Am 28. April 2017 veröffentlichte Publisher peppermint anime die langersehnte Komplettbox zur Anime Serie „Guilty Crown“. Diese beinhaltet alle 22 Episoden sowohl in deutscher Fassung als auch im Originalton mit Untertiteln. Zusätzlich ist außerdem die OVA „Lost Christmas“ enthalten.
Japan im Jahr 2039: Als Shuu Ouma eines Tages auf Inori Yuzuhira trifft, kann er sich noch nicht vorstellen, was diese Begegnung für eine enorme Auswirkung auf sein Leben haben wird – denn die schöne Inori ist nicht nur die Leadsängerin der bekannten Band Egoist, sondern auch Mitglied der Gruppierung „Undertaker“. Die Mitglieder von Undertaker kämpften gegen die Besatzung der Organisation GHQ, welche seit dem Vorfall von Weihnachten 2029 – besser bekannt als Lost Christmas – die Besatzungsmacht über Japan besitzt. Damals brach ein tödliches Virus – auch bekannt unter dem Namen Apocalypse Virus – aus, welches die Menschen nach und nach infizierte und Japan ins Chaos stürzte. Der GHQ gelang es, einen Impfstoff gegen das Virus zu entwickeln und so das Land unter seine Kontrolle zu bringen.
In der ersten Episode von Guilty Crown lernt Shuu nicht nur die hübsche Inori kennen, sondern wird auch sofort in eine Auseinandersetzung zwischen GHQ und den Undertakern hineingezogen – dabei wollte er doch bloß Inori helfen und ihren kleinen Roboterbegleiter namens Funell an Gai Tsutsugami übergeben. Doch der Roboter birgt ein Void-Genom in sich, und Gai entpuppt sich bald als Anführer der Undertaker, welche es sich zur Aufgabe gemacht haben, Japans Unabhängigkeit wiederherzustellen. Als es bald darauf zum Kampf kommt, nimmt Shuu den Behälter mit dem Void-Genom an sich und zerstört diesen versehentlich, als er versucht, Inori vor dem Angriff der GHQ zu beschützen. Durch die Berührung mit dem Void-Genom erhält Shuu die “Macht der Könige”. Damit und mit Inoris Hilfe gelingt es ihm, ihre Persönlichkeit, welche die Form eines Schwertes annimmt, zu extrahieren und als Waffe gegen die GHQ einzusetzen, um sie so fürs Erste abzuwehren.
Abbilder der Herzen
Voids können nur aus Menschen extrahiert werden, die 17 Jahre alt oder jünger sind. Wenn man einen Void extrahiert, verliert die Person, aus der es entnommen wird, ihre Erinnerung daran. Voids können die verschiedensten Formen annehmen und spiegeln die Ängste und Komplexe ihrer Personen wider – Inori bezeichnet sie als die “Abbilder ihrer Herzen”.
Zumal Shuu nun über die Macht verfügt, Voids zu extrahieren, will Gai ihn dazu bringen, sich den Undertakern anzuschließen und mit ihnen gemeinsam für die Unabhängigkeit Japans zu kämpfen, aber Shuu sieht in sich alles andere als einen willensstarken Kämpfer. Die Entscheidung bringt zudem auch persönliche Konflikte mit sich, die sich durch die gesamte Serie ziegen – denn Shuus Mutter arbeitet für die GHQ.
Gut oder Böse?
Nachdem einer Operation in der abgeriegelten Zone von Roppongi einen mutmaßlichen Zeugen gibt, der Shuu und Inori gesehn haben soll und zudem angeblich mit Shuu zur gleichen Schule geht, wird Inori dort eingeschleust, um ihn zu beschützen – und zieht kurzerhand auch gleich bei ihm zuhause ein! Doch als es Shuu gelingt, Yahiro – einen seiner besten Freunde, als Zeugen identifizieren, hintergeht dieser ihn und verrät ihn an die GHQ, die ihn daraufhin in Gewahrsam nimmt. Er wird dort im Isolationsstation gefangen gehalten und soll gegen Gai und die Undertaker aussagen. Major Segai versucht ihn davon zu überzeugen, dass die wahre Bedrohung des Landes nicht von der GHQ ausgeht, sondern von den Undertakern.
