© Yuyuko Takemiya/ASCII MEDIA WORKS/TORADORA Product Committee

Am gestrigen Freitag, den 16. Juni 2017, veröffentlichte AniMoon Publishing Volume 1 der Anime-Serie „Toradora!“ offiziell im Handel. Wir haben uns die ersten fünf Episoden rund um Ryuuji, Taiga und Co. natürlich für euch angesehen.

Furchteinflößende Augen…

…sind das große Problem von Ryuuji Takasu. Auf Grund seiner Gesichtszüge, die er von seinem Vater geerbt hat, halten ihn in der Schule alle für einen Unruhestifter. Dabei ist er eigentlich alles andere als das – er kocht gut, kümmert sich auch ansonsten um den Haushalt und schwärmt für seine Klassenkameradin Minori Kushieda. Dumm nur, dass diese mit Taiga Aisaka, der Unruhestiftern Nummer 1 befreundet ist. Äußerlich sieht Taiga zwar aus wie eine kleine Porzelanpuppe, wird vom Rest der Schülerschaft jedoch nicht umsonst „Mini-Tiger“ genannt. Diesen Spitznamen hat sie sich auf Grund ihrer gewalttätigen Tendenzen verdient.

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Eines Tages findet Ryuuji jedoch einen Umschlag in seiner Schultasche, der von Taiga an Ryuujis besten Freund Yusaku Kitamura adressiert wurde. Auch wenn der Brief im Umschlag fehlt handelt es sich ohne Zweifel um einen Liebesbrief, den Taiga fälschlicherweise in die falsche Tasche gesteckt hat. In der gleichen Nacht bricht Taiga in Ryuujis Haus ein und bedroht diesen mit einem Holzschwert, da er nun ihr peinliches Geheimnis kennt. Über Umwege schließen die beiden nun einen Pakt, bei dem Ryuuji verspricht, Taiga bei ihren Annäherungsversuchen an Yusaku zu helfen.

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Es stellt sich heraus, dass Taiga alleine in einer Wohnung im Hochhaus wohnt, das direkt neben dem kleinen Haus errichtet wurde, in dem Ryuuji mit seiner Mutter Yasuko lebt. Fortan ist der „Mini-Tiger“ ständiger Gast am Essenstisch der Takasus, was Yasuko jedoch nicht allzu sehr zu stören scheint.

Tiger & Dragon

Da Taiga und Ryuuji ab diesem Zeitpunkt immer öfter miteinander unterwegs sind und reden, verbreitet sich schnell das Gerücht, dass die beiden miteinander ausgehen. Auch Minori und Yusaku sind in diesem Glauben, sehr zum Leidwesen der beiden betroffenen. Nun nimmt die Handlung stark an Fahrt auf und Taiga versucht das Gerücht im Alleingang aus der Welt zu schaffen. Gleichzeitig stellt sie sich ihren Gefühlen und gesteht Yusaku ihre Liebe. Dieser reagiert jedoch ganz anders, als man es erwartet hätte, so dass sich an der Rahmensituation zunächst wenig ändert: Taiga baut auch weiterhin auf Ryuujis Hilfe, wenn es um Yusaku geht.

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Das alles passiert in den ersten beiden Episoden des Anime. Dass diese Geschwindigkeit der Handlungsentwicklung nicht beibehalten werden kann, ist klar. So kommt es, dass ab Folge 3 ein wenig Tempo aus der Story genommen wird. Hier rückt zunächst die etwas verrückte und immer aufgedrehte Minori in den Vordergrund und wir erfahren mehr über ihre Handlungsmotive und Hintergründe. Gleichzeitig entwickelt sich aber auch die zwischenmenschliche Beziehung von Ryuuji und Taiga immer weiter, ohne dass die Beiden das so richtig bemerken. Das wird auch klar, als Taiga Ryuuji fragt, warum dieser sich überhaupt um sie kümmert und dieser darauf eigentlich nicht so recht eine Antwort weiß. So wachsen beide unbewusst näher zusammen.

Die zwei Seiten der Medaille

Gegen Ende von Volume 1 stellt man dem Zuschauer dann noch einen neuen Charakter vor: Ami Kawashima. Diese ist nicht nur Yusakus Kindheitsfreundin, sondern modelt auch für Fashion-Magazine. Nach außen hin gibt sie sich wie die hübsche und nette kleine Hohlbirne von nebenan, lässt aber hin und wieder ihr wahres Ich durchblicken. Yusaku bringt es dabei mit seiner Beschreibung auf den Punkt: Ami ist ein verwöhntes und verzogenes Prinzesschen. So ist eine Konfrontation zwischen Ami und der leicht reizbaren Taiga im Grunde schon vorprogrammiert. Dass Ami am nächsten Tag auch noch eine neue Mitschülerin unserer Protagonisten wird, macht die Sache nicht besser.

