Jahr geplant) inspirierte das Franchise auch einige Videospiele. So erschien vor knapp zwei Jahren mit ,,A.O.T. Wings of Freedom” ein sehr umstrittener Titel, der sowohl Presse als auch Fans nicht wirklich überzeugen konnte. Nun haben uns die Verantwortlichen von KOEI TECMO GAMES mit einem neuen Ableger beglückt, der den unspektakulären Titel ,,A.O.T 2″ trägt. Wie und ob uns das Spiel gefallen hat, erfahrt ihr in unserer Review.
,,Sie sind das Essen und Wir sind die Jäger!”
Kommen wir zunächst zur Handlung. Wie auch nicht anders zu erwarten, orientiert sich auch der neue Ableger am Ausgangsmaterial: Die Menschheit verschanzt sich hinter 50 Meter hohen Mauern, die sie vor den gigantischen und abscheulichen Titanen schützen sollen. Doch als eines Tages ein Titan von unvorstellbaren Ausmaßen aus dem Nichts erscheint, zerstört dieser mit Leichtigkeit die scheinbar unbezwingbare Mauer. Die Folge: Titanen dringen in die Stadt ein und drohen die ansässige Bevölkerung zu vernichten.
Anders als beim Vorgänger schlüpfen wir in A.O.T 2 nicht in die Rolle eines bekannten Charakters, sondern erschaffen unseren eigenen Helden. Dank eines sehr umfangreichen Charakter-Editors können wir von der Frisur über die Körpergröße bis hin zu den Gesichtsausdrücken unseren Helden nach Belieben gestalten. Unserer Kreativität sind dabei keinerlei Grenzen gesetzt.
,,Der Junge von einst wird bald zum Schwert greifen”
Einige Jahre nachdem die Mauer zerstört wurde, treten wir nun als unbekannter Kadett der 104. Trainingseinheit bei, der auch die bekannten Charaktere Eren, Mikasa, Armin, Reiner, Jean, Berthold usw. angehörig sind. Doch bevor wir uns in den Kampf gegen die gefräßigen Titanen stürzen können, müssen wir einige Traningseinheiten absolvieren. Hierbei werden uns die grundlegenden Spielmechanismen vorgestellt. Dazu gehört das präzise Attackieren der Titanen sowie das Bedienen des 3D-Manöver-Apparats. Damit wir aber auch von Haus zu Haus in typischer Spider Man-Manier schwingen und mit einem gezielten Hieb den Titanen den Garaus machen können, bedarf es viel Fingerspitzengefühl. Hat man den Dreh nach einer gewissen Eingewöhnungszeit raus, so macht das Titanenjagen umso mehr Spaß.
Beim Angreifen sollte möglichst darauf geachtet werden, dass ausreichend hohe Geschwindigkeiten erreicht werden. Hinzu kommt der richtige Moment, in der die Klinge gezogen werden muss. Werden diese wichtigen Voraussetzungen nicht erfüllt, so kann es passieren, dass wir recht schnell und unfreiwillig in die Hände der Titanen geraten.
,,Feiern wir diesen Sieg, für den nächsten Kampf!”
Neben den ,,normalen” Titanen existieren auch die sogenannten ,,Abnormen”. Diese sind weitaus aggressiver, stärker und flinker unterwegs. Um diese besonderen Monstrositäten auch effektiv zur Strecke bringen zu können, ist es ratsam zunächst die Gliedmaßen abzutrennen. An Blut wird hierbei nicht gegeizt. Im Gegenteil, es schüttet wie aus Eimern. Eine sehr praktische Funktion ist der Hinterhalt-Angriff. Aus einer sicheren Position visieren wir unseren Feind an und bringen diesen im Flug mit einem gezielten Hieb zu Fall. Sollte uns der Titan jedoch bemerken, dann wechselt dieser in den Gefahrenmodus und läuft uns so lange hinterher, bis er uns kriegt.
Das Kämpfen gegen die Titanen erfolgt immer im Team. So erhalten wir tatkräftige Unterstützung von unseren vier treuen Kameraden, die uns nicht nur beratend zur Seite stehen, sondern auch aktiv ins Geschehen eingreifen. Per Tastenkombination führen wir optisch sehr ansprechende Team-Attacken aus oder werden von unseren Kameraden in letzter Sekunde gerettet. Alles in allem wirken die Kämpfe sehr dynamisch und flüssig, was als eine wesentliche Stärke betrachtet werden kann. Und falls uns doch die Puste ausgehen sollte, dann können wir auf dem Schlachtfeld, Basen aufbauen. Diese können als automatischer Geschützturm oder als Vorratskammer dienen. Neben der obligatorischen Einzelspielerkampagne umfasst A.O.T 2 auch Online-Funktionen, die Missionen mit bis zu vier Spielern ermöglicht. Die verschiedenen Spielmodi versprechen hierbei Abwechslung sowie Unterhaltung auf sehr hohem Niveau.
Eine Pause muss auch sein
Sollten wir mal nicht damit beschäftigt sein, Titanen zu jagen, dann können wir uns frei durch die Bezirke hinter den Mauern bewegen. Hier können wir unsere Waffen verbessern oder auch neue Pferde kaufen. Des Weiteren können wir uns mit den anderen Kameraden unterhalten und so unsere Freundschaften vertiefen. Gemeinsam mit den anderen Charakteren können wir zudem an zahlreichen Missionen teilnehmen und so nützliche Skills freischalten.
Für die Synchronisation wurden die Originalsynchronsprecher des Anime an Bord geholt, sodass Fans voll auf ihre Kosten kommen. Die deutsche Lokalisierung ist zwar gut gelungen, aber eine entsprechende Vertonung wäre dennoch sehr wünschenswert gewesen. Vor allem während der Kämpfe sind die Dialoge in den Hintergrund gerückt, da man sich eher auf das Geschehen konzentrierte. Die musikalische Untermalung ist auch sehr ansprechend, aber der doch so prägende und epische Opening Song ,,Guren no Yumiya” aus der ersten Anime-Staffel vermisst man hingegen schmerzlich.
Fazit:
Es steht außer Frage, dass A.O.T. 2 für eingefleischte Fans ein absolutes Muss ist. Aber auch Einsteiger können hier beherzt zugreifen, denn besondere Vorkenntnisse aus dem Vorgänger sind nicht zwingend notwendig. Die Kämpfe wirken sehr flüssig und dynamisch, wobei zu Anfang ein wenig Fingerspitzengefühl vonnöten ist. Wer allerdings eine neue Story oder gar besondere Innovationen erwartet, der wird sicherlich enttäuscht sein. Des Weiteren wirkt das Spiel aufgrund der wiederholenden Spielmuster nach einer gewissen Zeit ein wenig monoton. Und genau dies mag wohl die größte Schwäche sein.
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