Bei dem Versuch der Undertaker Shuu und einen weiteren Gefangenen – Kenji Kido – zu befreien, kommt Inori trotz Gais Befehl, sich nicht einzumischen, zur Hilfe – und Shuus Kampfgeist erwacht zu neuem Leben. Es gelingt ihm mit Hilfe von Inoris Void die gegnerischen Mechs zu zerstören und den Undertakern damit zur Flucht zu verhelfen. Als Gai ihn vor die Wahl stellt, sich für oder gegen die Terroristengruppe zu entscheiden, bringt Shuus Zuneigung zu Inori ihn schließlich zu dem Entschluss, die Undertaker in ihrem Kampf gegen die Vorherrschaft der GHQ zu unterstützen.
Der Ton macht die Musik
Der Soundtrack der Serie ist unserer Meinung nach einer der schönsten Anime-Soundtracks überhaupt – nicht nur Opening und Ending der Serie überzeugen voll und ganz, sondern auch die Songs in den (Kamp)Sequenzen, die die Szenen perfekt untermalen und dem Zuseher so den einen oder anderen Gänsehautmoment bescheren.
Animation und Synchronisation:
Bild und Animation der Serie präsentieren sich um einiges besser, als die deutsche Synchronisation, die zwar schlechter sein könnte, aber im Großen und Ganzen nicht zu einhundert Prozent überzeugen kann. Während das Animationsteam im Speziellen bei Actionszenen und ausgedehnten Kampfszenen zeigt, was es kann, schwächelt die Synchronisation an einigen Ecken und Enden. Besonders Inori hört sich die meiste Zeit monoton und gefühllos an, als würde sie keinerlei Gefühlsregungen zeigen – man hat dabei den Eindruck, als würde die Synchronsprecherin den Text größtenteils einfach ablesen und dabei ein Gähnen unterdrücken. Sehr schade, da es sich bei ihr schließlich um die Protagonistin der Serie handelt – die Synchronisation der meisten Nebencharaktere ist in diesem Fall sogar besser gelungen, als die von Inori. Shuus Synchronisation ist alles in allem in Ordnung, so bekommt er Laute des Erstaunens oder Kampfschreie doch etwas besser hin, als Inoris Synchronsprecherin. Ob diese Lethargie beim Sprechen gewollt war, lässt sich schwer sagen – im japanischen Original allerdings ist davon nichts zu hören.
Physische Umsetzung:
Wie gewohnt fließt die physische Umsetzung des Releases nicht in unsere Gesamtwertung mit ein, soll euch aber als Information dienen, weswegen wir sie an dieser Stelle trotzdem erwähnen wollen.
Wir haben uns die Blu-Ray Gesamt-Box von Guilty Crown angesehen und sind von deren äußerer Erscheinung sehr positiv überrascht – die vier Blu-ray-Discs befinden sich in einem soliden Schuber, der sehr schön verarbeitet ist. Das FSK-Logo ist nur aufgeklebt und lässt sich gut ohne jegliche Rückstände entfernen. Zudem enthält die Box neben den Discs, die neben den regulären Episoden und der OVA “Lost Christmas” auch noch 11 Mini-Episoden enthalten, zusätzlich noch ein edles Begleitheft mit farbigen Illustrationen und Artworks, Episodenlisten zur Serie sowie zwei Interviews mit Regisseur Tetsuro Araki, Shuu Oumas Original-Synchronsprecher Yuki Kaji, Drehbuchautor Hiroyuki Yoshina und dem stellvertretenden Drehbuchautor Ichiro Ookouchi. Außerdem liegt noch ein Code bei, mit dem ihr alle Episoden von Guilty Crown auch digital über AKIBA PASS anschauen könnt.
Fazit:
Die Serie überzeugt nicht nur mit ihrer spannenden und vielschichten Story, sondern auch mit ihrer melodiösen musikalischen Untermalung, die dem Anime noch mehr Glanz verleiht. Es gibt kaum Längen und ein interessanter Moment jagt den nächsten – so bleibt die Spannung durch alle Episoden hindurch aufrechterhalten. Zudem erwartet den Zuseher auch ein romantischer Handlungsstrang, es wird also nicht komplett auf Sci-Fi und Action gesetzt. Abgerundet wird mit einer Prise Humor – denn oft wird die Serie mit unfreiwilliger Situationskomik gespickt, besonders in Szenen, die zwischen Shu und Inori ablaufen. Einen leichten Wermutstropfen stellt im Grunde nur die deutsche Synchronisation dar, bei der sicherlich noch Luft nach oben gewesen wäre.
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