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Im Verlauf der ersten Episoden von „Toradora!“ sind also gleich jede Menge Emotionen im Spiel, die auch für die weitere Handlung interessante Entwicklungen versprechen. Viele davon werden ausgesprochen, doch viele Weitere kann der Zuschauer nur erahnen. Gleichzeitig schafft man es aber auch immer wieder gekonnt, Humor in der Serie unterzubringen. Dafür nutzt man neben Taigas Ausrastern und ihrer Unbeholfenheit auch gerne mal Minoris Verrücktheit oder auch einfach Ryuujis Haustier, das Wellensittich-Weibchen Inko, das immer wieder an der Aussprache des eigenen Namens scheitert. So ergibt sich eine interessante und unterhaltsame Mischung.

Auch die Charakterentwicklung kommt am Start der Serie nicht zu kurz. Neben den zwei völlig unterschiedlichen Seiten von Ami, von denen aber eine kalkuliert und aufgesetzt ist, lässt auch Taiga immer wieder Blicke auf ihre unterschiedlichen Seiten zu. So bröckelt ihre taffe Fassade in Gegenwart von Ryuuji immer wieder einmal. Auf diese Weise erfahren wir auch, dass der „Mini-Tiger“ innerlich auch sehr verletzlich ist und offenbar von Einsamkeit geplagt ist, die bis jetzt noch niemand füllen konnte. Dazu trägt auch ein eher schlechtes Verhältnis zu ihren Eltern bei, die sie mehr oder weniger in ihre jetzige Wohnung abgeschoben haben. Zudem ist Taiga auch ein ziemlicher Tollpatsch, was im Verlauf der Serie immer wieder klar wird.

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Bild und Animation:

Auch wenn der Anime aus den Jahren 2008 und 2009 stammt und damit schon ein wenig Zeit auf dem Buckel hat, sieht man das der Bildqualität nicht an. Glücklicherweise war auch bereits vor acht Jahren das 16:9 Format Standard. Zudem wurden kräftige Farben verwendet die zur allgemeinen Stimmung und Situation der Serie passen. In Kombination mit den dargestellten Details und dem ganz eigenen Stil von „Toradora!“, den man sehr gut an der Darstellung der Nasen festmachen kann, die in den meisten Einstellungen aus zwei kleinen Strichen bestehen, ergibt sich ein sehr positives Gesamtbild.

Ton und Synchronisation:

Auch der Ton des Anime ist für das Alter der Serie qualitativ hochwertig. Unterschiede zu vielen aktuellen Veröffentlichungen ergeben sich vor allem durch das hier vorliegende Stereoformat, wobei heute meist eine Surround-Spur geliefert wird. Der Qualität ansich tut dies aber natürlich keinen Abbruch. Die Abmischung kommt zudem passend rüber, auch wenn man sich die Stimmen an einigen Stellen vielleicht ein wenig lauter gewünscht hätte.

Bei der Synchronisation kann man indes nicht meckern. Hier hat man sehr viel Wert auf die Auswahl der richtigen Sprecher für die einzelnen Rollen gelegt. Dabei wurden nicht unbedingt die Klangfarben der japanischen Originalstimmen berücksichtigt, sondern eher ob die jeweiligen Sprecher in der Lage sind, die teils sehr facettenreichen Charaktere emotional korrekt rüberzubringen. Dieser Ansatz scheint sich gelohnt zu haben, denn einen echten Schwachpunkt kann man nach den ersten fünf Episoden nicht ausmachen. Alle Sprecher geben sich größte Mühe, ihre jeweilige Rolle auszufüllen. Dabei merkt man dem Cast auch seine Erfahrung im Synchronbereich an.

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Zudem ist es schön, dass es gelungen ist, mit Ozan Ünal (Sprecher von Ryuuji) auch einen versierten Synchronsprecher zu gewinnen, der bis jetzt noch nicht so oft in einem Anime zu hören war. Hat man bei seiner Stimme zu Beginn zwar immer wieder mal Leonard aus „The Big Bang Theory“ vor Augen, so verfliegt dies schnell. Insgesamt gibt seine Stimme – auch durch die hohe Screentime des Protagonisten Ryuuji – dem gesamten Anime eine erfrischende Note. In Kombination mit Anime-Veteranen wie Konrad Bösherz (Stimme von Yusaku) ergibt sich so eine tolle Mischung.

Physische Umsetzung:

Die physische Umsetzung ist wie gewohnt kein wertungsrelevanter Punkt unseres Reviews, dient euch als potenziellen Käufern jedoch als Information, auf was ihr euch einstellen könnt. Die nachfolgenden Informationen und Bilder beziehen sich auf die Blu-Ray-Version der Limited Steelbook Edition von „Toradora!“.

Volume 1 von „Toradora!“ kommt nicht nur im schicken Steelbook daher, sondern befindet sich auch in einem Hardcover-Sammelschuber, der später allen fünf Volumes Platz bieten wird. Der Schuber kommt dabei sehr stabil und qualitativ hochwertig rüber. Vom Design her ist dieser schlicht gehalten, so dass neben dem Serientitel vor allem die wichtigsten Charaktere auf Vorder- und Rückseite, sowie auf der Seite des Schubers abgebildet sind. Den Schuber umschließt eine Banderole, die auf der Rückseite die wichtigsten Informationen zum Anime enthält. Auf der Vorderseite der Banderole ist das FSK-Zeichen abgebildet, das glücklicherweise nicht direkt auf dem Schuber selbst aufgedruckt wurde.

Im Schuber findet man neben dem Steelbook auch ein nettes Gimmick vor: Einen thematisch passenden kleinen Plüschtiger, der Taigas Spitznamen „Mini-Tiger“ symbolisiert.

Das Steelbook selbst ist bei Volume 1 in der Farbe Pink gehalten, wobei auf der Vorderseite Ryuuji und Taiga abgebildet sind, während die Rückseite Yusaku, Ami und Minori zeigt. Löblich ist auch, dass hier bereits an die Zukunft gedacht wurde, in der insgesamt fünf Steelbooks nebeneinander im Schuber Platz finden müssen. Um die empfindlichen Cases nicht durch Kratzer zu beschädigen, steckt das Steelbook hier noch einmal in einem nach oben und unten offenen, durchsichtigen Schutzschuber. Auf diesem ist auch der Name der Serie abgedruckt.

Im Inneren des Steelbooks findet man neben der Disc selbst auch einen kleinen Flyer vor. Neben Werbung für das zweite Volume, welches am 28. Juli 2017 im Handel erscheinen soll, finden sich auf diesem auch Informationen zu den fünf in Volume 1 enthaltenen Episoden von „Toradora!“. Entfernt man sowohl Flyer als auch Disc aus der Hülle, gibt dies den Blick auf eine Illustration von Taiga und Ryuuji frei.

Als Bonus sind auf der Disc zudem ein kurzes Special enthalten, dass man ebenfalls vollständig auf Deutsch synchronisiert hat. Zudem präsentiert man den Käufern das Clean Opening und Ending sowie drei der bereits durch Facebook und unsere Berichterstattung bekannten Synchronclips, in denen einige Sprecher genauer vorgestellt werden und einen Einblick in ihre Arbeit an „Toradora!“ liefern.

Fazit:

Volume 1 von „Toradora!“ liefert den furiosen Start in eine Serie voller facettenreicher Charaktere, deren Eigenheiten auch in Zukunft jede Menge Unterhaltung versprechen. Schon nach den ersten fünf Episoden scheint ein größeres Gefühlschaos bereits vorprogrammiert. Gepaart mit dem immer wieder gegenwärtigen Humor und einer gelungenen deutschen Synchronisation ergibt sich so ein sehr positives Gesamtbild. Auch bei der physischen Veröffentlichung wurde sich große Mühe gegeben, dem Käufer ein hochwertiges Produkt zu liefern. Zu diesem Eindruck tragen vor allem der Hardcover-Schuber sowie das schicke Steelbook bei.

So lässt Volume 1 von „Toradora!“ den Zuschauer am Ende mit einem einzigen Gedanken zurück: „Wann kann ich endlich das zweite Volume in Händen halten?!“

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Handlung:

Ryuuji Takasu ist ein liebenswerter Kerl – wäre da nicht sein gemein-gefährlicher Gangster-Blick, den er von seinem Vater geerbt hat. An der Highschool gilt er deshalb als fieser Schlägertyp und hat nur wenige Freunde. Lediglich Klassenkameradin Taiga Aisaka, auch bekannt als der „Minitiger“, zeigt sich beim ersten „Duell“ mit Ryuuji sichtlich unbeeindruckt. Als die beiden erfahren, dass sie in den besten Freund des jeweils anderen verliebt sind, tun sich Tiger und Drache kurzerhand zusammen und schmieden irrwitzige Verkupplungspläne…

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Steffen
Ich bin Steffen, seit 2016 Teil des AnimeNachrichten-Teams und nur wenig kürzer auch als Chefredakteur tätig. Aus diesem Grund habe ich meine Finger eigentlich in allen Themengebieten im Spiel, kümmere mich jedoch inbesondere um Anime, Manga, Light Novels, Interviews sowie um die Kommunikation mit unseren Partnern aus der Branche.
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